Mackie Thump 212XT Test

Praxis

Eines der ersten Dinge, auf die ich beim Testen einer Aktivbox achte, ist deren Grundrauschen. Ein Lüfter ist im Thump XT Aktivmodul nicht verbaut, daher ist ein normales Grundrauschen im Grunde immer vernehmbar. 

Störend wird dieses allerdings, wenn ich das Main-Poti über die Untiy-Gain-Stellung aufdrehe. Das Grundrauschen nimmt hörbar zu und könnte sich bei kritischen Einsätzen (Sprachbeschallung, Lesungen) als störend erweisen. 

Die Unity-Gain-Stellung entspricht 0 dB Line-Level und im normalen Betrieb gibt es eigentlich keinen Grund, einen Main-Pegel oberhalb zu benutzten. Es sei denn, die Signalquellen an Kanal 1 und 2 sind derart leise, dass man im Master nachhelfen muss. Daher ist das Rauschproblem der Thump 212XT eher theoretischer Natur. 

App und Bluetooth

Als nächstes verbinde ich mein iPhone 12 via Bluetooth mit den Testboxen. Dazu drücke ich länger auf die Pair-Taste und warte bis in den Bluetooth-Einstellungen im Handy der Eintrag „Thump XT“ erscheint. 

Jetzt kann ich Musik direkt an den Kanal 2 streamen und besser noch die Box via der Thump Connect 2 App fernsteuern. Die Lautstärke des Bluetooth-Streams lässt sich zwar nicht über das analoge Gain/Volume-Poti von Kanal 2 regeln, dafür lässt sich aber ein analoges Signal (via Combo- oder Miniklinkenbuchse) gleichzeitig zusammen mit dem Bluetooth-Signal nutzen! 

Somit stehen für den Mix bis zu drei separate Signale (Kanal 1 und 2 und der Bluetooth-Stream) zur Verfügung. Cool!

Macie Thump 212XT
Aktivmodul der Mackie Thump 212XT ausgebaut

Volle Punktzahl gibt es von mir für die Mackie Thump Connect 2 App. Diese bietet nicht nur die Fernsteuerung aller Funktion des Aktivmoduls, zusätzlich wird hier noch ein einfacher 2-Band-EQ (Bässe/Höhen) geboten und nützliche Zusatzfunktionen wie ein Online-Manual oder Servicekontakte. 

Dabei zeigt sich die App stets einfach in der Bedienung. Das gilt sogar für den Advanced-Modus. Als sinnvoll erweisen sich die User-Speicherplätze, auf denen man die Einstellungen der Box in einem Presets ablegen kann. Ideal für wiederkehrende Veranstaltungen. Einfach das passende Preset vom letzten Gig aufrufen und man ist sehr schnell einsatzbereit.

Mackie Thump 212XT: Feedback-Eliminator und Ducking-Funktion

Ich mache es kurz. Beide Funktionen halten, was sie versprechen, sind aber weder am Aktivmodul noch über die App in irgendeiner Weise editierbar. „Set & Forget“ ist hier die Devise. Die Ergebnisse sind allerdings mehr als brauchbar. 

Der Feedback-Eliminator findet alle Koppelfrequenzen im Test und entsorgt diese fachgerecht. Dabei fällt auf, dass der Algorithmus für Feedback Frequenzen unterhalb von 1 kHz etwas länger benötigt, bis diese dingfest gemacht werden. 

Die Ducking-Tiefe, also wie weit das Musiksignal abgesenkt wird, lässt sich nicht beeinflussen. Die Absenkung ist allerdings praxisgerecht gewählt und überzeugt mit ihrem Fokus auf eine gute Sprachwiedergabe. 

12“ Treiber der Mackie Thump 212XT
12“ Treiber der Mackie Thump 212XT

Sound der Mackie Thump 212XT

Kommen wir zum Klang. Aufgrund der Voicings, Outdoor-Mode und der App-Möglichkeiten zeigt sich die Mackie Thump 212XT als klanglich sehr flexibel. Hier ist für jeden eine passende Grundeinstellung vorhanden. Die Box wird als Fullrange-Box beworben und in der Tat spielt die Thump 212XT für eine 12/1-Zoll-Box erstaunlich tief. 

Einen Kompromiss muss man dafür allerdings eingehen. Die Maximal-Lautstärke wird reduziert, wenn die Box im Club-Voicing und einer zusätzlicher Bass-Anhebung durch den App-EQ betrieben wird. Hier setzen die verbauten Peak und RMS dem Maximalpegel zum Treiberschutz rechtzeitig klare Grenzen.

Mit aktivertem Live-Voicing lassen sich jedenfalls einige dB mehr herauskitzeln und somit Gesänge und Lead-Instrumente auch über eine lautere Backline verstärken. Noch mal zurück zum Grundrauschen. Betreibt man die Thump 212XT in Kombination mit einem externen Mischpult, sollte man die Volume/Gain-Potis der Eingänge und der Summe auf Unity-Gain einpegeln. 

Das entspricht Line-Level und stellt den optimalen Verstärkungsgrad dar. Derart gibt es auch kein störendes Grundrauschen. Schließt man Signalquellen direkt an die Box an, sollte man auf gesunde Eingangspegel achten. Übrigens: Der Mikrofoneingang der Kandidaten lässt sich nur mit dynamischen Mikrofonen betreiben, da eine schaltbarer Phantomspeisung nicht zur Verfügung steht.

Alternativen

Das Marktsegment an aktiven 12/1-Zoll-Aktivlautsprecher ist sehr groß. Traditionell bietet fast jede Boxenbauschmiede ein oder mehrere Modelle in dieser Größe. Der Anwender hat dabei die Qual der Wahl. 

Um aus der Masse herauszustechen, müssen sich die Hersteller schon etwas einfallen lassen. Über die Preisgestaltung lässt sich immer etwas Aufregung erzeugen. On-Top muss allerdings auch die Zusatzausstattung stimmen, damit sich beim Anwender ein „Gran Turismo“ Gefühl einstellt. Da versucht jeder Hersteller, auf seine Art ein passendes Lautsprecher-Angebot zu machen. 

Interessenten sollten daher einen Blick auf die folgende Übersicht werfen.

FeatureMackie Thump 212XTElectro Voice ELX 200-12P DAS Audio Altea-412A 
Treiberbestückung12/1“12/1“12/1“
Gesamtleistung1.400 Watt Peak1.200 Watt Peak800 Watt Peak
Bluetooth StreamJaJanein
App SteuerungJaJaNein
Eingänge2 x Combo, 1 x Miniklinke2 x Combo, 1 x Stereo-RCA2 x Combo, 1 x Miniklinke
MontagepunkteM10M10M8
DSP mit Onboard DisplayNeinNeinJa
Griffedreizweidrei
Endkundenpreis535,- Euro766,- Euro539,- Euro
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