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Engl DM-60 Delay Test

Mit dem DM-60 Delay-Pedal haben wir heute eines der sechs neuen Pedale aus dem Hause Engl im Test, mit denen die populäre Röhrenamp-Schmiede nun auch den Raum vor dem Amp erobern will. Dazu bieten die Oberbayern zwei sogenannte SCS (Secret Connect System)-Pedalboards, die im Zusammenspiel mit den hauseigenen Effekten dank eines Anschlusses an der Unterseite der Bodentreter ohne herkömmliche Patchkabel und auch mit nur einem Netzteilanschluss auskommen.

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Dass Engl wirklich gute Röhrenamps baut, konnten auch unsere Tests auf bonedo immer wieder bestätigen. Ich bin gespannt, wie sich das Delay-Pedal schlägt.

Details

Geliefert wird das Delay in einem einfachen Pappkarton, der übrigens wie das Pedal nicht mit der Produktbezeichnung DM-60 bedruckt wurde. Diese findet man zum Zeitpunkt des Tests nur auf der Hersteller-Website. Bei der ersten Begutachtung überrascht mich das geringe Gewicht von nur 220 Gramm. Im Design präsentieren sich sowohl Delay wie Chorus und Kompressor aus der neuen Effektserie recht schlicht und unterscheiden sich lediglich in der Farbgebung. Alle sechs derzeit verfügbaren Pedale kommen zudem mit denselben Abmessungen, was im Zusammenspiel mit den firmeneigenen Pedalboards – die wir gleich etwas genauer beleuchten werden – auch absolut Sinn ergibt.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Engl Gerätebau GmbH ist seit 1983 bekannt für Gitarrenverstärker in Vollröhrentechnologie.

Werfen wir zuvor einen Blick auf die Oberseite. Hier sind die Pedale mit einer Metallblende versehen, die mit unterschiedlichen Grafiken für jeden Effekt aufwartet. Unser Testkandidat kommt mit drei Potis, einem Kippschalter, einer Kontroll-LED sowie dem obligatorischen Fußschalter. Über die Potis lassen sich die Lautstärke der Wiederholungen (Level), die Länge des Delays (Repeat) und das Delay Tempo (D.Time) einstellen. Der in das Pedalgehäuse eingelassene Kippschalter hält zudem zwei Tempostufen bereit, Modus 1 von 20 – 320 ms und Modus 2 von 40 – 640 ms. Eine Tap-Tempo-Funktion bietet dieses Pedal leider nicht.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Oberseite warten drei Regler, ein Kippschalter, eine LED und der Fußschalter auf ihren Einsatz.

Die für einen sicheren Stand mit vier Gummifüßchen versehene Unterseite offenbart dann auch die eigentliche Besonderheit des Produkts. Hier wurde ein SCS-Netzwerkanschluss (wie man ihn auch bei Routern oder Telefonen findet) untergebracht, mit dem das Pedal an die hauseigenen Boards angeschlossen werden kann, die Engl sowohl für vier als auch für sechs Pedale anbietet. Die Bodentreter können an der Unterseite mit dem Board verschraubt werden, verbunden werden sie dann über die im Pedalboard verlegten Netzwerkkabel. Das hat den Vorteil, dass Patchkabel entfallen und man außerdem nur einen Stromanschluss an einem der Geräte benötigt, um alle anderen ebenfalls mit Energie zu versorgen. Gleichzeitig liegen die Effekte dicht und platzsparend beieinander. Bedingung für dieses System ist allerdings, dass nur die hauseigenen Effektgeräte verwendet werden, da Pedale anderer Hersteller bekanntermaßen nicht über diesen speziellen Anschluss verfügen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Spannungsversorgung erfolgt über Batterie oder ein passendes 9V Netzteil,…

Da Engl im Moment ein nur sehr begrenztes Effekt-Repertoire anbietet, könnte man das natürlich auch als Nachteil auslegen. Die zurzeit erhältlichen Effekte lassen sich aber auf jeden Fall zum größten Teil in die Kategorie Brot-und-Butter-Effekte einordnen, sodass man ein solches Board sehr praktisch als Fly Rig einsetzen kann. Der Anschluss für ein 9V-Netzteil findet sich bei unserem Testkandidaten an der Stirnseite. Das Gerät lässt sich auch mit einer 9V-Batterie betreiben, wofür es allerdings aufgeschraubt werden muss.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Eingang des Effektpedals ist mit einer 6,3 mm Klinkenbuchse ausgestattet.
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Praxis

Der Hersteller hat uns für den Test seiner neuen Pedale freundlicherweise auch das dazugehörige SCS-Pedalboard in der größeren Ausführung zur Verfügung gestellt, sodass ich die Effektgeräte auf das Pedalboard schraube und über die Netzwerkkabel miteinander verbinde. Wie sich im Vorher/Nachher-Test zeigt, muss man über diese Verbindung mit keinerlei klanglichen Einschränkungen rechnen und kommt auch in der Tat mit nur einem Netzteil aus. Sehr schön!
Im heutigen Test nutze ich das Delaypedal im Einschleifweg meines Ibanez TSA 15, den ich mit einem SM57 mikrofoniert habe. Als Testgitarre kommt meine Yamaha Pacifica 611 zum Einsatz.

Für den ersten richtigen ausführlichen Soundcheck lasse ich auch meine Kamera laufen. Also Augen und Ohren auf!

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Wir bekommen bei dieser Ausgabe ein recht neutral klingendes Delay zu hören. Bei langsameren Delayzeiten erzeugt das Pedal allerdings ein dezentes Rauschen in den Wiederholungen, das nicht jedermanns Sache sein dürfte. Ansonsten bietet es typische Slapback-Sounds als lange Delays mit Verzögerungen bis zu 640 ms, die sich beispielsweise für Soundscapes einsetzen lassen. Durch die zwei verfügbaren Modi lässt sich dabei die gewünschte Delayzeit sehr differenziert einstellen.
Schade jedoch, dass der Hersteller dem Pedal nicht auch eine Tap-Tempo-Funktion spendiert hat. Auch größere Wiederholungsabstände oder das Einbinden in ein Stereo-Setup sind nicht vorgesehen.
Hören wir uns im Folgenden noch einige weitere klangliche Eindrücke an, bei denen ich das Delay auch mit anderen Effekten kombiniert habe.

Audio Samples
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Slapback Delay + Reverb Delay + Tubescreamer Long Delay + Chorus
Das Engl DM-60 Delay kommt zusammen mit einer pfiffigen Pedalboard-Lösung.
Das Engl DM-60 Delay kommt zusammen mit einer pfiffigen Pedalboard-Lösung.

Wie man hören kann, lässt es sich problemlos im Livebetrieb für verschiedene Anwendungen nutzen. Das letzte Beispiel zeigt aber auch noch einmal deutlich, dass der Anwender bei dieser Ausgabe mit einem gewissen Nebengeräuschverhalten leben muss.

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Fazit

Das DM-60 Delay aus Engls erster Pedalserie kommt sehr leichtgewichtig daher, was sich im Zusammenspiel mit seinen Geschwistern auf dem hauseigenen Pedalboard positiv auswirkt. Durch den SCS-Anschluss an der Unterseite lässt sich das Pedal auf dem Board platzsparend und ohne lästiges Kabelgewirr betreiben. Allerdings funktioniert dieses Konzept nur mit den bisher erhältlichen sechs Pedalen. Wer also auf große Effektvielfalt setzt oder gern Pedale unterschiedlicher Hersteller nutzen möchte, wird hier nicht bedient.
Im Test konnte unser Testkandidat sowohl mit wirklich kurzen Verzögerungen als auch lang anhaltenden Delays mit Zeiten bis zu 640 ms punkten. Sonst ist die Ausstattung des Pedals eher spartanisch, was sich beispielsweise an der fehlenden Tap-Tempo-Option zeigt. Abzug gibt es zudem für das Nebengeräuschverhalten des Delays bei langsameren Delayzeiten.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • einfache Bedienung
  • solide Verarbeitung
  • zwei in den Delayzeiten unterschiedlich ausgelegte Modi
  • Anschlussoption für das hauseigene SCS-Pedalboard
Contra
  • Nebengeräuschverhalten
Artikelbild
Engl DM-60 Delay Test
Für 115,00€ bei
Das Delay kann mit langen Delays bis 640 ms punkten, störend ist das Nebengeräuschverhalten bei langsameren Delayzeiten.
Das Delay kann mit langen Delays bis 640 ms punkten, störend ist das Nebengeräuschverhalten bei langsameren Delayzeiten.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Engl
  • Modell: DM-60
  • Effekt-Typ: Delay
  • Made in: Russland
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse, SCS-Anschluss
  • Regler: Level, Repeat, D.Time
  • Modus: Delay Time Modus1: 20-320 ms, Modus2: 40-640 ms
  • Schalter: Bypass, Modus-Schalter 1x, 2x
  • Stromversorgung: 9V DC Netzteil (optional)
  • Batteriebetrieb: 9V-Blockbatterie
  • Abmessungen B x H x T (mm): 62 x 50 x 112
  • Gewicht: 220 Gramm
  • Preis: 119,00 Euro
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Profilbild von Shane McGill

Shane McGill sagt:

#1 - 04.11.2016 um 00:40 Uhr

0

4 Sterne sind aber dann doch ein bisschen optimistic ;-) Für den preis gibts ja auch schon ganz andere Sachen.

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