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Universal Audio Starlight Echo Station Test

Universal Audio UAFX Starlight Echo Station nennt sich das dritte Pedal der neuen UAFX-Serie und weist damit unmissverständlich darauf hin, dass es sich bei ihm um ein Delay handelt. Wie bei seinen Serienkollegen Golden Reverberator und der Astra Modulation Machine hat man sich auch hier einige Klassiker aus dem Genre der elektronischen Echo-Gerätschaften der letzten 60 Jahre vorgeknöpft und diese klanglich in digitaler Form nachgebaut.

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Universal Audio ist bekannt für seine ausgezeichneten Plug-Ins, und auch die beiden Serienkollegen unseres Testkandidaten haben in unserem Test einen Top-Eindruck hinterlassen. Ob das auch bei der Starlight Echo Station der Fall ist, werdet ihr gleich erfahren.

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Details

Die Delay-Klassiker, die für die UAFX Starlight Echo Station als Vorbild dienen, sind das Maestro Echoplex, der Electro Harmonix Deluxe Memory Man und der Cooper Time Cube, den es als Bonus obendrauf gibt, wenn man das Pedal bei Universal Audio registriert. Dazu kommt das Precision Delay aus eigener Herstellung, das auch beim Universal Audio OX Cab Simulator integriert ist. Die Algorithmen wurden nicht einfach von den UA Plug-Ins übernommen, sondern vom Entwicklungsteam um James Santiago und Tore Mogensen komplett neu erstellt.

Fotostrecke: 3 Bilder Im Reigen der neuen UAFX-Serie von Universal Audio tanzt nun auch die Universal Audio Starlight Echo Station mit.

Die UAFX Starlight Echo Station kommt, wie die beiden anderen Pedale, in einem silbernen Druckgussgehäuse mit den Maßen 90 x 146 x 66 mm (B x T x H) und einem Gewicht von 566 Gramm. Das Bedienfeld ist dunkelgrau unterlegt und auf ihm tummeln sich fünf Regler, ein Drehwähler sowie drei Kippschalter. Am unteren Ende findet man die beiden Fußschalter, mit dem linken kann der Effekt ein- und ausgeschaltet, mit dem rechten das Tempo eingetippt oder ein abgespeichertes Preset aufgerufen werden. Hierfür muss der Schalter 1,5 Sekunden gedrückt gehalten werden, beim Loslassen wird das Preset aktiviert. Die LEDs vor den Schaltern geben Auskunft über den jeweiligen Status, beim Tap-Tempo blinkt die LED vor dem rechten Schalter im entsprechenden Tempo. Die Anschlüsse sind an der Stirnseite geparkt, hier findet man vier 6,3 mm Klinkenbuchsen, zwei Eingänge und zwei Ausgänge. Dazwischen liegt der Anschluss für ein Standard 9V-Netzteil (Center Negativ). Das Pedal benötigt ca. 400 mA Strom, daher ist es klar, dass hier kein Batteriebetrieb möglich ist und man ein leistungsstarkes Netzteil braucht. Auf jeden Fall dann, wenn man die Starlight Echo Station eventuell mit anderen digitalen Pedalen im Board betreiben möchte. Im Inneren werkelt ein Dual UAFX Prozessor für bestmögliche Klangqualität, und der braucht entsprechend Futter. Über den USB-Anschluss kann eine Verbindung zum Computer hergestellt werden. Mit der UAFX Control App können dann diverse Systemeinstellungen zum Pedal vorgenommen werden, zum Beispiel Firmware-Updates aufspielen oder zwischen True Bypass und Buffered Bypass umschalten. Außerdem kann nach Registrierung der vierte Algorithmus (Cooper Time Cube) geladen werden. Laut Universal Audio soll die App auch für Android oder iOS erhältlich und in der Lage sein, sich per Bluetooth mit dem Pedal zu verbinden. Die App dient lediglich der Verwaltung und nicht dem Einstellen des Effekts. Aber das ist auch nicht notwendig, dafür gibt es ja die Regelmöglichkeiten, und die schauen wir uns jetzt genauer an.

Fotostrecke: 2 Bilder Alle Anschlüsse befinden sich an der Stirnseite der Starlight Echo Station.

Bedienung

Der Effekt-Typ wird mit dem linken Kippschalter angewählt und von einer roten LED angezeigt. Das sind die drei ab Werk installierten Typen Echoplex (Tape EP-III), Memory Man (Analog DMM) und Precision Delay (Precision). Wenn der vierte Effekt-Typ (Cooper Time Cube) installiert ist, muss man den Kippschalter so oft betätigen, bis die LED bei Tape EP-III grün leuchtet. Für jeden Effekt-Typ stehen jeweils drei unterschiedliche Modes (A, B, C) zur Verfügung, die mit dem rechten Kippschalter angewählt werden. Man hat also insgesamt 12 unterschiedliche Grundsounds zur Verfügung, die mit den Reglern eingestellt werden. Die vordere Reihe bedient die Verzögerungszeit (Delay), die Anzahl der Echowiederholungen (Feedback) und das Mischungsverhältnis zwischen Direkt- und Effektsignal (Mix). Mit dem Division-Regler in der zweiten Reihe wird der Notenwert zum eingegebenen Tempo eingestellt. Hier stehen mit Viertel, Achtel, punktierten Achteln, Achteltriolen sowie den Kombinationen Viertel/Achtel und Viertel/punktierte Achtel sechs Möglichkeiten zur Verfügung.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienelemente sind klar strukturiert auf der Oberseite zu finden und teilen sich in zwei Reihen Potis mit dazwischenliegenden Mini-Schaltern und zwei Fußschaltern auf.

Diese Funktionen sind bei allen vier Effekt-Typen gleich. Die Funktion der beiden anderen Regler in der zweiten Reihe ist je nach angewähltem Effekt-Typ unterschiedlich. Hier sind die regelbaren Parameter:
Color – Einstellung des Delay-Charakters
– Tape EP-III: Record Level
– Analog DMM: Input Gain
– Precision: Tone
 Cooper Time Cube: Treble
Mod – Modulation
– Tape EP-III: Wow & Flutter
– Analog DMM: Depth
– Precision: Rate, Depth, Feedback, Mix
– Cooper Time Cube: Bass
Will man eine Einstellung speichern, drückt man einfach den mittleren Kippschalter nach hinten und das komplette Setup ist gesichert und kann mit dem Tap/Preset-Schalter (1,5 Sekunden gedrückt halten) wieder aufgerufen werden.

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Praxis

Für die Aufnahmen wurde folgender Aufbau benutzt: Die Gitarre ist an einen Sovtek MIG-50 angeschlossen, bei Bedarf wurden noch ein Overdrive (Walrus Audio Ages) oder ein Compressor (Origin Cali 76) zwischen Gitarre und Amp geschaltet. Das Ampsignal läuft in ein Universal Audio OX, der die Cab-Simulation übernimmt. Von dort aus geht es in die Starlight Echo Station und dann stereo ins Audio-Interface und auf die Festplatte. Jeder Effekt-Typ wird nun einzeln vorgestellt.

Tape EP-III

Beim Tape-Echo ist die Einstellung des Color-Reglers sehr markant, denn hier wird der Input Gain Level eingestellt, und das hat Auswirkungen auf den Sound der Echowiederholungen. Bei niedrigen Settings sind diese noch recht unverzerrt, bei höheren Einstellungen erhält man einen gut übersteuerten Sound auf den Echowiederholungen. Das hört ihr im ersten Beispiel, bei dem in der ersten Runde der Color-Regler auf 9 Uhr steht, dann für die weiteren Durchgänge mit den unterschiedlichen Modes auf 15 Uhr geparkt wird. Die simulierte Bandqualität ist bei den drei Modes klar hörbar, der Echosound wird immer verwaschener und verzerrter von A nach C. Somit kann der Klang des Delays sehr gut und vor allem feinfühlig mit den Modes und dem Color-Regler eingestellt werden. Nimmt man noch den Mod-Regler hinzu, mit dem man beim Tape EP-III die Tonhöhen- und Gleichlaufschwankung (Wow & Flutter) des Delays einstellen kann, dann ist man wirklich bestens für den Bandechoeinsatz gerüstet.

Audio Samples
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Tape EP-III: Mode Check – A, B, C Tape EP-III: Modulation Check – 7, 10, 14, 17 Uhr

Die klanglichen Möglichkeiten reichen hier von kurzen Slapback-Sounds bis zum Overdrive Delay mit hoher Wiederholungszahl. Alles selbstverständlich auch per Tap-Tempo genau einstellbar, was auch ein großer Vorteil gegenüber dem Original ist. Die Echo-Loops mit hohen Feedback-Einstellungen klingen angenehm im Hintergrund, was auch mit hohen Wiederholungszahl gut funktioniert, ohne dass der Delay-Sound extrem zu oszillieren beginnt. Dieser Effekt-Typ ist sehr musikalisch einsetzbar und klingt auch wirklich ausgezeichnet. Hier sind weitere Beispiele zum EP-III.

Audio Samples
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Tape EP-III: Overdrive Delays Tape EP-III: Feedback 15 Uhr Tape EP-III: Feedback 16 Uhr
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Analog DMM

Beim Analog DMM steht der typische Sound des Original Deluxe Memory Man im Fokus, wählbar entweder ohne Modulation oder mit Vibrato oder Chorus. Die Intensität der Modulation kann dann mit dem Mod-Regler feinjustiert werden. Bei mittlerer Einstellung (12 Uhr) des Mod-Reglers erhält man in den entsprechenden Modes bereits eine amtliche Packung Effekt auf den Echowiederholungen. Klanglich gibt es auch hier nichts zu beanstanden, der typische warme und schwebende Echo-Sound des Memory Man ist klar getroffen und kommt komplett rauschfrei aus den Speakern. Mit dem Color-Regler lässt sich die Eingangsempfindlichkeit für das Delay regeln, was bei höheren Werten ebenfalls zu einem stärker verzerrten Sound bei den Echowiederholungen führt. Mit dem Analog DMM können sehr warm klingende Delay-Sounds erzeugt werden, die auch bei höherem Effektanteil noch angenehm mit schönem Modulationseffekt im Hintergrund klingen und das Direktsignal prominent im Vordergrund lassen.

Audio Samples
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Analog DMM: Mode Check – A, B, C Analog DMM: Color Check – 7, 10, 14, 17 Uhr Analog DMM: Tempo Delay Analog DMM: Division 1/4 & 1/8

Precision

Das Precision Delay ist für die moderneren Sounds zuständig und so einstellbar, dass sein Echo-Sound der Klangfarbe des Direktsignals sehr nah ist – sehr wichtig für Tempo-Delay-Einsätze, bei denen das Delay quasi mit dem Direktsignal verschwimmen soll. Mit dem Tape EP-III oder Analog DMM ist das weniger möglich, weil dort die Echowiederholungen im Höhenbereich deutlich reduziert sind, was aber auch Sinn der Sache ist und seinen Einsatzbereich hat. Somit rundet das Precision Delay mit seinen Features und seiner Klanggestaltung die ganze Sache entsprechend ab. Man hat aber auch hier die Möglichkeit, mit dem Color-Regler (Tone) die Klangfarbe einzustellen und bei Bedarf die Höhen mit einem niedrigen Wert abzusenken. Der Mod-Regler übernimmt vier Parameter in einem Rutsch, es können Rate, Depth, Feedback und das Mischungsverhältnis der Modulation geregelt werden. Bei niedrigen Werten gibt es somit nur eine langsame und dezente Modulation, beim Maximum eiert es ordentlich und es lassen sich interessante Vibrato/Rotary Style Sounds erzeugen. Das Precision Delay klingt ausgezeichnet und ist am vielfältigsten einsetzbar. Hier sind ein paar Beispiele dazu.

Audio Samples
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Precision: Mode Check – A, B, C Precision: 1/4 & 1/8dot Precision: „Flatterecho“ – kurze Verzögerungszeit Precision: Maximale Modulation Precision: Dark Delay

Cooper Time Cube

Der Cooper Time Cube ist im Original ein sehr interessantes Teil, böse Zungen sprechen auch vom Gärtner-Echo, weil bei der Erzeugung des Echo-Sounds ein Gartenschlauch ein tragendes Bauteil ist. Der Cooper Time Cube ist bekannt für seine kurzen Verzögerungszeiten, die man gerne mal zum Doppeln oder Verbreitern von Einzelsignalen nimmt. Der Delay Sound ist im unteren Frequenzbereich etwas ausgedünnt und mit den drei Modes kann dieser Filter-Sound noch etwas extremer gestaltet werden. Beim C-Mode ist das Delay sehr dünn. Modulation ist hier nicht angesagt, mit den Reglern Color und Mod können Bass und Treble im Echosound eingestellt werden, womit man bei diesem Delay-Typ auch wieder eine andere Klangfacette erhält und Sounds erzeugen kann, die mit den anderen Typen nicht machbar sind. Meine Favoriten sind knackige Slapback-Echos oder auch etwas schlankere Tempo-Delay-Sounds, die man mit hohem Effektanteil und vielen Wiederholungen spielen kann. Vor allem, wenn man auch mal tiefe Noten spielt, überlädt sich der Sound nicht bei hohen Einstellungen.

Audio Samples
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Cooper Time Cube: Mode Check – A, B, C Cooper Time Cube: Slapback Delay Cooper Time Cube: Tempo Delay

Zwischenfazit und Alternativen

Die Universal Audio UAFX Starlight Echo Station deckt eine große Bandbreite an Delay-Sounds ab, die sich auch recht entspannt und übersichtlich einstellen lassen. Die Konzeption entspricht auch hier der Universal Audio-Philosophie: Die Sounds der alten Schätzchen so genau wie möglich einzufangen und auch die Bedienung so weit wie möglich am Original zu orientieren. Wer auf der Suche nach eher experimentellen und abgefahrenen Echo-Sounds ist (z.B. Pitch Echos, o.ä.), wird hier nicht fündig. Wer unterschiedliche Delay-Settings im Bühneneinsatz abrufbar haben möchte, wird auch hier mit einem speicherbaren Preset schnell an seine Grenzen kommen. Auch ist keine MIDI-Steuerung an Bord. Ich halte das Fehlen dieser Features nicht unbedingt für einen Minuspunkt, denn die Konzeption ist das detailgetreue und kompromisslose Nachstellen der alten Kisten. Wer aber MIDI oder mehr Speicherplätze benötigt, wird mit einem Strymon Timeline, Eventide Time Factor oder H9 besser bedient sein.

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Fazit

Die Universal Audio UAFX Starlight Echo Station bietet mit den aktuell angebotenen vier Effekt-Typen einen sehr guten Rundumschlag und eine variable Auswahl an Delay-Sounds. Vom Bandecho (Echoplex EP-3) über Analog Delay (Memory Man) bis zum hauseigenen Precision Delay für modernere Sounds ist man sehr breit aufgestellt. Als Bonus gibt es die Emulation des beliebten Cooper Time Cube Delays obendrauf. Die Klangqualität ist ausgezeichnet, die Originale werden in jeder Beziehung hervorragend in die digitale Welt transformiert und die Sounds lassen sich ohne Rauschen, Knistern und Bandsalat genießen. Das Tempo kann bequem eingetippt werden und mit sechs unterschiedlichen Notenwerten ist man ebenfalls bestens aufgestellt. Der Preis von 399 Euro ist für ein Delay-Pedal schon recht stattlich, aber aufgrund der Klangqualität und Verarbeitung absolut gerechtfertigt.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • erstklassige Klangqualität
  • vielseitige Delay-Sounds
  • detailgetreue Modelle der Originale
  • sechs einstellbare Notenwerte für Tap Tempo
  • einfache Bedienbarkeit
  • Stereo In, Stereo Out
Contra
  • keins
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Universal Audio Starlight Echo Station Test
Für 387,00€ bei
Mit der Universal Audio UAFX Starlight Echo Station zeigt der Hersteller einmal mehr, dass er nicht nur großartige PlugIns programmieren, sondern auch erstklassige Hardware herstellen kann.
Mit der Universal Audio UAFX Starlight Echo Station zeigt der Hersteller einmal mehr, dass er nicht nur großartige PlugIns programmieren, sondern auch erstklassige Hardware herstellen kann.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Universal Audio
  • Modell: UAFX Starlight Echo Station
  • Typ: Delay Effektpedal
  • Regler: Delay, Feedback, Mix, Color, Mod
  • Schalter: Division, Effect-Type, Store, Mode
  • Fußschalter: Bypass, Tap Tempo/Preset
  • Anschlüsse: 2x Input, 2x Output, 9V DC, USB
  • Bypass: True Bypass, Buffered Bypass
  • Stromaufnahme: 400 mA
  • Spannung: 9V (Center Negativ) – nur Netzteil
  • Speicher: 1 Preset
  • Maße: 90 x 146 x 66 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 566 Gramm
  • Verkaufspreis: 399,00 Euro (April 2021)
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