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VOX AC30S1 Test

Mit dem Vox AC30S1 knüpft die britische Amp-Legende an eine Tradition an, die bereits 1959 mit dem ersten AC30 ihren Anfang nahm und der Marke um Tom Jennings zu einem der größten Klassiker der Gitarrenverstärker-Geschichte verhalf. Kennt man die geläufige Version des AC30 mit einem “Normal” und einem “Top Boost” Kanal, so wurde die aktuelle S1-Variante als Single-Channel-Design konzipiert, und das heißt konkret: Es gibt nur einen Eingang, der dem des Top Boost entspricht.

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Auch andere Features wurden angepasst, und so besitzt das aktuelle Modell nur einen 12″ Speaker, der ihn etwas bandscheibenfreundlicher macht als seine Artgenossen. Tone Cut und Tremolo entfallen, dafür wurde dem Amp sogar ein Einschleifweg gegönnt, was Freunde von Pedalboards begrüßen werden. Das macht neugierig und wir wollen den Vox-Neuzugang auf Herz und Nieren prüfen!

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Details

Gehäuse/Optik

Der Vox AC30S1 präsentiert sich in einem rechteckigen Gehäuse mit den Maßen 65 x 26 x 55 cm mit der typischen karierten Vox-Frontbespannung, darüber schwarzer Tolex mitsamt goldenem Logo. Die Bedieneinheit ist als Toploader-Konstruktion konzipiert und die Potis versenkt im hinteren Drittel untergebracht. Bestückt ist das Ganze mit fünf cremefarbenen Chickenhead-Reglern, einer Eingangsbuchse und den beiden obligatorischen On/Off- und Standby-Schaltern. Ebenfalls auf der Oberseite befindet sich zwischen zwei Lüftungsgittern der mittig platzierte Tragegriff aus Kunststoff, der die 24,5 kg sicher zu tragen vermag. Der S1 ist sicherlich immer noch kein Leichtgewicht und liegt mit seinen Kilos etwas höher als der AC15, bleibt aber dennoch deutlich unter den bisherigen AC30-Modellen, die über 32 kg auf die Waage bringen.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Vox AC30S1 ist als Einkanal-Version konzipiert, das heißt konkret: Es gibt nur einen Eingang, der dem des Top Boost entspricht.

Rückseitig zeigen sich der Anschluss für das Kaltgerätekabel, Send und Return für den Einschleifweg und die Buchse für einen externen Speaker, der eine Impedanz von mindestens 16 Ohm haben sollte. Neben der Stromversorgung befindet sich ein kleiner Schalter, der für die Energiesparfunktion zuständig ist. Ab Werk ist diese aktiv und bugsiert den Amp in den Standby-Modus, wenn über zwei Stunden kein Eingangssignal anliegt.
Prinzipiell haben wir es mit einem sogenannten Half-Closed-Back zu tun, denn die Rückwand besitzt eine vergitterte Öffnung, durch die man den 12″ Celestion VX12 sieht, einen speziell für den S1 optimierten Speaker.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Combo ist als Half-Closed-Back ausgeführt, das bedeutet, die Rückwand ist nicht komplett geschlossen.

Entfernt man die Rückwand, gelangt man zu den beiden 12AX7 Vorstufen- und den vier EL84 Endstufenröhren, eine Bestückung, die für AC30-Modelle typisch ist.
Um dem Amp und dem Fußboden Kratzschutz zu gewähren, wurden vier robuste Gummifüße angebracht. Die Verarbeitung des in China gefertigten AC30 ist optisch tadellos und sowohl Potis als auch Schalter und Tolexbespannung sind vorbildlich angebracht. Zum Lieferumfang gehören lediglich ein Kaltgerätekabel und ein mehrsprachiges Manual.

Bedienung

Wie bereits erwähnt, ist der S1 als Einkanaler konzipiert und verfügt im Gegensatz zu seinen Amp-Geschwistern nicht über “Normal” oder “Top Boost” Inputs, sondern nur über einen Eingang, der jedoch dem Top-Boost-Kanal der alten Vöxe nachempfunden wurde.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Vox AC30S1 ist als Toploader konzipiert, d.h. das Bedienfeld ist von oben erreichbar.

Der Rest ist eher spartanisch gehalten: An Potis finden wir lediglich Volume für die Lautstärke, Gain für die Verzerrung und Treble und Bass für die Klangregelung. Der Reverb-Regler bestimmt die Effektstärke des digitalen Halls, der laut Pressetext einen Federhall mimen will. Wer den Tone-Cut oder die Tremolo-Regelung anderer AC30-Modelle vermisst, muss hier enttäuscht werden, denn der S1 kommt, wie gesagt, mit ganz elementaren Features aus. Da der Gainregler auch einen starken Einfluss auf die Gesamtlautstärke hat, gilt es hier, immer eine gute Balance zwischen Volume und Gain zu finden, bis man seinen gewünschten Sound erzielt hat.
Der S1 verfügt, im Gegensatz zu seinem klassischen Vorbild, über einen Einschleifweg, der Pedale und Effekte zwischen Vor- und Endstufe platziert. Das finde ich sehr erfreulich, war der AC30 doch immer eher ein puristischer “set it and forget it”-Amp. Musste man seinen Sound so nehmen, wie er war, so ergeben sich beim S1 doch sehr viel flexiblere Möglichkeiten. Der FX Loop funktioniert tadellos und ist pegelneutral.

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Praxis

Für die Soundfiles wird der Speaker mit einem V7X von SE Electronics über ein Apollo Twin abgenommen.
Zunächst stelle ich mir einen halbwegs cleanen Sound ein und spiele ein Picking mit dem Steghumbucker und dem Neck-Singlecoil. Bereits bei so niedrigen Gainsettings hört man einen leicht crunchigen Ton und der typische Vox-Sound ist sofort da.

Audio Samples
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Clean – Bridge und Neck Pickup
VolumeReverbTrebleBassGain
11:009:0013:0013:009:00

Auch cleane 16tel Riffs klingen wunderbar knackig und präsent und der AC30 zeigt auch hier gute Durchsetzungsfähigkeit:

Audio Samples
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Clean Funky Strumming
VolumeReverbTrebleBassGain
10:008:0014:0014:009:00

Nun arbeite ich mich am Gainregler etwas höher. Wie oben erwähnt, erhöht sich dadurch auch die Lautstärke und man muss sich im Zusammenspiel mit dem Volume-Regler seine Betriebslautstärke zurechtbasteln. Das folgende Rock’n Roll Riff ist nun mit einer Telecaster im Steg- und Hals-Setting gespielt und brüllt, wie man es von Vox erwartet.

Audio Samples
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Light Crunch – Bridge- und Neck Pickup
VolumeReverbTrebleBassGain
10:008:0014:0011:0014:00

Hier ein alternatives Crunchsetting, mit dem sich sehr gut alte Keith-Richards-Sounds wiedergeben lassen, der ja z.B. auf “Beggars Banquet” diverse Vox-Amps im Einsatz hatte.

Audio Samples
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Crunch – Bridge Pickup
VolumeReverbTrebleBassGain
10:008:0014:0013:0014:00
Der AC30S1 zeigt klassische Charaktereigenschaften, die ihre Stärke im fast cleanen bis mittig crunchigen Bereich finden.
Der AC30S1 zeigt klassische Charaktereigenschaften, die ihre Stärke im fast cleanen bis mittig crunchigen Bereich finden.

Es folgt ein dynamisches Picking, bei dem der AC30 sehr gut auf die Anschlagsstärke meiner Hand eingeht und sich der Zerrgrad dadurch fein nuancieren lässt. Bei vollem Anschlags-Punch brüllt der Amp regelrecht und die dynamische Bandbreite, die man zur Verfügung hat, ist enorm.

Audio Samples
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Dynapick – Bridge und Neck-Pickup
VolumeReverbTrebleBassGain
10:009:0014:0014:0014:00

Vox-Amps galten immer als sehr pedalfreundliche Genossen, da macht der S1 keine Ausnahme. Wie Crunch-Sounds klingen, haben wir ja bereits gehört und darum parke ich nun mit dem “Brownie” von Cmat Mods ein Distortionpedal vor dem Amp.

Audio Samples
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Distortion mit Pedal
VolumeReverbTrebleBassGain
11:009:0012:0012:009:00

Auch beim Solospiel werden die klassischen Mitten und das leicht Nasale dieser Amp-Gattung sowie der Breakup bei etwas härterem Anschlag gut hörbar.

Audio Samples
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Solosound – Clean
VolumeReverbTrebleBassGain
10:009:0012:0012:009:00

Hier das identische Setting mit Distortionpedal:

Audio Samples
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Solosound – verzerrt mit Pedal
VolumeReverbTrebleBassGain
10:009:0012:0012:009:00
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Fazit

Der schnörkellose Vox AC30S1 ist als Einkanaler mit nur einem 12″ Speaker ein sehr durchdachter Neuzugang der Familie. Wer immer schon den Vox-Sound wollte, sich aber an Gewicht und hohen Lautstärken störte, wird in diesem Modell eine tolle Alternative finden, zumal die Anschlussmöglichkeit für eine externe Box immer noch ein 2 x 12″ Setup ermöglicht. Der Einschleifweg ist eine tolle Dreingabe und erlaubt flexible Pedal- oder Effekt-Setups, wie sie bei den Vintage-Modellen nicht möglich waren. Der Sound zeigt sich, wie man ihn von diesem Amptyp erwartet, mit den klassischen Charaktereigenschaften, die ihre Stärke im fast cleanen bis mittig crunchigen Bereich finden. Auch in puncto Verarbeitung gibt es keinerlei Grund zur Beanstandung, daher geht auch der Preis in Ordnung. Freunde des Vox-Sounds sollten den AC30S1 definitiv antesten.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • authentischer Vox-Sound
  • Effektloop integriert
  • AC30-Sound bei moderatem Gewicht
Contra
  • keins
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VOX AC30S1 Test
Für 799,00€ bei
Auch mit nur einem Kanal und einem Speaker bleibt der VOX AC30S1 ab dem ersten Ton ein echter AC30. Freunde des Vox-Sounds sollten den Combo unbedingt antesten.
Auch mit nur einem Kanal und einem Speaker bleibt der VOX AC30S1 ab dem ersten Ton ein echter AC30. Freunde des Vox-Sounds sollten den Combo unbedingt antesten.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Vox
  • Modell: AC30S1
  • Typ: einkanaliger Röhrenverstärker
  • Herstellungsland: China
  • Leistung: 30 Watt (RMS) an 16 Ohm
  • Speaker: 1x 12″ Celestion VX12
  • Röhren: 2 x 2AX7 (ECC83) Vorstufe, 4x EL84 Endstufe
  • Anschlüsse: 1 Input; Rückseite: Ausgang für externe Box, FX Send/Return
  • Schalter: Economy-Switch
  • Regler: Gain, Bass, Treble, Reverb, Volume
  • Maße (B x T x H): 65 x 26 x 55 cm
  • Gewicht: 24,5 kg
  • Ladenpreis: 769,00 Euro (August 2018)
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