Jeff Purchon, bis heute aktiver und durchaus erfolgreicher Musiker, gründete gig-fx aus dem gleichen Grund, aus dem auch andere die Bühne mit der Werkstatt vertauscht haben: In ihrer täglichen Praxis machen sie die Erfahrung, dass die vorhandenen Produkte nicht ihren Bedürfnissen entsprechen, und weil die Industrie nichts Entsprechendes anbieten kann, nehmen sie die Umsetzung ihrer Visionen selbst in die Hand.
Daher haben sich die Köpfe von gig-fx auf die Fahnen geschrieben, analoge Geräte zu entwickeln und zu bauen, die sich durch hohe Qualität in Bau und Funktion auszeichnen und dem professionellen Musiker die Werkzeuge an die Hand zu geben, die er wirklich braucht. Auch das uns zum Test vorliegenden Mega-Wah ist nach dieser Philosophie entstanden und kann tatsächlich mit einigen Features aufwarten, die bisher kein anderes Wah-Pedal aufzuweisen hat.
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KONZEPT Bei unserem Testkandidaten haben wir es mit einer analog-digitalen Zwischenwelt zu tun, wobei der wichtige Teil, nämlich die Klangverarbeitung, den analogen Bauteilen überlassen bleibt. Da freut sich der Tester, denn analoge Soundverarbeitung ist nicht nur schneller, sondern in den meisten Fällen auch dynamischer und bietet einen wärmeren Sound. Das Mega-Wah ist ein Stereo-Wah-Pedal mit opto-elektrischer Funktionsweise für den professionellen Bühneneinsatz. Neben dem klassischen Wah-Wah lassen sich bei ihm auch eine ganze Reihe exotischer Effekte erzeugen, die ich bis dato bei noch keinem anderen Wah-Pedal gehört habe. Dank der außergewöhnlichen Form der Wippe, die an den Seiten ausgespart ist, haben Bedienelemente auf der Oberseite Platz, mit denen diese ungewöhnlichen Features aufgerufen werden können.
Die Bedienelemente Auf der rechten Seite befinden sich der Regler für Gain, der die Lautstärke bei Aktivierung des Wah-Effektes anhebt, Resonance für die Intensität der Umkippposition und Sensivity für die Empfindlichkeit im Touch-Wah-Modus. Hier reagiert das Gerät auf den Anschlag und den Output der Gitarre. Ein kleiner Schalter kehrt die Wirkungsweise des Pedals um, sodass man sich beim zurückgetretenen Pedal in der höhenreichsten Einstellung befindet. Im Stereobetrieb wird dabei übrigens nur eine Seite umgedreht, wodurch die beiden angeschlossenen Gitarrenamps mit entgegengesetzten Wah-Einstellungen gefüttert werden. Die linke Oberseite beherbergt zwei weitere Potis und einen Miniswitch, der zwischen dem Wah- und dem Volumepedal-Modus hin- und herschaltet.
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Der „Mode“-Regler ist ein Drehschalter mit vier Positionen, mit dem die vier Betriebsmodi des Mega-Wah angewählt werden. Zur Auswahl stehen in den ersten beiden Positionen „Cry“ für die Standard Cry-Baby-Einstellung und „Mega“ für die „aufgemotzte“ Cry-Baby Variante. Beide Sounds lassen sich mittels des Resonance-Reglers feintunen. Die dritte Position des Mode Reglers „Trigger“ ist für die Aktivierung des integrierten Touch-Wah zuständig, dessen Empfindlichkeit mit dem Sensitive-Regler eingestellt wird. Bliebe noch die vierte Position, das Auto-Wah. In dieser Einstellung wird der Wah-Effekt mit einem Envelope-Filter angesteuert und automatisch erzeugt. Man muss die Wippe also nicht betätigen, um ein regelmäßigen Effekt zu erhalten.
Die Anschlüsse Das Mega Wah ist mit je zwei Ein- und Ausgängen bestückt, die sich an den beiden Seiten des Gehäuses befinden. Man kann hier zwei getrennte Instrumente gleichzeitig vertonen oder ein Instrument in zwei unterschiedliche Gitarrenamps schicken. Dank des Reverseschalters lässt sich eines der beiden Wah-Wahs umdrehen, sodass einer der beiden Amps mit dem umgekehrten Effekt gespeist wird.
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DER SOUND Klanglich befindet man sich hier in einer Zwischenwelt von Morley und Cry-Baby. Der Sound ist angenehm weich und fett, hat aber genug Durchsetzungskraft im Zusammenspiel mit hohen Gain-Einstellungen. Nicht nur deshalb bin ich angenehm von diesem Pedal überrascht, sondern auch wegen der mannigfachen Klangeigenschaften, die man hier in einem Gerät geliefert bekommt. Neben den „normalen“ Wah-Sounds bietet dieses Pedal auch einen wirklich guten Touch-Wah-Mode, der sauber triggert und genau das tut, was man im Allgemeinen von einem Touch-Wah erwartet: Er liefert funky Sounds und empfiehlt sich auch als interessantes Werkzeug für die Gestaltung von Solopassagen. Der Automode ist dann besonders abgefahren, wenn man das Gerät im Stereomodus mit zwei Gitarrenamps verwendet und mit dem Reverse-Schalter eine Seite umdreht. Man befindet sich dann zwischen Wah und Phaser, einem Effekt, den ich so nur selten gehört habe. Alles in allem ein gelungenes Wah-Pedal mit vielen Extras.
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Cry ModeCry ModeMega Mode
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FAZIT Das MEGA-WAH arbeitet sehr sauber und rauscharm. Es ist handlich und nimmt nicht allzu viel Platz auf dem Pedalboard ein. Wer sein Wah-Pedal häufig nutzt und als Standardeffekt in sein Setup integriert hat, der sollte sich dieses Gerät auf jeden Fall zu Gemüte führen. Gerade durch die zusätzlich verfügbaren und zum Teil exotischen Effekte lassen sich neuartige Sounds kreieren und Banales aufpeppen.
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