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Wampler Terraform Test

Das Wampler Terraform Modulations-Multieffektpedal ist der neueste Streich der amerikanischen Pedalschmiede und stellt dem Anwender elf typische Modulationseffekte zur Verfügung. Dabei ist das Gerät laut Ankündigung des Herstellers das erste Produkt einer neuen Serie aus dem Hause Wampler. Eine Besonderheit dieses Modulators liegt in der Möglichkeit, externe Zerrpedale einzuschleifen, um diese wahlweise vor oder hinter dem angewählten Effekt im Signalweg platzieren zu können.

Wampler_Terraform_TEST


Dass Wampler sehr hochwertige und gut klingende Overdrive– und Distortion-Pedale baut, dürfte allgemein bekannt sein. In Sachen Modulationseffekte gab es zuletzt allerdings nur ein mittlerweile eingestelltes Tremolo-Pedal auf der Website des Herstellers zu entdecken. Wie das neue Terraform-Pedal klingt, erfahrt ihr im Test! 

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Details

Lieferumfang/Gehäuse

Geliefert wird das 400 g schwere und 123 x 99 x 60 mm (BxTxH) große Pedal in einem Karton, der neben dem Gerät erfreulicherweise ein Adapterkabel für die Midi Anbindung und vier Gummifüßchen zum Aufkleben bereithält. Auf einer Karte bekommt der Anwender außerdem eine übersichtliche und gut gestaltete Einführung zum Produkt, sodass es eigentlich direkt losgehen kann. Wer etwas tiefer in die Materie einsteigen möchte, erhält auf der Website außerdem ein ausführlicheres Manual und ergänzendes Videomaterial. Das Pedal macht bei der ersten Begutachtung einen sauber verarbeiteten Eindruck.

Fotostrecke: 3 Bilder 123 x 99 x 60 mm (BxTxH) groß und 400 g schwer, so präsentiert sich das Wampler Terraform auf dem bonedo-Laufsteg.

Anschlüsse

Das Wampler Terraform kann ausschließlich mit einem Netzteil betrieben werden und verträgt dabei 9-18V. Versorgt man das Gerät mit einem typischen 9V-Netzteil, liegt die Stromaufnahme bei 107 mA. Die Anschlüsse für das Netzteil, die MIDI-Anbindungen und ein externes Expression-Pedal befinden sich an der Stirnseite. Außerdem sitzt hier ein kleiner Schalter, der wahlweise den Pre/Post-Modus oder den Normal-Modus für die Signalführung aktiviert. Die beiden Ein- und Ausgangsbuchsen wurden an der rechten und linken Seite platziert. Befindet sich man sich im Normal-Modus, fungiert das Gerät bei Belegung des Left In und Left Out als klassisches Mono-Pedal. Alternativ kann aber auch das Effektsignal über die beiden Ausgänge in Stereo ausgegeben werden und auch die Signale von Stereoquellen lassen sich weiterverarbeiten. Den zusätzlichen Beschriftungen entsprechend ändern im Pre/Post-Modus die Ein- und Ausgänge ihre Funktionen. So kann jedem Effekt oder auch einem gespeicherten Preset zugeordnet werden, ob sich die eingeschleiften Pedale vor oder hinter dem Signal des Terraform befinden. Das Gitarrensignal wird dafür mit dem Pre In verbunden, geht über den Pre Out in das oder die externen Pedale, deren Signale dann weiter an den Post In geschickt werden. Abschließend landet das finale Signal über den Post Out am Amp. Übrigens lässt sich das Pedal im Pre/Post-Modus auch wahlweise vor dem Amp oder im Einschleifweg des Amps platzieren. In diesem Fall geht das Gitarrensignal aus dem Pre Out wahlweise in weitere Overdrive-Pedale oder direkt in den Amp. Das Send-Signal des Einschleifwegs landet dann im Post In des Pedals und wird über den Post Out zurück an den Return des FX Loops geschickt.

Fotostrecke: 5 Bilder Die beiden Eingangsbuchsen für das linke und rechte Signal befinden sich auf der rechten Seite,…

Bedienelemente und Funktionen

Obwohl das Terraform-Pedal reichlich bestückt wurde, gestaltet sich die Bedienung übersichtlich. Allerdings ist die Beschriftung der einzelnen Effekte sehr klein ausgefallen und im Bühnenalltag schlecht abzulesen.
Unter den elf Effekten befindet sich eigentlich alles, was das Gitarristenherz begehrt, stellenweise sogar in doppelter Ausführung.
Hier kommt eine Auflistung der gebotenen Effekte:
1) Auto-Wah
2) Envelope Filter
3) Flanger
4) Phaser
5) U-Vibe
6) Rotary
7) Auto Swell
8) Tremolo
9) Harmonic Tremolo
10) Chorus
11) Dimension
Gesteuert werden kann der angewählte Modulationseffekt in der Effekt-Geschwindigkeit und -Tiefe typischerweise über ein Rate- und Depth-Poti. Weiterhin steht ein Blend-Poti in erster Linie zum Mischen des Effektsignals mit dem trockenen Gitarrensignal bereit. Ein mit Variable betitelter Regler stellt je nach Effekt unterschiedliche zusätzliche Optionen zur Verfügung, auf die ich gleich im Praxisteil noch genauer eingehen werde. Last, but not least, regelt das Volume-Poti praktischerweise den Output des Effektsignals, was zur Anpassung an das Bypass-Signal gelegentlich durchaus nützlich sein kann. Zwei Fußschalter dienen zur Aktivierung des Effekts und zur manuellen Eingabe des Effekt-Tempos. Außerdem können mit einem kleinen Taster acht Presets angewählt und gespeichert werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Oberseite warten sechs Potis, ein Miniswitch und zwei Fußschalter auf ihren Einsatz.
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Praxis

Für den Praxischeck stehen heute verschiedene Amp-Setups, Gitarren und mit dem Wampler Tumnus auch ein zusätzliches Overdrive-Pedal aus gleichem Hause parat.
Wie das Terraform Pedal im jeweiligen Audiobeispiel eingebunden wird, könnt ihr an den Beschriftungen und im Video ablesen.
Wie schon in der Detailbeschreibung erwähnt, gestaltet sich die grundliegende Bedienung erst einmal sehr einfach und übersichtlich.
Beim ersten Anspielen der Effekte kommt sofort Freude auf. Die über das Variation-Poti abrufbare und auf den jeweiligen Effekt zugeschnittene Option fällt stellenweise eher subtil aus. So lässt sich beispielsweise bei den Chorus-Modi der Bassbereich abstimmen. Im Falle des Auto Swell Modes wird aber auch sehr entscheidend die Empfindlichkeit des Triggers auf das Eingangssignal angepasst.
Das Blend-Poti rastet in der Mittelstellung ein und übernimmt stellenweise auch andere Funktionen als nur das trockene mit dem Effektsignal zu mischen. So kann beim Tremolo-Effekt beispielsweise das Stereo-Image des Effekts eingestellt werden.
Insgesamt lohnt es sich auf jeden Fall, die einzelnen Parameter für jeden Effekt zu untersuchen und in verschiedenen Kombinationen auszuprobieren. Wampler gibt in seinem Manual zudem auch Tipps zu passenden Einstellungen. Wählt man übrigens einen neuen Effekt an, erklingt ein vorab vom Hersteller eingestelltes Preset, das den Effekt in typischer Manier abbilden soll. Das bedeutet, dass die getätigten Einstellungen vom zuvor gewählten Effekt nicht übernommen werden.
Was das Signal-Routing anbetrifft, starte ich zunächst im Normal-Modus und schicke das Auto-Wah in einen schon hörbar übersteuerten Tweed-Amp. Im Gegensatz zu einem Touch-Wah reagiert ein Auto-Wah nicht auf den Anschlag, sondern moduliert in einem vorab festgelegten Tempo. Auch wenn der Effekt für mein Empfinden etwas nach Phaser oder Univibe klingt, finde ich den gebotenen Sound sehr inspirierend.

Audio Samples
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Strat -> Auto-Wah -> Driven Tweed Amp (Mono)

Weiter geht’s mit dem Envelope Filter, der wirklich sehr funky sein kann. Auch die klangliche Auslegung von Flanger und Phaser gefällt mir sehr gut. Dabei lohnt sich gerade bei den beiden letztgenannten Effekten die Stereo-Option wirklich sehr!

Audio Samples
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Strat -> Envelope Filter (Stereo) ES-335 -> Flanger (Stereo) Tele -> Phaser (Stereo)
Das Wampler Terraform punktet mit authentischen Sounds und einer größtenteils intuitiven Bedienung.
Das Wampler Terraform punktet mit authentischen Sounds und einer größtenteils intuitiven Bedienung.

Wirklich durchdacht ist die verfügbare Pre/Post-Option des Pedals. Dabei wurden die Effekte ab Werk schon vorkonfiguriert, können aber auch vom Anwender je nach Geschmack neu zugeordnet werden. Die Effekte U Vibe, Phaser, Flanger, Envelope Filter und Auto Wah befinden sich dabei zunächst im Pre-Modus und liegen damit vor dem eingeschleiften Zerrpedal. Dimension, Chorus, Tremolo, Harmonic Tremolo, Auto Swell und Rotary sind demzufolge als Post-Effekte integriert. Die Farbe der Bypass-LED zeigt an, wie der Effekt geroutet ist, sobald man den kleinen Schalter auf Pre/Post stellt. Für die folgenden drei Beispiele habe ich das Wampler Tumnus Pedal eingeschleift.

Audio Samples
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ES-335 -> U-Vibe (Pre) + Tumnus Overdrive ES-335 -> Tremolo (Post) + Tumnus Overdrive ES-335 -> Auto Swell (Post) + Tumnus Overdrive + Delay

Wie man hören kann, ergibt es absolut Sinn, das U-Vibe vor dem Zerrer zu platzieren. Umso schöner, dass man dennoch die freie Wahl hat. Beim Einstellen des Auto Swell Modes ist etwas Fingerspitzengefühl angesagt. In Kombination mit einem Delay-Effekt können hier, ähnlich wie mit einem normalen Volume-Pedal, schöne flächige Sounds kreiert werden. Was das Ausblenden des gespielten Tons oder Akkords betrifft, lässt sich er sich für mein Empfinden aber mit einem Volume-Pedal noch eleganter absetzen.
Der Rotary-Effekt, das Harmonic-Tremolo und die beiden Chorus-Effekte finde ich ebenfalls gelungen. Beim authentisch wirkenden Rotary-Programm dient der Tap-Tempo-Schalter übrigens zum Aktivieren der Rampe. Was die Chorus-Effekte betrifft, hat das schlicht mit Chorus betitelte Programm einen wirklich überzeugenden und straffen Chorus in bester Achtzigerjahre-Manier zu bieten.
Hier kommen noch ein paar weitere Audiobeispiele:

Audio Samples
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Tele-> Rotary (Stereo) ES-335 -> Tremolo (Stereo) Tele -> Harmonic Tremolo (Stereo) Strat -> Chorus (Stereo) Strat -> Dimension (Stereo)
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Fazit

Mit dem Wampler Terraform stellt sich ein sehr schönes Rundumpaket in Sachen Modulation vor. Dabei punktet das Pedal mit authentischen Sounds und einer größtenteils intuitiven Bedienung. Hat man ein ansprechendes Preset erstellt, kann dies zudem bequem auf einem der acht Speicherplätze abgelegt und jederzeit wieder abgerufen werden. Deutlich flexibler als manch anderes Pedal dieser Gattung erscheint das Terraform zweifelsohne mit der Möglichkeit, externe Pedale einzuschleifen und variabel vor oder hinter dem angewählten Effekt zu platzieren. Nur die Beschriftung ist teilweise etwas klein geraten und lässt sich demzufolge schlecht ablesen. Das hält mich aber nicht davon ab, dem Pedal eine Anspiel-Empfehlung auszusprechen!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • saubere Verarbeitung
  • sehr gute Klangqualität
  • 11 Effekte in einem Pedal
  • clevere Routing-Optionen
  • acht Speicherplätze
  • Tap Tempo
Contra
  • Beschriftung der einzelnen Programme schlecht ablesbar
Artikelbild
Wampler Terraform Test
Für 279,00€ bei
Eine sehr gute Klangqualität und clevere Routing-Optionen zeichnen das Wampler Terraform aus - Anspieltipp!
Eine sehr gute Klangqualität und clevere Routing-Optionen zeichnen das Wampler Terraform aus – Anspieltipp!
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Wampler
  • Modell: Terraform
  • Typ: Modulations-Multieffektpedal
  • Anschlüsse: Mono Left In / Pre In, Stereo Right In / Post In, Stereo Right Out / Post Out, Mono Left Out / Pre Out, EXP, Midi In, Midi Thru, Netzteil
  • Regler/Schalter: Bypass, Tap Tempo, Preset/Save, Effect Block Selector, Pre/Post Normal, Rate, Depth, Blend, Variable, Volume
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil
  • Stromaufnahme: 107 mA
  • Bypass: True Bypass
  • Abmessungen: 123 x 99 x 60 mm (BxTxH)
  • Gewicht: 400 g
  • Ladenpreis: 329,00 Euro (November 2019)
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HCA sagt:

#1 - 07.12.2023 um 14:05 Uhr

0

Das Gerät bietet 8 Speicherplätze für eigene Sounds, okay, man sieht aber nur 4 LEDs und erfährt auch nicht, wie die Speicherung bzw. das Abrufen der Presets genau erfolgen soll. Zumindest ist der Abruf der eigenen Presets, so wie ich es nach der Lektüre des Artikels verstehe, nicht mit einem Fußschalter möglich, weder am Gerät selbst noch mittels eines externen FSW.

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