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Ibanez Destroyer DTT700 Test

Korpus
Wie bereits erwähnt liegt der Ursprung der Gitarre in der großen Zeit der Kopien, und deshalb wäre es vermessen, die offensichtliche Verwandtschaft zur Gibson Explorer abzustreiten. Bis auf den abgerundeten Cutaway und eine kleine Rundung am unteren Ende des Korpus ist die Form sogar bei dieser über zwanzigsten Ausgabe der Destroyer relativ identisch. Die Gitarre hat einen durchgehenden Hals, an den die beiden Korpusteile aus Mahagoni angeleimt sind, was der Hersteller mit „Mahagoni Wing Body“ bezeichnet. Die Lackierung in Metallic-Grau läuft zum Korpusrand schwarz aus, was ihr die Bezeichnung Metallic Gray Sunburst Finish eingebracht hat. Der Korpus ist flach und mit 45 Millimeter etwas dünner als der einer Les Paul, bringt aber durch sein großes Volumen etliches Gewicht auf die Waage und gehört unzweifelhaft in die Schwergewichtsklasse. Bestückt ist der Zerstörer mit einer Gibraltar Custom-Bridge, wobei die Saiten von hinten durch den Korpus eingefädelt werden. Die Saitenreiter können in ihrer Position individuell zur Anpassung der Saitenlage und der Oktavreinheit justiert werden – die verschieden großen Inbusschlüssel liegen selbstverständlich bei. Die zwei Humbucker werden über einen Dreiwege-Toggle-Switch aktiviert und zur Anpassung stehen zwei Volume und ein Tonregler zur Verfügung. Mit einem individuellen Lautstärkeregler pro Pickup kann so die Lautstärke für jeden getrennt eingestellt werden. Die Anschlussbuchse befindet sich an der Zarge.

Pickups
Die Gitarre ist mit zwei D Activator X Humbuckern von DiMarzio ausgestattet, die in einem Metallrahmen befestigt sind. Die Positionierung der Pickups ist standardgemäß; der Halstonabnehmer sitzt direkt am Ende des Griffbretts und der Bridge-Pickup 27 Millimeter vom Steg entfernt. Mit dem Tonabnehmerschalter lassen sich die klassischen Kombinationen Hals-, Hals plus Steg und Steg-Pickup realisieren.

Hals
Der durchgehende Hals besteht aus einer fünfteiligen Ahorn/Walnusskonstruktion, auf die ein Palisandergriffbrett mit 22 sehr gut abgerichteten und polierten Jumbobünden aufgeleimt ist, die geschmeidige Bendings und saubere Intonation gewährleisten sollten. Zur Orientierung dienen große, rechteckige Perlmutt AR Blockinlays schon ab dem ersten Bund und an der weißen Seitenleiste des Griffbretts schwarze Dots. Der Hals hat eine relativ geringe Wölbung und die Saitenlage über eine Mensur von 648 mm ist ab Werk eher etwas höher eingestellt – also per se nicht unbedingt ein Paradies für Speedfinger und Flachbrettspieler. Im Gegenteil, hier kann richtig reingehauen werden, die Saiten können ordentlich schwingen. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, das Instrument je nach persönlicher Präferenz auch auf flachere Saitenlagen einzustellen. Der Hals liegt mit seiner schlanken C-Form gut in der Hand und nimmt auch in den höheren Lagen nicht übermäßig zu, sodass sich bedingt durch den großen Cutaway das Spielen generell und ganz besonders in den oberen Gefilden sehr entspannt gestaltet.

Die Saiten verlaufen fast gerade über den sehr gut ausgefeilten Kunststoffsattel zu den Mechaniken, die sich alle auf einer Seite der Kopfplatte befinden. Auch hier gibt es an der Verarbeitung nichts auszusetzen: Die Mechaniken funktionieren butterweich, ohne tote Punkte, und die Saiten gleiten wunderbar über den Sattel, bleiben nirgendwo beim Stimmen oder Bending hängen – in der Regel eine Garantie für sehr gute Stimmstabilität. Die Kopfplatte kommt im aktuellen Ibanez-Look, spitz zulaufend, schwarz lackiert und mit silbernem Schriftzug. An ihrem unteren Ende finden wir zuguterletzt noch die Kunststoffabdeckung für den Halsstellstab.

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