Kala U-Bass SMHG-FS Solid Mahagoni Test

In den 80er-Jahren kreierte der englische Techniker Alun Jones von der Firma Ashworth Electronics zusammen mit dem Instrumentenbauer Nigel Thornbory den Prototyp eines Mini-Basses mit Piezotonabnehmer und Silikonsaiten, aus dem der sogenannte Ashbory Bass hervorwuchs. Die Erkenntnis, dass ein Bass nicht unbedingt groß sein muss, um auch “groß” zu klingen, existiert also bereits seit geraumer Zeit. Seit 2007 befindet sich die kalifornische Firma Kala gleichfalls auf dem Weg, die Bassistenwelt mit Miniaturinstrumenten zu erobern: sogenannten Bass-Ukulelen. War dem Ashbory Bass seinerzeit eher ein bescheidener Erfolg vergönnt, so erfreuen sich Bass-Ukulelen heutzutage einer sehr großen Beliebtheit. Ob dies wohl dem Zeitgeist des “kleiner und leichter”-Trends geschuldet sein mag?

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Die kleinen Kala Bass-Ukulelen sind mit Piezosystemen ausgestattete Tieftöner in herkömmlicher “E-A-D-G”-Stimmung, erhältlich sowohl als akustische, als auch Solidbody-Version. Preislich sind die Kalas der in den USA handgefertigten Oberklasse oberhalb von 2.000,- $ angesiedelt. Die in China hergestellten Versionen sind hingegen wesentlich preisgünstiger. Exakt ein solches Modell haben wir für den heutigen Test auserkoren. Der akustische U-Bass mit dem Namen “All Solid Mahagoni” soll uns nun beweisen, dass man als Bassist auch mit einem Instrument Spaß haben kann, das problemlos jede Reise als leichtes Handgepäck antreten kann.

Details

Der Kala U-Bass SMHG-FS (All Solid Mahagoni) ist eine akustische Bass-Ukulele, deren Korpus, Decke und Hals aus seidenmattem Mahagoni Holz bestehen. Im Kala-Sortiment befinden sich jedoch noch verschiedene weitere Holzkombinationen. Zum Lieferumfang des Testbasses zählt ein hochwertiger Gigbag-Koffer mit passgenauer Hartschaum-Einlage, Innen-Staufach, Außentasche, Tragegurten und umlaufendem Reißverschluss mit zusätzlicher Klettlasche im Bereich des Koffergriffs. Damit das Instrument selbst bei offenem Kofferdeckel nicht herausfallen kann, hat man eine zusätzliche Lasche mit Klettverschluss auf dem Deckel des Staufaches angebracht, das den Hals des U-Basses fixiert. Diese Gigbag macht einen wirklich guten und soliden Eindruck.
Der Kala U-Bass wiegt lediglich 1,2 kg und seine “liliputanischen” Abmessungen betragen 75 cm Länge (inkl. Gurtpin) und 26 cm Breite. Die Mensur beläuft sich auf 52 cm. Zum Vergleich: Eine normale Standard E-Bass Longscale-Mensur beträgt satte 86,4 cm.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Kala Bass-Ukulele wird in einem passenden Koffer ausgeliefert, …

Man kann den U-Bass sowohl in bundierter oder bundloser Version beziehen. Die bundlose Variante trägt am Ende der Produktbezeichnung das Kürzel “FL”. Das Palisandergriffbrett des in diesem Test verwendeten Instrumentes ist jedoch mit 16 Bünden bestückt. Der 12. Bund liegt dabei exakt am Hals-/Korpusübergang und das Griffbrett endet am Übergang zum Schallloch. Die Verarbeitung an allen entscheidenden Verleimstellen wirkt gut und solide. Die Ahorn-Innenverstrebungen zur Verstärkung des akustischen Klangkörpers wurden ebenfalls sehr sauber verleimt. Zur optischen Finesse gehört ein sowohl boden- als auch deckenseitig umlaufendes Binding aus Tortoiseshell, einem auf Zelluloidkunststoff basiertem Schildpatt-Imitat, das dem U-Bass eine edle Note verleiht.
Auf der angeschrägten Kopfplatte, die mit einer dunklen und Perlmutt-Logo verzierten Furnierplatte bezogen ist, befinden sich vier kleine offene Hipshot-Mechaniken. Die Wickelachsen sind verlängert und nach oben hin stark verbreitert, um den speziellen Kunststoff-Saiten einen sicheren Halt zu verleihen. Der Sattel besteht aus schwarzem Graphit (Graphtech TUSQ), das für die notwendige Gleitfähigkeit sorgt, welche für die verwendeten Saiten erforderlich ist. Die ab Werk aufgezogenen Saiten bestehen aus einem schwarzen silikonartigen Kunststoff namens Polyurethan. Die offizielle Bezeichnung der Saiten lautet “Road Toad Black Pahoehoe”. Der Begriff “Pahoehoe” stammt aus Hawaii – dem Heimatland der Ukulelen – und bezeichnet einen bestimmten vulkanischen Lavatyp, dessen optische Erscheinung und Viskosität entfernt an die Eigenschaften des Saitenmaterials erinnern. Die Stimmung der Saiten entspricht der Standardstimmung eines E-Basses.

Fotostrecke: 6 Bilder Das kleine Griffbrett trägt 16 Bünde.

Der Saitenwechsel erfolgt durch die Palisander-Bridge und durch den Korpus. Hierfür hat man auf der Rückseite des Bodens eine kleine Mahagoni-Klappe angebracht, die mittels zweier Magnetstreifen arretiert ist und fest und nebengeräuschfrei in der Fräsung sitzt. Eine kleine Ausfräsung gestattet das bequeme Abziehen der Klappe vom Korpusboden. Durch die freigesetzte Öffnung kann man die Saiten dann durchfädeln. Die Saiten sind am Ende bereits verstärkt und benötigen keine zusätzliche Fädel- oder Befestigungseinrichtung, um nicht aus den Stegöffnungen zu schlüpfen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Saiten werden durch den Korpus und die Palisanderbridge eingefädelt und …

Da der kleine Korpus natürlich rein physikalisch gar nicht in der Lage sein kann, tiefe Bassfrequenzen adäquat zu verstärken (wenngleich man den U-Bass sehr leise durchaus auch rein akustisch spielen kann), ist unter der Bridge ein Piezotonabnehmersystem integriert. Hierbei handelt es sich um ein System der Firma Shadow mit der Bezeichnung Nanoflex. Im Gegensatz zu herkömmlichen passiven Piezotonabnehmern besteht der Nanoflex Untersteg-Tonabnehmer aus sieben unterschiedlichen Materialschichten, die nicht nur die Schwingungen am Steg abnehmen, sondern auch an der Korpusdecke. Das Signal soll dadurch wesentlich natürlicher klingen, ähnlich einer Kombination aus Tonabnehmer- und Mikrofonsignal. Aufgrund einer seitens Shadow nicht näher spezifizierten Technologie wird das Signal direkt am Tonabnehmer verstärkt und ist dadurch rausch- und einstreugeräuschfrei. Das aktive Shadow Ukulelen System SH NFX EQ-T enthält neben einem Lautstärkeregler eine einfache Tonblende und ein Stimmgerät, allesamt untergebracht in einer kleinen Einheit in der oberen Korpuszarge.
Der Tuner stellt eine LED-Anzeige zur Verfügung, die den Stimmton anzeigt. Ein zusätzlicher kleiner Punkt signalisiert, wenn der Stimmton sich im Bereich eines Halbtons oberhalb des angezeigten Tones befindet (also zum Beispiel ein “F#” anstelle eines “F”). Zwei rote Richtungspfeil-LEDs mit einer grünen LED in der Mitte gestatten ein schnelles und sicheres Stimmen.

Fotostrecke: 4 Bilder Tuner, Volumen und eine Tonblende stehen an der Schaltzentrale zur Verfügung.

Die Stromversorgung der Elektronik bzw. des Stimmgerätes erfolgt über zwei 3V-Knopfzellen, die in einem kleinen Steckfach in der Zarge unterhalb des Gurtpins untergebracht sind und das sich sehr einfach herausziehen lässt, indem zwei seitliche Arretierungsklammern zusammengedrückt werden. Die Elektronik wird aktiviert, sobald das Kabel in der Gurtpinbuchse steckt. Ist der Tuner eingeschaltet, so wird das Signal an der Buchse stumm geschaltet. Ist der Tuner länger als 90 Sekunden inaktiv, schaltet er sich automatisch ab, um die Batterien zu schonen. Der Tuner kann auch verwendet werden, wenn kein Kabel in der Gurtpinbuchse steckt, also unabhängig von der Verwendung des Tonabnehmersystems. Praktisch!
Die Klinkenbuchse ist im hinteren Gurtpin integriert; ein weiterer Gurtpin existiert nicht. Traditionell wird das vordere Ende des Gitarrengurtes beim U-Bass – wie bei einer Ukulele weitgehend üblich – mittels eines kleinen Seils oder Schnürsenkels an der Kopfplatte befestigt.

Praxis

Der Kala U-Bass findet sein Zielpublikum sicher nicht nur unter den Bassisten, sondern auch unter beliebigen Quereinsteigern, die sich ein leicht erlernbares, bequem spielbares und funktionales Instrument herbeiwünschen, mit dessen Hilfe man typische Klangeigenschaften eines Basses umsetzen kann, ohne dabei exorbitante Kosten und zeitlich intensiven Lernaufwand fürchten zu müssen. Tatsächlich kann der Kala U-Bass hier ein kleiner Heilsbringer sein! Zumindest verfügt er über gute Voraussetzungen. Die geringe Größe und das federleichte Gewicht machen den U-Bass zum Idealen Partner auf Wanderschaft. Wie oft habe ich mir gewünscht, doch lieber Querflöte zu spielen – zumindest, wenn mal wieder “schleppen” angesagt war. Und jeder Bassist, der Kontrabass spielt, kann ein Klagelied davon singen, was es heißt, seine “Omi” mal schnell zu einer Probe oder einem Mini-Gig mitzuschleifen. Die Frage nach dem Kosten-/Nutzenfaktor kann da schon quälend nüchterne Antworten bereithalten. Hier kann der U-Bass natürlich besonders stark auftrumpfen, denn er tendiert klanglich tatsächlich recht authentisch in Richtung Kontrabass. Zusätzlich ist er natürlich live ein absoluter Hingucker, der das Publikum jedes Mal wieder in Verzückung versetzt.

Der Kala-Firmensitz liegt 30 Meilen nördlich von San Francisco. Der Geburtsort unseres Testkandidaten liegt freilich nicht hier, sondern im "Reich der Mitte".
Der Kala-Firmensitz liegt 30 Meilen nördlich von San Francisco. Der Geburtsort unseres Testkandidaten liegt freilich nicht hier, sondern im “Reich der Mitte”.

Ohne Verstärkung kommt man hier allerdings nicht weit. Man kann den U-Bass rein akustisch zuhause zum Üben spielen, damit sind die Möglichkeiten dann aber bereits ausgereizt. Einer akustische Gitarre oder selbst einer Blockflöte hat der U-Bass an Lautstärke rein gar nichts entgegenzusetzen.
Also schließen wir das Teilchen direkt einmal an einen Combo-Amp an, vorteilhafterweise ausgestattet mit einem Eingang, dessen Impedanz zwischen 3000 bis 10000 Ohm liegt, die einer Übertragung von Piezosystemen entgegenkommt. Zu diesem Punkt gibt es allerdings seitens Shadow keine schriftlichen Empfehlungen. Daher ist zu vermuten, dass bereits im internen System eine Impedanzwandlung stattfindet, die es problemlos gestattet, den Kala U-Bass an jedem herkömmlichen Bassamp zu betreiben, ohne einen auf Piezotonabnehmer abgestimmten Preamp dazwischen schalten zu müssen. Ich empfand zumindest keine übermäßig wahrnehmbaren impedanzbedingten Soundunterschiede zwischen verschiedenen Testverstärkern.
Und siehe da: Der Sound steht 100% konträr zu den Klangerwartungen, die sich aus den optischen Gegebenheiten begründen. Dieser Klang ist richtig groß! Man könnte fast sagen, der Sound sei etwas zu groß, denn in der Tat muss ich erst einmal den Bassregler am Amp etwas zügeln. Dann aber höre ich einen warmen, voluminösen und sehr akustisch wirkenden Sound, der mich wirklich stark an einen Kontrabass erinnert. Natürlich sind die Bundstäbchen hier für ein vollwertiges Kontrabass-Klangerlebnis hinderlich, in Sachen Intonation werden viele Gelegenheitsnutzer jedoch sehr dankbar sein, kein bundloses Instrument bedienen zu müssen.

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Das Spielgefühl ist natürlich eine Angelegenheit für sich und in der Tat zunächst eine große Umstellung, wenn man herkömmliche E-Bass Mensuren gewohnt ist oder gar vom Kontrabass her kommt. Die Bünde liegen naturgemäß aufgrund der kurzen Ukulelen-Mensur sehr eng beieinander, man muss schon sehr genau zielen. Ebenfalls muss man sich zunächst erst einmal an das Gefühl der Polyurethan-Saiten gewöhnen. Sie wirken zwar nicht klebrig (was ich erwartet hätte), erscheinen jedoch relativ schlaff in der Spannung. Entsprechend stark muss man seine Anschlaghand im Attack etwas zügeln. Hier ist wirklich erst einmal Experimentieren und Eingewöhnen angesagt! Man erzielt recht unterschiedliche Ergebnisse durch Anschlagsstärke und -position.
Die Saiten selbst müssen im Auslieferungszustand ungewöhnlich stark und häufig nachgestimmt werden. Dieser Zustand dauert mehrere Tage an, bis die Saiten allmählich beginnen, sich etwas zu beruhigen und stimmstabiler zu bleiben. Dennoch ist häufiges Nachstimmen nach nahezu jedem Song (zumindest in der Anfangsphase) absolut unabdingbar. Werkseitig waren die Saiten bereits zu häufig um die Mechanikachsen gewickelt, so dass es beim Stimmen zu Wicklungen in zweiter Reihe kam, was laut Kala in den selbst verfassten Empfehlungen unbedingt zu vermeiden ist, um eine besser Stimmstabilität zu erzielen. Hier empfiehlt es sich also, die Saiten etwas zu kürzen.

An das Spielgefühl einer Bass-Ukulele muss man sich gewöhnen - es birgt aber durchaus eine Menge Suchpotenzial!
An das Spielgefühl einer Bass-Ukulele muss man sich gewöhnen – es birgt aber durchaus eine Menge Suchpotenzial!

Das Piezosystem gibt auch Nebengeräusche wieder, wie das Schaben des Unterarmes auf der Korpusdecke, Klopfgeräusche der Anschlagsfinger und Ähnliches. Sogar Knöpfe am Hemd des Spielers können schon solche Phänomene auslösen.
Die Tonblende ist eine “all in one”-Lösung, nicht zwangsläufig auf die Wirkung einzelner Frequenzen ausgerichtet, sondern eher wie eine passive Tonblende, jedoch mit etwas stärkerem Wirkungsumfang. Ganz nach links gedreht sind die Bässe recht wuchtig mit leichtem Hang zum Wummern, während der volle Piezoklangcharakter mit crispen Höhen bei voller Rechtsdrehung des Potis hervorsticht. Die besten Resultate erzielte ich für meinen Geschmack mit stets in der “goldenen” Mittelstellung.
Auffällig ist, dass das Testinstrument nicht ganz ausgewogen über alle vier Saiten klang. Die E-Saite war mit Abstand die lauteste aller vier Saiten, die A-Saite dagegen schien ein wenig kleinlaut im Verhältnis zur G- und D- Saite. Insgesamt kann man diese soundlichen Unebenheiten mit Spieltechnik weitgehend ausgleichen, was aber sicher nicht optimal ist. Zu diesem Phänomen kann es kommen, wenn der Shadow Nanoflex-Tonabnehmer nicht 100% flächendeckend unter dem Steg aufliegend verbaut wurde. Schon kleine Unebenheiten können hier Auswirkungen auf die Klangübertragung haben. Diese Balanceunterschiede lassen sich mit ein paar Justierungen an der Bridge korrigieren. Am besten lässt man diese Eingriffe allerdings von einem Gitarrentechniker erledigen, der sich schon mit solchen Systemen auskennt. Die Suche in einschlägigen Foren ergab, dass das Problem wohl häufiger aufzutreten scheint. Man sollte also im Idealfall schon beim Kauf darauf achten, dass die Saiten relativ gleich laut und ausgeglichen zueinander klingen, wenn der Kala U-Bass an einen Verstärker angeschlossen ist.

Den Ton der Bass-Ukulele kann man als "dick" und "akustisch" bezeichnen. Leider klangen die Saiten unseres Test-Instrumentes nicht 100%ig ausgewogen.
Den Ton der Bass-Ukulele kann man als “dick” und “akustisch” bezeichnen. Leider klangen die Saiten unseres Test-Instrumentes nicht 100%ig ausgewogen.

Natürlich muss man bei einem akustischen und mit Piezotonabnehmer verstärkten Instrument darauf achten, live kein Feedback zu erzeugen. Der U-Bass sollte entsprechend nicht direkt im Schallkegel der Bassbox positioniert sein. Auch naheliegende Subwoofer können schnell zum wummernden Feedback verleiten, wenn man beispielsweise kurz die Finger von den Saiten nimmt. Alles in allem ist man gut beraten, die Frequenzen unterhalb von 150 Herz gut im Griff zu halten und notfalls stark abzusenken. Der Kala U-Bass verfügt über reichlich “Bottom”, man muss hier weniger feinchirurgisch zu Werke gehen und beizeiten auch schon mal einfach alles unter 80 Hz operativ entfernen, um zu einem richtig aufgeräumten Klangbild zu gelangen.
Zeitgleich lohnt es sich ebenfalls, mit EQ-Einstellungen am Verstärker zu experimentieren. Speziell im oberen Mittenbereich und auch in den Höhen – beides Frequenzbereiche, die das “Schmatzen” im Sound begünstigen und für etwas mehr Artikulation sorgen.
Alle tontechnischen Belange beiseite geschoben, beginne ich schon nach einer kurzen Eingewöhnungsphase, wirklich Spaß zu entwickeln und entdecke auch schnell effiziente und zielgerichtete Anwendungsgebiete sowie positive Klangresultate. Ganz klar: Je mehr man sich mit dem Zwerg beschäftigt, desto mehr wird man für sich dabei entdecken können!

Audio Samples
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Soundbeispiel 1 Soundbeispiel 2 Soundbeispiel 3 Soundbeispiel 4

Fazit

Die Kala U-Bass Bass-Ukulele, hier in der Mahagoni-Ausführung mit Piezotonabnehmer getestet, findet sein Zielpublikum sicher nicht nur unter den Bassisten, sondern auch unter beliebigen Quereinsteigern, die sich ein leicht erlernbares, bequem spielbares und funktionales Instrument herbeiwünschen, mit dessen Hilfe man typische Klangeigenschaften eines Basses umsetzen kann. Und das ohne exorbitante Kosten und zeitlich intensiven Lernaufwand. Die Klangausrichtung liegt stark in Richtung akustischer Bass und man erzielt durchaus auch kontrabassähnliche Ergebnisse, wenngleich das Mini-Griffbrett besonders für Bassisten sicher die größte Umgewöhnung erfordert und den Kunststoffsaiten aufgrund ihrer Konstruktion und Schwingungseigenschaften klar Grenzen gesetzt sind.
Der Spaß- und nicht zuletzt der unkomplizierte Transport- und Reisefaktor, kombiniert mit gezielt sinnvollen Einsatzmöglichkeiten, lassen mich durchaus ins Grübeln kommen: Dieses Teilchen ist eine sinnvolle Ergänzung zum traditionellen Bass-Arsenal. Aber auch Musikern, die gar keinen Bass besitzen und nur gelegentlich mal hier und da einen benötigen, sei empfohlen: Ausprobieren und reinhören – unbedingt!

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • gut klingende Akustiksounds mit kontrabassartigem Klangvolumen
  • integriertes Stimmgerät (funktioniert auch rein akustisch)
  • integrierter Lautstärke- und Klangregler
  • einfaches Aufziehen der Saiten durch entfernbare Bodenklappe
  • hochwertiges Hartschaum-Case
  • federleicht und leicht zu transportieren
  • sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
Contra
  • Saiten des Testinstrumentes klingen etwas unausgewogen: E-Saite etwas zu laut, A-Saite etwas zu leise
  • Nebengeräusche wie Klopfen oder Schaben von Fingern, Arm oder Kleidung werden stark mit übertragen
Artikelbild
Kala U-Bass SMHG-FS Solid Mahagoni Test
Für 589,00€ bei
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Technische Spezifikationen

  • Hersteller: Kala
  • Modell: U-Bass SMHG-FS (All Solid Mahagoni)
  • Material: Korpusdecke, Boden, Zargen aus Mahagoni. Innenverstrebungen aus Ahorn. Kopfplatte: angewinkelt mit Kopfplattenaufleimer. Griffbrett: Palisander mit 16 Bünden
  • Mensur: 52 cm
  • Tonabnehmer: Shadow NanoFlex
  • Elektronik: Shadow SH NFX EQ-T
  • Klangregelung: 1 x Lautstärke, 1 x Tonblende
  • Onboard-Stimmgerät, 90 Sekunden Standby bis zum automatischen Abschalten, Ausgang stumm geschaltet, während der Tuner eingeschaltet ist.
  • Anschluss: Zargenbuchse im Gurtpin
  • Bridge: Palisander
  • Mechaniken: 4 x Hipshot
  • Gurtpins: Hinten Shadow Kombi-Pin-Buchse, kein Gurtpin vorne
  • Lackierung: Seidenmatt, transparent
  • Maße: Länge: 75 cm, Breite: 26 cm
  • Lieferumfang: Hartschaum-Gigbag/Case
  • Gewicht: 1,2 kg
  • Preis: 694,- Euro (UVP)
Hot or Not
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... nicht die fetten Saiten aus schwarzem Polyurethan.

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Profilbild von Nicky Carpentario

Nicky Carpentario sagt:

#1 - 02.03.2023 um 23:44 Uhr

0

Seit einer Woche bin ich stolzer Besitzer eines Kala U-Bass Rumbler Mahagony. Es war Liebe auf den ersten Blick, denn das Fachgeschäft in Zürich bietet mehrere ansehnliche Hölzer. Ich wollte sicher sein, dass der Minibass anstandslos mit in die Ferien fliegen darf. Ich finde mein U-Bass hat seinen ureigenen Fun-Charakter und sollte nicht ständig mit einer Hundehütte verglichen werden. Da ich meist einen Gibson SG in den Händen halte, konnte ich den U-Bass auf Anhieb zufriedenstellend bedienen. Die Bünde sind nah zusammen und ich muss mich gut konzentrieren sauber zu greifen. Leider muss ich (noch?) häufig nachstimmen; E fühlt sich als Leersaite schlaff an und bereitet mir erst vom dritten Bund weg Freude. Insgesamt bin ich zufrieden mit meinem leichtgewichtigen Mitreisenden. Preis / Leistung erachte ich als fair; hatte bisher keine Erfahrung mit Fernostproduktionen.

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