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Hagstrom Alvar Test

Praxis

Eines vorweg: Die Gitarre spielt sich traumhaft! Wie von Hagstrom gewohnt, ist die Einstellung perfekt für ein müheloses, komfortables Bearbeiten des gesamten Griffbretts. Ein wenig neigt sie zur Kopflastigkeit, was aber kein Thema mehr ist, sobald man das Griffbrett in der Hand hält. Die aufgezogenen D’Addario-Saiten schwingen nach jedem Anschlag laut und gleichmäßig aus, wobei der typische Halbresonanz-Sound klar hervortritt.
Für die folgenden Bespiele verbinde ich die Gitarre mit meinem Marshall JVM 410 und nehme die angeschlossen 2x 12″ Box mit Vintage 30 Speakern mit einem SM 57 ab.
Los geht es clean, wobei ich bei den folgenden Beispielen immer mit der Halsposition beginne, dann beide Pickups anspiele und abschließend auf den Steg-Humbucker schalte.

Audio Samples
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Clean 1 Clean 2

Die Halbresonanzbauweise ist in den Audiobeispielen deutlich zu hören und verleiht den Anschlägen mehr Druck. Auch das Mittenbild ist aufgrund der Bauweise ausgeprägter. Der Hals-Pickup zeigt sich vollmundig, die Zwischenposition knackig und der Steg-Humbucker natürlich wie gewohnt dominant in den Mitten.
Im nächsten Beispiel schalte ich wieder durch alle drei Positionen, spiele aber eine rhythmische Figur und schlage die Saiten etwas härter an.

Audio Samples
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Clean: Alle drei PU-Positionen, dynamisches Spiel

Die Alvar liefert hier tolle Vintage-Sounds, die ebenfalls deutlich die Halbresonanz-Handschrift tragen und von den beiden Humbuckern sehr schön dargestellt werden. Das Höhenbild zeigt sich im positiven Sinne zurückhaltend und verleiht dem Sound eine gewisse Reife.
Es geht weiter mit dem nächsthöheren Kanal des Marshalls, hier sind moderate Crunchsounds zuhause.

Audio Samples
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Crunch 1 Crunch 2 Crunch 3
Die Hagstrom Alvar zeigt sich wendig im Klang, ohne auf den typischen Halbresonanz-Sound verzichten zu müssen.
Die Hagstrom Alvar zeigt sich wendig im Klang, ohne auf den typischen Halbresonanz-Sound verzichten zu müssen.

Am leicht zerrenden Amp macht die Alvar ebenfalls eine tolle Figur. Dabei geht sie frech ans Werk und zeigt sich klanglich recht wendig. Alle drei Schalterpositionen lassen sich gleichermaßen gut einsetzen und unterscheiden sich deutlich voneinander. Auch etwas moderater angeschlagen wie im zweiten Beispiel kann die Kleine gefallen und offenbart ihr gutes Dynamikverhalten.
Weiter geht es mit einem satten Rock-Crunch, auch hier sind wieder alle drei Positionen des Wahlschalters beginnend mit der Halsposition zu hören.

Audio Samples
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Rock-Crunch

Das Mehr an Gain bereitet der Alva überhaupt keine Probleme, ganz im Gegenteil. Sie liefert ähnlich souverän ab wie bei den Beispielen zuvor, wobei der Steg-Humbucker sich hier sichtlich am wohlsten fühlt. Aber auch die Zwischenstellung liefert aufgrund der etwas präsenteren Höhen ein durchaus hörbares Ergebnis.
Im nächsten Beispiel habe ich die E-Saite um einen Ganzton auf D heruntergestimmt und spiele den Amp unverändert an. Hier ist aber nur der Steg-Humbucker zu hören.

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Drop D

Das gefällt mir sehr gut, die Töne schmatzen beim Anschlagen ganz wunderbar und konturieren den Sound, was bei dem Zerrgrad auch für ein akzentuiertes Spiel notwendig ist. Die einzelnen Töne der Akkorde sind trotz des hohen Gains deutlich herauszuhören.
Fehlt eigentlich nur noch ein Lead-File. Hier spiele ich erst den Hals und schalte dann ab zirka der Hälfte des Beispiels in die Stegposition.

Audio Samples
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Leadsound

Der Hals-Humbucker liefert einen fetten, singenden Sound mit viel Sustain, wohingegen der Steg-Humbucker dank seiner ausgeprägten Mitten den Klang verdichtet und für einen wirklich scharfen Lead-Sound sorgt. Dank der hervorragenden Werkseinstellung macht das Solieren auch wirklich Spaß, weil es im wahrsten Sinne leicht von der Hand geht.

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