Markbass Big Bang Test

PRAXIS
Der kleine Lüfter auf der Rückseite des Big Bang läuft im Betrieb permanent, dazu kommt eine kleine Dosis hochfrequentes Grundrauschen. Die Nebengeräuschentwicklung ist aber insgesamt genauso dezent, wie bei anderen Markbass-Amps und demzufolge selbst im Wohnzimmerübemodus nicht störend. Im Live-Betrieb hört man dann sowieso nichts mehr davon. Die neue Fußchalter-Option für die Filter VPF / VLE und die Ausgangsstummschaltung ist wirklich ein willkommenes Feature. Die Filter sind mächtige Klangwerkzeuge und dank der neuen Möglichkeit der Fernbedienbarkeit per pedes  bekommt man eine Art zweiten Kanal mit einem eigenständigen Sound, der per Fußtritt parat steht. Über den praktischen Wert einer Mute-Funktion muss man sich ebenfalls nicht streiten. Beim Stimmen oder in Spielpausen den Verstärker zum Schweigen bringen zu können, ohne dafür dauernd die Endlautstärke verdrehen zu müssen, macht Sinn. Der Nachteil beim Big Bang ist, dass man den Zugriff auf beide Funktionen nur in Verbindung mit einem Dual-Fußschalter bekommt – und den muss man zusätzlich kaufen. Besonders die Mute-Funktion würde per Handbetrieb (mit einem kleinen Taster wie wir es von anderen Amps kennen oder als Push-Master-Regler, wie es Markbass selbst beim F500 implementiert hat) genauso viel Sinn machen. Die Filterzuschaltung per Taster wäre ebenfalls begrüßenswert – nicht jeder möchte dauernd zusätzliches Zubehör mitschleppen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dafür technische Gründe gibt.

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Kommen wir zum Sound des neuen Italieners, denn hier gibt es nichts zu meckern. Zwar ist der Big Bang im Rahmen meines Tests nicht explodiert, hat aber eine wirklich tolle Performance hingelegt. Er klingt eindeutig nach Markbass, die Hochmitten sind sehr präsent und sorgen für gute Ortbarkeit und Durchsetzungsvermögen. Der Amp fühlt sich dadurch auch sehr schnell oder reaktionsstark an und wird als sehr laut wahrgenommen.
Das Fundament ist in der Tat bereits ohne EQ-Veränderungen deutlich fetter als bei den Class-D Amps F1 oder F500. Allerdings nicht träge oder mulmig, sondern trotzdem knackig und kompakt, einfach mit etwas mehr „Ooomph“. Das ist eine gute Entwicklung, wie ich finde, besonders weil der Big Bang auch die positiven Markbass-Tugenden, also den total klaren Sound mit einer leichten Mittenbetonung, behält. Die Filter sind effektiv wie eh und je. Alleine mit der VPF- und VLE-Abteilung kann man den Sound in viele Richtungen biegen. Die Slapper lieben das VPF-Filter, mit dem man den Scoopsound stufenlos steuern kann. Die Vintage-Freaks wiederum bekommen mit dem VLE eine Art passive Tonblende in die Finger, die wirklich geschmackvoll arbeitet. Mit ihrer Hilfe lassen sich zu scharf klingende Aktiv-Bässe besänftigen oder runde, weiche Vintage-Sounds realisieren, indem man weiter aufdreht und damit dann auch die Hochmitten abmildert. Egal, was man mit den beiden Filtern anstellt: Die Ergebnisse sind immer überzeugend,  und ich kenne einige Markbass-User, die ausschließlich diese beiden Tools zum Soundschrauben benutzen. Wer mehr will, bekommt zusätzlich den 4-Band-EQ an die Hand. Dieser arbeitet absolut effektiv und ist mit den passenden Center-Frequenzen ausgestattet, um den Sound in unzählige Richtungen trimmen zu können.
Leistungsmäßig ist der Big Bang für alle Situationen, die man einem 500 Watt Micro-Amp zumuten würde, mehr als gerüstet. Markbass-Heads sind alle sehr laut, und da macht der Neue keine Ausnahme. Mit einer 8-Ohm-Boxenkombi kann man auch größere Gigs mit einer lauten Band bestreiten, ohne das Gefühl der Untermotorisierung zu haben. Da ändert auch das fettere Low-End des Big Bang nichts. Selbst bei extrem hohen Lautstärken bleibt das transparente und solide Klangbild erhalten. Top Performance!

Audio Samples
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Flat VLE 12 Uhr VPF 10 Uhr
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