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Harley Benton Double Jammer Test

Der Harley Benton Double Jammer ist Teil der Double-Pedal-Serie und eine Kombination aus Drumcomputer und Looper, bei der beide Elemente sowohl unabhängig voneinander als auch synchron verwendet werden können. Hierzu stehen elf Rhythmus-Pattern aus elf verschiedenen Genres mit variabler Geschwindigkeit und Klangregelung zur Verfügung, die sich mit bis zu 30 Minuten Live-Loops und unbegrenzten Overdubs kombinieren lassen.

Harley Benton Double Jammer Test

Die Thomann-Hausmarke hat dem kompakten Pedal eine Tap-Tempo-Funktion, eine Klangregelung für den Drumcomputer und unabhängige Volume-Potis für beide Seiten spendiert, während beim Live-Looping aus drei verschiedenen Betriebsmodi gewählt werden kann. Wie viel Spaß beim Jammen mit dem pflegeleichten Drummer aufkommt, wird der folgende Test zeigen.

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Fotostrecke: 4 Bilder Zu jammern gibt es eigentlich nichts beim Harley Benton Double Jammer.

Der Double Jammer sitzt in einem mattschwarzen Metallgehäuse mit den Maßen (B x H x T)  97 x 53 x 117 mm, bringt 353 g auf die Waage und wird mit englisch- und deutschsprachigem Manual geliefert. Während die Ein- und Ausgangsbuchsen an den Seiten liegen, erfolgt die Stromzufuhr über ein nicht im Lieferumfang enthaltenes 9-V-Netzteil (mind. 300 mA) an der Stirnseite des Pedals.

Das vordere Drittel der Oberseite beherbergt vier Minipotis für die Lautstärke des Drumcomputers und des Loopers (Drum/Loop Level), den Klang des Drumcomputers (Tone) und die Geschwindigkeit der Drumpattern (Speed). Über zwei Rasterpotis (Style/Groove) in der Mitte können insgesamt elf Genres (Pop, Rock, Metal, Blues, R&B, Jazz, Funk, Latin, Reggae, Punk, Metronom) mit je elf verschiedenen Pattern angewählt werden und ein kleiner Schalter dazwischen wählt einen der drei Betriebsmodi (Normal/Sync/Sync+Count).

Fotostrecke: 5 Bilder Auf der Oberseite tummeln sich zwei große Potis zusammen mit vier Mini-Potis, einem kleinen Kippschalter und den beiden Fußschaltern.

Im Normalmodus können beide Seiten unabhängig voneinander bedient werden und man hat die Wahl, zuerst mit einem Beat oder zuerst mit einem Loop zu starten. Im ersten Fall wird der Drumcomputer über den linken Fußschalter an- und ausgeschaltet und das Tempo über das Speed-Poti eingestellt oder (nach längerem Halten) über den linken Fußschalter eingetippt. Startet man zuerst mit einer Aufnahme über den rechten Fußschalter, richtet sich der Drumcomputer nach dem Tempo des ersten Loops und passt die Geschwindigkeit dementsprechend an. Der rechte Fußschalter funktioniert dabei wie ein handelsüblicher One-Switch-Looper und aktiviert beim ersten Tritt die Aufnahme, spielt sie beim zweiten Tritt in Dauerschleife ab und sorgt bei jedem weiteren Tritt für eine zusätzliche Aufnahme bzw. Wiedergabe. Ein längeres Halten kann den jeweils letzten Overdub löschen oder wiederherstellen und ein schneller Doppeltritt beendet die Wiedergabe des Loopers. Im Sync-Modus lassen sich beide Seiten des Double Jammer simultan mit einem der beiden Fußschalter starten und stoppen und im Sync+Count-Modus starten beide Seiten automatisch nach einem eintaktigen Einzähler. Das Tempo einer Aufnahme muss dabei immer vor dem ersten Loop festgelegt werden und lässt sich nach einer Aufnahme nicht mehr variieren. Drumpattern und -styles sowie die Lautstärke- und Klangregelung sind hingegen auch im laufenden Betrieb noch veränderbar. Alles in allem hinterlässt das Double Jammer Pedal einen solide verarbeiteten und vertrauenserweckenden Eindruck.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der rechten Gehäuseseite befindet sich die Eingangsbuchse.
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Für den Praxistest ist der Double Jammer direkt an das Audio-Interface angeschlossen und wird  ohne weitere Klangbearbeitung aufgenommen. Alle Gitarren und Bässe werden mit einem Line 6 HX Stomp eingespielt.

Die rechte Seite des Double Jammers zeigt sich im Praxistest wie erwartet als handelsüblicher Einfach-Looper mit den üblichen Schaltbefehlen für Aufnahme, Wiedergabe, Löschen und Wiederherstellen. Auffällig ist der vergleichsweise stark gefederte Fußtaster, der ein wenig Eingewöhnungszeit erfordert und insbesondere beim „Doppelklick“ mehr Kraft benötigt, als man es von anderen Loopern gewohnt ist. Die Drumcomputer-Seite funktioniert intuitiv und selbsterklärend und liefert größtenteils hochwertige und brauchbare Beats.

Als kleiner Schwachpunkt stellt sich in der Praxis die Tatsache heraus, dass ein mit dem Fuß eingetipptes Tempo nach dem Löschen eines missglückten ersten Loop-Versuchs immer wieder in das „alte“ Tempo der Speed-Poti-Einstellung zurückspringt. Ebenfalls unglücklich ist eine deutlich spürbare Latenz beim Loop-Start im Sync-Modus, die dazu führt, dass man im Betrieb doch eher zum Einzähler im Sync+Count-Modus greifen würde.

Das Harley Benton Double Jammer Pedal eignet sich hervorragend zum Jammen, Komponieren und Sammeln von Ideen.

Wir starten den Praxistest mit einem Song aus dem Drum-Genre „Pop“ mit Western- und E-Gitarre im Normal-Modus. Gegen Ende hören wir zusätzlich die Undo- und Redo-Funktion für die zweite Spur. Für einen näheren Einblick in alle Schaltfunktionen und Potistellungen empfiehlt sich ein Blick in das dazugehörige Video.

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Song (Pop) im Normal-Modus mit Undo-/Redo-Funktion

Im nächsten Beispiel beginnen Drums und Looper im Sync-Modus simultan. Wir hören einen Song aus dem Genre „Rock“ mit zwei alternativen Drum-Pattern und verschiedenen Tone- und Volume-Poti-Settings gegen Ende (siehe Video).

Audio Samples
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Song (Rock) im Sync-Modus mit Tone und Volume-Poti-Settings

Der Sync+Count-Modus startet mit einem Einzähler im vorab gewählten Tempo. Wir hören dazu einen Song mit „Funk“-Pattern, E-Gitarre und Bass.

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Song (Funk) im Sync+Count-Modus

Im vierten Praxisbeispiel geht es wieder in den Normalmodus und wir starten die Aufnahme mit einem Metal-Riff, auf dessen Grundlage der Drumcomputer sich für ein Tempo entscheidet. Nach dem Stoppen beider Seiten ist es möglich, das Pattern nachträglich in einen Halftime-Beat zu ändern (durch Drehen des Speed-Potis nach links). Wir hören nacheinander die automatische Rhythmuserkennung und danach das Halftime-Pattern.

Audio Samples
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Song (Metal) im Normal-Modus mit Halftime-Optionen

Abschließend hören wir in den nächsten fünf Audiofiles zwei bis drei exemplarische Drum-Pattern aus allen Genres, um die Bandbreite der verfügbaren Drum-Sounds abzubilden.

Audio Samples
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Pop/Rock/Metal Blues/R&B Jazz/Funk Latin/Reggae Punk/Metronom
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Das Harley Benton Double Jammer Pedal bietet solide bis hochwertige Drumsounds in Kombination mit einem handelsüblichen One-Switch-Looper und eignet sich hervorragend zum Jammen, Komponieren und Sammeln von Ideen. Hervorzuheben ist dabei vor allem die intuitive und einfache Bedienung und die unabhängige Verwaltung von Drums und Looper per Fuß. Für knapp unter hundert Euro lässt der Double Jammer mit diesen Features zwar einige Konkurrenten alt aussehen, ist aber auch nicht mehr allzu weit entfernt von Lösungen mit speicherbaren Loops, Stereo-Betrieb und externen Steuerungsmöglichkeiten, die insbesondere für den Live-Betrieb besser geeignet sind. Wer auf solche Features verzichten kann und einfach nur ein wenig Drum-Loop-Jammen möchte, macht mit dem Double Jammer aber alles richtig.  

Das Harley Benton Double Jammer Pedal ermöglicht die unabhängige Verwaltung von Drums und Loops und entpuppt sich als gut klingender, variantenreicher und intuitiver Sparringspartner.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • unabhängige Verwaltung von Drums und Loops
  • einfache Bedienung
  • solide Drum-Sounds
  • niedriger Preis
Contra
  • leichte Latenz beim Starten im Sync-Modus
Artikelbild
Harley Benton Double Jammer Test
Für 99,00€ bei
  • Hersteller: Harley Benton
  • Modell: Double Jammer
  • Typ: Drumcomputer und Looper
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Regler/Schalter: Drum Level, Tone, Speed, Loop Level, Style, Grove, Mode, Drum/Tap, Looper
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 300 mA
  • Abmessungen: (B x H x T) 97 x 53 x 117 mm
  • Gewicht: 353 g
  • Ladenpreis: 99,00 Euro (Oktober 2022)
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