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Finhol G-Box Test

Auf den Namen Finhol G-Box hört der kleine Combo-Amp für Akustikgitarre, der in Deutschland gefertigt wird und aufgrund seiner geringen Größe und seines geringen Gewichts laut Hersteller locker in einem Gitarrenbag mitgenommen werden kann. Er soll dort zum Einsatz kommen, wo der eigene Sound einfach nur ein bisschen mehr Volumen und Raum benötigt.


Die diversen von uns bereits der badischen Firma beweisen, dass sich Finhol nicht zum ersten Mal Gedanken darüber macht, wie man Akustikgitarristen mit kleinen Helfern in ihrer Performance optimal unterstützen kann. Wie viel die G-Box zum gitarristischen Wohlbefinden beisteuert, wird der folgende Test zeigen.

Details

Ein Großteil des Gehäuses besteht aus massivem, geöltem Nussbaumholz, das dem 200 x 200 x 73 mm kleinen Verstärker ein ansprechendes Äußeres verleiht und mich ein wenig an ein altes Kofferradio erinnert – der stabile Metallgriff an der Oberseite eingeschlossen. Die Rückseite besteht aus Kunststoff und beherbergt ein Batteriefach für sechs 1,5 Volt-Batterien; der Amp lässt sich aber auch mit einem externen 9V-Netzteil betreiben, das allerdings nicht im Lieferumfang enthalten ist.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Gehu00e4use des kleinen Amps ist aus geu00f6ltem Nussbaum gefertigt

Den entsprechenden Anschluss findet der Anwender auf der rechten Seite, wo auch der Ein- und Aus-Schalter, der Instrumenteneingang, sowie ein 3,5 mm Klinkeneingang für externe Schallquellen wie beispielsweise einen MP3 Player untergebracht sind. Einen Lautstärke- oder Klangregler sucht man an der G-Box vergebens – alle weiteren Einstellungen bleiben der Klangreglung des eigenen Instrumentes vorbehalten, die vom Hersteller für eine optimale Nutzung des Amps vorausgesetzt wird. Je nach Situation kann der Mini-Amp im “Liegen” oder auch aufrecht stehend betrieben werden. Für die zweite Variante sind an der Unterseite vier Filzfüße aufgeklebt, die dem Gerät einen geschmeidigen Bodenkontakt bescheren.

Fotostrecke: 4 Bilder Alle Anschlu00fcsse liegen auf der rechten Amp-Seite

Im Inneren der G-Box schlummert ein 3″ großer Breitbandlautsprecher mit einer Leistung von 2 Watt und einem Frequenzgang von 80 Hz bis 20 kHz. Laut Produktbeschreibung beträgt der maximale Schalldruck 91 dB bei einem Meter Abstand. Insgesamt wirkt der Amp sehr gut verarbeitet.

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Praxis

Für den Praxis-Check kommt heute meine Sigma JRC 40 E Jumbo-Akustikgitarre zum Einsatz, die mit einem Fishman Presys+ Preamp ausgestattet ist.
Bei der ersten Inbetriebnahme präsentiert sich die G-Box im Leerlauf mit einem hochfrequenten Rauschen, was aber in der für den Amp vorgesehenen Praxis nicht weiter ins Gewicht fällt. Im Grundsound sehr brilliant, lässt sich dann unser Testkandidat mithilfe des EQs meiner Akustikgitarre im Höhen- und Mittenspektrum recht gut an die eigenen Wünsche anpassen. Nur im Bassbereich ist nicht viel zu holen – bei der geringen Größe des Amps ist dieser Umstand aber auch nicht weiter verwunderlich. Am besten arbeitet die G-Box, wie vom Hersteller vorgesehen, bei dezenter Verstärkung. Drehe ich den Ausgangspegel meines Gitarrenpreamps über 12 Uhr, fängt der Amp an, sich mit Verzerrungen und unschönen Gehäuseschwingungen zurückzumelden.
Übrigens sorgt auch das leere Batteriefach für Nebengeräusche. Wird es nicht genutzt, sollte man das Fach beispielsweise mit etwas Schaumstoff auffüllen.

Um euch einen Eindruck vom Klang des Verstärkers zu vermitteln, nehme ich im Folgenden drei Soundfiles mit verschiedenen Spielweisen auf. Vor dem Amp steht dabei ein Neumann TLM 103, das vom Preamp meines Motu Interfaces verstärkt wird.

Audio Samples
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Strumming Fingerpicking Flatpicking

Im Raum mit der Akustikgitarre zusammen konnte ich den EQ meines Preamp-Systems am Instrument eigentlich ganz neutral eingestellt lassen. Vor dem Mikrofon musste ich dann aber das Treble-Poti ein Stück zurückdrehen, um dem Sound seinen spitzen Charakter zu nehmen.
Bass- und Middle-Poti lagen neutral bei 12 Uhr. Wie man auf den Aufnahmen hören kann, hat der Amp teilweise Probleme, das Signal sauber aufzulösen. Als Stütze für die Akustikgitarre bei einer leisen Session zusammen mit anderen Instrumenten kann die G-Box aber dennoch unter Umständen von Nutzen sein. Vorausgesetzt, man gibt dem Verstärker nicht zu viel Schub, bekommt das eigene Instrument etwas mehr Präsenz im Raum. Abschließend wird der Kopfhörerausgang meines MacBooks an die G-Box angeschlossen. Hier macht das Gerät im Rahmen seiner klanglichen Möglichkeiten einen guten Eindruck und lässt sich so durchaus verwenden, um beispielsweise zu Backing Tracks zu üben.

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Fazit

Die G-Box von Finhol präsentierte sich im Test mit einer sauberen Verarbeitung und einem sehr geringen Gewicht. So lässt sich der kleine Verstärker wie vom Hersteller versprochen wirklich problemlos in der Gitarrentasche transportieren. Möchte man den eigenen Akustikgitarrensound tatsächlich nur dezent unterfüttern, wird die G-Box dieser Aufgabe gerecht. Allerdings kam unser Kandidat während des Tests bauart- und leistungsbedingt sehr schnell an seine Grenzen und reagierte ab einem gewissen Eingangspegel mit unschönen Gehäusevibrationen und einem verzerrten Signal. Ob einem die geringe Verstärkung des Amps genügt, hängt daher sehr von der musikalischen Umgebung ab.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • äußerliche Verarbeitung
  • geringes Gewicht
Contra
  • Gehäuseschwingungen und Verzerrungen bei höherem Eingangspegel
Artikelbild
Finhol G-Box Test
Für 149,00€ bei
Findet in jedem Gigbag ein Plätzchen
Technische Spezifikationen
  • Material: Nussbaum massiv geölt
  • Maße: 200 x 200 x 73 mm
  • Gewicht: ca. 1.6 kg
  • Breitbandlautsprecher: 3,0“
  • Frequenzgang: 80 Hz – 20 kHz
  • Schalldruck: 91 dB / 1 Meter Abstand
  • Eingang Akustik-Gitarre: Klinke 6,3 mm
  • Eingang MP3 Player: Klinke 3.5 mm
  • Verstärker Leistung: 2 Watt
  • Schalter: Ein/Aus
  • DC-Buchse: für 9V-Netzteil (- Pin / + Aussen)
  • Akku / Batteriefach: für 6 x 1.5 Volt
  • CE, ROHS, Made in Germany
  • Preis: 149,00
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