So werden die Klangbeispiele der Heritage H-150 im Test aufgezeichnet
Für die Soundfiles spiele ich die Heritage H-150 zunächst über einen 73er Fender Bassman, der durch die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks geschickt wird. Für die verzerrten Sounds verwende ich einen Walrus Audio Ages sowie einen Marshall Plexi und einen Peavey 5150, was in den Audios entsprechend gekennzeichnet ist.
Der Cleansound der Heritage H-150
Bereits unverstärkt offenbart sich die Heritage H-150 als hochwertiges Instrument: Sie klingt druckvoll, zeigt dabei aber auch eine überraschende Spritzigkeit und Direktheit. Die Werkseinstellung ist perfekt! Anlass zur Kritik gibt es weder bei der Saitenlage noch bei der Oktavreinheit oder Bundabrichtung. Das Gleiche gilt für die sorgfältig polierten und sauber verrundeten Bünde. Der Hals im klassischen Standard-C-Shape liegt ausgesprochen angenehm in der Hand. Im Vergleich zu schlankeren Profilen wie dem „Slim Taper“ wirkt er einen Hauch fülliger, bleibt dabei aber klar entfernt von den wuchtigen 50er-„Baseballschlägern“. Hier findet man wirklich eine gelungene Balance aus Substanz und Ergonomie. Insgesamt bin ich von dem sehr einladenden Spielgefühl überzeugt. Es stimmt wirklich alles und das Instrument spielt sich fast von selbst.

Besonders überrascht mich das sehr stabile Tuning und die tolle Intonation, vor allem auf der G-Saite. Verstärkt zeigen sich die Seymour Duncan ’59-Humbucker als echte Allroundtalente. Mit ihrem moderaten Output liefern sie transparente Cleansounds mit klar definiertem Bassbereich, wobei immer ein leicht kerniger Holzton mitschwingt. Damit qualifiziert sich das Instrument hervorragend für arpeggierte Chord-Pickings, warme Jazzlinien oder auch twangige Funklicks in der Zwischenstellung.
Die Heritage H-150 kann mit jeder Gainstufe gut umgehen
Auch verzerrt erweist sich die Heritage H-150 als sehr vielseitig. Die Seymour Duncan ’59-Humbucker harmonieren hervorragend mit dem Instrument und liefern druckvolle Sounds mit einem tollen Resonanzverhalten. Man spürt regelrecht, wie die Gitarre lebt, und bekommt das subjektive Gefühl, das Holz mitzuhören. Bluesige Low-Gain-Licks, Classic-Rock-Riffs oder knackige 80s-Rockbretter stehen der Gitarre sehr gut zu Gesicht. Die hohe Transparenz ist beeindruckend, und das unabhängig von der Pickupstellung. Gerade in Kombination mit einem Overdrive oder einem Marshall Plexi kommen die süßlichen Mitten voll zur Geltung. Die Saitentrennung ist vorbildlich und die Gitarre kann richtig beißen, ohne dabei zu scharf zu werden. Das sind wirklich vorbildliche Attribute für eine Paula-Style-Gitarre.
Selbst bei High-Gain-Settings zeigt sich die Gitarre souverän, auch wenn wir es hier natürlich nicht mit einer klassischen Metal-Axt zu tun haben. Die Volume- und Tonpotis reagieren feinfühlig und ermöglichen eine präzise Regelung von Klang und Verzerrungsgrad. Der berühmte „Cocked-Wah“-Sound lässt sich in der Minimal-Stellung des Tonpotis hervorragend umsetzen. In Kombination mit dem komfortablen Hals und dem optimalen Werks-Setting wird das Solospiel zum großen Vergnügen. Singende Leads mit viel Sustain werden tadellos gemeistert.