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Gibson Les Paul Futura 2014 Test

Praxis

Wir hören uns zu Beginn alle Pickup-Kombinationen bei unverzerrtem Sound an. Die Les Paul Futura hat mit ihren Split-Funktionen insgesamt acht verschiedene Grundsounds im Angebot. Hier sind erst einmal die drei “normalen” Humbucker-Sounds, der Hals-Pickup einzeln, beide Tonabnehmer zusammen und danach der Steg-Pickup.
Um das Ganze kompakt, aber dennoch eindeutig zu halten, werden die einzelnen Pickup-Kombinationen im Audio-Player durch Zahlen symbolisiert.

1 – Steg-Pickup
2 – Steg- & Hals-Pickup
3 – Hals-Pickup
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Clean – 321

Jetzt die drei Positionen mit beiden Pickups im Split-Mode.

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Clean – 321 – Split Mode

Zum Schluss noch die beiden “Mischkombinationen”, beide Pickups gemeinsam, aber nur einer ist gesplittet. Es geht los mit dem Hals-Pickup im Singlecoil-Modus, kombiniert mit dem Steg Humbucker, und dann genau andersherum.

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Clean – 2 – Split Mix

Der P90H Sidewinder am Hals hat einen angenehm warmen Ton, die Höhen sind nicht stark vertreten, auch beim Ausgangspegel ist er etwas zurückhaltender als der Burstbucker am Steg. Hier sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere im Einsatz, und wer es gerne homogen im Klang mag, wird eher nicht bedient. Dafür kann die Gitarre aber auch eine höhere Bandbreite an Sounds abdecken. Außerdem erlauben die Split-Sounds eine Menge Finetuning, was einiges möglich macht. Hier ein kleines Beispiel, will man dem Hals-Pickup etwas mehr Schärfe verabreichen: Ich habe die Kombination beider Pickups gewählt, der Steg-Tonabnehmer ist im Split-Mode, der Hals-Pickup normal (Humbucker). Beim ersten Akkordanschlag hört ihr diese Einstellung mit den Volume-Reglern für beide Pickups, beide voll aufgedreht. Dann habe ich den Regler des Steg-Pickups bei jedem weiteren Anschlag um einen Schritt zurückgenommen (9-8-7), der Ton wird weicher, aber nicht ganz so stark wie der Hals-Pickup einzeln, den ihr dann zum Vergleich beim fünften Anschlag allein hört.

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Mix Volume – 2
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Die Les Paul hat mit dem Ahorn-Hals eine gute und knackige Ansprache und wenn man das Instrument mit einem leicht angezerrten Amp á la AC30 kombiniert, liefert sie Sounds, die man einer Les Paul erst einmal nicht zuordnen würde. Ich habe im folgenden Beispiel beide Pickups im Split Mode kombiniert (Position 2) und heraus kommt ein drahtiger Ton mit einer guten Portion d. Um den Amp noch etwas zum Schwitzen zu bringen, habe ich beim zweiten Durchgang den Boost aktiviert.

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Dirty – 2

Das funktioniert bestens, der Amp wird etwas heißer angefahren und zur Belohnung gibt es eine Portion Overdrive oben drauf. Mit den Push/Push-Potis ist man außerdem in der Lage, die Split-Funktionen, bzw. den Boost schneller zu aktivieren als mit einem normalen Push/Pull, das man hochziehen muss.
Der P90H Sidewinder ist gut geeignet für warme Blues-Sounds, aber mir persönlich hat er zu wenig Ausdruck. Er bringt leider die feinen Nuancen nicht so deutlich rüber. Zum Beispiel sollte der Unterschied zwischen leichtem Fingeranschlag und hartem Pick wesentlich stärker hörbar sein.

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Blues – 3

Aber man kann auf jeden Fall eine große Spanne an Sounds mit einer Amp-Einstellung erzeugen. Ich habe am Verstärker nichts verändert und lediglich an der Gitarre auf den Steg-Pickup umgeschaltet, schon befindet man sich in einer anderen Welt.

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Mid Gain – 1

Der Steg-Pickup macht ordentlich Dampf, aber dafür ist es mit der Dynamik nicht so gut bestellt. Der Zerrgrad lässt sich nur geringfügig über den Anschlag steuern, die Pickups haben ja bereits hohes Standgas. Dafür klappt aber die Entzerrung mit dem Volume-Regler ganz zufriedenstellend. Zum Abschluss gibt es noch ein Beispiel mit höherem Zerrgrad, wobei man bei der Benutzung des Burstbuckers den Gain am Amp oder Verzerrer nicht so weit aufdrehen muss, um eine kernige Säge zu erhalten. Der Ausgangspegel bringt die Gerätschaften schnell in Wallung, aber mir persönlich ist der Sound etwas zu unausgewogen, mir fehlen hier eindeutig die warmen Mitten, es klingt zum Teil etwas zu höhenlastig und auch in der Klangübertragung habe ich mit anderen Les Pauls wesentlich bessere Ergebnisse erzielen können. Aber das ist zum Teil Geschmacksache. Wer auf Brachialsound steht und eine eher höhenbetonte Zerre mit wenig Mitten bevorzugt, der wird mit dem Burstbucker am Steg seine Freude haben.

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HiGain – 1
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