LD Systems U505 IEM HP Test

Praxis

Einfaches Handling

Ihr möchtet den Sender auf einem Amp oder einer Mischpultablage aufstellen? Kein Problem. Beim Platzieren auf glatten Oberflächen sorgen die auf der Unterseite des Senders angeklebten Gummifüße für ausreichend Rutschsicherheit. Das beiliegende Rack-Set wird mit zwei oder besser gleich drei Schrauben je Rack-Ohr befestigt, um das Gerät dann auch wirklich verwindungssteif in einem Rack unterzubringen. Dank Antennen-Verlängerungskabel und BNC-Kupplung sowie entsprechenden Aussparungen in den Rack-Ohren lässt sich die Antenne dann sowohl rechts als auch links auf der Vorderseite befestigen. Nicht genutzte Aussparungen lassen sich dann mit den beiliegenden Blindstopfen verschließen, damit keine Kleinteile in das Rack geraten können.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Rack-Befestigungskit enthält wirklich alles, was man zur Rackmontage benötigt

Der Taschenempfänger lässt sich mit seiner Metallspange unkompliziert und sicher befestigen. Seine matt-schwarz satinierte Oberfläche zeigt sich allerdings anfällig für Fingerabdrücke und Kratzer. Die Optik des Geräts wird deshalb bei häufigem Gebrauch leiden. Das steht fest. Die Kabellänge der In-Ears ist dagegen optimal. Ihre Zuleitung lässt sich perfekt unter der Kleidung verstecken, so dass nicht allzu viel Kabel störend übrig bleibt.
Die drahtverstärkten Kabelenden sind sehr leicht biegbar und bleiben gut in ihrer einmal gewählten Form. Dadurch sitzen die Knopfkopfhörer angenehm und sicher. Ihre angeschrägten Hörfortsätze sorgen vor allem zusammen mit den Pads aus Memory-Schaumstoff für einen guten und ausreichend festen Sitz im Ohr.

Fotostrecke: 5 Bilder Die herkömmliche Montage der Antenne geschieht auf der Rückseite des Senders

Verbinden, Justieren und Speichern

Transmitter und Receiver verbinden sich nach dem Einschalten automatisch, sofern ihre Kanäle zuvor synchronisiert wurden. Das geschieht absolut reibungslos. Zur Synchronisation der Geräte werden beide einfach in kurze Sichtweite zueinander gebracht und die Synchronisation über den „IR SYNC“- Eintrag im Menü des Senders gestartet. Zusätzlich zur Gruppen- und Kanalwahl ist auch eine feinere manuelle Frequenzwahl möglich. Außerdem lassen sich am Sender praktischerweise zahlreiche Audio-Settings justieren.
So kann etwa die Eingangsverstärkung vom linken und rechten Kanal getrennt geregelt werden und es lassen sich die Ausgangslautstärke steuern, der eingebaute Limiter einschalten, der Stereo-Modus wählen und auch ein interner dreibandiger Equalizer hinzuschalten. Eine Panel-Lock-Funktion schützt den Sender vor unbefugtem Zugriff oder versehentlichem Verstellen.
Bis zu 12 dieser Anlagen können parallel betrieben werden. Damit beim simultanen Einsatz mehrerer dieser Systeme auf verschiedenen Kanälen jederzeit der Überblick behalten wird, lassen sich dann für die jeweiligen Funkstrecken individuelle Nutzernamen vergeben und anzeigen. Außerdem können zehn Presets gespeichert werden, um die Funkanlage in wiederkehrenden Situationen stets aufs Neue schnell einsatzbereit zu haben. Praktisch ist übrigens auch, dass sich der U500-Sender auch mit den U300 IEM-Bodypacks betreiben lässt.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Sitz der In-Ear-Kopfhörer ist auch deshalb so gut, …

Laut und passgenau

Das System überrascht mich mit einer gehörigen Lautstärke. Mit dieser Power lässt sich definitiv auch auf lauten Bühnen arbeiten. Dabei dient der Dreh-Encoder auf der Vorderseite des Senders auch als Lautstärkeregler für dessen Ausgang. Der Klang der In-Ears ist leider generell scharf in den Höhen, bietet am anderen Ende des Spektrums aber einen ausreichenden Gegenpol mit gut wahrnehmbaren Bässen. Sub-Bässe bleiben ohne EQ-Einsatz zunächst weitgehend außen vor, was für das Bühnen-Monitoring bei den meisten Anwendungsfällen verschmerzbar sein sollte.
Mit einem 30 dB umfassenden Regelbereich des Bass-Filters und einer wählbaren Filterfrequenz von 60, 80, 100 oder 200 Hz lässt sich das aber hervorragend ausgleichen. Ein teil-parametrischer Mitten-EQ mit vier Festfrequenzen und vier Güte-Presets kann bei Bedarf für bessere Sprachverständlichkeit sorgen. In den Höhen macht schon eine 4 dB Absenkung bei 17,5 kHz das Monitor-Signal weniger harsch. Und zusammen mit einer 4 dB Anhebung bei 60 Hz ergibt sich für mich dann ein stimmiger Gesamtsound, der dem Default-Sound deutlich überlegen ist.
Beim Umschalten vom Stereo- in den Mono-Modus am Sender wird leider keine Pegelabsenkung vorgenommen, so dass das ausgegebene Signal schlagweise deutlich lauter wird. Das ist ein kleines Versäumnis. Besser ist das beim Umschalten vom Stereo- in den Focus-Modus am Taschenempfänger gelöst. Auch hier werden beide Stereokanäle zusammengefasst, zugleich wird aber der Signalpegel entsprechend reduziert. Übrigens: Die Signaldynamik der Drahtlosanlage ist gut, die Rauschanteile des Systems sind dagegen gewöhnungsbedürftig. Denn schon bei mittlerer Wiedergabelautstärke des Receivers sind sie deutlich wahrnehmbar. Die Funkübertragung war im Test frei von Artefakten oder Aussetzern.
Die In-Ear-Kopfhörer überzeugen mit einer guten Isolierung gegenüber Außenschall. Das gilt vor allem beim Einsatz der Ohrpassstücke aus Memory-Schaumstoff. Erfreulich ist auch, dass wenig Schall nach außen dringt. Das ist insbesondere für all diejenigen wichtig, die auf sehr lautes In-Ear-Monitoring stehen und vor einem Mikrofon stehen. Denn Feedback-Probleme sollten dank der guten Schallisolation nach außen so gut wie ausgeschlossen sein.

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