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Moog Minimoog Model D Test

Praxis

Fett, fetter, Minimoog!

Machen wir es kurz: Der Minimoog ist einfach nur geil! Er klingt unglaublich fett, warm und ist der Inbegriff von „analog“. Es gibt heutzutage so viele moderne Synths, die sich zwar auch auf ein „analoges“ Innenleben berufen, dennoch in meinen Ohren gegenüber dem Minimoog steril und kalt klingen – die neuen Moogs durchaus mit inbegriffen! 

Das Ding hier aber lebt, es atmet – es klingt IMMER gut. Anders gesagt: Um dem Moog einen schlechten Sound zu entlocken, muss man sich schon ganz schön doof anstellen. Selbst mit nur einem Oszillator klingt das Ding so unglaublich satt und breit, dass man es manchmal gar nicht fassen kann. Dreht man dann noch OSC No.2 und No 3. dazu, kann das einzige Problem nur das werden, dass er alle anderen Sounds im Mix brutal wegdrückt. Mit dem EQ-ing darf man also nicht zu sparsam sein! Auf der Bühne ist man entsprechend DER King – da kann selbst der Bassist einpacken.

Audio Samples
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Pulse 1 – OSC1 16′, OSC2 8′ & OSC3 32′ OSC1 Pulse 1 – Freq. Mod by OSC3 Ramp Modulation Anarchy – Everything goes Heartthrob 1 – Decay und Filter DAF – Parameter Jam Cheap Violin – LFO Todes Sweep – Filter und Noise Hearthrob 2 – Decay und Filter Boujee – Noise Modulation

Der Klang ist absolut griffig, nie unschön schrill oder gar harsch, sondern immer warm, fett und sahnig-cremig. Ferner ist der Synth selbst bei grenzwertigen Einstellungen rauschfrei und auch sonst absolut frei von Artefakten oder gar sonstigen Nebengeräuschen. Auch die Stimmstabilität ist gut.

Das grosszügige Interface und die solide Haptik tragen natürlich ebenfalls zu dem äußerst guten Spielgefühl bei. Wie beim Original. Die behutsamen Neuheiten sind allesamt zu begrüßen, perfekt integriert und geben dem Klassiker ein zeitgemäßes Gewand ohne sich am Klang zu vergreifen. Manche Dinge lassen sich eben nicht verbessern. 

Originaler als das Original?!

Klanglich ist der „Neue“ dem Original also absolut identisch, wobei anzumerken ist, dass kaum zwei Minimoogs identisch klangen und alte Modelle allein der Alterung der Kondensatoren wegen im Vergleich durchaus immer etwas dumpfer klingen müssen.

Wie bei einer Rolex: Nur echt, mit Zertifikat. Presets und Recall gib es indes nur mit Patch-Sheets.

Fun fact: Die alte Klaviatur besaß ein fixes Widerstandsnetzwerk, um den Pitch zu definieren. Da einzelne Widerstände natürlich einer Streuung unterliegen, war die Minimoog auch nie ganz „stimmrein“. Aber selbst diesen „Fehler“ kann man reproduzieren, in den man den „Keyboard Tunning Error“ aus dem Kapitel „versteckte Optionen“ aktiviert, sodass zu jeder angeschlagenen Taste ein „random error value“ innerhalb von 10 Cents dazugerechnet wird. Wer´s braucht …  

Cooler sind da schon die nicht zu unterschätzenden, neuen Features wie Low/High-Note Priority, Legato-On/Off und beispielsweise die Routing-Option Aftertouch to Filter, etc. Der neue Moog ist also eindeutig der bessere Moog!

Nummer 570.

Trotzdem gibt es eine kleine Verarbeitungssache, die mich wirklich etwas stört, und das ist die Anstellmechanik. Liegt das Bedienteil flach, gibt es keine Möglichkeit dieses gegen versehentliches Herausklappen beim Transport oder dem Verstauen zu sichern. Zweitens befinden sich in der Nähe der Fixierungsschrauben auch irgendwelche Kunststoff-Dinger zum Kallibrieren, bei denen ich mir sicher bin, dass diese früher oder später vom gegenarbeitenden Metallbügel bei Falschansetzung wegehobelt werden könnten. Alles nicht so tragisch, aber bei DEM Preis schon etwas unschön, genau wie das externe Netzteil. Warum nur, warum?!

Andererseits: Die meisten werden den Moog im Studio nutzten, da er für die Bühne schon recht unhandlich und schwer ist. Dafür sieht er aber umso sexier aus! 

Und so bleibt eigentlich nur ein ernsthaftes Problem bestehen – und dass ist der Preis von fast EUR 4000,-! Kein Pappenstiel und bei aller Liebe zu dem Teil und seinem Klang für mich wirklich nicht nachvollziehbar. Aber, da kann ich nörgeln, soviel ich will – haben muss ich ihn trotzdem! Warum? Seht doch bitte nochmal selbst:

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Profilbild von BadTicket

BadTicket sagt:

#1 - 23.02.2017 um 19:25 Uhr

0

Toller Bericht, ganz herzlichen Dank! Der Synth ist wirklich DAS Original, wie die Dark Side einfach nicht "ersetzbar", "kopierbar" oder "austauschbar". Natürlich kann man sich über alles mögliche Auslassen was denn eigentlich fehlt oder besser sein kann, aber dieser Synth ist einfach die Mutter aller Mütter.
Und beim Preis muss man ganz klar sagen: Ein Produkt ist immer so viel Wert, wie die Leute zu bezahlen bereit sind. Und ich bin sicher, dieser Moog wird problemlos seine Käufer finden! Schön dass Legenden wieder aufleben können...

    Profilbild von Sven

    Sven sagt:

    #1.1 - 24.03.2017 um 07:58 Uhr

    0

    ein Produkt kostet oft soviel wie die Menschen bereit sind zu zahlen , ob es das wert ist steht auf einem anderen Blatt...

    Antwort auf #1 von BadTicket

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    +1
    Profilbild von Felix Klostermann

    Felix Klostermann sagt:

    #1.2 - 12.07.2022 um 00:42 Uhr

    0

    Und wie wir heute sehen, er ist den Leuten sogar noch viel mehr Wert: Gebrauchtpreise zwischen 6k und 8k selbst für die Reissue.

    Antwort auf #1 von BadTicket

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Profilbild von Sven

Sven sagt:

#2 - 24.03.2017 um 07:51 Uhr

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4k für n mono *oh man*...klar das Instrument ist großartig aber der Preis ist imho heutzutage nicht mehr gerechtfertigt.3,5 MFB Dominion , 3,5 Deep Mind 12 (OK hat DCO's) , 6 Korg Arp Odyssey !!!, 6 Minilogue, Aus eigener Schmiede Sub 37 auch 2,5 Stück, 2 Matrixbrute, 4 sub phatty...Jaaa er klingt sau gut aber nicht besser als die genannten nur anders.Ich finde Mensch kann sich Überlegenheit ob ersie so eine Preispolitik unterstützen will und klar , selbstredent, natürlich ist nur n Minimoog auch n Minimoog und wer bei Kohle nicht überlegen muss dem ist das eh egal.Ums endlich abzuschließen , ich plädierte auf einen Stern Abzug wegen des Preises, wird doch sonst auch gemacht oder macht man sich unbeliebt wenn Mensch am Moog kratzt ?Es geht doch auch um PreisWert ...?!

Profilbild von Marco Heger

Marco Heger sagt:

#3 - 12.04.2021 um 04:05 Uhr

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Inzwischen sind ja ein paar Jahre vergangen und Moog hat den Modell schnell wieder eingestampft bevor Behringers Boog, ein ungebrochener Verkaufsschlager auftauchte. Der Moog hier ist die absolute Luxus Ausführung für die totalen Freaks, das bestreite ich nicht, jedoch für so viel Geld müsste man Prince oder Michel Jackson heißen - oh die sind doch auch schon alle tot?Inzwischen vergrößert sich das Portfolio des Behringer Imperiums und scheint nicht mehr aufzuhalten zu sein! Die anderen müssen sich warm anziehen! Musikjournalisten würden gerne schlecht über Behringer schreiben, aber es fällt ihnen nichts dazu ein. ???Ulli, weiter so!

    Profilbild von Felix Klostermann

    Felix Klostermann sagt:

    #3.1 - 13.07.2021 um 12:11 Uhr

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    Servus Marco,
    eingestampft ist sicherlich das falsche Wort. Es war von Anfang an klar, dass es sich um eine limitierte Reissue handelt – Stückzahlen waren allerdings meines Wissen nach nicht vorgegeben. Behringer macht zumindest bei uns keiner aus Prinzip schlecht, deren Produkte werden wie jedes andere bewertet: Mal besser mal schlechter, je nach Produkt, und niemals pauschal. LG; Felix

    Antwort auf #3 von Marco Heger

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    +1
Profilbild von ulzman

ulzman sagt:

#4 - 15.03.2023 um 17:01 Uhr

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Hallo, weiß jemand, wie viele Stück von dem Minimoog Model D 2022 produziert worden sind ?

Profilbild von Daniel Veglison

Daniel Veglison sagt:

#5 - 21.01.2024 um 11:59 Uhr

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Der preis ist wahnsinn und jedenseits von gut und Böse. 6000€ für einen monosynth. wer das als fair empfindet muss soviel Geld haben das 6000€ für ihn keine große Sache sind. Sollte ich mal im lotto ein kleines sümchen gewinnen werde ich ihn mir auch kaufen aber solange sag ich was ich denke( und auch danach) und zwar dass, das Moog-Team sein verstand verloren haben muss. 6000€ für einen monosynth , der moog one 8 stimmig für über 8000€,16 stimmig sogar 11000€. Ich benutze so oder so moog nur für Bässe und die liefert mein Little Phatty wie kaum ein anderes moog model und der hat nur 1200€ gekostet( nachteil: zuviel digitale steuerelemente). Und notfalls habe ich noch das b model d klingt genauso fett( nur etwas kälter und nicht ganz so edel aber dafür dann 5700€ mehr verlangen?) der moog reissue hat den boog im Vergleich nicht gnadenlos weggeblasen so wie man es für 6000€ gegenüber 300€ erwarten würde , nein die 300€ konnten mit den 6000€ zu ca. 97% mithalten.

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