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Mooer F15i Li Intelligent Amp Test

Der Mooer F15i Li positioniert sich als kompakter, moderner Modeling-Amp mit zwei integrierten 2“-Speakern. Damit richtet er sich speziell an Gitarristen, die maximale Flexibilität auf minimalem Raum suchen. Laut Papierform ist er damit hervorragend als flexible All-in-One-Lösung fürs Wohnzimmer, für Recording oder für unterwegs geeignet. Optisch an ein kleines Kofferradio erinnernd, bringt der F15i Li eine ordentliche Auswahl an Amp- und Effektmodellen sowie eine Bluetooth-Schnittstelle für Playbacks und App-Steuerung mit. In dieser Review werfen wir einen genaueren Blick auf Ausstattung, Bedienung und Klangqualität.

Mooer F15i Li Modeling Amp Test

Mooer F15i Li – Das Wichtigste in Kürze

  • kompakter Modeling-Amp 
  • integrierter Akku mit bis zu 6 Stunden Laufzeit
  • zwei 2“-Speaker
  • 15 Watt Ausgangsleistung (Class D)
  • Bluetooth-Anbindung für Playbacks und App-Steuerung
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Mooer F15i Li Modeling Guitar IG
Mooer F15i Li Modeling Guitar IG
Kundenbewertung:
(9)

Gehäuse des Mooer F15i Li

Der Mooer F15i Li kommt als kompaktes Topteil im Miniformat und bringt gerade einmal 1,47 kg auf die Waage. Optisch lehnt sich das Gerät an klassische Kofferradios an, und mit Abmessungen von 250 x 145 x 120 mm (B x T x H) bleibt es angenehm portabel. Besonders hilfreich für unterwegs sind die beiden seitlich angebrachten Pins, an denen der mitgelieferte Taschengurt angebracht werden kann. Trotz des Kunststoffgehäuses wirkt die Verarbeitung solide, und auch in Sachen Fertigungsqualität gibt es keinen Anlass zur Kritik. 

An der Front sitzen sämtliche Bedienelemente: vier Taster für Tools, Tap, Tuner und Preset-Auswahl, dazu ein Value-Endlos-Encoder mit Druckfunktion sowie ein Master-Volume-Regler. Im Zentrum thront ein runder 1,28″-Touchscreen, der relativ gut ablesbar ist. Rechts außen finden sich der Instrumenteneingang (6,3 mm Klinke) sowie der Kopfhörerausgang. Direkt darüber hat Mooer zwei 2″-Speaker verbaut, die hinter einem Kunststoffgitter geschützt sind. 

Die Rückseite zeigt sich übersichtlich: Hier gibt es lediglich einen Stereo-Out sowie einen USB-C-Port. Letzterer dient zur Verbindung mit dem Rechner, etwa, um das F15i Li als Audio-Interface zu nutzen oder Firmware-Updates aufzuspielen. Aber er übernimmt auch die Stromversorgung und das Aufladen des integrierten Akkus, der Energie für bis zu sechs Stunden liefern soll. Für den Betrieb empfiehlt der Hersteller ein USB-Netzteil mit 5 V/2 A.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Modeling-Amp im Kofferradio-Look bringt gerade mal 1,47kg auf die Waage.

Bedienung des Mooer F15i Li

Die Bedienung direkt am Gerät ist auf die wichtigsten Grundfunktionen reduziert. Presets lassen sich entweder über den Preset-Taster oder den Endlos-Encoder anwählen, außerdem können das integrierte Stimmgerät sowie die Tap-Tempo-Funktion für zeitbasierte Effekte aufgerufen werden. Über den Tools-Button erreicht man den Drumcomputer, die Tuner-Sektion, die Bluetooth-Koppelung sowie die Verbindung zum optional erhältlichen Mooer F4-Fußschalter. 

Umfassende Editiermöglichkeiten bietet das Gerät selbst allerdings nicht. Dafür stellt Mooer die iAMP-App bereit, die für iOS- und Android-Geräte erhältlich ist und sämtliche Parameter- und Preset-Bearbeitung komfortabel ermöglicht. Dass die Bedienung am Gerät etwas eingeschränkt ist, kann als nachteilig empfunden werden. Ich persönlich nutze für Einstellungen ehrlich gesagt lieber ein übersichtliches Mobilgeräte-Display als einen 1,28“-Screen.

Editiervorgänge werden über die iAMP-App realisiert

Fotostrecke: 4 Bilder Über die iAMP-App…

Der Mooer F15i Li stellt insgesamt neun Effektblöcke bereit, deren Reihenfolge frei geändert werden kann und die, sofern die Systemressourcen es zulassen, sogar mehrfach platziert werden können. Zur Auswahl stehen: Dyna, Filter, OD, Amps, GIR & IR, EQ, Mod, Delay und Reverb. Im Amp-Block warten beeindruckende 55 Verstärkermodelle, darunter auch einige Bass-Amp-Simulationen. Zusätzlich lassen sich bis zu zehn GNR-Modelle im hauseigenen MNRS-Format auf das Gerät übertragen. Die Cabinet-Simulation ist grundsätzlich fix an den jeweiligen Amp gekoppelt, dennoch können im GIR & IR-Block auch externe Impulsantworten geladen werden, entweder als WAV-Datei oder im hauseigenen GIR-Format. 

Die Bearbeitung in der iAMP-App ist weitgehend selbsterklärend, und der logische Aufbau sorgt dafür, dass Sound-Shaping schnell von der Hand geht. Über die Library-Sektion der App gelangt man zudem zu stilistisch sortierten Presets, was die Klangsuche zusätzlich erleichtert. Insgesamt stehen 80 Preset-Slots bereit. Das integrierte Mixer-Menü erlaubt eine getrennte Pegelsteuerung von Bluetooth, USB, Instrument und Master. Vermisst habe ich allerdings die Möglichkeit, die internen Lautsprecher zu deaktivieren – etwa wenn man ausschließlich über den Line-Out aufnehmen möchte.

Über den Tools-Button erreicht man den Drumcomputer, die Tuner-Sektion, die Bluetooth-Koppelung sowie die Verbindung zum optional erhältlichen Mooer F4-Fußschalter. 
Über den Tools-Button erreicht man den Drumcomputer, die Tuner-Sektion, die Bluetooth-Koppelung sowie die Verbindung zum optional erhältlichen Mooer F4-Fußschalter. 

Zwar werden die Speaker beim Einsatz von Kopfhörern automatisch gemutet, doch eine entsprechende Option im Mixer wäre eine sinnvolle Ergänzung für ein zukünftiges Firmware-Update. Ergänzungen wie ein 60-sekündiger Looper und ein Drumcomputer mit 60 Grooves und 10 Metronom-Pattern runden das Bild eines sinnvollen Übe-Tools ab. Auch die Verwendung als Audio-Interface ist vorgesehen.

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So werden die Klangbeispiele des Mooer F15i Li in der Praxis aufgezeichnet

Für die Soundfiles nutze ich die beiden Line-Outs und gehe von dort in Stereo in mein Audio-Interface, eine RME Fireface UFX. Für die mikrofonierten Sounds verwende ich einen Audio Technica 4050 Großmembraner. Die verwendeten Gitarren werden jeweils angegeben.

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Mehr Informationen

So klingt der Mooer F15i Li

Die Factory-Presets wirken erfreulich praxisorientiert und zeigen sehr eindrucksvoll, was im Mooer F15i Li steckt. Neben zuverlässigen Brot-und-Butter-Sounds tummeln sich hier auch Presets mit etwas üppigerem Effekteinsatz – allesamt musikalisch, stimmig und ohne unnötige Spielereien programmiert. So macht es direkt Spaß, einfach mit den Werkseinstellungen loszulegen. Ansprache und Dynamik bewegen sich auf einem guten Niveau, solange man nicht den direkten Vergleich mit den absoluten Top-Modelern sucht. Wieder einmal überrascht Mooer damit, wie viel Klangqualität und Nutzerfreundlichkeit man hier für einen derart moderaten Preis bekommt.

Audio Samples
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Preset 1A – US 65 Deluxe Clean– Stratocaster Preset 5A – Funky Clean– Stratocaster Preset 4C – Prog Rhythm – Les Paul Preset 5C – Ballad Song – Les Paul

Das Erstellen eigener Presets geht kinderleicht

Konzentrieren wir uns zunächst auf die Amp-Modelle: Ich baue mir eigene Presets und gebe ihnen lediglich eine Prise Room-Reverb mit auf den Weg. Mooer packt neben den Klassikern – Vox, Marshall, Fender, Peavey – auch einige Exoten ins Line-up, etwa Jet City, Tone King oder Dr. Z. Die Emulationen wirken überwiegend sehr gelungen und liefern eine beeindruckend breite Soundpalette. Besonders die Clean-Abteilung weiß zu überzeugen, was vor allem an der Vielzahl gelungener Fender-Varianten liegt. 

Rechts außen finden sich der Instrumenteneingang (6,3 mm Klinke) sowie der Kopfhörerausgang.
Rechts außen finden sich der Instrumenteneingang (6,3 mm Klinke) sowie der Kopfhörerausgang.

Im High-Gain-Bereich zeigen sich manche Modelle in den oberen Mitten etwas bissig, aber mit ein wenig Feintuning in der EQ-Sektion sind absolut brauchbare Metal-Sounds drin. Dass sich die werkseitige Cab-Simulation der Ampmodelle im Gegensatz zu anderen Mooer-Geräten nicht frei austauschen lässt, empfinde ich persönlich nicht als Nachteil – die Standard-Cabs sind nämlich sehr treffsicher gewählt. Wer dennoch andere Klangfarben sucht, kann selbstverständlich jederzeit zu alternativen IRs im GIR & IR Block greifen.

Audio Samples
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Clean – Fender Twin – Stratocaster Crunch – AC30 – Stratocaster Mid Gain – Marshall Plexi – Les Paul High Gain – Peavey 5150 – Les Paul

Die Effekte bieten eine für die Preisklasse absolut angemessene Klangqualität und überzeugen vor allem durch ihre große Auswahl. Die Overdrive- und Distortion-Modelle orientieren sich an bewährten Klassikern und sind stimmig umgesetzt. Neben den üblichen Verdächtigen wie dem Tube Screamer, Timmy oder Klon bietet Mooer erneut einige eher selten modellierte Kandidaten wie etwa den Friedman BE-OD oder den Barber Direct Drive. Auch die Modulations-, Delay- und Reverb-Sektionen sind großzügig bestückt und liefern rundum solide Ergebnisse, solange man nicht die Detailtiefe und Edel-Anmutung von z. B. Strymon-Boliden erwartet.

Audio Samples
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808 + Spring-Reverb – Stratocaster Compressor + Tremolo + Ping-Pong-Delay – Stratocaster Fuzz + Octaver + Delay – Stratocaster Delay + Shimmer-Reverb – Stratocaster

So klingt der Mooer F15i Li im Raum

Der Sound direkt aus dem integrierten Speaker ist eine echte Überraschung: Trotz der kleinen 2″-Treiber wirkt das Ergebnis erstaunlich voll und angenehm raumfüllend. Natürlich darf man hier weder den Schub noch das Low-End einer ausgewachsenen 12″-Box erwarten, und für laute Bandproben ist das Ganze eher weniger geeignet. Für Wohnzimmer-Jams, Hotelzimmer oder spontane Übe-Sessions unterwegs reicht die Performance aber vollkommen aus, und genau dafür wurde das Gerät schließlich entwickelt: kompakt, unaufdringlich und nachbarschaftsfreundlich. 

Erstaunlich ist zudem, wie inspirierend der kleine Kasten klingen kann. Das Spielen macht richtig Spaß, was auch an der praxisnahen Auslegung des F15i Li liegt: Man sitzt auf der Couch, stellt das Gerät auf die Kommode, schließt Gitarre und Kabel an – fertig. Ohne Setup-Fummelei, ohne Frustmomente, einfach einschalten und in Zimmerlautstärke loslegen. Genau so stellt man sich ein motivierendes und unkompliziertes Übe- und Jam-Tool vor. Die folgenden Soundfiles sollte man mit einer gewissen Vorsicht genießen, denn das Abnehmen eines frequenzkorrigierten Signals über zwei Minispeaker in Zimmerlautstärke kann den tatsächlichen Raumsound nur begrenzt einfangen. Dennoch vermitteln die Beispiele einen soliden ersten Eindruck vom grundsätzlichen Klangcharakter.

Audio Samples
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Mikrofoniert – Clean – Stratocaster Mikrofoniert – Mid Gain – Les Paul
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Fazit

Der Mooer F15i Li präsentiert sich als ausgesprochen überzeugendes Übetool – ideal fürs heimische Jammen oder den mobilen Einsatz. Die Verarbeitung gibt keinen Anlass zur Kritik und der kompakte Formfaktor passt perfekt zum angedachten Einsatzgebiet. Besonders positiv überrascht der Sound der integrierten Speaker, die trotz Miniaturformat erstaunlich gut klingen und tatsächlich zum Spielen motivieren. Klar: Den Druck und das Fundament einer 12″-Box darf man hier nicht erwarten, aber das will Mooer auch garnicht liefern. Das Ziel war ein kompakter, unkomplizierter und nachbarschaftsfreundlicher Modeling-Amp, und genau das wurde aus meiner Sicht voll getroffen.

Die Modeling-Sounds gehen absolut in Ordnung, Dynamik und Ansprache liegen auf einem für die Preisklasse angemessenen Niveau. Sinnvolle Ergänzungen wie der Looper und ein Drumcomputer runden das Bild eines sinnvollen Übe-Tools ab. Auch als Recording-Lösung macht das kleine „Kofferradio“ eine überraschend flexible Figur. Wer unbedingt meckern möchte, könnte anmerken, dass sich der interne Speaker beim Nutzen des Line-Outs nicht stummschalten lässt. Angesichts des aufgerufenen Preises sollte man aber die Kirche im Dorf lassen. Unterm Strich ist die Grundidee eines Gerätes, das man einfach auf den Couchtisch stellt, anschließt und ohne Setup-Frickelei sofort losspielen kann, hervorragend umgesetzt.

Der Mooer F15i Li entpuppt sich im Test als nachbarschaftsfreundlicher Modeling-Amp mit Motivationsfaktor.
Der Mooer F15i Li entpuppt sich im Test als nachbarschaftsfreundlicher Modeling-Amp mit Motivationsfaktor.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • überraschend „großer“ Klang im Raum
  • handliches Format
  • intuitive App
  • niedriger Preis
Contra
  • Speaker sind bei Verwendung des Line-Outs nicht deaktivierbar
Artikelbild
Mooer F15i Li Intelligent Amp Test
Für 159,00€ bei
  • Hersteller: Mooer
  • Name: F15i Li
  • Typ: Modeling-Combo-Amp
  • Herstellungsland: China
  • Regler: Master, Value (Endlosencoder)
  • Schalter: Power, Tools, Tap, Tuner, Preset
  • Screen: 1,28”-Touchscreen
  • Anschlüsse: Input, Stereo-Line-Out (je 6,3 mm Klinke), Phones-Out (Miniklinke), USB-C-Port
  • Leistung: 15 Watt (Class D)
  • Speaker: 2x 2“-Lautsprecher
  • Batteriebetrieb: integrierter Akku mit bis zu 6 Stunden Laufzeit
  • Stromverbrauch: 2 A bei 5 V
  • Abmessungen: (B x T x H): 250 mm x 145 mm x 120 mm
  • Gewicht: 1475 g
  • Ladenpreis: 159,00 Euro (November 2025)

Herstellerseite: https://www.mooeraudio.com

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