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Headrush Flex Prime Test

Das Headrush Flex Prime ist der kompakteste Multi-FX-Prozessor, der aktuell im Angebot des amerikanischen Herstellers ist. Äußerlich ist das Headrush Flex Prime mit dem Headrush MX-5 fast identisch: Es gibt drei Fußschalter und ein kleines Expression-Pedal, Touch-Display und zwei Regler. Ein sehr aufgeräumtes Pedal, bei dem sich alles im Display abspielt. Unter der Haube hat es aber noch einiges mehr zu bieten: Eine Menge an Amps, Cabs, Effekten und die Möglichkeit, Revalver-Amp oder Pedal-Clones zu laden.  

Headrush Flex Prime und Headrush FRFR Go Test

Headrush Flex Prime – Das Wichtigste in Kürze

  • Multi-FX-Prozessor mit 4-Zoll-Touchscreen
  • Laden von bis zu 14 DSP-Blöcken pro Rig – 5 verschiedene Signalpfade
  • große Auswahl an Amps, Cabs und Effekten
  • 3 frei zuweisbare Fußschalter, Expression-Pedal
  • Stereo FX-Loop, MIDI, Web-Browser-Editing per WLAN, USB-Audio

Kompaktes Gehäuse, drei Fußschalter und Expression-Pedal

Das Headrush Flex Prime kommt in einem soliden Gehäuse mit drei Fußtastern in der hinteren Reihe und davor liegenden LED-Streifen zur Statusanzeige. Mit den Fußtastern können je nach Modus unterschiedliche Funktionen geschaltet werden, unter anderem Rig-Wechsel, Effektmodule ein/aus oder Steuerung des integrierten Loopers. Das Expression-Pedal hat einen Toe-Switch, mit dem man zwischen zwei steuerbaren Funktionen auswählt. Alle Einstellungen können bequem am Touch-Display vorgenommen werden. Beim Headrush Flex Prime ist ein 4“-LCD-Display integriert, außerdem steht ein Encoder-Regler zur Feineinstellung der Parameter zur Verfügung. Für die Gesamtlautstärke ist der Main-Regler zuständig, weitere direkte Regelmöglichkeiten gibt es keine. Das Gerät steht rutschfest auf vier Gummifüßen und macht einen sehr soliden Eindruck. Das gilt auch für Schalter und Pedal , sodass man davon ausgehen kann, dass es auch einen permanenten Bühneneinsatz gut wegstecken kann.

FX-Loop, Stereo-Out und MIDI

Alle Anschlüsse sind an der Stirnseite geparkt, wo es neben dem Eingang (TS) und zwei Ausgängen (TRS) auch die Anschlüsse für den FX-Loop (Send, Return) gibt. Über Letzteren können externe Mono- oder Stereo-Effektgeräte in den Signalweg eingebunden werden. Ein zusätzliches Expression-Pedal oder ein Fußtaster findet am EXPR-Anschluss Platz. Es folgen Miniklinken-Anschlüsse für Kopfhörer, Aux-In und MIDI (In & Out). Das Flex Prime kann MIDI-Befehle empfangen und weiterleiten, es ist allerdings ein Adapterkabel auf die Standard-MIDI-5-Pol-Stecker notwendig. Der USB-B-Port wird zur Verbindung mit einem Computer genutzt, einerseits für USB-Audio bei Aufnahmen oder auch zum Transfer von Rigs, Einstellungen oder Setlists. Gespeist wird das Flex Prime mit einem 12-V-Netzteil, der Hersteller gibt eine Stromaufnahme von 3 A an. Das Netzteil ist im Lieferumfang enthalten.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Headrush Flex Prime kommt in einem soliden Gehäuse mit drei Fußtastern in der hinteren Reihe und davor liegenden LED-Streifen zur Statusanzeige.

Übersichtliches Editieren am Display

Eine Kombination aus Amp/Cab und Effekten wird beim Headrush Flex Prime als Rig bezeichnet und es können bis zu 14 Slots (Effektmodule) mit Effekten, Amp-Models, Cabs, IRs oder Amp- bzw. Pedal-Clones belegt werden. Dabei gibt es neben der einfachen Signalkette auch diverse parallele Signalwege, die man auswählen kann. Alles wird recht komfortabel am Display eingestellt und die Auswahl zur Belegung der Slots ist in verschiedenen Bereichen organisiert (in Klammer ist die Anzahl der unterschiedlichen Effektmodelle):

Amp (53 Headrush & 44 Revalver), Cab/IR (15 HeadRush – 65 Revalver  – 30 IR – 30 IR 1024), Clone (Amp oder Pedal-Clones), Overdrive (16), Distortion/Fuzz (11), EQ (9), Compressor (6), Delay (12), Reverb (7), Chorus (7), Phaser/Flanger (10), Vib/Trem/Rotary (6), Wah/Filter (8), Pitch (7), Volume/Dynamics (5), Rhythmic (2), Synth (4), Utility (Gate – 3), FX Loop.

Das ist ein sehr üppiges Angebot, vor allem, was die Amps und Cabs betrifft. Bei den Effekten sind die Standards dabei, aber auch mit Synth und Slicer ein paar etwas andere Klangverbieger. Im Speicher sind ab Werk 70 verschiedene Rigs, sortiert nach  Gitarre, Bass und Synth-Sounds und es können weitere hinzugefügt werden. Bei jedem Rig können im Stomp-Modus entweder einzelne Effekte ein-/ausgeschaltet werden oder auch in Kombination (Scene) geschaltet werden. Darüber hinaus können die Rigs in sogenannte Setlists sortiert werden, wodurch man für bestimmte Einsätze gleich die richtigen Rigs parat hat.

Alle Anschlüsse befinden sich an der Stirnseite des Geräts.

Editieren am Tablet/Computer ohne App Installation

Wer keine Lust hat, beim Editieren auf dem Boden vor dem Pedal zu knien, der kann das auch per Tablet oder Computer tun. Dafür ist keine App notwendig, lediglich ein Zugang zum Internet. Das Flex Prime wird über WLAN mit dem lokalen Netzwerk verbunden, im Web-Browser wird die IP-Adresse (wird in den Systemeinstellungen des Flex Prime angezeigt) angewählt und der Editor wird geöffnet. Das funktioniert absolut unkompliziert ohne zusätzliche App-Installation. Auch wenn das Editieren am Gerät per Touch-Display sehr komfortabel ist, gestaltet sich das Einstellen der Sounds über den Web-Browser noch übersichtlicher. Auch das Organisieren von Setlists geht am Tablet/Computer wesentlich schneller von der Hand. Das Headrush Flex Prime wählt sich beim Wiedereinschalten direkt in das WLAN-Netzwerk ein, sodass man keine neue Verbindung aktivieren muss.  

Screenshots Editor

Headrush FRFR Go

Headrush bietet einige Fullrange-Cabs/Monitore an, die speziell auf den Einsatz mit Amp-Modelern zugeschnitten sind. Das kleinste Modell hört auf den Namen FRFR Go, kommt im schwarzen Outfit und mit kompakten Maßen von 320 x 150 x 184 mm (B x T x H). Der 3,3 kg schwere Desktop-Bluetooth-Amp kann auch zum Audio-Streaming genutzt werden. Für das Gitarrensignal vom Amp-Modeler gibt es einen Mono-Klinkeneingang, wobei der Eingangspegel per Input-Volume-Regler fein eingestellt wird. Die Klangregelung übernehmen Bass und Treble und der vierte Regler im Bunde ist der Master-Volume. Interne Sounds für Gitarre, wie bei manchen Desktop-Amps, gibt es nicht, der FRFR Go ist ausschließlich zur Verstärkung von Preamps, Amp-Modelern, etc. konzipiert. Der Hersteller bescheinigt dem Verstärker einen relativ linearen Frequenzgang über die beiden 3“-Full-Range-Speaker, die von einer 30-Watt-Endstufe angetrieben werden.

Headrush FRFR GO Totale
Fotostrecke: 3 Bilder Das Headrush FRFR Go kommt mit kompakten Maßen von 320 x 150 x 184 mm (B x T x H)…

An einem Stereo-Miniklinken-Eingang können zusätzliche Audioquellen und ein Kopfhörer am Phones-Ausgang (Stereo-Miniklinke) angeschlossen werden. Der Amp lässt sich außer an der Steckdose auch per internem Akku speisen, daher auch die Bezeichnung „Go“. Der Hersteller gibt bis zu 13 Stunden Akkulaufzeit an. Bei gediegener Lautstärke und zum Üben ist der Sound absolut in Ordnung. Will man Musik hören oder zum Jammen mitlaufen lassen, funktioniert das problemlos mit Smartphone und Co. Der FRFR Go signalisiert beim Drücken des Bluetooth-Tasters Kopplungsbereitschaft, die auch das Smartphone anzeigt, und nach Bestätigen kann es losgehen.

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So wird das Headrush Flex Prime im Praxis-Check aufgezeichnet

Das Flex Prime wird in unterschiedlichen Verbindungen getestet. Einmal wird mit der vollen Kette inklusive Amp/Cab-Simulation und Effekten direkt in das Audio-Interface aufgenommen. Dann als Multieffekt vor einem clean eingestellten Röhrenamp, und Szenario Nummer drei ist dann die Verbindung mit einer Endstufe und einem Gitarren-Cab.

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Mehr Informationen

Aufnahme direkt ins Audio-Interface

Es geht los mit der kompletten Signalkette von Amps, Cabs und Effekten und ich habe mich dabei von den Presets inspirieren lassen, die ein recht guter Startpunkt für eigene Soundkreationen sind. Vor allem, weil dort schon einiges an Effektarsenal vorbereitet ist und bei Bedarf eingeschaltet werden kann. Außerdem sind auch diverse Scenes bzw. Schaltkombinationen gut vorbereitet, womit man schnell mehr über die Möglichkeiten der Bedienung lernt. Die Amp-Charaktere sind gut getroffen, allerdings spielt die Klanggüte von Amp/Cab/Effekten noch nicht in der oberen Klasse. Mitunter sind die Sounds etwas dünn und klingen auch im Höhenbereich etwas steril im Vergleich mit höherpreisigen Amp-Modelern. Aber für den Preis wird einiges geboten.

Audio Samples
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Direct: 6505 Fat Drive (Les Paul) Direct: Cutting EL84 (Les Paul) Direct: Almost Clean (Stratocaster) Direct: Parallel Vibes (Stratocaster) Direct: Orange Spring Drive (Telecaster) Direct: Super Delay (Telecaster) Direct: Plex Bright (Stratocaster) Direct: Brit 800 Stack – Rhythm > Lead (Les Paul) Direct: Mid Scoop Flathill (PRS Holcomb) Direct: Trem Pad (Stratocaster)
Das Headrush Flex Prime punktet mit einem sehr soliden Gehäuse und einem stabilen Expression-Pedal.

Vor einem unverzerrten Röhrenamp

Jetzt geht es weiter und das Headrush Flex Prime wird vor einen unverzerrten Röhrenamp (Sovtek MIG-50) inklusive mikrofoniertem Cab (Marshall 4×12) geschaltet. Sozusagen als Pedalboard-Ersatz werden die Zerrsounds nun mit den internen Drive- und Distortion-Effekten erzeugt. In dieser Disziplin hat mich das Headrush Flex Prime nicht ganz überzeugt; in ihrer dynamischen Ansprache sind die Drives zwar gut, klingen aber etwas kratzig.

Audio Samples
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Amp Input: Drive (Stratocaster) Amp Input: Clean Mod Spring (Stratocaster) Amp Input: Fuzz Spring (Stratocaster) Amp Input: DC Distortion (ES-335)

Das Headrush Flex Prime als Preamp vor einem Röhren-Power-Amp

In der dritten Runde werden die Preamp-Modelle (ohne Cab) und Effekte benutzt und das Headrush Flex Prime ist an den Return-Input eines Röhrenamps (The Valve 3|100) angeschlossen. Auch hier ist wieder das Marshall-Cab im Einsatz. Bei den verzerrten und angezerrten Sounds mit den Preamps hat mir das Effektgerät wieder besser gefallen, der Sound ist offener und hat mehr Transparenz.

Audio Samples
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Power Amp: Vox (Telecaster) Power Amp: Treadplate (Les Paul) Power Amp: Plexi Tape (Les Paul)

Headrush Revalver Amp Cloner

Das Headrush Flex Prime ist in der Lage, Amp-Clones aus der Headrush-Cloud zu laden. Auch kann man mit dem Headrush Revalver Amp Cloner eigene Clones erstellen und diese dann in das Gerät importieren. Beim Headrush Prime war die Amp-Cloning-Funktion im Gerät verfügbar, bei unserem Testkandidaten läuft das nur über die externe Software am Mac oder PC, und ein Audio-Interface wird zusätzlich benötigt. Der Prozess dauert nicht lange und die Verkabelung wird am Bildschirm dargestellt. Man wählt die entsprechenden Ein- und Ausgänge des Audio-Interfaces an, um den mikrofonierten Amp einschließlich Cab zu klonen. Testmodell hierfür war mein Marshall SLP 100 mit 4×12 Cab, das ich mit einem Royer R-10 abgenommen und in einen Chandler TG-2 Preamp geschickt habe.

Als Audio-Interface kam ein UA Apollo zum Einsatz. Ihr hört nun einmal den Original-Amp und danach den Amp-Clone, den ich in das Headrush Flex Prime importiert habe. Klanglich liegt der Amp-Clone sehr nah am Original. Er hat etwas mehr untere Mitten und weniger Höhen, was man aber recht gut in der DAW mit einem EQ angleichen kann. Auch die entsprechende „Entzerrung“ bei leichtem Anschlag wird recht gut übernommen.

Headrush Flex Prime
Audio Samples
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Marshall SLP100 Original (Les Paul) Marshall SLP100 Amp Clone (Les Paul)

Durchsetzungsfähigkeit im Band-Arrangement

Zum Abschluss hört ihr das Headrush Flex Prime im Band-Arrangement mit einem leicht angezerrten Sound, bei dem in der zweiten Hälfte ein zusätzlicher Overdrive aktiviert wird. Das Headrush Flex Prime wird direkt ins Audio-Interface mit Amp- und Cab-Simulation aufgenommen.

Audio Samples
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Headrush Flex Prime im Band Arrangement
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FAZIT

Das Headrush Flex Prime punktet mit einem sehr soliden Gehäuse und einem stabilen Expression-Pedal. Alles in kompakten Maßen und einem sehr guten Schaltkonzept mit Presets, Scenes und Stomp-Mode und damit dem Optimum aus drei Fußschaltern. Das Einstellen der Sounds am Display ist sehr übersichtlich und komfortabel, die Möglichkeit des Editierens über Web-Browser und WLAN-Verbindung noch komfortabler. Das Angebot an Amps/Cabs und Effekten ist erstklassig, auch mit der Möglichkeit, Revalver Amp-Clones zu laden. Klanglich ist noch Luft nach oben, die Liga von Line 6 Helix oder Neural DSP ist noch nicht erreicht. Aber für den Preis wird auf jeden Fall einiges geboten.

Das Headrush Flex Prime überzeugt im Test mit einer komfortablen Bedienung und bietet eine große Auswahl an Amps, Cabs und Effekten.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gute Verarbeitung, solides Gehäuse
  • ausgezeichnetes Bedienkonzept
  • Schaltmöglichkeiten
  • 4“ Touch-Display
  • Editieren über Web Browser
  • Angebot an Amps, Cabs und Effekten
  • Effektloop
  • TRS-MIDI
  • Laden von Revalver Amp-Clones
Contra
  • keins
Artikelbild
Headrush Flex Prime Test
Für 487,00€ bei
  • Specs Headrush Flex Prime
  • Hersteller: Headrush
  • Modell: Flex Prime
  • Typ: Amp Modeling Effektpedal
  • Regler: Main (Volume), Encoder-Regler mit Tastfunktion
  • Anschlüsse: Guitar In, Expression, FX Send, FX Return, 2x Output, Phones, Aux, MIDI In, MIDI Out, USB, DC In (12V)
  • Stromaufnahme: 3 A
  • Spannung: 12 V
  • Display: 4“ Touch Display
  • Maße: 295 x 150 x 70 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 1,6 kg
  • Ladenpreis: 549,00 Euro (Januar 2025)
  • —-
  • Specs Headrush FRFR Go
  • Hersteller: Headrush
  • Modell: FRFR Go
  • Typ: Bluetooth Verstärker
  • Regler: Input Volume, Bass, Treble, Main Volume
  • Anschlüsse: Input, Aux, Phones
  • Leistung: 30 Watt
  • Maße: 320 x 150 x 184 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 3,3 kg
  • Verkaufspreis: 159,00 Euro (Januar 2025)

Herstellerseite: https://www.headrushfx.com

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Profilbild von Peter Herrmann

Peter Herrmann sagt:

#1 - 22.02.2025 um 21:58 Uhr

0

In Dill we trust. Great playing, great sound. I´ll buy it, basta. Gruß, Peter

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