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Fender American Performer Stratocaster HSS Test

Mit der American Performer HSS Stratocaster präsentiert Fender eine weitere Neuauflage seines E-Gitarren-Klassikers. Die American Performer Serie löst dabei die American Special Serie ab und repräsentiert damit aktuell die günstigsten Instrumente aus heimischer Fertigung. Im Produktsortiment finden sich die klassischen Modelle des Herstellers, die mit auffällig knalligen Farben daherkommen.

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Unser Testmodell macht in dieser Hinsicht ebenfalls keine Ausnahme und setzt sich mit einem Satin Surf Green Finish in Szene, das absolut ins Auge sticht. Was sich hinter der Fassade der neuen HSS-Strat aus dem Hause Fender verbirgt, erfahrt ihr im folgenden Test.

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Details

Lieferumfang

Die zum Test vorliegende Strat kommt mit einer soliden Tasche des Herstellers, außerdem befinden sich im Lieferumfang der Hebel für das Tremolosystem und die obligatorischen Inbusschlüssel zum Nachjustieren des Instruments. Die Gitarre macht einen sauber verarbeiteten Eindruck.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Neuauflage des E-Gitarren-Klassikers aus dem Hause Fender nennt sich Fender American Performer Stratocaster HSS.

Korpus

Auch bei dieser Strat ist man an vielen Stellen den altbewährten Materialien treu geblieben. So besitzt unser Testmodell einen Erle-Korpus und auch beim Tremolo setzt der Hersteller in dieser Serie auf das klassische Vintage-Tremolo. Die Potis, die Pickup-Kappen und die Aufsätze am Fünfwegschalter und am Tremoloarm wurden in einem leicht vergilbten “Aged white” designt, was in meinen Augen sehr gut zum Mint-Schlagbrett und zur Farbgebung des Korpus passt.

Fotostrecke: 5 Bilder Beim Tremolo setzt der Hersteller in dieser Serie auf das klassische Vintage-Tremolo,…

Hals

Sowohl unsere vorliegende Satin-Surf-Green-Ausgabe als auch die schwarze Variante der American-Performer-Serie wird mit einem matten Ahornhals und -griffbrett geliefert. In meinen Augen würde zwar ein dunkles Griffbrettholz besser mit der Korpuslackierung unseres Testmodells harmonieren, aber das ist natürlich Geschmacksache.
Sofort ins Auge fällt neben der auffälligen Lackierung auch gleich die 70’s Kopfplatte. Auf die damals verwendete Dreipunkt-Verschraubung des Halses mit dem Korpus hat man aber glücklicherweise verzichtet – ihn halten vier Schrauben fest in der Halstasche. Die Stimmmechaniken stammen aus eigenem Hause und wurden für die aktuelle Serie hergestellt. Der Radius des Griffbretts beträgt 241 mm, die Mensur liegt wie gewohnt bei 648 mm. Beim Halsprofil hat man sich für eine moderne C-Form entschieden. Außerdem stehen dem Spieler 22 tadellos eingesetzte Jumbo-Bünde zur Verfügung, das Griffbrett wurde mit schwarzen Punkteinlagen versehen und ab Werk kommt unsere Strat mit Fender 250L Nickelsaiten in der Stärke 009 – 042.

Fotostrecke: 6 Bilder Das großzügige Cutaway erlaubt ein recht komfortables Spiel in den hohen Lagen.

Elektrik

Mit den neuen Yosemite-Pickups der American Performer Serie gibt es in Sachen Klangformung bei Fender ein weiteres Update. Der Hersteller fertigt die neuen Pickups daheim in Corona, Kalifornien, und stimmt sie laut eigener Aussage nach Position und Instrumententyp ab. Ich bin gespannt, was wir hier gleich zu hören bekommen. Die vorliegende Gitarre bietet, wie schon erwähnt, einen Humbucker am Steg und zwei Singlecoils in der Mittel- und Halsposition. Der DoubleTap-Humbucker kann dabei über eine Push-Pull-Option am zweiten Tone-Poti gesplittet werden, sodass insgesamt sieben verschiedene Sounds zur Verfügung stehen. Außerdem ist beim Steg-Pickup der sogenannte Greasebucket Tone Circuit verbaut, der dafür sorgt, dass nicht nur die Höhen, sondern auch die Bässe beim Zurückdrehen des Tone-Potis beschnitten werden, was für einen transparenteren Ton sorgen soll. Auch hierzu gleich mehr im Praxisteil.

Fotostrecke: 7 Bilder HSS steht für Humbucker/Singlecoil/Singlecoil, demnach ist am Steg ein DoubleTap-Humbucker aus der neuen Yosemite-Reihe verbaut,…
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Praxis

Unser Testmodell bringt etwas über 3,6 kg auf die Waage, hängt absolut ausgewogen am Gurt und klingt trocken angespielt schon typisch spritzig, wie man es von einer Strat erwartet.
Auch in Sachen Bespielbarkeit macht die Gitarre direkt nach dem Auspacken einen guten Eindruck. Die Saitenlage ist dabei angenehm flach und der recht schlanke Modern-C-Hals vermittelt zudem im Zusammenspiel mit den Jumbo-Bünden für mein Empfinden ein griffiges Spielgefühl. Ansonsten dürfte die matte Lackierung des Halses von Spielern mit schwitzenden Händen dankbar angenommen werden.
Dennoch finde ich, genau wie bei den kürzlich getesteten mexikanischen Fender Strats, dass etwas dickere Saiten, besonders im Bassbereich, dem Instrument deutlich besser stehen würden. Mit den Saiten ab Werk muss man bei bestimmten Spielweisen schon ziemlich aufpassen, die Intonation im Griff zu behalten.

Für den Praxischeck steht heute wieder mein Ibanez TSA 15 Combo für die Cleansounds bereit. Für Klänge mit mehr Gain werde ich mein Engl Gigmaster Topteil nutzen. Außerdem liegen diverse Overdrive-Pedale in greifbarer Nähe. Dazu gleich mehr. Alle Amp-Signale laufen über einen 1x 12 Celestion G12 Greenback Speaker, der mit einem SM57 mikrofoniert wird.
Für einen ersten Eindruck hören wir uns erstmal alle Pickup-Positionen im Clean-Channel an.

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Clean: alle Pickup-Positionen

Die Strat präsentiert sich in den ersten Singlecoil-Positionen mit einem genretypischen schmatzenden, plastischen Sound, der absolut Freude macht. Dank des phasenumgekehrten mittleren Pickups kommen dabei die zweite und vierte Position im Singlecoil-Betrieb ohne das lästige Brummen aus. In der zweiten Position mit Humbucker bleibt dessen Anteil natürlich nicht folgenlos, sodass diese Einstellung etwas aus der Reihe tanzt und hörbar voluminöser auftritt. Der Humbucker im Solobetrieb trägt dann, wie zu erwarten, ebenfalls etwas dicker auf und hat mehr Mitten im Angebot, was sich bei mehr Gain gleich auszahlen dürfte. Ansonsten bleibt der Lautstärkesprung, den man bei solch einer Schaltung immer mal wieder erlebt, glücklicherweise aus. Die beiden letzten Positionen mit Humbucker wirken zwar fetter, haben aber nur geringfügig mehr Pegel. Auch die beiden Einstellungen im Split-Betrieb machen Freude und harmonieren gut mit den anderen Singlecoil-Einstellungen. Die Singlecoils treten mit einem moderaten Outputverhalten auf, das ungefähr auf gleicher Linie mit meiner alten 70’s Strat liegt.
Ich gehe zurück auf die vierte Position. Mein erster Eindruck bestätigt sich: Hier offenbart sich ein kerniger Cleansound, wie man ihn mag und schon oft gehört hat.

Audio Samples
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Clean: Mittel- und Halspickup

Auch schlanke, knackige Funksounds lassen sich problemlos realisieren, wenn man den Humbucker splittet und den mittleren Pickup hinzunimmt.
Hier ein Beispiel dazu mit Bass und Drums.

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Clean: Mittel- und Steg PU (Split) im Bandkontext

Das ab Werk freischwebend eingestellte Vintage-Tremolo gibt sich leider bei stärkerem Einsatz nicht stimmstabil. Da standen die kürzlich getesteten Mexiko Player Strats mit Zweipunk-Tremolo besser da. Leichte Tonhöhenänderungen und typisch schimmernde Sounds lassen sich mit unserem Testmodell aber dennoch bewerkstelligen.
Die Greasebucket-Option bezieht sich bei der HSS-Variante nur auf den Steg-Pickup. Dazu gleich mehr. Aber auch mit der ersten Tonblende lässt sich ausdrucksstark arbeiten. Im folgenden Beispiel habe ich dafür den Hals-Pickup aktiviert. Nachdem wir das Tone-Poti voll aufgedreht gehört haben, drehe ich die Höhen in zwei Schritten zurück. Besonders der Sound mit halb aufgedrehter Höhenblende gibt sich in dieser Spielweise mit dem Daumen absolut charakterstark und gefällt mir sehr gut.

Audio Samples
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Clean: Tone Poti Check – Halspickup

Ich sattele nun auf den Engl-Amp um, dessen erster Kanal sich schon in moderaten Crunch-Gefilden aufhält. Wir hören wieder erst alle Pickup-Positionen.

Audio Samples
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Crunch: alle Pickup-Positionen
Die Fender American Performer Stratocaster bietet vielseitige Sound-Optionen.
Die Fender American Performer Stratocaster bietet vielseitige Sound-Optionen.

Auch hier machen die Pickups eine gute Figur. Der Humbucker sorgt für einen weicheren Overdrive-Sound, der das Signal schon etwas mehr komprimiert. Aber auch im Split-Coil-Betrieb weiß sich der Steg-Pickup gut in Szene zu setzen.
Dreckige Funk-Singlenotes in Richtung Red Hot Chili Peppers können so z.B. gut umgesetzt werden.

Audio Samples
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Crunch: Steg-Pickup (Split)

Ein Beispiel zum typischen Blues-Rock-Stratsound mit aktiviertem Hals-Pickup soll natürlich nicht fehlen. Hierfür blase ich den Kanal des Amps noch mit einem Tubescreamer-Pedal an.

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Crunch: Hals-Pickup im Bandkontext

Zeit, die Greasebucket-Option für den Steg-Pickup genauer zu untersuchen. Ich gebe dem Amp noch etwas mehr Schub, spiele eine Akkordphrase mit aktiviertem Steg-Humbucker und drehe anschließend das Tone-Poti in zwei Schritten zu.

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More Gain: Tone-Poti-Check – Steg-Pickup

In der Tat bleibt das Signal trotz abnehmender Höhen durchsichtiger, was für die Kontrolle schneidender Sounds sinnvoll sein kann. Selbst mit geschlossenem Tone-Poti ist der Sound dabei als Folge eine Spur weniger muffig und bröckelnd, auch wenn das natürlich ebenfalls seinen Charme haben kann.
Für noch mehr Dampf sorgt in den abschließenden Beispielen mein Okko Diablo Drive-Pedal vor dem Amp. Wie sich zeigt, lässt sich die Zerrintensität sehr gut über das Volume-Poti und die Anschlagintensität steuern. Außerdem verliert das Signal nicht an Höhen, wenn man das Volume-Poti zurücknimmt. Sehr gut!

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More Gain: Dynapick – Steg-Pickup

Mit mehr Gain gelingt auch sehr schön das Spiel mit den Charakteristiken des Hals-Singlecoils und Steg-Humbuckers. So bildet die Hals-Position mit ihrem kehligen Charakter einen schönen Gegenpol zum Steg-Humbucker, der bestens zur Steigerung eines Gitarrensolos aktiviert werden kann, um dann mit mehr Kompression und ausgeprägterer Verzerrung aufzutreten.

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More Gain: Hals PU -> Steg PU

Klar, für brachiale High-Gain-Sounds ist eine Strat nicht unbedingt die erste Wahl. Das will sie aber auch garnicht sein. Im klassischen Heavy Metal ist man mit diesem Exemplar aber auf jeden Fall gut aufgestellt, wie das abschließende Praxisbeispiel mit Bass und Drums zeigt.

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More Gain: Steg-Pickup im Bandkontext
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Fazit

Die Fender American Performer Stratocaster HSS in Surf Green ist nicht nur ein Hingucker, sondern kann auch mit einem guten Sound und einer guten Bespielbarkeit punkten. Dabei sorgt die Split-Coil-Option des Steg-Humbuckers für eine gewisse Variabilität, mit der sowohl klassische Strat-Sounds als auch rockigere Spielweisen problemlos möglich sind. Nur das Vintage-Style-Tremolo sollte man nicht zu hart anpacken, da sich sonst die Gitarre schnell verstimmt. Dieser Umstand ließe sich aber im Nachhinein vom Fachmann bestimmt noch etwas optimieren. Unterm Strich gibt die aktuell günstigste Serie aus der USA-Produktion auf jeden Fall einen sehr guten Einstand.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gute Verarbeitung
  • gute Werkseinstellung/Bespielbarkeit
  • vielseitige Sound-Optionen
  • Abstimmung der Pickups
  • Variabilität dank Split-Coil-Funktion
Contra
  • Stimmstabilität des Vintage Tremolos
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Fender American Performer Stratocaster HSS Test
Für 1.279,00€ bei
Mit der Fender American Performer Stratocaster HSS sind sowohl klassische Strat-Sounds als auch rockigere Spielweisen problemlos möglich.
Mit der Fender American Performer Stratocaster HSS sind sowohl klassische Strat-Sounds als auch rockigere Spielweisen problemlos möglich.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Fender
  • Bezeichnung: American Performer Stratocaster HSS
  • Typ: E-Gitarre, 6-string
  • Herkunftsland: USA
  • Body Finish: Satin Finish
  • Farbe: Surf Green
  • Korpus: Erle
  • Hals: Ahorn, mattes Halsfinish
  • Griffbrett: Ahorn
  • Halsprofil: moderne “C” Form
  • Bünde: 22 Jumbo-Bünde
  • Sattelbreite: 42,8 mm
  • Sattelmaterial: Sattel aus synthetischem Knochen
  • Mensur: 648 mm
  • Tonabnehmer: Yosemite Singlecoil Stratocaster (Mitte, Hals), Double Tap Humbu-cker
  • (Brücke)
  • Potis: 1 Volume- und 2 Tone-Regler, 2. Tone-Regler mit Push-Pull-Option für Coil-Split
  • Schalter: 5-Wegschalter
  • Mechaniken: American Performer
  • Bridge: Vintage-Style Synchronized Tremolo
  • Werksbesaitung: Fender 250L, NPS 009-042
  • Gewicht: 3,65 kg
  • Zubehör: inkl. Deluxe Gigbag
  • Ladenpreis: 1.069,00 Euro (Dezember 2018)
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Der Korpus ist aus Erle gefertigt und setzt sich mit einem Satin Surf Green Finish in Szene, das absolut ins Auge sticht.

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