Heute checken wir die aktualisierte Variante der Gretsch Catalina Maple Serie mit einem fünfteiligen Kesselsatz. Im Gegensatz zu den beliebten Catalina Club Sets aus Mahagoni wird bei diesen Trommeln – wie der Name schon sagt – Ahornholz als Kesselmaterial verbaut. Wir schauen mal, was das Mittelklasse-Gretsch für unter 1000€ kann und worin genau die Updates bestehen.









Für dieses Review habe ich ein fünfteiliges Shell-Set bekommen, das in zwei Kartons verpackt ins Haus kommt. Es besteht aus folgenden Kesselgrößen: 22“ x 16“ Bassdrum, 10“ x 7“ und 12“ x 8“ Toms sowie ein 16“ x 16“ Standtom. Mit dabei ist außerdem eine passende 14“ x 5,5“ Snare aus Holz. Es handelt sich um einen reinen Kesselsatz, das heißt: Abgesehen von der Doppeltomhalterung und den drei Beinen fürs Standtom ist keine weitere Hardware enthalten. Preislich liegt das Set aktuell in Deutschland bei 989 Euro. Direkte Konkurrenten dürften die Standard-Versionen des Tama Superstar Classic und des Yamaha Stage Custom Birch sein. Wie das Tama auch, ist das Gretsch ebenfalls als Siebenteiler erhältlich, mit einer etwas tieferen Snaredrum und zwei zusätzlichen Toms in 8“ und 14“.
Was ist neu am Gretsch Catalina Maple?
Zuerst einmal hat Gretsch vier neue Lackierungen eingeführt: Lemon Sparkle, Antique Maple, Purple Gloss und Seafoam Green – beim letzteren handelt es sich um das Finish, das ich zum Test bekommen habe.
Eine weitere Neuheit ist die Tiefe der Bassdrum: sie ist von 22“ x 18“ auf 22“ x 16“ geschrumpft. Es gibt außerdem ein neues Montagesystem für die beiden Hängetoms, das mir aus der Renown-Serie recht bekannt vorkommt. Die neue Halterung hat je zwei Kontaktpunkte oben und unten und ist am unteren Spannböckchen befestigt. Theoretisch kann man die Trommel so beim Fellwechsel montiert lassen – praktisch würde ich sie aber fürs Stimmen lieber abnehmen, wie ihr in der folgenden Fotostrecke sehen könnt. Auch die Snare hat eine neue und sehr geschmeidig laufende Abhebung bekommen. Allerdings erscheint mir auch diese keine wirkliche Neuentwicklung zu sein, sondern wurde eher aus einer höherwertigen Serie nach unten transferiert.
Generelle Verarbeitung und Spezifikationen
Die Kessel bestehen wie gehabt aus siebenlagigem chinesischen Ahorn, der etwas weicher als die US-Hardrock-Maple-Kessel von Keller ist. Die Gratungen fallen nach einem kleinen Gegenschnitt im 30-Grad-Winkel nach innen ab. Sehr sauber und makellos ist die Seafoam-Green-Lackierung ausgeführt. Wie in der Preisklasse üblich, sind die Kessel innen fein geschliffen, aber nicht versiegelt.
Auf den Gratungskanten entdecke ich ein paar kleine Auffälligkeiten, zum Beispiel ein kleines Loch am 10“ Tom und eine Druckstelle am 12“. Der montierte Stahl-Snareteppich macht schon aus dem Karton heraus so starke Nebengeräusche, dass ich ihn für die Aufnahmen durch ein einfaches Messingmodell von Millenium ersetze. Auch sind nicht alle der 2,3mm-Spannreifen von Toms und Snare perfekt rund, am auffälligsten ist es bei der Snare und dem 16“ Standtom. Zu letztem Kritikpunkt muss ich allerdings anmerken, dass es da bei anderen Herstellern in der Preisklasse oftmals ähnlich aussieht.
Alle Stimmschrauben laufen aber problemlos und leichtgängig in den Gewinden. Bassdrum, Snare und Standtom haben jeweils acht Schrauben pro Seite. Die beiden kleineren Toms müssen hingegen mit nur fünf Böckchen pro Seite auskommen – eine Gretsch-Spezialität, die für Unerfahrene das Stimmen etwas erschweren kann.
Das Set kommt mit Remo UT Fellen ins Haus. Auf Toms und Snare sind beschichtete einlagige Schlagfelle und klare Resonanzfelle montiert, die Bassdrum ist beidseitig mit vorgedämpften Fellen ausgestattet. Die generelle Ausstattung empfinde ich als angemessen, aber nicht üppig, es gibt beispielsweise kein Dämpfungskissen für die Bassdrum im Lieferumfang.