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Marshall JVM410H Test

Stellt euch einmal vor, die Firma Marshall hätte es nie gegeben. Alleine optisch würde es auf den Rock´n´Roll-Bühnen dieser Welt ziemlich trostlos aussehen. Denkt man sich dann noch den Klang weg, bliebe von der Herrlichkeit klassischer Rock- Riffs nicht mehr viel übrig. Ich nenne nur mal eine kleine Auswahl: Smoke On The Water – Deep Purple, Whole Lotta Love – Led Zeppelin, Voodoo Chile – Jimi Hendrix, Sweet Child O´Mine – Guns´n´Roses, Hells Bells – AC/DC, Killing In The Name – Rage Against The Machine. Das alles ohne den Marshall-Sound??? Das geht ja mal gar nicht! Dabei war das Entwickeln und Herstellen von Gitarrenverstärkern mehr so eine Art Zufallsprodukt dieser Firma…

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Jim Marshall eröffnete 1960 seinen ersten Schlagzeugladen und baute nebenbei ab und zu Lautsprecherboxen für Musiker in seiner Garage. Doch wie es nun einmal so ist, hatten viele der Schlagzeuger, die sein Geschäft besuchten, ihre Gitarristen und Bassisten im Schlepptau, und so erweiterte Jim schon bald sein Sortiment und begann damit, eigene Gitarren-Amps auf Basis des Fender Bassman zu bauen. 1966 zauberte Jim schließlich den ersten Marshall-Meilenstein aus dem Hut, das legendäre Röhren-Topteil “JTM 45”. In Kooperation mit “The Who”-Gitarrist Pete Townshend, dem der Verstärker schlichtweg zu leise war, legte er noch einen drauf und präsentierte der Welt bereits kurze Zeit später das erste 100 Watt Topteil (JTM 45/100). Da Townshend mit dem Amp damals eine 8×12″ Box (!)  anfeuerte, erntete er nicht selten böse Blicke von seinen Roadies. Als Ergebnis daraus fackelte man bei Marshall nicht lang und halbierte die riesenhafte Box: die erste klassische 4×12″ Box war entstanden. Und genau aus diesem Grund bezeichnet man die Kombination aus zwei 4×12″ Boxen und einem Topteil auch als “Full Stack”.

Seit den Gründerjahren ist viel Zeit vergangen, und selbstverständlich wurde im Hause Marshall permanent an immer neuen Produkten gearbeitet. So entstanden weitere Meilensteine der Amp-History, aber natürlich auch Verstärker, an die sich heute kaum noch jemand erinnert. Man kann das Rad eben nicht permanent neu erfinden. Nicht ganz ohne Grund schwören viele Gitarristen auf die alten, schnörkellosen Marshall-Amps mit purer Röhrentechnologie. Druckvoll und unverwüstbar, der ideale Begleiter des Gitarristen “on the road”. Und genau diese Amps waren häufig auch beliebte Objekte für Modifikationen. Es wurden stärkere   Gain-Stufen eingebaut, die Center-Frequenz des Mittenbereichs tiefer gelegt, etc. – die “Amp-Friseure” hatten ihren Spaß mit den britischen Rock-Amps.

Marshall legt von jeher viel Wert auf die Interaktion mit praktizierenden Musikern und hatte stets ein offenes Ohr für ihre Wünsche. Dementsprechend wurden auch gängige Tuning-Maßnahmen an Original-Amps genau beobachtet und häufig in neueren Modellserien berücksichtigt. Mit den Amps der JVM-Serie holte Marshall 2007 schließlich zum großen Rundumschlag aus: Die neuen Amps bieten alles, was Gitarristen an Marshall schätzen (pure Röhrentechnologie, unterschiedliche Amp-Charakteristiken, einfache Bedienung) – in Kombination mit modernen Features wie Effekt-Loop, MIDI-Funktion, Recording Out, vier getrennt regelbaren Kanälen und programmierbaren Soundeinstellungen. Das alles klingt nach ganz großem Kino – ja geradezu Oscar-verdächtig. Lasst uns also Jury spielen und einen investigativen Blick hinter die Kulissen des 100 Watt Topteils JVM 410H wagen.

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Profilbild von Willi Pringnitz

Willi Pringnitz sagt:

#1 - 17.09.2022 um 15:16 Uhr

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sehr guter amp habe denn combo davon

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