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Warm Audio Foxy Tone Box Fuzz Test

Das Warm Audio Foxy Tone Box Fuzz-Pedal stellt laut seinem texanischen Hersteller eine originalgetreue Nachbildung der “FOXX Tone Machine“ dar, die als eines der charakteristischsten Fuzz-Pedaleder Siebzigerjahre gilt und an der Rockgeschichte dieses Jahrzehnts mitgeschrieben hat.

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Neben dem Sound entsprach auch die Optik des Originals nicht dem klassischen Effektpedal, und auch hier hält sich die Foxy Tone Box weitestgehend an die Vorgaben. Erbauer war damals übrigens Steve Ridinger, aktuell Präsident von Danelectro. Ob unser Testkandidat den Erwartungen entspricht, soll der folgende Test zeigen.

Details

Weil die begehrten Pedale, die zwischen 1971 und 1975 gefertigt wurden, für absurde, teils fünfstellige Beträge den Besitzer wechseln, kommt unser Foxy Tone Box Fuzzpedal gerade recht, denn das ist für weit unter 200 Euro zu haben. Fuzzpedal-Fans wissen, worum es sich bei der Foxx Tone Machine handelte, denn kaum ein Fuzz hat eine Musik-Ära dermaßen beeinflusst wie die Tone Machine. Sie ist auf Alben von ZZ Top, Peter Frampton oder auch Parliament-Funkadelic zu hören, genau so wie auf den Werken von Nine Inch Nails, Beck und einigen anderen.
Warm Audio hat sich des Themas angenommen und bringt mit dem Foxy Tone Box Fuzz neben dem Jet Phaser (ebenfalls der Nachbau eines wahren Klassikers) die ersten Pedale der eigenen recht jungen Firmengeschichte auf den Markt. Bekannt geworden ist Warm Audio mit verhältnismäßig günstigen Nachbauten von Studioklassikern wie dem 1176 oder LA2A, aber auch Mic-Preamps und Mikrofone sind im Portfolio zu finden.
Das Pedal wird in einem Karton geliefert, indem sich auch eine Bedienungsanleitung, ein Aufkleber und ein Netzteil befinden.

Fotostrecke: 3 Bilder Die FOXX Tone Machine stand Pate für die Entwicklung des Warm Audio Foxy Tone Box Fuzz.

Optik:

Zur Optik der Foxy Tone Box gehört wie beim Original selbstverständlich auch die Polyesterbeflockung, wie sie in den 60/70er Jahren ausgesprochen beliebt war. Damals war sie in unterschiedlichen Farben erhältlich, unser Testkandidat strahlt in Orange. Dazu kommt die nicht gerade kompakteste Größe von 16,5 x 9,5 x 3,8 cm (BxTxH) und ein Gewicht von 582 Gramm inklusive eingelegter Batterie. In Zeiten von Mini- und Micro-Pedalen fällt es jedenfalls aus dem Rahmen, aber kleiner wäre es auch kein wirklicher Nachbau!
Das Pedal ruht auf vier Gummifüßen, die an der mit Schrauben am Gehäuse fixierten Unterseite befestigt sind. Auch in der Warm Audio-Variante stecken wie beim Original NOS (New Old Stock) Fairchild Transistoren, Germaniumdioden, Kohlewiderstände und Folienkondensatoren, sodass das Pedal klanglich zumindest laut Papierform wirklich sehr nah am Foxx Tone Fuzz sein müsste.

Aktiviert wird es mit einem Fußschalter auf der Oberseite, der das Pedal aus dem True-Bypass weckt. Die Front birgt eine kleine LED, die den Betriebszustand anzeigt. Hier warten auch Ein- und Ausgangsbuchsen sowie Netzteilanschluss. Möchte man das Pedal lieber mit Batterie betreiben, ist auch das möglich. Die im Inneren verbaute Platine wurde mit einer Aussparung versehen, in die ein 9-Volt-Block hineinpasst.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bedienelemente sind bis auf den Fußschalter an der Vorderseite untergebracht.

Auf der gegenüberliegenden und somit dem Spieler zugewandten Gehäuseseite befinden sich drei Regler und ein Kippschalter, deren Funktionen auf eine Metallplatte neben dem Fußschalter gedruckt wurden. Demnach befindet sich ganz links der Volume-Regler, daneben lässt sich mit dem Sustain-Poti der Zerrgrad einstellen. Es folgt der erwähnte Kippschalter, der eine Oktave oberhalb der gespielten Note hinzuaddiert und der Fuzz Mellow-Brite-Regler. Bei ihm handelt es sich laut Bedienungsanleitung um einen Klangregler. Wird er gegen den Uhrzeigersinn gedreht, kommt ein bissiger Sound zustande. In die andere Richtung bewegt wird der Höhenanteil verstärkt.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Anschlüsse sind auf der den Bedienelementen gegenüberliegenden Seite.
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Praxis

Für die folgenden Beispiele habe ich einen leicht zerrend eingestellten Komet 60 verwendet, der im ersten Beispiel ohne Pedal zu hören ist. Aus dem Speaker Out des Amps geht es direkt in eine Universal Audio OX Box, in der ich eine mit Greenback Speakern bestückte Box ausgewählt habe. Den Part der Gitarre übernimmt meine Fender Telecaster. Erst ist der Amp ganz ohne Foxy Tone Box zu hören.

Audio Samples
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Amp Pur

Jetzt aktiviere ich das Pedal, belasse alle Regler in der Mittelstellung und spiele das Pedal mit dem Kippschalter auf Fuzz. Im jeweils zweiten Beispiel schalte ich in den Fuzz Octave-Modus.

Audio Samples
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Chords Fuzz Chords Fuzz Octave Single Fuzz Single Fuzz Octave
Durch die Interaktion der Regler und der schaltbaren Oktave ergeben sich charaktervolle, durchsetzungsstarke und sehr gut klingende Fuzz-Sounds.
Durch die Interaktion der Regler und der schaltbaren Oktave ergeben sich charaktervolle, durchsetzungsstarke und sehr gut klingende Fuzz-Sounds.

Im „normalen“ Fuzz-Mode wird ein breiter, in den Höhen leicht gedämpfter Zerrsound generiert, der sich ganz hervorragend für Rhythmus und Singlenote-Spiel eignet. Dabei zeigt er sich in den Mitten ausgeprägten und sorgt so für genügende Durchsetzungskraft. Schaltet man in den Fuzz-Octave-Mode, ändert sich das Klangbild komplett. In Verbindung mit Akkorden liefert das Pedal nun einen schon fast überdrehten Sound, der sich in den Mitten im Vergleich etwas zurückhaltender zeigt, aber in den Höhen dafür umso mehr schiebt.
Setzt man ihn im Singlenote-Spiel ein, kann er mit seinem kräftigen, zupackenden Sound gefallen. Da eine Octave oberhalb der gespielten Note hinzuaddiert wird, öffnet sich der Sound entsprechend nach oben.
Nun möchte ich herausfinden, wie sich der Sustainregler bemerkbar macht. Dazu drehe ich ihn pro Durchgang von 9 Uhr über die Mitte auf 15 Uhr und abschließend in die Maximalstellung. Auch hier ist erst das Fuzz, dann der Fuzz Octave-Mode zu hören.

Audio Samples
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Fuzz Sustain 9/12/15/15 Fuzz Octave Sustain 9/12/15/15

Schon in der 9-Uhr-Stellung liefert das Pedal einen kräftigen Zerrsound, der sich mit höheren Reglerstellungen natürlich verdichtet. Aber auch in der Maximalstellung des Sustainreglers wird der Klang nicht bröselig, sondern bleibt schön straff.
Fehlt nur noch der Mellow Brite-Regler. Den drehe ich pro Durchgang von minimal über die Mitte auf Maximum. Wieder geht es im Fuzz-Mode los, im zweiten Beispiel schalte ich auf Fuzz Octave.

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Fuzz Mellow-Brite Min Mid Max Fuzz Octave Mellow-Brite Min Mid Max

Spätestens hier zeigt sich, was das Pedal zu leisten vermag. Gepaart mit den Fuzz/Fuzz-Octave-Schalter sind zahlreiche unterschiedliche teils drastische Klangveränderungen möglich, was das Foxy Tone Box Fuzz zu einem wahren Schweizermesser unter den Fuzz-Pedalen macht. Dabei ist es in der Lage, auch detaillierte Riffs sauber abzubilden und nicht im allgemeinen Matsch untergehen zu lassen.

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Fazit

Ich bin begeistert! Neben der authentischen Optik kann das Warm Audio Foxy Tone Box Fuzzpedal auch mit seinem wirklich sensationellen Sound überzeugen. Durch die Interaktion der Regler und der schaltbaren Oktave ergeben sich charaktervolle, durchsetzungsstarke und sehr gut klingende Fuzz-Sounds, die inspirieren. Und verglichen mit dem, was für die alten Originale aufgerufen wird, kann man hier den Preis für den großartigen Fuzz-Ton fast schon als Schnäppchen bezeichnen.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • großartiger Fuzz-Sound
  • tadellose Verarbeitung
  • eigenständiger, charakterstarker Ton
  • geringe Nebengeräusche
  • Netzteil im Lieferumfang
Contra
  • Keins
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Warm Audio Foxy Tone Box Fuzz Test
Für 129,00€ bei
Das Warm Audio Foxy Tone Box Fuzz kann mit einem sensationellen, eigenständigen und charakterstarken Ton überzeugen - ANSPIELTIPP!
Das Warm Audio Foxy Tone Box Fuzz kann mit einem sensationellen, eigenständigen und charakterstarken Ton überzeugen – ANSPIELTIPP!
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Warm Audio
  • Bezeichnung: Foxy Tone Box
  • Effekttyp: Fuzz-Pedal
  • Regler und Schalter: Volume, Sustain, Octave Sustain, Fuzz Mellow-Brite, Ein/Aus
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil (im Lieferumfang)
  • Batteriebetrieb: 9V-Block
  • Stromaufnahme: 1,5 mA
  • Bypass: True Bypass
  • Abmessungen: 16,5 x 9,5 x 3,8 cm (BxTxH)
  • Gewicht: 582 Gramm (inkl. Batterie)
  • Besonderheiten: Originalnachbildung der Foxx Tone Machine Schaltung
  • Ladenpreis: 179,00 Euro (November 2020)
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