Mixars MXR-2 Test

Ich werde oft gefragt, welchen DJ-Mixer ich für ein schmales Budget empfehlen würde. Zwei Kanäle reichen, aber USB soll schon sein. Möglichst auch DVS-Funktionalität und ein paar Effekte wären auch nicht schlecht. Natürlich alles in solider Qualität. Zu den üblichen Verdächtigen für solch eine Empfehlung gesellt sich nun auch die italienische Firma Mixars. Mit dem MXR-2 für 416 € (UVP) hat sie einen robusten, kompakten Battlemixer mit USB-Soundkarte und internen Effekten im Portfolio. Wie schlägt er sich im bonedo.de-Test?

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Details

Der MXR-2 kam gleichzeitig mit der vierkanaligen Variante MXR-4 heraus und ist diesem im Design nicht unähnlich, allerdings kleiner und kompakter und als zweikanaliger Battlemixer ausgelegt. Er hat nur 7 statt 18 DSP-Effekte und wartet ebenfalls mit einem USB-Anschluss auf, sodass der Mixer auch als Soundkarte genutzt werden kann. Selbst DVS-Kontrolle mit Timecode-Vinyl soll möglich sein. Und das zu einem recht günstigen Preis, immerhin kostet das Pult nur etwa ein Drittel dessen, was man für den Mixars Duo mit integrierten Serato DJ Controls und eingebauter USB 4in/4out Soundkarte hinblättern muss.
All die bunten Buttons und Schalter des „Duo“ hat der MXR-2 nicht, er kommt angenehm unprätentiös rüber: Die mattschwarz gebürstete Metalloberfläche wirkt sachlich, die weißen Beschriftungen harmonieren gut mit den weißen und blauen Kränzen und Markierungen der Potis. Zwei leichtgängige 45 Millimeter lange Kanalfader erlauben feinfühliges Mixen. Die Fader-Charakteristik ist nicht einstellbar.
Der ebenfalls leichtgängige Crossfader cuttet schnell und sauber. Per Wahlschalter bietet er zwei verschiedene Fader-Charakteristika und kann auch komplett deaktiviert werden. Der verbaute Crossfader kann übrigens gegen einen hochwertigeren Innofader ausgetauscht werden.

Fotostrecke: 2 Bilder Mixer, Kaltgerätenetzkabel, USB-Kabel und eine spärliche mehrsprachige Bedienungsanleitung sind im Lieferumfang enthalten.

Via Kippschalter stehen auf beiden Kanälen jeweils Phone, Line oder USB als Signalquellen zur Verfügung. Der MXR-2 kann als vollwertige Soundkarte genutzt werden. Das ist schon mal ein erheblicher Mehrwert. So kann das Pult im Bedroom-Studio auch als Soundkarte für die DAW dienen, etwa um Vinyl zu digitalisieren oder eigene Produktionen abzuhören.
Unter MacOSX taucht der Mixer als „RR48“ in den Preferences auf und bietet vier Eingänge und acht Ausgänge aus dem Computer an. Acht? Mehr als zwei Stereo-Eingänge sind am MXR-2 doch gar nicht abhörbar. Hat der MXR-2 womöglich die Soundkarte vom großen Bruder MXR-4 eingebaut?
Sehr markant sind auch die recht großen EQ-Potis. Sie drehen leicht, sind aber angenehm groß und griffig. Dadurch kommt leicht angedeutetes Rotary-Mixer-Gefühl auf. Allerdings ist der Platz zwischen den großen Potis in den Kanalwegen begrenzt, für allzu dicke Pranken könnte es eng werden.
Ansonsten ist die Oberfläche des MXR-2 trotz kompakter Ausmaße großzügig gestaltet – viel Platz zwischen den Kanalfadern und den einzelnen Sektionen, als da wären: links der Mikrofon-Kanal, mittig die beiden Kanäle, dazwischen versenkte Schiebeschalter für die Crossfader-Kurve und -Richtung (Reverse oder auch „Hamster-Switch“). Darüber zeigen drei zehnsegmentige LED-Ketten den Output der beiden Kanäle sowie des Masters mit sieben blauen und drei roten LEDs an. Leider gibt es keine Möglichkeit, das Stereoausgangssignal optisch darzustellen, um beispielsweise ein unausgewogenes Panorama-Verhältnis sofort zu sehen. Aber es gibt sowieso keinen Panorama-Regler, um etwas zu korrigieren, weder in den Kanälen noch im Master.
Die Lightshow hält sich zum Glück in Grenzen: Außer blau und rot gibt es keine weiteren Farblichter. Mir sind die blauen LEDs des MXR-2 allerdings zu grell. Bei vollem Ausschlag der drei Ketten (die linke für den linken Kanal, die rechte für den rechten, die Mitte für den Master) lassen sich die Positionen der weißen Markierungen der dicht daneben liegenden EQ-Potis nur schwer erkennen. 

Fotostrecke: 2 Bilder Pro Kanal stehen Phone-Line-oder USB-Eingang zur Verfügung.

Das untere rechte Drittel der Mixeroberfläche schließlich wird, optisch ähnlich wie bei Pioneers Clubmischern, vom Effektgerät dominiert. Zur Auswahl stehen sieben Effekte: Flanger, Pitch Shifter, Sweeping Highpass Filter, Sweeping Low Pass Filter, Gate und Vocoder, die mit einem einzigen Taster durchgesteppt werden müssen.
Links daneben können die Tempo-relevanten Effekte dank automatischer BPM-Erkennung per Sync-Button synchronisiert werden. Und mit dem Tap-Button rechts wird das Tempo manuell eingegeben. Die darüber befindlichen sieben roten LEDs sollen zum Anzeigen des angewählten Effekts dienen. Leider sind diese gar nicht gut ablesbar. Die feine weiße Schrift neben einer grellen roten LED unter einer Plexiglasabdeckung ist schwer zu entziffern, doch glücklicherweise wird der Effekt beim Anwählen auch kurz auf der vierstelligen LCD-Anzeige im Kürzel angezeigt. Dann verschwindet der Name zugunsten des Parameterwerts und man muss sich merken, in welchem Effektprogramm man sich gerade befindet. Eingeschaltet wird das Effektgerät mit einem hintergrundbeleuchteten Hartplastikschalter. Es wirkt auf die Stereosumme, das Belegen eines Einzelkanals ist nicht möglich. Auch der Mikrofon/Aux-Eingang lässt sich nicht effektvoll behandeln.
„Nur zwei Kanäle“ mögen jetzt manche unken. Aber der MXR-2 bietet mehr Anschlussmöglichkeiten, als man auf den ersten Blick vermutet. Jeder Kanal kann per Dreier-Kippschalter auf Phono, Line oder USB geroutet werden. Rückseitig können auch die Phono-Eingänge auf Line umgeschaltet werden, sodass auch ohne Plattenspielerbetrieb stets vier Klangquellen angewählt werden können – sehr gut.
Zusätzlich steht auch noch ein Aux-Line-Eingang zur Verfügung. Dieser muss sich den Lautstärkeregler und Zweiband-EQ mit dem Mikrofoneingang teilen. Rückseitig sind noch zwei Masseschräubchen verbaut, eines für jeden angeschlossenen Plattenspieler.
Gut so, ich freue mich immer, wenn ein DJ-Mixer zwei Anschlussschrauben für Massekabel mitbringt, sodass beide Turntables einzeln an der Masse hängen. Allerdings sind die goldfarbenen Schräubchen des Testgeräts sehr schmal und bieten nicht viel Fläche. Bei vollständigen Massekabeln ist das kein Problem, aber wenn wie bei so vielen Clubplattenspielern das U-förmige Metallteil am Ende des Massekabels bereits abgerissen ist, muss das nackte Kupferkabel fixiert werden und dafür sind die schmalen Masseschrauben recht filigran geraten. Fummelei garantiert.

Hinten viele Anschlüsse. Der Phono-Eingang kann praktischerweise per Druckschalter auch zur Nutzung mit Line-Signalen umgeschaltet werden.
Hinten viele Anschlüsse. Der Phono-Eingang kann praktischerweise per Druckschalter auch zur Nutzung mit Line-Signalen umgeschaltet werden.

Das untere rechte Drittel der Mixeroberfläche schließlich wird, optisch ähnlich wie bei Pioneers Clubmischern, vom Effektgerät dominiert. Zur Auswahl stehen sieben Effekte: Flanger, Pitch Shifter, Sweeping Highpass Filter, Sweeping Low Pass Filter, Gate und Vocoder, die mit einem einzigen Taster durchgesteppt werden müssen.
Links daneben können die Tempo-relevanten Effekte dank automatischer BPM-Erkennung per Sync-Button synchronisiert werden. Und mit dem Tap-Button rechts wird das Tempo manuell eingegeben. Die darüber befindlichen sieben roten LEDs sollen zum Anzeigen des angewählten Effekts dienen. Leider sind diese gar nicht gut ablesbar. Die feine weiße Schrift neben einer grellen roten LED unter einer Plexiglasabdeckung ist schwer zu entziffern, doch glücklicherweise wird der Effekt beim Anwählen auch kurz auf der vierstelligen LCD-Anzeige im Kürzel angezeigt. Dann verschwindet der Name zugunsten des Parameterwerts und man muss sich merken, in welchem Effektprogramm man sich gerade befindet. Eingeschaltet wird das Effektgerät mit einem hintergrundbeleuchteten Hartplastikschalter. Es wirkt auf die Stereosumme, das Belegen eines Einzelkanals ist nicht möglich. Auch der Mikrofon/Aux-Eingang lässt sich nicht effektvoll behandeln.
„Nur zwei Kanäle“ mögen jetzt manche unken. Aber der MXR-2 bietet mehr Anschlussmöglichkeiten, als man auf den ersten Blick vermutet. Jeder Kanal kann per Dreier-Kippschalter auf Phono, Line oder USB geroutet werden. Rückseitig können auch die Phono-Eingänge auf Line umgeschaltet werden, sodass auch ohne Plattenspielerbetrieb stets vier Klangquellen angewählt werden können – sehr gut.   Zusätzlich steht auch noch ein Aux-Line-Eingang zur Verfügung. Dieser muss sich den Lautstärkeregler und Zweiband-EQ mit dem Mikrofoneingang teilen. Rückseitig sind noch zwei Masseschräubchen verbaut, eines für jeden angeschlossenen Plattenspieler.
Gut so, ich freue mich immer, wenn ein DJ-Mixer zwei Anschlussschrauben für Massekabel mitbringt, sodass beide Turntables einzeln an der Masse hängen. Allerdings sind die goldfarbenen Schräubchen des Testgeräts sehr schmal und bieten nicht viel Fläche. Bei vollständigen Massekabeln ist das kein Problem, aber wenn wie bei so vielen Clubplattenspielern das U-förmige Metallteil am Ende des Massekabels bereits abgerissen ist, muss das nackte Kupferkabel fixiert werden und dafür sind die schmalen Masseschrauben recht filigran geraten. Fummelei garantiert.

Fotostrecke: 2 Bilder Vorne wenige Anschlüsse: Mikrofon-Anschluss via 6,3 mm Klinke und dankenswerterweise zwei Kopfhöreranschlüsse, große Klinke und Miniklinke.
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