Die Markteinführung des Vitalizer in den frühen 90ern war für SPL ein durchschlagender Erfolg. Seine Ommnipräsenz in den hiesigen Soundprozessor-Racks hat ihn sicherlich die damalige Soundästethik mit prägen lassen. Gleichsam fulminant ist SPL unlängst mit seiner Analog Code Serie in die PlugIn-Welt gestartet. Die Erfolgschancen der jetzt neu dazugekommenen Vitalizer-Emulation stehen nicht schlecht: zumal das Angebot an ernstzunehmenden Psychoakustik- bzw. Exciter-Tools ja bisher als sehr übersichtlich zu bezeichnen ist.
Die untenstehenden Angaben gelten für die Software. Die Bewertung für die Hardware erfahrt ihr auf der Fazit-Seite.
Der PlugIn-Neuzugang verspricht uns nicht nur vituellen Zugriff auf den aktuellen Stand der Vitalizer-Technik, dem T-Modell stehen zwei Röhrenschaltkreise zur Klangverfeinerung zur Verfügung, die auch in emulierter Form für ein besonders angenehmes Obertonspektrum sorgen sollen. Schafft es das Vitalizer-PlugIn, das bisher hohe Niveau der Analog Code Serie zu halten? Wir wollten es etwas genauer wissen, deshalb haben wir nicht nur das neue PlugIn, sondern gleich auch sein Hardware-Vorbild mitgetestet. Ebenso klären wir im Laufe des Tests, was dran ist, am oft im Zusammenhang mit dem Vitalizer genannten Suchtpotential.
SPL bezeichnet den Vitalizer als Programm-EQ – das wird ihm aber in keinster Weise gerecht. Weder verfügt er über die üblichen EQ-Bedienelemente, noch beruht sein Arbeitsprinzip ledigliche auf dem Addieren oder Reduzieren von Frequenzanteilen. Obwohl man vermeintlich ein deutliches Mehr an Höhen und Bässen zu vernehmen scheint, werden in der Tuning-Abteilung des Vitalizers vor allem Phasenlagen im Verhältnis zur ihrer Lautheit zeitlich verschoben. So werden laut hervorstechende Frequenzen in der Phasenlage minimal verändert bzw. zeitlich versetzt, dies verschafft leiseren Nachbarfrequenzen mehr Raum im Mix. Diese Art der Klangbearbeitung sorgt so für eine bessere Tiefenstaffelung und mehr Klarheit und Transparenz im Mix – ganz ohne Frequenz-Boosting. Damit wäre die „psychoakustische“ Sektion des Vitalizers beschrieben, doch dem User stehen noch zwei weitere Klangbearbeitungssektionen zur Verfügung. Der LC-EQ sorgt für den besonders angenehmen Hochtonglanz. Außerdem durchläuft das Signal eine regelbare Stereobasis-Verbreiterungsstufe. Tiefer, höher, breiter – das hört sich an wie frisch aus dem „Pimp My Car“-Katalog, ist aber, wollte man die Klangbearbeitungsmöglichkeiten des Vitalizers kurz und zugegebenermaßen plakativ umschreiben, durchaus zutreffend.
In der folgenden Beschreibung der einzelnen Features des Vitalizers können wir uns eine getrennte Vorstellung von Hardware und Emulation sparen, auf die wenigen Unterschiede weise ich im Verlauf des Tests hin. Wie bei den bisherigen Analog Code PlugIns gleichen sich Hardware und virtuelles Pendant auf´s Haar. Beim Mk2-T treibt es SPL mit der Genauigkeit beim Emulieren sogar auf die Spitze: Denn selbst das Blinken des Bypass-Schalters während der Aufwärmphase der Röhren macht der virtuelle Bruder nach. In der digitalen Welt ist dies natürlich absolut sinnfrei – aber schön zu wissen, dass an der Niederkrüchtener Werkbank – bei allem nötigen Ernst – auch mal der Sinn für Humor durchschlagen darf.
DRIVE Hier ist der Name etwas missverständlich – denn bei Röhren-Prozessoren sind wir es gewohnt, mit dem Drive-Regler das Signal in die gewünschte Zerrung zu treiben.Hier wäre Input-Gain treffender – mit dem Drive-Regler lässt sich die optimale Arbeitslautstärke einstellen, denn die Bearbeitung von bereits lauten Signalen lassen insbesondere das Vitalizer-PlugIn schnell clippen. Leise Signale hingegen brauchen oftmals einen kleinen Gain-Stupser, damit die verschiedenen Arbeitsstufen des Vitalizers überhaupt zur Wirkung kommen können.
BASS/MID-HI TUNE Sektion Ja, tatsächlich fühlt sich die Bearbeitung in dieser Sektion nach „Frisieren“ bzw. Tunen des Signals an. Unter der Haube passieren dabei relativ komplexe Prozesse, deren Steuerung beim Vitalizer auf lediglich vier Regler reduziert ist – im Sinne einer einfachen Bedienung bei maximaler Wirkung.
BASS Die Rasterung der Bass-Regelung erfolgt nicht in die üblichen Zahlenwerte, sondern wird zur linken Seite gedreht immer runder, zur rechten Seite eckiger. Hier soll nicht nach Zahlen, sondern nach Gehör gearbeitet werden – eine Arbeitsweise, die sich nicht nur beim Vitalizer empfiehlt. Von der Center- bzw. Nullstellung aus nach links geht die Tiefenbearbeitung Richtung „soft“, deren deutsche Übersetzung „weich“ finde ich jedoch nicht sonderlich zutreffend. Hier wird das Signal in den Tiefen runder, sonorer bzw. angedickt und empfiehlt sich für Signale, die „untenrum“ noch etwas dünnbeinig daherkommen. Nach rechts geht’s Richtung tight, hier hat man das Gefühl, die Tiefen werden präsenter und direkter, im Subbereich etwas schlanker. Sowohl die Soft- als auch die Tight-Bearbeitung basieren auf dem Zusammenspiel von einer mehrstufigen EQ-Bearbeitung und einem gleichzeitigen Eingriff in den Phasenverlauf des Signals. COMPRESSION Die Dynamikbearbeitung wirkt sich lediglich auf den Bassbereich aus. Hiermit kann man einen starken Eingriff beim Bass-Tuning nachträglich zähmen oder aber Basslastiges ausdünnen. Die Regelmöglichkeit ist auf das Bestimmen der Kompressionsintensität beschränkt. Man hat keinen Zugriff auf Ratio, Attack und Release. Der Kompressor arbeitet im Soft Knee-Modus. Eine blaue Gain Reduction-LED (GR) beginnt zu leuchten, sobald der Kompressor eingreift.
MID/HI TUNE
Mit diesem Regler bestimmt man die Frequenz, oberhalb derer verstärkt bzw. unterhalb derer das Signal bedämpft wird. Vergleichbar etwa mit einem Shelving-EQ, allerdings geschieht hier der Eingriff amplitudenabhängig (wie bereits erwähnt, werden laute Signale minimal in der Phasenlage verschoben – das lässt leisere Signale hervortreten). Basierend auf psychoakustischen Prinzipien wird hier das Signal im Mitten- und Höhenbereich bearbeitet, ohne wesentlichen Einfluss auf dessen Frequenzgang. Der zur Verfügung stehende Regelbreich geht hier von 1kHz bis 22kHz. Etwas gewöhnnungsbedürftig ist, dass sich die niedrigste Frequenz im Rechtsanschlag des Potis befindet und sich dann erhöht, je mehr man zurückdreht. Im Signalfluss hinter dem Mid/Hi Tune-Filter befindet sich die erste der beiden Röhrenbearbeitungsstufen. In der realen Hardwarewelt wird hier eine Sovtek 12AX7-Doppeltriodenröhre angefahren, beim PlugIn natürlich nur in emulierter Form. Dies verschafft der T-Version des Vitalizers mehr Hörgenuss im Höhenbereich. Das Original aus den 90ern wirkte hier schneller harsch bzw. bei intensivem Einsatz fast schon aggressiv.
PROCESS
Großen Einfluss auf die Gesamtwirkung der gesamten BASS/MID-HI TUNE-Sektion hat der Process-Regler. Process bestimmt, wie stark der Anteil des prozessierten Signals dem Originalsignal zugemischt wird. Ähnlich wie bei einer parallelen Kompression kann man also hier eher drastisch bearbeiten und nur wenig davon zublenden und erhält ein komplett anderes Resultat, als wenn man wenig in der Bass/Mid Hi-Sektion bearbeitet, dafür aber einen hohen Process-Anteil wählt.
LC-EQ
Der LC-EQ ist ein passives Spulenkondensator-Filter, eine Filtercharakteristik, die wir etwa vom hinlänglich legendären Pultec EQP 1A kennen. Spulenkondensatortechnik macht besonders im Hochtonbereich Sinn, weil die Sättigung einer Spule einem Signal zu besonders angenehmen Obertönen bei vortrefflichem Rauschverhalten verhilft. Der Regelbereich verläuft von 2kHz bis 22 kHz, beim LC-EQ in der üblichen Anordnung (links die tieferen – rechts die höheren Frequenzen).
INTENSITY
Bestimmt den Pegelanteil des LC-EQs. Bei zunehmender Intensität erfolgt die gewünschte Sättigung der Spule, der Hochtonbereich tendiert so nicht zur Schärfe. Auch diese Sektion arbeitet im Vitalizer-typischen Frequenz-Demaskierungsprinzip. Es werden also nur minimale Veränderungen im Frequenzverlauf geschaffen.
STEREO EXPANDER
Einfach ausgedrückt: Hier wird das Signal breiter gemacht. Die Stereobasis wird erweitert, indem links- oder rechtsseitig anliegende Signale phaseninvertiert auf der gegenüberliegenden Stereoseite zugemischt werden. Mono- bzw. in der Stereomitte liegende Signale werden zunehmend abgeschwächt.Beim STEREO EXPANDER kommt die zweite Röhrenstufe zum Einsatz und verleiht hier mehr Breite und Tiefe. Wer an der Stereobasisbreite herumgefummelt, sollte immer auf Risiken und Nebenwirkungen hingewiesen werden: Nicht nur verliert ein Signal bei intensiver Stereobearbeitung an Druck und Kompaktheit, wer hier stark reindreht, sollte auf jeden Fall die Monokompatibilität seines Mixes überprüfen. Dies ist immer noch ein Thema, insbesondere im Hinblick darauf, dass für Internet- oder Smartphone-Anwendungennach wie vor gerne mono-konvertiert werden.
OUTPUT (Nur PlugIn)
Im Gegensatz zur analogen Hardware, die eine Übersteuerung mit einer für unsere Ohren angenehmen Sättigung quittiert, ist eine digitale Übersteuerung natürlich nicht erstrebenswert. Wird der Vitalizer zum Feinschliff und Mastering von fertigen Mixes genutzt, wird man nicht umhin kommen, die Ausgangsstufe nachzuregeln, denn besonders in den ersten beiden Bearbeitungsstufen des Vitalizers wird zugemischt,eine Pegelzunahme bleibt nicht aus. Deswegen hat SPL dem Plug-In einen OUTPUT-Regler spendiert, die OVL-LED zeigt Übersteuerungen an.
SETTINGS (Nur PlugIn)
Ebenfalls nur dem PlugIn vorbehalten sind die A-, B-, C- und D-Schalter, die einem die Möglichkeit geben, schnell zwischen vier verschiedenen Einstellungen des Vitalizer-Plugs hin- und herzuschalten und so per Knopfdruck komfortabel zu vergleichen.
ACTIVE
Dient beiden Versionen des Vitalizers als Bypass. Tubes warm up when flashing. Hier flackern wie bereits erwähnt tatsächlich beide Versionen fünfmal, wenn man den Vitalizer einschaltet bzw. im virtuellen Rack aufruft. Dieses kleine Augenzwinkern für die digitale Welt sei SPL im Falle des PlugIns gerne gegönnt.
BEDIENUNGSANLEITUNG
Bei SPL sind ausführliche Bedienungsanleitungen die Regel, auch beim Vitalizer wird dies anschaulich ausgeführt. Beim PlugIn geschieht das Ganze etwas knapper. Wer sich für technische Details zum Arbeitsprinzip, EQ-Kurven und dergleichen interessiert, dem sei das Manual der Hardware ans Herz gelegt, das sich von der SPL-Website (www.soundperformancelab.com) downloaden lässt. Fast schon drollig daher kommt hier das Kapitel über die Einsatzbereiche des Vitalizers. Hier offenbart sich, dass der Ur-Vitalizer zu einer Zeit entwickelt wurde, als noch intensivmit analogem Bandmaterial gearbeitet wurde. Ein kleines Zeitdokument darüber, wie schnell und komplett sich die Recording-Welt in den letzten zwei Jahrzehnten gewandelt hat.
Das einzigartige Konzept des Vitalizers erfordert etwas Einarbeitungszeit. Da die verschiedenen Parameter in ihrer Wirkungsweise stets voneinander abhängig sind, entstehen Klangresultate, die nicht in ähnlichem Maße vorhersehbar sind, wie man das von der Arbeit mit einem herkömmlichen EQ gewohnt ist. Allerdings macht das Herum-Experimentieren mit dem Vitalizer Spaß, schließlich ist es durchaus förderlich, sich mal wieder ein bisschen mehr nach Gehör zu entscheiden. Denn ehrlicherweise muss ich eingestehen, dass ich mir bei der täglichen routinemäßig anfallenden Filterarbeit schon so eine Art „Malen nach Zahlen“-Prinzip angewöhnt habe. Der Soundveredler von SPL ist keineswegs darauf beschränkt, Endmixe aufzupolieren. Gerade beim Tracking lassen sich „mumpfige“ Signale aufklaren, dünnbeiniges andicken und Pads in die Breite ziehen – dies alles sorgt für mehr Transparenz und Tiefenstaffelung im Mix und macht die Mischarbeit leichter. In der anfänglichen Euphorie neigt man allerdings dazu, zuviel des Guten zu tun. Der Grundsound des Vitalizers Mk2T ist dabei aber etwas verzeihender als andere Exciter oder etwa die frühen Vitalizer-Modelle. Als Faustregel sollte aber (zumindest in der Einarbeitungsphase) folgendes gelten: Ab da, wo es sich eigentlich passend und schön anhört, lieber wieder ein bis zwei Ticks auf der Werteskala zurückzudrehen. Ganz gefährlich ist das Drücken des ACTIVE/Bypass-Buttons: Da mag man dann kaum mehr glauben, wie dumpf und leblos sich das mühsam erarbeitete Klangmaterial ohne das Vitalizer-Soundprocessing angehört hat. Der klangliche Unterschied erscheint frappierend und macht den Vitalizer vermeintlich unverzichtbar. Hier kann man durchaus von Suchtpotential sprechen. Nicht umsonst handelt es sich hier um einem Psychoakustik-Prozessor, der sich menschliche Gehörvorlieben geschickt zunutze macht.
HARDWARE VS PLUG-IN
Im direkten Vergleich fällt deutlich auf, dass sich bei übereinstimmenden Werteinstellungen bei Hard- und Software noch keine ähnlich klingenden Resultate einstellen. Das PlugIn benötigt stets ein bis zwei Einheiten mehr an Intensität bzw. Gain, um sich im gleichen klanglichen Fahrwasser zu bewegen. Etwas fummelig gestaltet sich das Finden der optimalen Arbeitslautstärke beim PlugIn, gefühlt erfordert fast jeder neue Arbeitsschritt ein Nachregeln der DRIVE- bzw. OUTPUT-Potis. Da wiederholt sich bei mir der Wunsch, alle PlugIn-Hersteller würden sich bei Waves die per Einfach-Klick automatisch auf 0dB zu regelnde Ausgangslautstärke abgucken. Besonders beim Mastering empfiehlt sich beim PlugIn das Nachschalten eines Brickwall-Limiters. Die Hardware glänzt hier mit analogem Headroom und kann ganz selbstbewusst auf einen Output-Regler verzichten. Das PlugIn wiederum punktet mit der Abspeichermöglickkeit von vier verschiedenen Einstellungen. Diese schnellen Vergleichsoptionen fördern das kreative Experimentieren. Wie bereits erwähnt, hat SPL im Sinne einer einfachen Bedienung viele Prozessparameter auf wenige sich gegenseitig beeinflussende Bedienelemente runtergedampft – das ist einerseits begrüßenswert, bei manchen Arbeitsstufen würde man sich aber schon etwas mehr Zugriff wünschen. So lässt sich die BASS COMPRESSION eigentlich nur zum Runterzähmen von tiefen Frequenzen nutzen, tatsächlich bewirkt hier eine zunehmende Kompression ein Ausdünnen der Tiefen. Hätte man hier eine Aufholverstärkung zur Hand, könnte man mit der BASS-Stufe gewaltige Tieffrequenzmonster kreieren. Schade, aber das würde wohl dem eher feingeistigen Charakter des Vitalizers weniger entsprechen. Aber hören wir einfach mal rein, wie sich die beiden Vitalizer im direkten Vergleich schlagen. Für den Einstieg habe ich ein altes, etwas dumpf und mumpfig gemischtes Playback aus den späten 90ern rausgesucht. Die erfolgten Einstellungen kann man in im folgenden Abbild sehen (click to enlarge!).
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90s-Mix Original90s-Mix Hardware90s-Mix Software
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Beide Vitalizer schaffen ein deutlich angenehmeres Klangbild. Durch den fehlenden Headroom beim PlugIn entsteht durch das Soundprocessing ein deutlicher Verlust an Lautheit. Das liesse sich natürlich problemlos durch das Nachschalten eines Brickwall-Limiters wieder aufholen. Das Resultat der Hardware-Variante kommt für mich etwas runder und wärmer daher.
Als nächstes wagen wir uns in etwas groovigere Gefilde. Erneut können beide Vitalizer-Modelle mit einem deutlichen Plus an Soundqualität glänzen. Ich habe die Lautstärken zur besseren Vergleichbarkeit bereits angeglichen. Mit dem insgesamt runderen und wohlklingenderen Ergebnis ist für mich auch hier die Hardware der Sieger.
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Funky House OriginalFunky House HardwareFunky House Software
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Aber testen wir doch mal einzene Tracks und hören, ob auch diese von einem Vitalizer-Treatment profitieren können. Auch hier sorgt die Vitalizer-Behandlung für ein grundsätzlich besseres Ergebnis. Entscheidet selbst, wer von beiden die Nase vorn hat.
Dass man aber mit dem Vitalizer Sounds auch regelrecht ummodellieren kann, will ich mit dem nächsten Vergleich zeigen. Hier habe ich eine bewusst mit nur einem Mikro auf Retro getrimmte Schlagzeugaufnahme per Soundprocessing in eine modernere, aktuell klingendere Aufnahme verwandelt.
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Drums OriginalDrums HardwareDrums Software
Für mich klingen hier beide Vitalizer nahezu gleich. Die Hardware hat minimal mehr Gehalt in den Tiefen, dafür wirkt das PlugIn etwas mehr „in your face“- was bei Drums ja durchaus gewünscht sein kann.
Trotzdem ist die Hardware im Gesamthörvergleich für mich deutlich vorne, weil sie insgesamt noch ein deutlich hörbares Plus an Wärme und Wohlklang bietet. Allerdings, wenn man nur Originalsignal und PlugIn vergleicht, dann muss man auch dem PlugIn jeweils einen deutlichen Zugewinn an Soundqualität attestieren.
Ich hatte bereits das Vergnügen, die bisherigen PlugIns der Analog Code Serie gemeinsam mit ihren Hardware-Vorbildern zu testen. Klanglich waren die PlugIns dabei absolut auf Augenhöhe mit den Analoggeräten. Einzig beim Twin Tube hatten die echten Röhrenschaltkreise doch die Nase noch hörbar vorne. Diesen „Röhrenvorteil“ kann auch der echte Vitalizer mit dem „T“ für sich verbuchen. Er klingt halt doch noch eine Idee feiner und wärmer als seine Emulation. Das macht ihn zum heimlichen Gewinner dieses Vergleichs, denn man erhält hier einen toll klingenden Soundveredler mit echten Röhrenschaltkreisen für relativ wenig Geld. Ein eigentlich konkurrenzloses Produkt, das Liebhabern von analogem Sounddesign mit Edel-EQs und -Kompressoren eine interessante neue Spielwiese bietet.
Das heißt aber keineswegs, dass sich das Vitalizer-PlugIn klanglich verstecken muss, im Gegenteil. In der virtuellen Welt steht es absolut konkurrenzlos da und kann sich unangestrengt in der Oberklasse der virtuellen Soundprozessoren ansiedeln. Allerdings tut es das auch preislich. Eigentlich schade, denn obwohl es eine Menge Klangverbesserung pro investiertem Euro bietet, befürchte ich, dass diese Preisgestaltung nicht gerade zum Spontan-Kauf animiert. Kommen wir noch zur Frage, ob ein vornehmlich auf Tiefen- und Höhenbearbeitung angelegter Prozessor im heutig digitalen Studioalltag noch ähnlich relevant agieren kann, wie zu seiner Sturm-und-Drang-Zeit. Die Antwort lautet: Jein. Zum einen leiden diese beiden Frequenzbereiche im digitalen Zeitalter nicht mehr (wie in Zeiten der Aufnahme mit Band) unter stetem Übertragungsschwund. Digitaler Härte und Überpräsenz im Höhenbereich kann der Vitalizer mit seinen Röhrenschaltkreisen als feiner Weichzeichner entgegentreten. Auch beim Wunsch nach mehr Tiefenstaffelung und Räumlichkeit bei etwas statisch wirkenden Festplattenrecordings kann er sich einbringen. Auf der anderen Seite würde man sich wünschen, dass SPL das Vitalizer-Prinzip auf eine neue Stufe hebt und ihm mehr Eingriffsmöglichkeiten in den für mich heute relevanteren Mittenbereich spendiert. Besonders der untere Mittenbereich erfordert in meinem Arbeits-Alltag das meiste Feintuning. Das würde den Vitalizer für mich noch unverzichtbarer machen.
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