Haptik und Bespielbarkeit der E-Nylonstring
Wie sich beim ersten Anspielen zeigt, kommt die Gitarre mit einem zufriedenstellenden Setup und spielt sich sehr leicht. Für eine Konzertgitarre fällt die Bespielbarkeit für meine Begriffe sogar schon etwas zu leicht aus. Das bleibt aber Geschmacksache. Wer sich etwas mehr Widerstand wünscht, wird mit Saiten mit einer höheren Spannung auf jeden Fall Abhilfe schaffen können. Ansonsten fühlt sich die Ibanez FRH10N im Sitzen und im Stehen mit ihren Korpusmaßen zwar eher wie eine E-Gitarre an und ist dabei mit ihren rund 2 kg angenehm leicht. Wer hauptsächlich E-Gitarre spielt, wird sich hier auf jeden Fall nicht allzu sehr umstellen müssen. Weiterhin fällt der Sattel mit seinen 46 mm zwar spürbar breiter als bei E-Gitarren aus, ist aber im Vergleich zu normalen Konzertgitarren ein guter Kompromiss.
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Akustischer und verstärkter Klang der Ibanez FRH10N
Auch wenn die Gitarre über einen hohlen Korpus verfügt und ein kleines Schallloch auf der oberen Zarge beherbergt, sollte man vom akustischen Klang des Instruments nicht allzu viel erwarten. Dennoch macht das Schallloch definitiv einen Unterschied für die Spielerinnen und Spieler der Gitarre und sorgt für eine direktere Rückmeldung. Zweifelsohne praktisch kann dies beispielsweise beim leisen Üben oder beim Warmspielen backstage vor dem nächsten Gig sein. Verstärkt präsentiert die FRH10N dann den typischen gefälligen Ton, wie man ihn von Piezo-Tonabnehmern in Kombination mit Nylonsaiten gewohnt ist. Auch wenn es dem schlichten und aufgeräumten Design des Instruments vielleicht nicht zuträglich wäre, hätte ich mir für die Abstimmung auf der Bühne aber dennoch wenigstens einen Lautstärkeregler gewünscht.
Aufnahmen mit der Ibanez FRH10N
Um auch etwas vom akustischen Eindruck des Spielers einzufangen, habe ich für die folgenden Aufnahmen zusätzlich ein Neumann TLM 102 in etwa auf das Schallloch gerichtet und bei einigen Aufnahmen mit hinzugemischt. Auch wenn das reine akustische Signal sehr dünn und ausdruckslos erscheint, wirkt das Gesamtsignal so durchaus etwas natürlicher. Hier kommen ein paar Begleitfiguren und solistische Spielweisen. Abschließend könnt ihr die Gitarre außerdem auch im Bandkontext hören.