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Marshall Origin5C Test

Mit dem Marshall Origin5C Röhrencombo knüpft der britische Verstärkerbauer optisch und klanglich an eine Tradition an, die bereits 1962 mit dem ersten JTM45 ihren Anfang nahm. Doch die Pioniere in Sachen Gitarrenverstärker wären nicht so erfolgreich, wenn sie es nicht über die Jahrzehnte verstanden hätten, mit notwendigen Neuerungen im klassischen Design den Bedürfnissen der jeweiligen Gitarristengeneration gerecht zu werden. Das gilt auch für das Jahr 2018 und die aktuelle Origin-Serie.

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Sie verfügt über Modelle diverser Leistung, von 5 über 20 bis zu 50 Watt, Combos und Topteile, die mit Leistungsreduktion, Gainboost und “Tilt”-Regler doch so einige Sounds mehr zustande bringen als das Urmodell der 60er Jahre. Und weil sie im fernen Vietnam gefertigt werden, sind sie auch etwas erschwinglicher als es die UK-Modelle von damals waren.
Das macht neugierig und der Test soll zeigen, was in dem kleinen Combo mit dem Namen Origin5C steckt.

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Details

Gehäuse/Optik

Der Marshall Origin5C erscheint in einem rechteckigen Combogehäuse mit den Maßen 468 x 196 x 380 mm. Die Frontseite ist gänzlich mit einem schwarz-grauen Bespannstoff bezogen, den lediglich im oberen Drittel ein Marshall-Logo ziert und der damit ein wenig an den Bezug der ersten Marshall Bluesbreaker erinnert.

Fotostrecke: 5 Bilder Traditionen wollen gepflegt werden und so knüpft der Marshall Origin5C an die Modelle der 60er Jahre an.

Die Bedieneinheit ist als Toploader im hinteren Drittel der Oberseite angebracht. Hier finden wir eine Eingangsbuchse für die Gitarre und fünf Potis in typischer Marshall-Optik. Rechts außen zeigt eine kleine orangefarbene Leuchte den Betriebszustand des Amps an und zwei Kippschalter aktivieren den Amp und reduzieren bei Bedarf seine Leistung. Am Tragegriff im klassisch britischen Stil an der Oberseite lässt sich der gerade einmal 9,4 kg leichte Amp sicher tragen.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Bedienfeld ist so montiert, dass es von oben her zugänglich ist.

Rückseitig befinden sich acht Kreuzschrauben, mit denen die Bedieneinheit befestigt ist und die Zugang zu etwaigen Wartungsarbeiten erlauben. Nach Lösen der vier äußeren gelangt man zum Trafo, den beiden ECC83-Vorstufenröhren sowie der JJ EL84 Endstufenröhre, die dort allesamt gut abgeschirmt von äußeren Einflüssen liegen.
Direkt darunter versammeln sich die Anschlüsse für das Netzkabel, den Lautsprecher, einen Fußschalter und, man höre und staune, sogar für einen Einschleifweg. Hinter einer Gitterverkleidung erkennt man die Rückseite des 8″ Celestion Eight-15 Speakers, unter dem sich noch genug Stauraum für Kabel und Fußschalter bietet. Vier Gummifüße gewähren Rutschsicherheit auch auf glatten Böden.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Rückseite ist zweigeteilt, wobei der obere Bereich der Verstärkereinheit zugeordnet ist.

Zum Lieferumfang des Origin5C gehört ein Zweifach-Fußschalter, der Boost und Effektweg aktiviert, ein Kaltgerätekabel und ein mehrsprachiges Manual – Deutsch eingeschlossen.

Der mitgelieferte Zweifach-Fußschalter kann den Gain-Boost und den Einschleifweg aktivieren.
Der mitgelieferte Zweifach-Fußschalter kann den Gain-Boost und den Einschleifweg aktivieren.

Bedienung

Unser Testkandidat wurde als einkanaliger 5-Watt-Röhrencombo mit zuschaltbarem Effektweg und Gainboost konzipiert. Er verfügt über einen Volume-Regler, der als Push/Pull-Poti auch den Gainboost anwirft. Ein separates Gainpoti wurde dem Amp nicht angedacht, da der Volume-Regler diese Aufgabe mit übernimmt. Das heißt, dass die Balance aus Zerrgrad und Lautstärke stimmen muss, denn je mehr Gain, desto lauter tönt der Amp.
Für die EQ-Sektion tritt das typische Bass-, Middle- und Treble-Reglertrio auf, und hier bedarf sicherlich der “Tilt”-Regler besonderer Erwähnung. Mit ihm lässt sich der Grundcharakter stufenlos einstellen, von einem etwas wärmeren “Normal”-Marshallsound auf 0 bis zum “Hi Treble”-Sound, einem höhenreicheren Klang auf 10, was in etwa dem Sound-Unterschied der separaten Normal- und Treble-Eingangsbuchsen der alten Modelle entspricht.
Der Amp verfügt dank der “Powerstem”-Technologie über zwei Ausgangsstufen: High für den maximal lauten Betrieb und eine lautstärkereduzierte Variante, die auch leises Üben bei vollem Gain ermöglicht. Wem der 1 x 8″ Speaker zu klein ist oder klanglich zu nasal wirkt, der kann übrigens auch jedes andere 16-Ohm-Cabinet anschließen. Ein separater Lautsprecherausgang ist zwar nicht vorgesehen, aber das Klinkenkabel des eingebauten Speakers lässt sich leicht abstecken und austauschen.
Per Fußschalter kann zum einen den Gainboost, der mit dem Volume-Poti gekoppelt ist, aktiviert werden, sowie der Einschleifweg. Das sind meines Erachtens zwei Dreingaben, die ich bei einem so kleinen Combo nicht erwartet hätte und die Lob verdienen.

Kommentieren
Profilbild von Indigo

Indigo sagt:

#1 - 28.07.2018 um 20:27 Uhr

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Dass Marshall die Combos der Origin-Serie ohne Hall anbietet, ist schon armselig. Mit Hall wären diese Verstärker absolut interessant und ich würde mir vermutlich einen kaufen - aber ohne...nein danke!
Glaubt Marshall etwa, dass sich jemand einen kleinen Combo kauft, um dann zusätzlich noch ein Hallgerät extra mitschleppen zu müssen, wenn man ihn mitnimmt? Hinzu kommen noch die dann durch den Einschleifweg verursachten langen Kabelwege, die einem den Sound ruinieren. Also das ist schon ein besonders dummes Konstruktionskonzept, das Marshall da verfolgt hat. Die paar Euro wegen des zusätzlichen Halls hätte sicher jeder gerne noch dazugezahlt, um einen praxistauglichen Combo zu erwerben.
Solche Verstärker ohne Hall anzubieten, ist geradezu lächerlich - und angesichts dieses Riesenmankos kann Marshall sich diese Combos an den Hut stecken. Mit solch etwas Rückständigem und vollkommen Unpraktischen lässt sich heutzutage keiner mehr abspeisen. Solange Marshall diesen gravierenden Mangel nicht abstellt, werden die potentiellen Kunden kleiner Röhrencombos bei der Konkurrenz ihr Geld ausgeben.

    Profilbild von Matthias Jan Brungers

    Matthias Jan Brungers sagt:

    #1.1 - 09.06.2023 um 23:19 Uhr

    0

    So ein Quark.. wer braucht denn Hall?? Die 1500€ Fender Champs mit 5 Watt haben auch keinen „Hall“.. und der Name ist halt Origin, da ist es logisch das sowas wie Reverb nicht an Bord ist

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