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Lunastone True Overdrive 2 Test

Der Lunastone True Overdrive 2 stammt aus dem Pedal-Angebot der noch recht jungen dänischen Effektwerkstatt. Gründer und Mastermind ist der Studiogitarrist Steen Grøntved, der neben dem Gitarrenspielen auch ein außerordentliches Faible für Elektrotechnik hat. Mit dem True Overdrive 2 schicken die Dänen nun den Nachfolger des erfolgreichen True Overdrive 1 ins Rennen.

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Rein äußerlich gleichen sich die beiden Pedale wie ein Ei dem anderen. Aber wie sieht es klanglich aus? Wo stecken die Details, die der neuen Ausgabe zu ihrer Existenzberechtigung verhelfen? Dieser Frage ist unser Autor Robby Mildenberger auf den Grund gegangen.

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Details

Konzept und Aufbau

Wie beim Vorgängermodell erreicht der True Overdrive 2 seine außerordentliche Dynamik mithilfe kaskadierter Gainstufen anstelle einfacher Klipping-Dioden. So reagiert auch dieses Pedal weitaus natürlicher auf den Anschlag und die Stellung des Volume-Potis der Gitarre als viele Mitbewerber. Für einen überzeugenden Sound benötigt man übrigens keinen verzerrten Amp, denn das Pedal macht sich am besten vor einem möglichst clean eingestellten Verstärker, vorzugsweise einer gut abgehangenen Röhrenvariante à la Vox, Fender oder Marshall. Wie gut die Ergebnisse mit Transistoramps und digitalen Verstärkern sind, kann ich leider nicht sagen, weshalb ich für diese Anwendungen auch meine Hand nicht ins Feuer lege.

Fotostrecke: 3 Bilder Lunastone Gründer und Mastermind Steen Grøntved schickt den Nachfolger des erfolgreichen True Overdrive 1 ins Rennen.

Die Elektronik des Pedals befindet sich in einem kleinen, weißen Metallgehäuse, auf dessen Oberfläche drei diagonal angebrachte Potis darauf warten, den Sound den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Zur Auswahl stehen Drive für den Verzerrungsgrad und Volume für die Ausgangslautstärke. Und in der Mitte das Tone-Poti, das im Grunde genommen nur den Obertonbereich abdeckt, während die Bässe größtenteils unbeeinflusst bleiben. Schade, dass hier kein separater Regler eingebaut wurde, mit dem man die Bassreserven besser auf das jeweilige Setup abstimmen kann. Denn während man mit einem kleinen Combo eher etwas fülligere Sounds benötigt, kann es bei einer 4 x 12 Box schon zu viel des Guten sein. Aber vielleicht beinhaltet Version 3 ja den ersehnten Wunsch-Regler! Der obligatorische Fußschalter zum Ein- und Ausschalten aktiviert gleichzeitig eine mächtige rote LED.

Fotostrecke: 3 Bilder Zum Einstellen des Sounds stehen auf der Oberfläche drei diagonal angebrachte Potis bereit.

Im ausgeschalteten Zustand wird das Eingangssignal dank True Bypass übrigens unbeeinflusst zum Ausgang geleitet und der natürliche Klang der Gitarre nicht angetastet. Der Eingang befindet sich an der rechten Seite, während das Signal links wieder aus dem Pedal herausgeführt wird. Der Anschluss für ein optional erhältliches 9-Volt-DC-Netzteil ist auf der Stirnseite untergebracht. Alternativ kann das Gerät aber auch mit einem 9-Volt-Block betrieben werden. Zu diesem Zweck muss man die Bodenplatte abschrauben, wobei man sich gleichzeitig auch von der tadellosen Verarbeitung im Inneren überzeugen kann.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Eingang befindet sich an der rechten Seite,…
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Praxis

Sound

Die zweite Ausgabe des Lunastone True Overdrive kommt in Gegensatz zur ersten Version einen Tacken fetter und komprimierter daher. Die Offenheit, die mir beim Ursprungsmodell besonders gut gefallen hat, ist hier nicht ganz so ausgeprägt, wodurch das Pedal einen Hauch undynamischer reagiert. Aber das ist jetzt Jammern auf ganz hohem Niveau. Einen wirklich eklatanten klanglichen Unterschied kann man nur im direkten A/B-Vergleich ausmachen. Man merkt jedoch deutlich, das beide Pedale aus dem gleichen Stall kommen und deshalb habe ich auch versucht, eine ähnliche Amp-Einstellung hinzubekommen wie bei meinem ersten Test. Die verwendete Gitarre ist, bis auf das letzte Audiobeispiel, auch hier wieder meine alte Stratocaster. Um einen Eindruck über die minimale Gaineinstellung zu erhalten, habe ich im ersten Audiobeispiel den Gainregler komplett zurückgenommen. Als Referenz hört ihr in der ersten Hälfte das Riff ohne Pedal.

Audio Samples
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Erst ohne Pedal, dann Gain auf max., Tone 14 Uhr

Wie bereits erwähnt, beeinflusst der Tone-Regler nur den Obertonbereich und lässt den Bass dabei so gut wie unangetastet. Je weiter man ihn aufdreht, um so lauter wird der Ausgangspegel, während sich die Zerrstruktur nicht ändert. Im ersten Drittel hört ihr den Tone-Regler auf 9 Uhr, gefolgt von 12 Uhr und im letzten Drittel auf 16 Uhr. Die Vollgaseinstellung hat mir in diesem Fall nicht so gut gefallen, weil der Ton für meinen Geschmack zu glasig wird.

Audio Samples
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Gain 9 Uhr, Tone-Regler 9 Uhr / 12 Uhr / 16 Uhr
Der Lunastone True Overdrive 2 hat mehr Pfund im Bass und tendiert mehr in Richtung Heavy/Hardrock.
Der Lunastone True Overdrive 2 hat mehr Pfund im Bass und tendiert mehr in Richtung Heavy/Hardrock.

Das Pedal bietet in der 12-Uhr-Position des Gainreglers einen sehr ausgeglichenen Blues/Rock-Sound, an dem sowohl Stevie Ray Vaughan-Jünger als auch David Gilmour-Fans ihre Freude haben. Der Tone-Regler gefällt mir übrigens durchgehend am besten in der 13-Uhr-Position. Möchte man den Obertonbereich lebendiger gestalten, muss man mit dem entsprechenden Presence-Regler am Amp experimentieren, denn dreht man hier einfach nur den Toneregler weiter auf, fokussiert man die oberen Mitten zu stark, wodurch der Sound schnell zu hart klingt.

Audio Samples
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Alle Regler 12 Uhr – Blueszerre

Selbst bei maximaler Gain-Einstellung bleibt die Saitentrennung gut erhalten. Trotz der etwas höheren Gainreserven erhält man auch hier weder Mulm noch einen Gleichmacher-Bratsound. Der Ton reagiert sensibel auf den Anschlag und offenbart gleichzeitig alle spielerischen Unzulänglichkeiten. Dafür erhält man im Gegenzug einen vergleichsweise röhrenähnlichen, weichen Sound, der so manchen Gitarrenverstärker alt aussehen lässt.

Audio Samples
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Gain max., Tone 13 Uhr

Zum Schluss noch ein Audiobeispiel mit meiner Gibson Firebird. Diese Gitarre ist mit Dommenget-Humbuckern bestückt, die einen mittleren Ausgangspegel bieten. Auch hier keinen Anflug von Mulm oder einer überbratenen Wiedergabe, der Ton ist einfach klasse, da gibt’s wirklich nix zu meckern.

Audio Samples
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Gain max. – Tone 13 Uhr, Gitarre mit Humbucker
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Fazit

Die zweite Version des Lunastone True Overdrive hat mir ausgesprochen gut gefallen. Auch wenn die erste Variante noch einen Tacken dynamischer daherkommt, ist das Ganze letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Denjenigen, die eine dezente und sehr transparente Verzerrungen suchen, würde ich eher den True Overdrive 1 ans Herz legen und alle, die mehr in Richtung Heavy/Hardrock tendieren, die hier getestete zweite Variante. Man macht aber definitiv mit keinem der beiden Pedale einen Fehler. Wer einen wirklich guten Brot-und-Butter-Zerrer sucht, ist mit beiden Pedalen gut bedient.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • flexibler Sound
  • großer Dynamikumfang
Contra
  • keins
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Lunastone True Overdrive 2 Test
Für 39,00€ bei
Das Lunastone True Overdrive 2 Pedal liefert flexible Sounds mit großem Dynamikumfang und mehr Druck im Bassbereich.
Das Lunastone True Overdrive 2 Pedal liefert flexible Sounds mit großem Dynamikumfang und mehr Druck im Bassbereich.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Lunastone
  • Modell: True Overdrive 2
  • Effekt-Typ: Overdrive-Pedal
  • Herkunftsland: Dänemark
  • Regler: Volume, Tone, Drive
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Stromversorgung: 9V Gleichspannung
  • Batteriebetrieb: 9V-Blockbatterie
  • Stromaufnahme: 75 mA
  • Abmessungen: (B/T/H): 73 mm x 114 mm x 51 mm (incl. Potis)
  • Gewicht: 265 g
  • Ladenpreis: 159,00 Euro (Oktober 2017)
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Profilbild von olaf

olaf sagt:

#1 - 28.12.2021 um 17:26 Uhr

0

Schade, dass Herrn Mildenberger scheinbar kein Transistorverstärker zur Verfügung stand, um das Pedal auch damit testen zu können.

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