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LP Banda Snare 14×8,5 Test

Unser heutiges Testobjekt ist eine Snaredrum der Firma Latin Percussion (LP), ihr Name lautet Banda 14×8,5. Einige mögen sich jetzt fragen, warum ein Unternehmen, welches für die Herstellung von Percussioninstrumenten bekannt ist, eine Snaredrum auf den Markt bringt. Noch dazu eine, deren Maße selbst gestandene „Rock-Eimer“ um ein halbes Zoll überflügelt und deren Einsatzgebiet trotzdem als mehr oder minder unendlich beschrieben wird. Laut LP soll sich das gute Stück sowohl in Salsa, Timba, Rock, Pop als auch im Timbale-Setup bewähren. Von den hauseigenen Timbales hat man auch die Kesselkonstruktion übernommen, insgesamt 24 Spannböckchen lassen hingegen Erinnerungen an die alten Sonor Signature Snares aufkommen. 

LP_Banda_Snare
LP_Banda_Snare


All das klingt zurecht wie eine ebenso kuriose wie gewagte Kombination, passt allerdings durchaus in die LP Firmenstrategie. Das zu DW gehörende Unternehmen baut schon seit einiger Zeit Instrumente, die die klassische Trennung zwischen Drumset und Percussion überwinden, wozu beispielsweise die Trommeln und Drumset Add-ons der Raw Serie zählen. Es ist außerdem kein Geheimnis, dass experimentierfreudige Drummer permanent auf der Suche nach neuem „Klangfutter“ sind. Was die einerseits opulent gebaute, andererseits aber erstaunlich moderat kalkulierte Banda Snaredrum so kann, lest ihr auf den folgenden Zeilen.

Details

Der riesige Stahlkessel besitzt zwei Sicken

Oha, das ist mal ein Apparat! Dass sich in dem Karton nicht die übliche 14×5 Zoll Snaredrum befindet, zeigen schon seine ausladenden Dimensionen, der Inhalt ist nicht minder beeindruckend. Trotzdem gibt es noch größere Snares auf dem Markt, ich denke da an die aktuell populären Kombis aus Snare und Floortom („Snom“). Die riesige spiegelnde Fläche unseres Testobjekts sowie die vielen Böckchen fordern allerdings durchaus Respekt ein, das Gewicht hält sich jedoch dank der Aluböckchen in Grenzen. Dennoch erinnert mich das Layout ein bisschen an die legendäre Sonor Signature HLD588 Stahlsnare. Der Banda Kessel ist jedoch nicht nahtlos gezogen, besitzt dafür jedoch zwei, nach außen gewölbte, Sicken am oberen und unteren Kesselrand. Diese sollen zusätzliche Stabilität gewährleisten und damit auch zu einem präziseren Ton mit höherer Eigenresonanzfrequenz beitragen. Das ist jedoch nicht die einzige besondere Eigenschaft des mächtigen Kessels. Auch die komplett runden, zum Kessel hin leicht zurück gebördelten Gratungen unterscheiden sich deutlich von jenen der meisten anderen Metallkessel. Ein Snarebed gibt es natürlich auch, schließlich möchte sich der werkseitig montierte, 42-spiralige Teppich unter der Trommel wohlfühlen. Ein aufgeklebtes, rundes LP Badge ziert das Äußere der Snare, innen klären verschiedene Aufkleber über den Produktionsort (Thailand), die Typenbezeichnung sowie die Seriennummer auf. 

Fotostrecke: 5 Bilder Die Gratung besitzt die LP Timbale-Bördelung.

24 Aluminiumböckchen sind für das Tuning zuständig

Ein wichtiger Faktor beim optischen Auftritt einer Trommel sind immer die Böckchen, und dafür ist die Banda Snare ein Paradebeispiel. Während sich zehn Stimmschrauben pro Fellseite als guter Standard bei 14er Snares eingebürgert haben, gibt es hier zwölf. Sie sind nicht aus Zinkguss gefertigt, sondern aus Aluminium und erinnern mich stark an die doppelseitigen Drumcraft Snareböckchen, deren Design LP hier offenbar übernommen hat. Nicht nur ihre Anzahl macht optisch was her, auch die Tatsache, dass die Teile nicht verchromt sind. Dicke Kunststoffunterlagen sorgen dafür, dass die Stimmschrauben gerade in die Gewinde laufen. Hier gibt es eine weitere Besonderheit, denn die Windungen befinden sich nicht in separaten Hülsen, sondern sind direkt in die Böckchen geschnitten. Weiter geht es mit einem alten Bekannten, nämlich der Abhebung. Kenner der Marke DW sehen sofort, dass es sich hier um die alte Dropstyle-Abhebung handelt, welche vor vielen Jahren bei den Amerikanern ausrangiert wurde. Recycling at its best! Auf der Butt-End-Seite kommt ein einfacher Klemmbock zum Einsatz. Als Spannreifen hat man bei LP auf etwas dickere, drei Millimeter starke Stahlreifen zurückgegriffen, welche über eine kleine Prägung mit LP-Logo verfügen. Nobel! Um der Trommel trotz ihrer Tiefe ausreichend Lebendigkeit zu erhalten, wurde ihr ein breiter, 42-spiraliger Teppich aus Taiwan-Produktion spendiert. Beidseitig gibt es zudem klare Felle, wobei es sich beim Schlagfell um eine dicke, doppellagige Version mit verklebtem Rand handelt. Mal hören, wie sich der ungewöhnliche Koloss im Praxiseinsatz macht.

Fotostrecke: 5 Bilder Der tiefe Kessel besitzt zwei Sicken.
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