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Mooer Groove Loop Test

Praxis

Als erstes möchte ich die Signalqualität des Pedals überprüfen und platziere das Groove Loop dafür vor die schon etwas “köchelnde” Vorstufe meines Röhrenamps.
Wir hören im ersten Beispiel ein Akkordriff direkt ohne Pedal in den Amp gespielt.
Anschließend schalte ich das das Groove Loop zwischen Gitarre und Amp, nehme dieselbe Phrase auf und spiel diese danach ab.

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Gitarrensignal direkt in den Amp Aufnahme und Wiedergabe mit Groove Loop im Signalweg

Wie man hören kann, hat das Pedal erfreulicherweise keinen nennenswerten Einfluss auf den Frequenzverlauf. Allerdings wird die Wiedergabe des Loops von einem leichten hochfrequenten Rauschen unterlegt. Im Übungsalltag, für den das Pedal in meinen Augen am ehesten gedacht ist, dürfte dieser Umstand in den meisten Fällen nicht weiter ins Gewicht fallen.
Stellt man das Loop-Volume-Poti übrigens auf 12 Uhr, wird das Aufnahmesignal minimal leiser ausgegeben, was mich persönlich aber nicht stört. Voll aufgedreht erklingt dagegen ein etwas lauteres Aufnahmesignal.
Nun will ich ergründen, wie das Pedal sich bei mehreren Overdubs verhält. Dafür schalte ich auch drei weitere Effektpedale vor den Looper.

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Overdubs mit verschiedenen Effektpedalen
Das Mooer Groove Loop Pedal punktet mit einfacher Bedienung und acht vielseitigen Drumgrooves in je zwei Ausführungen.
Das Mooer Groove Loop Pedal punktet mit einfacher Bedienung und acht vielseitigen Drumgrooves in je zwei Ausführungen.

Mit mehreren Overdubs geht das Pedal sehr souverän um. Das aufgefallene Rauschen summiert sich dabei nicht weiter. Auch mit verschiedenen Effekten versteht sich das Groove Loop bestens.
Zeit, sich die Drumcomputer-Funktion genauer anzuhören.
Ich skippe mich im folgenden Audiobeispiel durch alle 16 Drumpattern und probiere danach die Tap-Tempo-Funktion aus.

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Alle 16 Drumpattern im Schnelldurchlauf Beispiel zur Tap-Tempo-Funktion des Drumcomputers

Die Sounds haben, wie von den Drumcomputer-Pedalen in dieser Preisklasse gewohnt, eine gewisse Grenze, was ihrer Lebendigkeit und klangliche Authentizität anbelangt. Aber sie funktionieren auch dank der Tap-Tempo-Funktion beim Üben recht gut und klingen insgesamt zufriedenstellend, immer gemessen am Gesamtpreis des Pedals. Am Ende eines Viertaktpatterns spielt der virtuelle Drummer dabei auch gern ein Drumfill, das für etwas Abwechslung sorgt und beim Üben das Formgefühl unterstützt. Wählt man die einzelnen Grooves an, schlägt der Drumcomputer außerdem auch ein der Stilistik entsprechendes Tempo vor. Ansonsten hat das Pedal interessanterweise Odd-Meter-Rhythmen in der Fusion-Kategorie im Angebot, der einfache 3/4 Takt ist dagegen nicht vertreten.

Der dritte “L+D”-Modus, der beide Funktionen kombiniert, sorgt bei mir zunächst einmal für Verwunderung. Mooer ist ja nicht der erste Hersteller, der ein Looper-Pedal mit Drumcomputer-Unterstützung auf den Markt bringt. Bisher war ich es bei Geräten dieser Art immer gewohnt, dass der Loop automatisch zum Ende des Takts mit dem Drummer synchronisiert wird. Das heißt, dass die Aufnahme, auch wenn man schon früher den Fußschalter betätigt, noch bis zum Ende des Taktes läuft, was auch absolut sinnvoll ist, da man in der Regel keine Aufnahme machen möchte, die zwischen Loop und Taktgeber nicht synchron läuft.
Wie nach einigem Hin- und Herprobieren klar wird, muss man aber, zumindest bei dem mir zum Test zur Verfügung stehenden Modell, schon relativ nah an der nächsten Eins den Fußschalter drücken, damit die Aufnahme auf dem Beat des Drumcomputers “einrastet”. Das ist zwar mit etwas Taktgefühl nicht sonderlich herausfordernd, da man hier nicht hundertprozentig genau sein muss. Drückt man allerdings schon auf der Vier im Takt, beginnt das Pedal die Aufnahme asynchron abzuspielen.

Neben der Tatsache, dass es eigentlich keinen Sinn ergibt, beide Quellen asynchron laufen zu lassen, finde ich die automatische Synchronisierung auch sehr bequem.
Von dieser Eigenart abgesehen, gibt sich aber ansonsten auch hier die Drummer-Funktion des Pedals recht vielseitig, da man, wenn man den Abspiel-Prozess stoppt, auch den Groove wechseln und anschließend mit dem zuvor getätigten Loop erneut wiedergeben kann. Hilfreich ist ohne Frage auch die Möglichkeit, beide Quellen getrennt in ihrer Ausgabelautstärke abstimmen zu können.
Da das kleine Pedal verständlicherweise nur einen Mono-Ausgang besitzt, den sich alle Quellen teilen müssen, ist es sinnvoll, diese Funktion an einem clean eingestellten Amp oder an einer neutralen Wiedergabequelle zu nutzen und verzerrte Gitarrensounds mit einem Pedal vor dem Looper zu erzeugen.

Für die abschließenden Hörbeispiele zum dritten Modus des Pedals habe ich meinen Jazz Bass zur Hand genommen und das Ausgabesignal an den DI-Eingang meines Recording-Preamps geschickt.

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L+D Mode: Aufnahme mit Bass – Beispiel 1 L+D Mode: Aufnahme mit Bass – Beispiel 2
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