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Miditech Pianobox mini Test

Die deutsche Firma Miditech hat mit der Pianobox mini ein auffallend kompaktes und günstiges GM-Soundmodul im Angebot. Der Name „Pianobox mini“ täuscht dabei etwas, denn es handelt sich nicht um einen reinen Piano-Expander, sondern um ein vollwertiges, 16-fach multitimbrales General-MIDI-Soundmodul, das die 128 Sounds des GM-Standards zur Verfügung stellt. Im Gegensatz zu manchen vergleichbaren Expandern, die oft keine eigenen Bedienelemente besitzen, können die Programmwahl, die Lautstärke und der Hallanteil bei der Miditech Pianobox mini direkt am Gerät über Taster und ein Endlos-Wheel eingestellt werden. Daher muss das Masterkeyboard keine besonderen Fähigkeiten besitzen. Ist die Miditech Pianobox mini also eine Soundbereicherung beispielsweise für Digitalpianos? Oder taugt sie eher als Wiedergabegerät für MIDI-Files? Im Test haben wir überprüft, was man in der Praxis von der Miditech Pianobox mini erwarten kann.

Die Miditech Pianobox mini ist ein GM-Soundmodul im Taschenformat
Die Miditech Pianobox mini ist ein kompaktes GM-Soundmodul mit Schwächen

Details

Gehäuse und Bedienfeld

Auspacken und staunen: Gerade einmal 200 g bringt die Miditech Pianobox mini auf die Waage. Die Optik und die Größe erinnern an die frühen iPod-Generationen. Das schwarze Kunststoffgehäuse hat auf der Oberseite abgerundete Kanten und liegt durch seine kompakten Maße gut in der Hand.
Das Bedienfeld ist übersichtlich aufgebaut: Drei blaue 7-Segment-LED-Anzeigen bilden das Display, das hauptsächlich genutzt wird, um die MIDI-üblichen Werte von 0 bis 127 anzuzeigen. Darunter befinden sich drei quadratische Gummitaster, die bei unserem Testgerät bei Betätigung blau leuchten. Fotos im Internet zeigen allerdings auch Geräte mit rot leuchtenden Knöpfen. Unter diesen Tastern liegt das Endlos-Datenrad. Mit Druck auf den linken Taster wird die Lautstärke des gerade gespielten Sounds angezeigt. Mit Hilfe des Data-Wheels kann man diesen Wert ändern. Der rechte Knopf erlaubt es, den Wert für den Hall-Effekt zu sehen und zu editieren, mit dem mittleren Button wird der Sound angewählt.
Der Miditech Pianobox mini liegt eine Liste bei, in der alle vorhanden 128 General-MIDI-Sounds mit Namen und Nummer aufgelistet sind. Nicht unwichtig, denn auf dem Display der Pianobox mini sieht man lediglich die dreistellige Sound-Nummer. Eine kleine LED rechts vom Display signalisiert MIDI-Empfang an der MIDI-Schnittstelle, eine LED links vom Display blinkt bei Aktivität am USB-MIDI-Port.
Ganz rechts außen sitzt der leicht versenkte silberne Ein-/Ausschalter. Drückt man diesen Knopf für mehrere Sekunden, wird die Pianobox mini ein- bzw. ausgeschaltet. 

Fotostrecke: 5 Bilder Die Miditech Pianobox mini steckt in einem leichten Kunststoffgehäuse

Anschlüsse und Stromversorgung

An der oberen Seite sind alle Anschlüsse untergebracht: Der Kopfhörerausgang ist gleichzeitig der Line-Ausgang und ist als Stereo-Miniklinkenbuchse ausgelegt. Dann war ich zunächst etwas überrascht: Der MIDI-Eingang ist eigenwilligerweise ebenfalls als Miniklinkenbuchse ausgeführt, ein entsprechender Adapter (5-Pol-DIN auf Mono-Miniklinke) liegt der Pianobox mini bei. Schließt man hier ein Keyboard über ein MIDI-Kabel an, so funktioniert das auch. Es gibt allerdings einige Situationen, in denen dieser unkonventionelle MIDI-Anschluss Probleme macht, dazu später mehr.
Neben dem extrem platzsparenden MIDI-Port liegt ein USB-HOST-Anschluss. Hierüber lässt sich ein USB-Masterkeyboard mit der Pianobox mini verbinden und auch mit Strom versorgen. Leider nicht vorgesehen ist der direkte Anschluss an einen Computer oder externen MIDI-Player über USB-MIDI – hierfür bräuchte man ein Kabel mit USB-Steckern vom Typ A an beiden Enden. In der Bedienungsanleitung ist dieser Fall nicht dokumentiert und ich habe leider nicht testen können, ob das funktioniert.
Der daneben liegende Micro-USB-Port dient zum Aufladen des Akkus der Pianobox mini über das mitgelieferte USB-Ladekabel. Das kann mit einem handelsüblichen USB-Netzteil oder an einem PC erfolgen. Während des Ladevorgangs zeigt das Display den Aufladezustand in Prozentwerten an.
Die Miditech Pianobox mini ist mit einem Akku mit einer Kapazität von 2500 mAh ausgestattet. Das bietet den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass die Pianobox mini kleinere USB-Masterkeyboards wie beispielsweise das Miditech i2-mini 32 mit Strom versorgen kann. Beide Geräte zusammen sind dann energiemäßig autark. Daneben kann man den USB-HOST-Port auch zweckentfremden, um ein anderes USB-Gerät wie etwa ein Smartphone aufzuladen. Damit wird die Pianobox mini zum universellen Akku-Pack.

Fotostrecke: 3 Bilder Eigenwillig: Der MIDI-Eingang ist als Klinkenbuchse ausgeführt

Software-Paket

Wie bei allen Miditech Produkten wird ein Software-Bundle mitgeliefert. Es besteht aus der Audio Production Software „Magix Samplitude Silver“ (nur für Windows), drei VST-Plug-ins und dem Notationsprogramm Makemusic Finale Notepad. Nach dem Download der Software und der Einsendung des Kaufbeleges per E-Mail an Miditech erhält man die Seriennummern.

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Profilbild von Dr. Ruth Scheidhauer

Dr. Ruth Scheidhauer sagt:

#1 - 25.12.2020 um 06:59 Uhr

0

Hallo. Ich habe ein Midi Master Keyboard (M Audio keystation 88) bekommen, dass ich gerne Kindern zum Klavierspielen geben würde. Also zu einem Digitalpiano zum darauflosklimpern umfunktionieren möchte..
Wäre diese pianobox dann die einzige/ einfachste Möglichkeit um auf den PC zu verzichten?

    Profilbild von duesentrieb

    duesentrieb sagt:

    #1.1 - 01.02.2021 um 01:36 Uhr

    0

    hallo, ja fuer genau solche zwecke sind die miditech expander geeignet. bessere soundqualitaet zum ca 4-5x hoeheren preis gibt es zb von der firma "v3" aus oesterreich.

    Antwort auf #1 von Dr. Ruth Scheidhauer

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