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Hiwatt SSD212 Custom 50 Combo Test

Der Hiwatt SSD212 Custom 50 Combo im bonedo-Test – David Gilmour ohne Hiwatt-Amps? Unvorstellbar. Die exzellenten Klangeigenschaften der britischen Röhrenboliden nutzt der Pink Floyd Gitarrist für die Gestaltung seiner überirdischen Gitarrenklänge, wobei natürlich auch ein riesiges Sammelsurium erlesenster Boden- und Rackeffekte einen großen Anteil am Gesamtsound hat. Im Gegensatz zu Marshall- und Voxverstärkern bietet Hiwatt bekanntlich einen strafferen und cleaneren Sound, der wie bei den Amps von Fender eher punchiger und pedalfreundlicher daherkommt. 

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Zum anstehenden bonedo-Test hat sich der SSD212 Custom 50 eingefunden, ein Combo, der zur Hiwatt Signature-Serie zählt und dem Meister selbst gewidmet ist. An der grundsätzlichen Qualität der Marke gibt es ohnehin nichts zu rütteln, deshalb geht es bei unserem Test-Amp ins Detail.

Details

Konzept und Aufbau

Das David Gilmour Signaturemodell von Hiwatt ist mit gut 30 Kilo auf jeden Fall ein gewaltiger Brocken, womit wir die Nachteile dieses Gitarrenamps aber auch schon abgehandelt hätten. Der 2 x 12 Gitarrencombo beherbergt einen klassischen, handverlöteten Vollröhrenverstärker, wobei die Silbe „Voll“ in diesem Zusammenhang eine ganz neue Bedeutung erhält, denn Hiwatt baut seine Amps nach britischem Militärstandard. Das heißt zwar nicht, dass man die Amps im Kriegsfall auch als Funkgerät und Kofferradio nutzen kann, vielmehr bezieht es sich auf die hervorragende Verarbeitung. Selbst alte Hiwatt-Amps aus den 70ern laufen heute noch problemlos, und abgesehen von einem Satz neuer Elkos und frischer Röhren sind sie auch nach knapp 40 Jahren kaum kaputtzukriegen. Das Besondere an den Verstärkern der Marke sind die Netz- und Ausgangsübertrager der Firma Partridge, die nach den Spezifikationen der frühen 70er Jahre gebaut werden. Der Ausgangsübertrager bietet ein anderes Klangspektrum als vergleichbare Bauteile von Marshall oder Vox. Neben seiner herausragenden Dynamik liefert der Amp eine ausgeprägte Mittenstruktur, eine der charakteristischsten Klangeigenschaften von Hiwatt-Amps. Aber dazu später mehr. 

Fotostrecke: 5 Bilder Dicker, fetter Partridge-Transformer

Das Besondere

Der Hiwatt SSD212 Custom 50 Signature basiert auf dem Custom 50 Modell (DR504). Er bietet jedoch eine Modifikation, die seinerzeit von David Gilmour angeregt wurde: Der Amp verfügt nicht über vier, sondern lediglich drei Eingänge. Der dritte Eingang kombiniert beide Kanäle miteinander, wodurch man deren unterschiedliche Klangeigenschaften besser mischen kann. Natürlich ginge das auch mittels Patchkabel, aber so ist es einfacher und komfortabler und liefert nebenher auch noch eine gute Story als Verkaufsargument. Die beiden Signaturemodelle von David Gilmour und Pete Townshend kommen im Gegensatz zu den Standardmodellen mit erweiterter Klangregelung und höherer Verzerrung. Der deutsche Vertrieb misst die Amps bei Bedarf auch speziell auf den Kunden ein. So kann man sich, in einem gewissen Rahmen, einen etwas cleaneren oder rotzigeren Ton wünschen. 

Fotostrecke: 7 Bilder Kein “Four-Holer” wie der originale DR103, sondern mit Link-Buchse: Hiwatt SSD.

Das Frontpanel

Der Amp weist, ähnlich wie die Klassiker von Marshall, zwei unterschiedlich klingende Eingänge mit der Bezeichnung Bright und Normal auf. Eine dritte Buchse, die mit „Linked“ gekennzeichnet ist, mischt beide Kanäle, wodurch dem User eine größere klangliche Bandbreite zur Verfügung steht. Beide Eingänge teilen sich eine gemeinsame Klangregelung, bestehend aus Bass, Treble, Middle und Presence. Ein Mastervolume-Regler rundet das Bild ab und ermöglicht im Zusammenspiel mit den beiden Volumenreglern auch eindrucksvolle Zerrsounds. Das Strommanagement besteht aus den für Röhrenamps obligatorischen Schaltern für Standby und Mains bzw. On/Off. 

Fotostrecke: 6 Bilder Rückseite des Combos

Die Rückseite

Hier geht es, wie es sich für einen klassischen schnörkellosen Gitarrenamp gehört, recht spartanisch zu. Die Stromversorgung sichert auf der rechten Seite eine Schuko-Buchse nebst Wahlschalter für unterschiedliche Spannungen, außerdem hat man Zugriff auf die beiden Hauptsicherungen des Verstärkers. Links befinden sich zwei Lautsprecheranschlüsse und ein dreistufiger Drehschalter für die Anpassung der Ohm-Zahl. Hinter einem Schutzgitter sitzen optimal gekühlt die beiden Endstufenröhren, weiter unten im halbgeöffneten Combogehäuse die beiden Hiwatt 12 Zöller, die von Fane in England hergestellt werden. Es gibt zwar auch Fane-Speaker aus China, bei unserem Testcombo wurden aber keine Bauteile aus Fernost verbaut. 

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