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Markbass Little Mark 800 15th Anniversary Test

Praxis

Ich habe das limitierte Exemplar des LM800 während der Testphase mit verschiedenen 8-Ohm- und 4-Ohm-Boxenkombinationen verwendet und war von der Performance des kompakten Class-D-Heads immer begeistert. Sowohl die erreichbare Lautstärke als auch das Klangverhalten bei hohen Lautstärken kann sich wirklich sehen, oder besser gesagt, hören lassen – an einer potenten 4-Ohm-Boxenkombi mit der entsprechenden Membranfläche liefert der Amp ganz erstaunliche Lautstärken, die auch für große Bühnen entspannt ausreichen, und mit einer kompakten 8-Ohm-Box, etwa mit einem 12-Speaker bestückt, kann man immer noch kleinere Clubgigs bestreiten, ohne den Amp wirklich quälen zu müssen. Der Sound ist stets solide und sehr direkt – erst, wenn man die Endstufe an ihre Leistungsgrenze fährt, wird der Sound eine Spur dünner und undifferenzierter. Dies ist bei Class-D-Tops aber durchaus normal und ich finde die Performance der von Markbass entwickelten Endstufe insgesamt wirklich sehr überzeugend!

Aufgrund seiner ansprechenden Leistung und Performance kann leichte LM800 also wirklich absolut universell bei allen Arten von Gigs und Proben oder als Übe-Amp zu Hause eingesetzt werden. Mit einem Kopfhöranschluss und einer Aux-In-Buchse für MP3-Spieler wäre der Nutzwert des LM800 als Practice-Amp allerdings noch höher. Diese Ausstattung gehört bei Kompakt-Amps dieser Art mittlerweile eigentlich zum Standard – schade, dass Markbass beim LM800 darauf verzichtet hat!

15 Jahre alt und kein bisschen pubertierend: Markbass verfügt über ein stattliches und "erwachsenes" Produktsortiment!
15 Jahre alt und kein bisschen pubertierend: Markbass verfügt über ein stattliches und “erwachsenes” Produktsortiment!

Mindestens ebenso wichtig wie die Leistung eines Verstärkers ist aber natürlich sein Klang. Damit ihr euch ein Bild von den Soundmöglichkeiten des potenten Class-D-Tops machen könnt, habe ich wie immer einige Soundfiles mit dem direkten Signal aus dem symmetrischen Line-Out des LM800 aufgenommen.
Im ersten Clip hört ihr den LM800 mit neutraler EQ-Einstellung ohne Verwendung der beiden Filter VLE und VPF. Was man hört, klingt für mich typisch nach Markbass: der Amp gibt den Basssound sehr neutral und transparent wieder. Der kompakte Bassbereich klingt knackig und solide, ebenmäßige Mitten sorgen für eine hervorragende Durchsetzungskraft, und der präsente aber nicht zu aufdringliche Höhenbereich für die nötige Transparenz.

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Flat-Einstellung

Der Vierband-Equalizer der Little-Mark-Serie hat sich über viele Jahre bewährt und eignet sich für heftige Eingriffe in den Sound genauso wie für dezente Anpassungen an die Musik oder die bevorzugte Spieltechnik. Die Resultate sind bei sinnvoller Anwendung immer positiv und man kommt dank der praxisgerecht gewählten Einsatzfrequenzen der vier Bänder schnell ans Ziel. Für den nächsten Clip habe die beispielsweise die Bässe und die Tiefmitten dezent geboostet und mit dem Höhenregler das Top-End etwas abgemildert, um einen wärmeren und volleren Fingerstyle-Style aus dem LM800 zu locken. Das Ergebnis kann sich hören lassen, wie ich finde!

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Bass-, Tief- und Hochmittenboost, Treblecut

Ein Spezialität der meisten Markbass-Verstärker sind die beiden Filter VLE und VPF. Die Wirkung der Filter ist sehr effektiv und ich kenne einige Markbass-User, die ihren Sound tatsächlich nur mithilfe dieser zwei Regler anpassen und den Vierband-Equalizer in der Regel gar nicht benötigen. Harsch klingende Bässe lassen sich mit dem VLE-Filter gezielt milder justieren, und langweilige, flache Basssounds wirken mit einem Dreh am VPF sofort mächtiger und transparenter.

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VLE-Regler auf 11h VPF-Regler auf 11h

Für die vorangegangenen Beispiele habe ich nur jeweils einen der beiden Filter relativ dezent eingesetzt. Man sollte sich allerdings nicht davor scheuen, auch mal beherzt an beiden Reglern zu drehen, denn die Experimentierfreude an den Filtern wird mit coolen Sounds belohnt! Beim nächsten Clip standen beiden Filter auf ungefähr 2h – das Ergebnis ist ein mächtiger, synthieähnlicher Sound für Reggae, Dub oder Drum & Bass.

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VLE- und VPF-Regler auf 2h

Zum Abschluss wollte ich noch herausfinden, wie der LM800 meinen Fretless-Bass verstärkt. Für den warmen und vollen Sound habe ich lediglich den VLE-Filter auf 9h einjustiert, alle anderen EQ-Regler blieben in der Neutralstellung.

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VLE-Regler auf 9h, Fretless-Bass
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