Mit der Epiphone 1957 Les Paul Goldtop Reissue präsentiert sich ein neues Objekt der Begierde in der Inspired by Gibson Custom-Serie der Marke, das sich bei uns zum Test eingefunden hat. Das Original war damals die erste Les Paul mit den legendären PAF-Humbucker-Pickups und damit auch der Startpunkt der klassischen Rockgitarre. In Zusammenarbeit mit dem Gibson Custom Shop hat man die aktuelle Epiphone 1957 Les Paul Goldtop Reissue mit viel Liebe zum Detail nachgebaut, und das zu einem sehr erschwinglichen Preis. Zumindest, wenn man ihn mit dem von Gibson-Custom-Shop-Modellen vergleicht. Für eine Epiphone-Gitarre sind die aufgerufenen rund 1370 Euro allerdings recht hoch. Ob unsere Testkandidatin die Investition wert ist?



Das Goldstück wird im Koffer geliefert
Wenn, dann richtig! In dieser Hinsicht lässt sich der Hersteller nicht lumpen, denn die Epiphone 1957 Les Paul Goldtop Reissue wird im passenden braunen „Inspired by Gibson Custom“-Hartschalenkoffer geliefert.

Mahagonikorpus, Ahorndecke und satte 4,5 Kilo
Die Epiphone 1957 Les Paul Goldtop kommt standesgemäß mit einem Mahagoni-Korpus und wiegt ohne Entschlackungskur 4,5 Kilo. Bei einem längeren Gig kann ein solches Gewicht schon mal etwas ungemütlich werden, aber das saftige Sustain und ein ausgezeichnetes Schwingungsverhalten entschädigen weitestgehend für die schmerzende Schulter. Der Korpus hat eine Decke aus Ahorn, deren heller Goldton teilweise auch der neuen Vintage-Gloss-Lackierung zu verdanken ist. Zarge und Korpus-Rückseite sind transparent lackiert mit sichtbarer Maserung. Kunststoffteile wie das Schlagbrett, der Pickup-Rahmen, die Umrandung des Pickup-Wahlschalters sowie das Zargen-Binding sind cremefarben. Alle Hardwareteile aus Metall sind vernickelt. Und das sind auch hier die klassischen Les-Paul-Zutaten: eine ABR-1 Tune-O-Matic-Bridge mit einem Stopbar-Tailpiece aus Aluminium sowie zwei Humbucker-Pickups mit vier Reglern. Und auch da wurde nicht gespart.
USA Gibson Custombucker und CTS-Potis
Denn bei den beiden Pickups der Epiphone 1957 Les Paul Goldtop handelt es sich um Made in USA Gibson Custombucker. Geregelt werden sie mit jeweils einem Volume- und einem Tone-Regler. Dabei sind CTS-Potis und Bumblebee-„Paper-in-Oil“-Kondensatoren im Einsatz, laut Hersteller handverdrahtet und mit einem Switchcraft-Toggle-Switch zur Pickupwahl. Wie beim traditionellen Modell sind hier natürlich keine Coil-Split- oder Coil-Tap-Aktionen eingebaut.
Mahagonihals und Palisandergriffbrett
Der eingeleimte Hals (Long Tenon) ist aus Mahagoni gefertigt und trägt ein Palisandergriffbrett mit 22 Medium-Jumbo-Bünden. Zur Orientierung gibt es Mother of Pearl Trapez-Inlays auf dem Griffbrett und schwarze Punkte auf dem cremefarbenen Hals-Binding, die detailgetreu den Markern des historischen Modells nachempfunden sind. Beim Halsprofil ist naturgemäß das 50s-Rounded-C-Profil angesagt, das ein wenig kräftiger ist als die schlankeren 60s-Slim-Taper-Profile. Am 5. Bund misst die Halsdicke 25 mm. Wo wir gerade bei den Halsdaten sind: Die Mensur beträgt 24,75 Zoll (628,65 mm), die Breite des Halses am Steg liegt bei 43 mm, am 12. Bund sind es 53 mm. Die Saiten laufen über einen GraphTech-Sattel zur Kopfplatte, die im klassischen Gibson „Open Book“-Style geformt ist. Hier sind beidseitig angeordnete Epiphone Deluxe-Mechaniken mit Keystone-Knöpfen im Einsatz, die ihre Arbeit gleichmäßig und präzise verrichten. Am Übergang zum Hals befindet sich die glockenförmige Kunststoffabdeckung für den Zugang zum Halsstellstab.

Max sagt:
#1 - 14.05.2025 um 23:36 Uhr
Beim Lesen von 4,5kg bekomme ich sofort Phantomschmerzen.