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the box Miniray Slave Bundle Test & the box Miniray Bundle Test

Aktuelle PA-Systeme werden zunehmend kleiner und leistungsfähiger. So entwickeln Line-Array-Systeme inzwischen einen Schalldruck und eine Klangfülle, die man vor 15 Jahren in Anbetracht der geringen Ausmaße nicht ansatzweise für möglich gehalten hätte. Ähnlich verhält es sich mit aktiven Mini-PAs, die nicht nur deutlich günstiger und dadurch für jedermann erschwinglich geworden sind, sondern auch immer kleiner und leichgewichtiger konstruiert werden.

The Box Miniray
the Box Miniray Slave Bundle: Alles im Paket dabei


Auch die Eigenmarke “the box” von Thomann folgt diesem Trend. Das the box Miniray Slave Bundle ist ein Paradebeispiel: Zwei aktive Subwoofer und zwei Satelliten, alle Kabel und zwei Lautsprecherstative gehören in das Set, das mit zweimal 400 Watt (RMS) im Bass und zweimal 200 Watt (RMS) in den Satelliten auftrumpfen kann. Bei Thomanns Alternativ-Paket, dem the box Miniray Bundle, gehört nur ein Subwoofer zum Lieferumfang, was sich mit 460 Euro weniger im Verkaufspreis niederschlägt!

Details

Zum Lieferprogramm des the box Miniray Slave Bundles gehören zwei professionelle, drei Meter lange Lautsprecherkabel mit Speakon-Anschlüssen mit dem Produktnamen pro snake TPL 3 LL für die Konnektierung der Satelliten mit dem Subwoofer. Ebenso gehört ein zehn Meter langes pro snake TPM 10 XLR-Kabel zum Paket, das den Slave-Sub mit einem Audiosignal versorgt. Darüber hinaus werden zwei Stativstangen aus Aluminium von König & Meyer mitgeliefert. Unten verfügen diese über ein stabiles 20-mm-Gewinde, das in die Metallplatte auf dem Sub geschraubt wird. Das andere Ende des 88 cm langen Rohres ist offen und hat dort einen Durchmesser von 35 mm, selbstredend passend für den Stativflansch der mitgelieferten Satelliten.

Den Bass ausgepackt

Über einen oben eingelassenen, stabilen Kunststoffgriff lässt sich die 19 kg schwere Bassbox aus der geöffneten Verpackung holen. Dabei ist die Aussparung um den Griff so groß, dass man den Sub auch bequem mit Handschuhen aus der Verpackung holen kann. Der Griff sitzt zwar exakt über dem Schwerpunkt des Würfels, dennoch hätten zwei Seitengriffe gut getan!
Auf der Vorderseite des Basssystems gibt es kein Lautsprechergitter. Der 12-Zoll-Neodym-Tieftöner sitzt hinter einer durchgehenden Holzplatte, die rundherum mit einem zwei Zentimeter breiten, schwarzen Kunststoffband eingesäumt ist. Unter dieser gut nachgebenden Kunststoffverkleidung sitzen die Schrauben der Frontplatte. Ganz unten liegt die Bassreflexöffnung, die 320 x 60 mm groß ist. Die äußeren Holzkanten auf der Oberseite sind nach hinten etwas abgeschrägt, was das Stacken der Woofer erleichtert und dann die Standsicherheit erhöht.  

Fotostrecke: 5 Bilder the Box Miniray Slave Bundle: Alles im Paket dabei

Elektronik

Auf einer Metallplatte auf der Rückseite befindet sich das Anschlussfeld. Zum Schutz der Bedienelemente während des Transports ist die Platte zwei Zentimeter nach innen versetzt ins Chassis eingelassen.
Im oberen Drittel befindet sich die Eingangssektion für die beiden Seitensignale. Oben sitzen zwei Cinchbuchsen, und darunter liegen die XLR/Klinken-Kombibuchsen samt Verriegelung. Unter den symmetrischen Eingängen sind XLR-Ausgänge untergebracht, die das eingespeiste Signal direkt durchschleifen. Rechts neben den Schnittstellen schließt der Lautstärkeregler für das gesamte Lautsprechersystem an. Eine Etage tiefer hat der Regler für den Pegel des Subs Platz gefunden. Dessen Signal wird hinter dem Gesamtlautstärkeregler abgegriffen. Rechts daneben kann man die Grenzfrequenz im Bereich von 80 bis 180 Hz stufenlos justieren. Per Schiebeschalter lässt sich die Phase des Basses um 180 Grad drehen.
Vier LEDs in Reihe zeigen den Betriebszustand des Verstärkers an. Die linke äußere LED leuchtet nach Einschalten der Endstufen grün und eine weitere grüne LED quittiert ein anliegendes Audiosignal. Eine rote LED visualisiert Übersteuerungen des Eingangs, und die rote LED ganz rechts meldet sich bei elektrischen oder thermischen Problemen, also wenn eine der internen Schutzschaltungen aktiviert wurde.
Rechts oben gibt es einen XLR-Ausgang für den Anschluss eines weiteren Subwoofers. Darunter befinden sich die beiden Speakon NL-4-Buchsen für die Satelliten. Sie sind so angebracht, dass die Verriegelungsmechanik eines Kabels immer nach oben zeigt. Unten auf der Metallplatte liegt links die blaue verriegelbare PowerCon-Buchse für eine auch mechanisch sichere Stromversorgung. Über einen großen, rot beleuchteten Wippschalter wird das System schließlich eingeschaltet.

Kunststofffüße zum Entkoppeln
Kunststofffüße zum Entkoppeln

Auf der Unterseite der Box sind vier stabile Füße aus Kunststoff befestigt, die den Sub von dem Untergrund akustisch entkoppeln. Als Letztes sei an dieser Stelle die auf der Oberseite eingelassene schwarze Metallplatte samt 20-mm-Gewinde erwähnt, in das eines der mitgelieferten K&M 21334 Distanzrohre für die Aufnahme des Satelliten geschraubt wird.

Der Basssklave

Der zweite Subwoofer mit dem hübschen Namen the box Miniray Slave Sub ist prinzipiell identisch aufgebaut. Der wesentliche Unterschied offenbart sich auf der Rückseite, da man hier nur einen Verstärker vorfindet, der ausschließlich für den internen Basstreiber verantwortlich ist.

Fotostrecke: 5 Bilder the box Miniray Slave Sub Rückseite

Satelliten

Die Chassis der sehr schlanken Satelliten sind aus Kunststoff gefertigt und beherbergen vier 3,5-Zoll-Neodym-Breitbandlautsprecher. Eine schwarze Lochmetallplatte auf der Vorderseite schützt die vier Schallwandler vor äußeren Einwirkungen. Relativ weit oben auf der Rückseite ist ein Kunststoffgriff eingelassen, in dem drei Finger bequem Platz finden. Im unteren Teil des Backpanels ist im Winkel von 45° ein Speakon NL-4-Anschluss in einer versenkten Kunststoffplatte eingebracht. Dies vereinfacht einerseits das Handling, und beugt andererseits Schäden am Kabel durch Abknicken vor. Auf der Unterseite der Säule ist ein 36-mm-Stativflansch eingelassen, der die mitgelieferten K&M Distanzrohre oder auch andere handelsübliche Lautsprecherstative aufnimmt.  

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Praxis

Der Kartonberg der Thomannschen Mini-PA übersteigt hinsichtlich der räumlichen Dimensionen bei Weitem die Größe der darin enthaltenden Ingredienzien. Also muss ich erst einmal aufräumen, bevor ich endlich die ersten Töne hören darf. Und eines muss ich dann ebenfalls noch tun, nämlich aufbauen!

Aufbau

Beim Einschrauben des Gewindes in den Woofer ist über der Schraubverbindung eine durchgehende Bohrung behilflich. In die kann man einen Schraubendreher stecken, um dann durch einen kleinen Hebel per Hand die Verbindung zu sichern. Ein kleines, sehr hilfreiches Feature, das die Montage der Stative auf den Bässen ernorm erleichtert. Anschließend werden die Satelliten auf die Stativstangen gesetzt, was dank des geringen Gewichts von 3 kg schmerzfrei gelingt. Jetzt noch Netzkabel verlegen, Speakon-Kabel auf beiden Seiten einstöpseln und den Slave-Bass an den Main Sub schließen – fertig ist der Aufbau. Ein verhältnismäßig geringer Arbeitsaufwand für unser aktives Zwei-Wege-System.

Erste Hörproben

Zunächst versorge ich das System mit Konservenmusik verschiedenster Genres. Am Masterregler stelle ich die gewünschte Lautstärke für die Satelliten ein, um dann den Bass zu addieren. Da der Bassregler hinter dem Masterfader liegt, eine sinnvolle Reihenfolge.
Das erste Hörerlebnis ist fantastisch! Klare und laute Mitten, ein sehr präsenter Hochtonbereich und ein unbeschreiblich fetter und sauberer Bass. Bei unterschiedlichen Musikgenres sollte man mit der Trennfrequenz der Subwoofer ein wenig experiementieren, denn die hat natürlich großen Einfluss auf den Klang. Bei 80 Hz geht zum Beispiel ein wenig der untere Mittenbereich verloren, was aber bei einigen Genres kein Nachteil ist. Bei 180 Hz zeichnet der Mittenbereich deutlicher, was die Mini-PA größer erscheinen lässt. Die Bassfrequenzen, die dann der Subwoofer übernimmt, wirken aufgrund der kugelförmigen Ausbreitung fetter, so dass es zu diesem subjektiven Eindruck kommt. Für weitere Tests stelle ich die Trennfrequenz auf 130 Hz, das ist in etwa die Mittelstellung. Mir erscheint diese Einstellung für die meisten Genres in meinen Testräumlichkeiten am geeignesten zu sein.
Das System gibt das gesamte Spektrum sehr sauber wieder und zeigt keinerlei Übertonungen. Durch die Säulenkonstruktion liefert das kleine Line Array eine gute Reichweite, vorausgesetzt die Satelliten haben eine ausreichende Höhe, was durch die ausziehbaren Distanzstangen Millenium BS-2020S MKII (935 – 1485 mm) gewährleistet sein sollte.

Fotostrecke: 3 Bilder Einfache und schnelle Verkabelung

Wird das System auf einer Bühne aufgebaut, gewinnt man gegenüber dem Publikum an Gesamthöhe, allerdings muss man nun sehr vorsichtig mit den Bässen hantieren. Das Risiko, dass der Bühnenboden bei hohen Pegeln mitzuschwingen beginnt, ist deutlich höher als bei der Aufstellung vor der Bühne. Die Boxenfüße leisten aber gute Arbeit bei der akustischen Entkoppelung des Lautsprechersystems vom Untergrund.
Je nach Raum- und Bühnenbeschaffenheit sollte man beim Soundcheck immer mit dem eingebauten Phasendreher experimentieren. Hier können zum Teil unerwartete akustische Phänomene auftreten, die den Bassbereich größer oder auch kleiner erscheinen lassen. Auch der Bassdruck kann so ganz anders wirken. Allgemeingültige Tipps zu geben ist allerdings schwierig. Nur wer alle Optionen ausprobiert, erreicht letztlich das Optimum. Das erfordert natürlich die Zeit, die zu nehmen sich allerdings lohnt. Am besten funktioniert das zu zweit: Ein Helfer dreht auf ein Zeichen die Phase, während der Tonmann das Ergebnis in einer guten Hörposition im AB-Vergleich beurteilt.
Bei einer Sprachbeschallung sollte man den Bassbereich ein wenig drosseln, er klingt sonst überbetont. Es empfiehlt sich die Reduzierung auf ein Minimum, um Feedbacks vorzubeugen und die Sprachverständlichkeit zu optimieren. Schaltet man die Subs allerdings ganz ab, tut sich sofort ein akustisches Loch auf.
Für die Wiedergabe von akustischen Instrumenten und Gesang ist man mit dem the box Miniray Bundle mit nur einem Sub etwas passender bedient. Für die Verstärkung einer reinen Acapella-Gruppe ist der Bassbereich auch dann immer noch ein wenig zu kräftig. Man muss schon sehr vorsichtig mit den Subs hantieren. Spielt aber ein Bass oder eine Gitarre mit, sieht das gleich ganz anders aus. Bei klassischen Rocktrios lohnt sich der Einsatz des Slave-Bundles, die Fülle im Bass rockt einfach mehr!
Bei einem voll mikrofonierten Schlagzeug zeigt das the box Miniray Slave Bundle mit zwei Subs keine Schwächen. Die Bassdrum liefert einen schönen „Bumms“, die Snare setzt sich sehr gut durch, und die Becken klingen silbrig-durchsichtig. Hier lohnt wiederum das Experimentieren mit der Grenzfrequenz! Wann man die Weiche wie einstellt, ist oft Geschmackssache und kann nur vom Anwender entschieden werden. Gut ist’s, wenn’s gut klingt!
Fette Keyboards mit sehr basslastigen Sounds meistert das Lautsprechersystem ebenfalls mit Bravour. Ein befreundeter Musiker absolvierte mit seinem E-Cello einen kurzen Test und traute aufgrund der Dimensionen der Anlage seinen Ohren nicht. Besonders beeindruckte ihn natürlich die Basswiedergabe.
Im deutschen Handbuch fehlen die Angaben über das Abstrahlverhalten der Satelliten. Bei der Wiedergabe von stereophonen Signalen, die die ganze Panoramabreite nutzen, traten aber keine erwähnenswerten akustischen Besonderheiten auf. Plötzliche „Löcher“ oder ein generell hohler Sound blieben aus.

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Fazit

Thomanns the box Miniray Slave Bundle ist zweifellos ein echter Hingucker. Nüchtern betrachtet handelt es sich um eine Mini-PA, die ordentlich Dampf machen kann. Aufgrund der Diskrepanz zwischen optischem und akustischem Eindruck hat man den Überraschungseffekt immer auf seiner Seite. Alleinunterhalter sind mit dieser aktiven Mini-PA bestens aufgestellt, denn Klang und Lautstärke reichen wohl in den meisten Fällen aus und Auf- und Abbau sowie Transport sind ein Kinderspiel. Zwei Seitengriffe bei den Subs hätten allerdings nicht geschadet. Auch DJs, die in kleinen Räumlichkeiten 100 bis 150 Personen unterhalten wollen, sollten unbedingt mal einen Blick riskieren. Die Basswiedergabe ist präzise und laut bzw. „groß“ genug, um selbst bei dauerhafter Dancefloor-Beschallung zu überzeugen.
Zudem eignet sich das Bundle gut für Live-Beschallungen in Kneipen und auf kleinen Bühnen mit bis zu 150 Zuhörern. Dann sollte der Beschaller allerdings die Höhe der Satelliten im Blick behalten. Bars, in denen die Optik eine gewisse Rolle spielt, sind mit dem the box Miniray Slave Bundle ebenfalls bestens versorgt. Denn das System kann auch sehr sauber leise Wiedergabearbeit leisten und wenn es nötig wird, den entsprechenden Druck liefern.
Wenn nur Sprachbeschallungen oder Events mit Gesang und akustischen Instrumenten in kleinen Räumlichkeiten auf der Ageda stehen, reicht im Prinzip das the box Miniray Bundle, das für 839 Euro zu haben ist. Wer auch Größeres plant, sollte allerdings gleich 1299 Euro in die Hand nehmen und zum the box Miniray Slave Bundle greifen. So oder so, es lohnt sich, die beiden Zusammenstellungen mal probezuhören.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Kleines, leistungsstarkes System
  • Kräftige, saubere Basswiedergabe
  • Wenig Platzbedarf beim Transport


  • Stativstangen und Kabel inklusive
Contra
  • Subwoofer hat nur einen Tragegriff
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