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Keeley ZOMA Stereo Reverb & Tremolo Test

Das Keeley ZOMA verschreibt sich voll und ganz den klassischen Reverb- und Tremolo-Sounds und arbeitet auch in Stereo. Vom Hersteller als „our most high-fidelity pro Reverb and Tremolo ever!“ beworben, tritt es zweifellos in Konkurrenz zum Strymon Flint, das durchaus als Platzhirsch in dieser Kategorie bezeichnet werden darf. Im Vergleich ist das ZOMA noch simpler aufgebaut und bietet lediglich drei Modi mit festgelegten Reverb-Tremolo-Kombinationen. Wie das klingt, sagt euch der folgende Test. 

Das Keeley Zoma: klassische Reverb- und Tremolo-Sounds, bei Bedarf auch in Stereo.
Das Keeley Zoma: klassische Reverb- und Tremolo-Sounds, bei Bedarf auch in Stereo.

Keeley ZOMA Stereo Reverb and Tremolo – Das Wichtigste in Kürze

  • Reverb und Tremolo in einem Pedal 
  • 3 Modi 
  • einfache Bedienung 
  • zwei Fußschalter 
  • True-Stereo-Betrieb 
  • Made in USA 
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Keeley Zoma Stereo Reverb - Tremolo
Keeley Zoma Stereo Reverb – Tremolo Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Griffig und kompakt

Das ZOMA kommt inklusive Stoffbeutel zur Aufbewahrung, misst 99 x 74 x 129 mm (BxHxT) und bringt 453 g auf die Waage. Wie vom Hersteller gewohnt macht das pultförmige Pedal einen hochwertig verarbeiteten Eindruck und wirkt dabei mit seinen wenigen und großzügig proportionierten Bedienelementen sehr griffig. Diese Designmerkmale sind übrigens aktuell auch beim Keeley Rotary und beim Keeley Halo Core zu entdecken. Letzteres wurde kürzlich schon von meinem geschätzten Kollegen Thomas Dill besprochen. 

Modi und Funktionen des Keeley ZOMA

Das Keeley ZOMA kann als Nachfolger des ebenfalls von mir im Jahr 2021 getesteten Keeley Hydra bezeichnet werden, ist aber deutlich simpler aufgebaut. Neben einem äußerst ausladenden Poti für den Reverb-Anteil (Level) stehen mit Rate und Depth zwei weitere Regler bereit, die sich um den angewählten Tremolo- bzw. Vibratoeffekt kümmern. Ein kleiner Dreifach-Kippschalter dient zudem zur Anwahl der folgenden Modi:

  • SS: Spring Reverb & Sine Tremolo
  • PH: Plate Reverb & Harmonic Tremolo
  • PV: Plate Reverb & Pitch Vibrato 

Zwischen den beiden Fußschaltern zur Aktivierung des jeweiligen Effekts thront eine große blaue „Jewel“-Leuchte, wie man sie von Fender-Amps kennt. Ist nur der Reverb aktiviert, leuchtet sie durchgehend, bei eingeschaltetem Tremolo/Vibrato blinkt sie unterschiedlich hell – je nachdem, ob der Reverb zusätzlich aktiv ist oder nicht. Hält man den Reverb-Fußschalter gedrückt, lassen sich über die Potis drei weitere Alt-Parameter für Reverb-Decay, Reverb-Tone und Tremolo-Volume-Boost abrufen. Das Pedal arbeitet wahlweise mit einem True-Bypass oder Buffered-Bypass und die Effektreihenfolge lässt sich frei bestimmen. Ab Werk kommt das ZOMA dabei mit einem gepufferten Signalweg und platziert den Reverb-Effekt vor dem Tremolo oder Vibrato.   

Fotostrecke: 4 Bilder In einem Stoffbeutel verpackt kommt das ZOMA ins Haus geschneit.

Stereo? Kein Problem! 

Alle Anschlüsse sind pedalboardfreundlich an der Stirnseite platziert und offerieren jeweils zwei Ein- und Ausgänge, so dass das Pedal nicht nur die Effekte bei Bedarf in Stereo ausgibt, sondern auch Stereo-Eingangssignale verarbeitet. Betrieben wird es mit einem 9-18-V-Netzteil, das nicht Teil des Lieferumfangs ist. Die Stromaufnahme gibt der Hersteller mit 150 mA an. 

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Zwei Aufnahme-Setups

Um die klanglichen Möglichkeiten des Pedals möglichst umfassend darzustellen, nehme ich es in zwei verschiedenen Konfigurationen auf. Zuerst steht das ZOMA vor einem clean eingestellten 1974er Fender Bassman 50, dessen Signal über eine Universal Audio OX Box (4×12 Greenback) läuft. Im zweiten Teil platziere ich das Pedal hinter einem Universal Audio Dream ’65 Modeler und zeichne das Signal in Stereo auf. Die Gitarre meiner Wahl ist eine Tokai ES-168 (335-Style), die mit Amber Spirit of 59 Humbuckern bestückt ist.  

Die beiden Reverb-Algorithmen des Keeley ZOMA

Los geht’s mit einer ersten Bestandsaufnahme zu den beiden Reverb-Effekten. Was ich hier zu hören bekomme, wirkt sehr authentisch und schon im Mono-Betrieb wunderbar plastisch, transparent und detailliert. Die Nachbildung des Plattenhalls weist außerdem eine sehr schöne und subtile Modulation auf. Ihr hört erst den Spring Reverb und anschließend den Plate Reverb, für den sich der Hersteller beim zweiten und dritten Modus entschieden hat. Dabei drehe ich das Level-Poti in mehreren Schritten auf. Anschließend demonstriere ich noch drei Decay-Einstellungen mit dem Plate-Reverb.

Audio Samples
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Soundcheck: Spring Reverb (Mono) Soundcheck: Plate (Mono) Soundcheck: Plate Decay (Mono)
Zwischen den beiden Fußschaltern zur Aktivierung des jeweiligen Effekts thront eine große blaue „Jewel“-Leuchte, wie man sie von Fender-Amps kennt.
Zwischen den beiden Fußschaltern zur Aktivierung des jeweiligen Effekts thront eine große blaue „Jewel“-Leuchte, wie man sie von Fender-Amps kennt.

Tremolo & Pitch-Vibrato unter der Lupe 

Auch beim Erkunden der beiden Tremolos und des Pitch-Vibratos kommt sofort Freude auf. Dass Keeley sich an dritter Stelle für ein Pitch-Vibrato entschieden hat, finde ich clever, da die beiden Tremolo-Modi eigentlich fast alle Bedürfnisse abdecken. So steht gleichzeitig noch eine weitere Klangfarbe bereit. In den folgenden Aufnahmen demonstriere ich erst die Wirkungsweise des Depth-Potis, anschließend drehe ich das Rate-Poti auf und zu guter Letzt schalte ich den jeweiligen Reverb-Effekt hinzu. 

Audio Samples
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Soundcheck: Sine Tremolo (Mono) Soundcheck: Harmonic Tremolo (Mono) Soundcheck: Pitch Vibrato (Mono)

Das Keeley ZOMA in Stereo

Weiter geht’s in Stereo hinter dem Dream 65 Amp-Modeler. Naturgemäß wirkt der Sound hier deutlich größer und geht dabei sehr schön im Panorama auf. Die Tremoloeffekte bzw. das Pitch-Vibrato weisen nur eine subtile Bewegung zwischen beiden Kanälen auf, die mit hinzugeschaltetem Reverb noch weiter in den Hintergrund rückt. Das ist meiner Meinung nach eine sehr gute Entscheidung, da sowohl Tremolo als auch Pitch-Vibrato klassische Mono-Effekte sind, die in Stereo bei starkem Panning schnell etwas speziell und irritierend wirken.

Darüber hinaus verdichtet sich mein erster Eindruck, dass die drei verfügbaren Effektkombinationen bestens miteinander harmonieren und ab Werk sehr gut abgestimmt sind. Dementsprechend kommt bei mir erst einmal gar nicht das Bedürfnis auf, den jeweiligen Effekt über die zusätzlichen Alt-Parameter weiter zu justieren. Dennoch sind die zusätzlichen Optionen ohne Frage nützlich. Denn beispielsweise der von klassischen Röhren-Amps bekannte Sound, bei dem der Reverb pulsierend im Tremolo aufgeht, ist zwar charmant, aber nicht immer unbedingt praktikabel.

 In den folgenden, schon etwas praxisnäheren Beispielen spiele ich erneut alle drei Modi an und schalte jeweils in der zweiten Hälfte das Tremolo oder Pitch-Vibrato hinzu. Im zweiten und dritten Modus läuft dabei das Tremolo in den Reverb. Außerdem habe ich im letzten Beispiel das Reverb-Decay weiter aufgedreht, was der Plate-Algorithmus mit einer wunderschön flächigen und atmosphärischen Hallfahne quittiert. 

Audio Samples
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Spring Reverb & Sine Tremolo (Stereo) Plate Reverb & Harmonic Tremolo (Stereo) Plate Reverb & Pitch Vibrato (Stereo)

Keeley ZOMA vs. Strymon Flint 

Als jahrelanger Nutzer des Strymon Flint will ich es mir abschließend nicht nehmen lassen, beide Pedale einem kurzen Vergleich zu unterziehen. Vorab sei gesagt, dass ich die V1 des Flint nutze. Meines Wissens wurden beim V2-Update vor knapp drei Jahren aber nur Optionen hinzugefügt oder überarbeitet, wobei die Reverb- und Tremolo-Algorithmen unangetastet blieben. Ansonsten haben das Strymon Flint und das Keeley ZOMA nicht in allen Punkten die gleichen Vorbilder, weshalb ich den Vergleich auf den Spring- und Plate-Reverb sowie auf das Sine- und Harmonic-Tremolo beschränke.

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Strymon Flint V2
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Kundenbewertung:
(22)
Keeley Zoma Stereo Reverb - Tremolo
Keeley Zoma Stereo Reverb – Tremolo Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Wie schon erwähnt, ist das ZOMA ab Werk für mein Empfinden quasi perfekt abgestimmt, wohingegen ich beim Flint in der Vergangenheit oft nicht widerstehen konnte, die Sounds häufiger nachzujustieren. Das liegt aber wohl eher an den vielfältigeren und direkt zugänglichen Optionen, denn klanglich schlägt sich das Flint nach all den Jahren immer noch sehr gut. Den größten hörbaren Unterschied gibt’s für mich beim Spring-Reverb, der beim ZOMA gefälliger wirkt und mir insgesamt etwas mehr zusagt. Ganz eindeutig liegen den Nachbildungen hier aber unterschiedliche Vorbilder zugrunde, was übrigens auch für den Plate-Reverb gilt. In Sachen Tremolo sind beide Pedale wiederum sehr nah beieinander. Da die Tremolo-Algorithmen vom Flint aber auch im Stereobetrieb weiterhin in Mono ausgegeben werden, schimmern die Sounds beim ZOMA besonders in offensiven Einstellungen etwas mehr. Last, but not least sagen mir die Plattenhall-Nachbildungen beider Pedale absolut zu. 

Audio Samples
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Strymon Flint: Spring Reverb (Stereo) Keeley ZOMA: Spring Reverb (Stereo) Strymon Flint: Tube Tremolo (Stereo) Keeley ZOMA: Sine Tremolo (Stereo) Strymon Flint: Harmonic Tremolo (Stereo) Keeley ZOMA: Harmonic Tremolo (Stereo) Strymon Flint: Plate Reverb (Stereo) Keeley ZOMA: Plate Reverb (Stereo)
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FAZIT

Volltreffer! Das Keeley ZOMA überzeugt im Test als bestens abgestimmtes, einfach zu bedienendes und sehr authentisch klingendes Pedal für klassische Reverb-, Tremolo- und Pitch-Vibrato-Sounds. Wer also ein Pedal in dieser Kategorie sucht, sollte das ZOMA unbedingt anspielen. 

Mit einfachem Bedienkonzept und traumhaften Sounds überzeugt das Keeley ZOMA auf ganzer Linie.
Mit einfachem Bedienkonzept und traumhaften Sounds überzeugt das Keeley ZOMA auf ganzer Linie.
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • hochwertige Verarbeitung
  • einfache Bedienung
  • authentisch klingende Sounds
  • Stereo-Ein- und -Ausgänge
Contra
  • keins
Artikelbild
Keeley ZOMA Stereo Reverb & Tremolo Test
Für 359,00€ bei
  • Hersteller: Keeley
  • Modell: ZOMA Stereo Reverb and Tremolo
  • Typ: digitales Effektpedal
  • Anschlüsse: L Input, R Input, L Output, R Output, Netzteil
  • Schalter/Regler: Level, Rate, Depth, Mode-Switch, Reverb-Bypass, Tremolo-Bypass
  • Bypass: True Bypass oder Buffered Bypass (schaltbar)
  • Abmessungen: 99 x 74 x 129 mm (mit Schaltern und Anschlüssen)
  • Gewicht: 453 g
  • Stromversorgung: 9-V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 150 mA
  • Ladenpreis: 359,00 Euro (Mai 2025)
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