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Fender The Bends Test

Beim Fender The Bends handelt es sich um ein Kompressor-Pedal, das mit einigen interessanten Features aufwarten kann. Der amerikanische Hersteller hat sechs neue Effektpedale auf dem Markt, zwei Verzerrer, einen Buffer, ein Delay und ein Reverb sowie unseren heutigen Testkandidaten, einen Kompressor.

Fender_The_Bends_Kompressor_TEST


Glaubt man der Produktbeschreibung, dann sorgt The Bends für Dynamik in Studioqualität. Immerhin verfügt er über zwei Signalwege und ist in der Lage, per Blend-Regler das trockene Signal für mehr lebendigen Attack beizumischen. Aber letztlich entscheidet die Praxis, und die hat jetzt das Wort.

Details

Optik/Verarbeitung:

Das Fender The Bends Pedal steckt in einem schwarzen, super-stabilen Gehäuse aus eloxiertem Aluminium, das satte 474 Gramm auf die Waage bringt, dabei aber mit 125 x 80 x 63 mm sogar etwas schmaler ausfällt als die meisten seiner Geschwister. Spätestens der erste Handkontakt zeigt seine Wertigkeit und die edle Anmutung.
Im Lieferkarton befinden sich auch vier Gummifüßchen, die bei Bedarf angebracht werden können, aber auch eine (sehr) kleine Bedienungsanleitung, in der die grundlegenden Arbeitsweisen der Regelmöglichkeiten beschrieben werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Fender auch Effektpedale bauen kann zeigt das neue The Bends Kompressorpedal.

Ein- und Ausgangsbuchse warten an den Gehäuseseiten und sind mit dem Gehäuse verschraubt, der Anschluss für ein Standard-9-Volt-Gleichstromnetzteil befindet sich an der Stirnseite, ein Adapter liegt allerdings nicht bei. Aber auch Batteriebetrieb ist möglich, und für diesen Fall hat sich Fenders Chefdesigner Stan Cotey etwas Besonderes einfallen lassen. Zum Musiker hin gewandt befindet sich die Klappe zum Batteriehalter, die von einem Magneten am Gehäuse gehalten wird und das Wechseln des Energiespenders erheblich erleichtert.
Eine rote LED an selber Stelle beginnt zu blinken, sobald der Ladezustand der Batterie einen Grenzwert unterschreitet und ein baldiger Wechsel angeraten ist.

Fotostrecke: 6 Bilder Anschluss an die Außenwelt findet das The Bends…

Die weiße Beschriftung an der Oberseite setzt sich auf dem schwarzen Gehäuse deutlich ab und sichert auch ein Ablesen im Stehen. Insgesamt vier geschmeidig laufende Regler mit Metallknöpfen lassen ein gezieltes Justieren zu, wobei statt Skalenstrichen blaue LEDs die aktuelle Position anzeigen, auch und gerade in dunklen Umgebungen. Allerdings können die LEDs mithilfe eines Schiebeschalters an der Stirnseite auch deaktiviert werden. Eine super Idee, wie ich finde.
Der Blend-Regler mischt das trockene Signal dem komprimierten bei, ganz nach links gedreht ist das unbearbeitete Signal zu hören, ganz rechts nur das Effektsignal. So können dem Direktsignal auch extreme Einstellungen beigemischt werden. Mit Drive wird die Intensität des Effektes eingestellt, der Recovery-Regler bestimmt die Abklingzeit. Und last, but not least wird mit dem Level-Poti die Ausgangslautstärke des Signals justiert. Ein solider Metallfußschalter aktiviert das Pedal, was von einer weißen LED angezeigt wird. Diese, von Fender “Jewel Indikator” genannte Anzeige, wechselt je nach Kompressor-Aktivität nach Pink.

Fotostrecke: 3 Bilder Zum Einstellen des Effektes stehen vier Regler auf der Oberseite zur Verfügung.

Allerdings fällt die LED dermaßen hell aus, dass im Betrieb ein Ablesen der Reglerstellungen trotz beleuchteter Potiknöpfe ernsthaft erschwert wird. Ich hätte mir da entweder eine weniger helle LED oder einen Regler zum Anpassen der Helligkeit gewünscht.
Das The Blend Pedal besitzt natürlich auch einen True-Bypass, sodass bei Inaktivität das Eingangssignal direkt an den Ausgang weitergeleitet wird, ohne die gesamte Schaltung zu durchlaufen.
Die Verarbeitung des in China hergestellten Pedals ist hochwertig und sollte dank des stabilen Gehäuses auch härteren Belastungen locker standhalten.

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Praxis

Sound:

Ich parke den The Bends Kompressor vor meinen Marshall JVM 410 und nehme die angeschlossene, mit Vintage 30 Speakern bestückte 2×12″ Box mit einem SM 57 ab. Alle Audiofiles habe ich selbstverständlich klanglich nicht weiter bearbeitet.
Im ersten Durchgang ist der Amp erst ohne, dann mit aktiviertem Kompressor zu hören. Drive zeigt dabei auf 15 Uhr, alle weiteren Regler stehen in der 12-Uhr-Position.

Audio Samples
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Amp ohne Pedal -> Amp mit Pedal

Der Ton wird spür- und hörbar angedickt und rückt ein klein wenig nach vorne. Dabei geht der Kompressor recht feinfühlig vor und lässt das Signal “atmen”.
Im nächsten Beispiel drehe ich den Recovery-Regler in die Minimalposition, dann auf Rechtsanschlag. Auch hier zeigt Drive auf 15 Uhr.

Audio Samples
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Recovery-Regler Minimum Recovery-Regler Maximum

Im zweiten Beispiel kann man gut heraushören, wie sich die erhöhte Recovery-Positionierung des Reglers im Klang bemerkbar macht. Die Attacks werden nicht so deutlich herausgearbeitet wie im ersten Audiofile.
Für das nächste Beispiel drehe ich den Drive-Regler auf 16 Uhr, positioniere Recovery in die Minimalstellung und spiele eine Singlenote-Linie.

Audio Samples
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Single Notes
Das The Bends punktet mit sehr guter Signalverarbeitung und auch klanglich kann das Pedal überzeugen.
Das The Bends punktet mit sehr guter Signalverarbeitung und auch klanglich kann das Pedal überzeugen.

Um die Attacks für die perkussive Spielweise herauszuarbeiten, macht die Minimalstellung des Recovery-Reglers am meisten Sinn und das Resultat kann sich hören lassen! Die Noten werden in der Lautstärke angeglichen und kommen ausgesprochen schnell aus den Speakern.
Wie der Kompressor am angezerrten Amp klingt, hören wir in den nächsten Beispielen. Aber zuerst spiele ich den Amp ohne Pedal an.

Audio Samples
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Angezerrter Amp ohne Pedal

Und nun mit aktiviertem Pedal, wobei Recovery auf 10 Uhr zeigt und Drive auf 16 Uhr.

Audio Samples
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Kompressor am angezerrten Amp

Auch hier macht der Einsatz des Kompressors Sinn, denn die Spielweise ändert sich erheblich, da das Spiel erleichtert wird. Die Töne stehen länger und auch das Anschlagsverhalten ändert sich.

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Fazit

Das The Bends Kompressorpedal macht nicht nur hinsichtlich seiner hochwertigen Verarbeitung eine sehr guten Eindruck, denn dort gibt es rein gar nichts zu bemängeln – ganz im Gegenteil! Auch klanglich kann das Pedal überzeugen und einige sehr nützliche Features wie die beleuchteten Regler oder das magnetisch verschließbare Batteriefach werten es weiter auf – eine runde Sache, bei der auch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gute Signalverarbeitung
  • hochwertiges, robustes Design
  • beleuchtete Regler
  • magnetisch schließendes Batteriefach
Contra
  • Status-LED zu hell
Artikelbild
Fender The Bends Test
Für 96,00€ bei
Das Fender The Bends Compressor Pedal hinterlässt sowohl klanglich als auch verarbeitungsmäßig einen sehr guten Eindruck.
Das Fender The Bends Compressor Pedal hinterlässt sowohl klanglich als auch verarbeitungsmäßig einen sehr guten Eindruck.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Fender
  • Modell: The Bends
  • Effekt-Typ: Kompressor-Pedal
  • Herkunftsland: China
  • Arbeitsweise: Analog
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse
  • Regler: Drive, Recovery, Blend, Level
  • Schalter: Bypass, LEDs On/Off
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Stromversorgung: 9V Netzteil (optional)
  • Batteriebetrieb: 9V-Blockbatterie
  • Abmessungen (L x B x T mm): 126 x 95 x 63
  • Gewicht: 474 Gramm
  • Ladenpreis: 110,00 Euro (April 2018)
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