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Maestro Comet Chorus & Discoverer Delay Test

Maestro Comet Chorus & Discoverer Delay sind die beiden verbliebenen Effektpedale der Gibson-Marke, die nach Overdrive, Distortion und Fuzz noch keinen bonedo-Test durchlaufen haben. Maestro ist den meisten Fuzz-Liebhabern sicherlich ein Begriff, erschien doch im Jahre 1962 das FZ-1, eines der ersten Pedale dieser Gattung, und prägte einen nicht unerheblichen Teil der 60er-Jahre Soundästhetik, von der Rockmusik bis zu den legendären Western-Soundtracks von Ennio Morricone.
Die aktuelle Baureihe hat jedoch mit fünf vollkommen unterschiedlichen Pedalen deutlich mehr zu bieten als einfach nur Fuzzes, dazu ist allen eine sehr ansprechende Vintage-Optik und analoge Bauweise gemein. Die drei Verzerrer waren bereits Gegenstand eines bonedo-Tests und darum möchten wir heute den beiden verbleibenden Kandidaten, dem Comet Chorus und dem Discoverer Delay

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, auf den Zahn fühlen.

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Details

Gehäuse/Optik

Beide Pedale präsentieren sich in einem schwarzlackierten Metallgehäuse mit den Maßen 130 x 87 x 63 mm, was sie etwas breiter macht als ein typisches Boss-Pedal. Die Oberseite ist mit einer chromfarbenen Aluplatte dekoriert, beim Chorus mit einer blauen und beim Delay mit einer schwarzen Grafik. Im vorderen Pedaldrittel zeigen sich die Bedienelemente in Form von drei Potis im 70er-Jahre-Vintage-Look sowie ein mittig platzierter Zweifach-Kippschalter. In der hinteren Pedalhälfte befinden sich der chromfarbene Fußschalter und drei LEDs, die den Betriebszustand des Pedals signalisieren. Diese kommen in der Optik von drei Fanfaren, die in rot, blau und gelb gehalten sind.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Maestro Comet Chorus kommt im optisch identischen Gewand wie seine Geschwister aus der Serie.

Stirnseitig sind alle Anschlüsse versammelt, je ein 6,3 mm Klinkenein- und -ausgang und der Eingang für das optional erhältliche Netzteil, das 9 Volt abliefern muss. In puncto Stromverbrauch verschlingt der Chorus 55,4 mA, wohingegen das Delay mit 61,3 mA zu Buche schlägt. Die Bodenplatte ist seitlich mit vier Kreuzschrauben arretiert und führt zum Pedal-Interieur. Hier befinden sich einerseits ein Batterieanschluss, aber im Falle des Chorus auch ein Trimmpoti oder beim Delay gleich zwei, auf die ich im Bedienteil noch genauer zu sprechen komme.
Der Lieferumfang erstreckt sich auf ein Manual, einen Sticker und vier anklebbare Gummifüße von 3M.

Fotostrecke: 3 Bilder Zwei Klinkenbuchsen sitzen auf der Stirnseite der beiden Pedale.

Bedienung

Comet Chorus
Beim Comet kommt die klassische analoge Eimerkettenspeichertechnologie zum Einsatz, englisch BBD wie Bucket Brigade Device. Drei Potis stehen zum Einstellen des Effekts bereit, nämlich Depth für die Modulationstiefe, Speed für die Modulationsgeschwindigkeit und Mix, um den Effektanteil im Verhältnis zum trockenen Signal zu bestimmen. Der Zweifach-Kippschalter wählt zwischen Earth- und Orbit-Mode. Ersterer ist quasi das Default-Setting für vertraute Chorussounds, wohingegen der Orbit-Mode eine Amplitudenmodulation ähnlich einem Rotary-Effekt hinzufügt, der durch die Wellentiefe schon fast in tremoloartige Gefilde schielt. Mit einem internen Trimmpoti, das mit einem Kreuzschraubendreher bedient werden muss, lässt sich die Lautstärke des Rotary-Effekts frei bestimmen.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Oberseite des Comet Chorus warten drei Potis auf ihren Einsatz,…

Discoverer Delay
Beim Discoverer handelt es sich um ein analoges Delay, bei dem die Echos ebenfalls per Eimerkettenspeichertechnologie erzeugt werden. Regelbar ist auch dieses Pedal mit drei Potis, nämlich Delay, das die Delay-Zeit von 20-600 ms bestimmt, Sustain, um die Anzahl der Feedbacks festzulegen und Mix für das Verhältnis zwischen trockenem und Effektsignal. Dem Kippschalter kommt die Aktivierung einer Modulation zuteil, die das Delaysignal mit einem Choruseffekt belegt. Dieser Effekt kann im Pedalinneren noch tiefer bearbeitet werden, wofür dort zwei Trimmpotis für Modulationstiefe und -geschwindigkeit parat stehen.
Beide Pedale sind mit einem True-Bypass ausgestattet.

Fotostrecke: 3 Bilder Ds Discoverer ist ebenfalls mit drei Potis regelbar, die die Parameter Delay, Sustain und Mix vorgeben.
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Praxis

Für die Soundfiles setze ich die Pedale direkt vor ein Revv D20 Top und gehe von dort in eine 2×12″ Box, die mit Celestion Creambacks ausstaffiert ist. Um es „Vintage-„ authentisch zu halten, kommen für die Soundfiles eine Gibson Murphy Lab Les Paul und eine Fender Stratocaster zum Einsatz.

The Comet (Chorus)

Der Chorus wabert unaufdringlich und mit einer tollen analogen Wärme, die sich sehr attraktiv auf das Gitarrensignal legt. Liefern manche Choruspedale in bestimmten Settings ein unrhythmisches “Eiern”, zeigt sich der Comet sehr gleichmäßig und rund in seiner Modulation. Der Unterschied zwischen Earth- und Orbit-Mode ist extrem deutlich, denn Letzterer liefert einen tollen Rotary-Effekt, den man aber auch in annähernd tremoloartige Regionen biegen kann.
Der Depth-Regler erlaubt das Einstellen von dezenter Modulation bis hin zu stärkeren Choruseffekten, die jedoch stets unaufdringlich bleiben. Das ganze Pedal ist sicherlich nicht für extreme oder krasse, moderne Effektorgien bestimmt, sondern zeigt sich als traditioneller Vertreter seiner Gattung, der in jedem Setting musikalische Ergebnisse abliefert. Niedrige Speed-Werte generieren nur dezente Chorussounds, wobei höhere Settings schon fast Leslie-mäßig wirken.

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Der Orbit-Mode verstärkt diesen Eindruck und macht den Comet zu einem unglaublich vielseitig einsetzbaren Effekt. Neben Depth bietet der Mixregler auch eine tolle Eingriffsmöglichkeit, um die Stärke des Effekts individuell abzustimmen.
Für den Test mit einem Overdrive parke ich den Wampler Tumnus vor den Comet. Auch in Kombination mit Singlecoils und einem verzerrten Sound macht der Chorus eine tolle Figur und unterstützt warme Classic-Rocksounds. Die Höhen werden elegant abgerundet und der Sound bleibt dennoch prägnant und durchsetzungsfähig. Auch mit dem höheren Input, der durch den Verzerrer abgegeben wird, weiß das Pedal umzugehen.

Audio Samples
0:00
Pedal Off/On – Mid Setting Mid Setting – Earth/Orbit Switch Depth Regler Check Speed Regler Check Rotary Effekt Comet mit Wampler Tumnus Overdrive
AUDIODepthMixSpeedSwitch
Pedal Off/On – Mid Setting12:0012:0012:00Earth
Mid Setting – Earth/Orbit Switch15:0015:009:00Earth – Orbit
Depth Regler Check0-Max12:0012:00Earth
Speed Regler Check12:0014:000-MaxEarth
Rotary Effekt15:0015:00MaxOrbit
Comet mit Wampler Tumnus Overdrive15:0015:0011:00Earth – Orbit

The Discoverer (Delay)

Auch das Discoverer Delay punktet mit einem schönen klassischen und analogen Delaysound. Der Klang ist sehr warm und es kommt sofort der Vibe alter Echopedale auf. Der Modulationsschalter fügt dem Signal einen Choruseffekt hinzu, der im Defaultsetting klar hörbar, aber dennoch überhaupt nicht aufdringlich kommt, sondern runde, sphärische Sounds ermöglicht.
Die Delay-Zeiten liefern mit 20 bis 600 ms keine Extreme, können aber alle “Brot-und-Butter” Delaysounds erzeugen. Stellt man das Poti auf seinen Minimalwert, erhält man einen Sound, der schon fast in die Richtung eines Tiled Reverbs geht und sicherlich den einen oder anderen Old-School Rock’n’Roller oder Country-Fan begeistern kann. Das Einstellen der Delaytime funktioniert sehr feinfühlig und in Ermangelung einer Tap-Funktion muss man sich schon etwas Zeit nehmen, wenn man exakt getimte Subdivisions erreichen will. Grundsätzlich hatte ich jedoch keinerlei Probleme, meine Vorstellungen am Regler zielgenau umzusetzen.

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Dreht man den Sustainknopf weiter auf, erhält man die vollen Vorzüge eines analogen Delays mit einem herrlichen Bedämpfen der Höhen und dem Hinzugesellen einer dezenten Verzerrung, die durch den natürlichen und gewünschten Qualitätsabfall der Wiederholungen bei Delays dieser Gattung entsteht. Mit dem Discoverer kann man in Kombination mit dem Analogsound und hohen Feedback-Zeiten extrem leicht experimentelle und psychedelische Delay-Orgien abfeiern. Dabei bietet der Mixregler ein effektives Tool, um das Verhältnis zwischen Original- und Effektsound zu bestimmen und das Gitarrensignal präsent erscheinen zu lassen. Cleane Pickings werden durch den warmen Delaysound gut unterstützt und durch das Hinzufügen der Modulation kann man klassische 80s Sounds erzeugen, wie man sie z. B. von gepickten Balladen zu Genüge kennt. Für knackige Country-Slapbacks mit kurzer Delay-Zeit und nur einem oder zwei Feedbacks ist das Pedal natürlich auch zu haben, daher hört ihr im letzten Beispiel eine Stratocaster in der Pickup-Position 2. Das Delay-Poti lässt sich für den Slapback-Sweetspot auf den entsprechenden Wert herunterregeln.

Audio Samples
0:00
Pedal Off/On – Mid Setting – Modulation Off/On Delay Regler Check Sustain Regler Check Clean Picking – Modulation Off-On Slapback
AUDIODelayMixSustainSwitch
Pedal Off/On – Mid Setting – Modulation Off/On12:0012:0012:00Modulation Off – On
Delay Regler Check0-Max12:0012:00Modulation On
Sustain Regler Check12:0012:000-MaxModulation Off
Clean Picking – Modulation Off-On11:0012:0015:00Modulation Off
Slapback8:0012:009:00Modulation Off
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Fazit

Mit Maestro Comet und Discoverer ist es der Marke gelungen, zwei optisch sehr attraktive und klanglich überaus interessante Pedale vorzustellen. Der Comet erledigt seinen Job mit einer vollmundigen, runden und warmen Modulation, ohne in die Extreme abzuschweifen, und hat mit dem Orbit-Mode weitaus mehr zu bieten als geläufige Choruspedale, zumal der Rotary-Effekt dieses Modus im Pedalinneren noch wesentlich genauer eingestellt werden kann. Ganz ähnlich fällt das Urteil beim Discoverer aus. Hier erhält man klassische Analog-Delaysounds, die mit der verfügbaren Delay-Zeit alle Standardanwendungen abdecken dürften. Der zuschaltbare Modulationseffekt ist eine extrem bereichernde Dreingabe und lässt das Pedal ebenfalls extrem flexibel auftreten.
Die Verarbeitung ist tadellos und sowohl der Look als auch der Sound sind bei beiden Pedalen eine sehr schlüssige Sache, zumal der Preis als sehr fair eingestuft werden kann.

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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Maestro (Gibson)
  • Anschlüsse: In-, Output (6,3 mm Klinke), Netzteileingang (9V)
  • Abmessungen (L x B x H): 130 x 87 x 63 mm
  • True Bypass: ja
  • Batteriebetrieb: ja
  • Herstellungsland: China
Name: Comet
  • Typ: Chorus
  • Regler: Depth, Mix, Speed, internes Orbit Amount Trimmpoti
  • Schalter: On/Off, Earth/Orbit Kippschalter
  • Stromverbrauch: 55,4 mA
  • Gewicht: 544 g
  • Ladenpreis: 149,00 Euro (Februar 2022)
Name: Discoverer
  • Typ: Delay
  • Regler: Delay, Sustain, Mix, 2 interne Trimmpotis für Modulation, Rate und Depth
  • Schalter: On/Off, Modulation On/Off Kippschalter
  • Stromverbrauch: 61,3 mA
  • Gewicht: 590 g
  • Ladenpreis: 159,00 Euro (Februar 2022)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Comet: runde, warme Modulations-Sounds
  • Discoverer: klassische analoge Delays
  • attraktive Optik
  • Comet mit zusätzlichem Rotary-Effekt
  • Discoverer mit zusätzlicher Modulation
  • interne Potis zur Effekt-Einstellung
Contra
  • keins
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Maestro Comet Chorus & Discoverer Delay Test
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