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Sonicsmith ConVertor+ Test

Mit dem ConVertor+ bietet Sonicsmith einen Desktop-Synthesizer, der das Herz des Squaver P1+ beinhaltet die Konvertierung von Audio zu Steuerspannungen vornimmt. Auch hier kommt der eigens entwickelte ACO-Chip zum Einsatz, welcher nahezu latenzfrei Audio in Pitch, Hüllkurve und Gate wandelt.

Sonic Smith Convertor+ Test. (Foto: Igor Sabara)
Sonicsmith ConVertor+ wandelt Audio in Steuerspannugen. (Foto: Igor Sabara)


Der Sonicsmith ConVertor+ ist preiswerter und kleiner als der Squaver P1+ aus gleichem Hause, bietet aber dennoch einen einfachen komplett analogen Mono-Synthesizer neben dem Wandler. Wir schauen uns die Tonhöhenanalyse noch einmal genau an und testen den integrierten Mono-Synthesizer, sowie den ConVertor+ im Verbund mit externen Geräten.

Details

Aufbau

Der Sonicsmith ConVertor+ liefert dasselbe Grundprinzip wie der Squaver P1+. Der ConVertor+ analysiert Audio in Echtzeit und gibt daraufhin eine entsprechende Pitch- Steuerspannung, Hüllkurve und Gates aus. Auch hier ist die Verarbeitung von bester Qualität und das Design kommt nicht nur im schicken Retro-Look daher, sondern verschafft auch schnell Übersicht über die verschiedenen Einheiten und Funktionen des Desktop-Synthesizers. Das Gehäuse ist komplett aus Metall gefertigt, wie auch die sich angenehm anfühlenden Potis. Alle Potis, Schalter und Buchsen sind mit dem Gehäuse verschraubt, und obwohl dieses Gerät nicht als Bodentreter ausgelegt ist, bietet es einen sehr stabilen Aufbau.

Anschlüsse

Auf der Rückseite finden wir neben einer Buchse für ein optionales Netzteil vier Mono-Buchsen in großer Klinke ausgeführt. Hierbei handelt es sich um einen Eingang und drei Ausgänge für Audio. Sobald man einen Stecker in den Eingang steckt, wird das Gerät eingeschaltet, solange es mit Strom versorgt ist. Hier muss man darauf achten, dass man Mono-Kabel verwendet, da bei einer Stereo-Klinke der ConVertor+ ausgeschaltet bleibt (!). Die drei weiteren Buchsen auf der Rückseite geben Audio aus. Einmal den internen Synthesizer und jeweils eine Thru-Buchse für den Audio- und den Sidechain-Eingang.

Die Anschlüsse auf der Rückseite. (Foto: Igor Sabara)
Die Anschlüsse auf der Rückseite. (Foto: Igor Sabara)

Alle anderen Buchsen sind als Miniklinke ausgeführt und befinden sich auf der Oberseite des ConVertor+. Drei von den acht Buchsen dienen als Ausgänge für die generierten Steuerspannungen Pitch, Hüllkurve und Gates, wobei die Gate Buchse in Stereo ausgeführt ist, so dass auf dem linken Kanal Gates und auf dem Rechten Trigger ausgegeben werden. Die restlichen fünf Eingänge sind für die Steuerung des internen Synthesizers gedacht. Für den verbauten VCA sind ‚GATE IN‘ und ‚VCA IN‘ zuständig, womit man diesen mit externen Signalen ansteuern kann. Ein weiterer ‚AUDIO IN‘ Eingang dient als Sidechain und ermöglicht die interne Hüllkurve separat mit einer weiteren Audioquelle auszulösen. Die letzten beiden CV-Eingänge dienen zur Steuerung der ‚OCTAVE‘- und ‚HARMONY‘- Parameter und bieten Kontrolle über die gespielte Tonhöhe.

Die CV-Ausgänge des ConVertor+. (Foto: Igor Sabara)
Die CV-Ausgänge des ConVertor+. (Foto: Igor Sabara)
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Praxis

Eigenschaften und Klang

Verwendung
Der verwendete ACO-Chip erledigt seinen Job ganz gut und wandelt eingehendes Audio nahezu latenzfrei in Steuerspannungen um. Hierbei arbeitet er sogar so genau, so dass die klanglichen Ergebnisse oft nicht wirklich musikalisch sind. Nur bei wenigen Signalen erzeugt dieser korrekte Steuerspannungen. Sobald obertonreiche Signale verwendet werden, oder Klänge mit kurzen Attacks am Eingang anliegen, werden Glitch-Sounds erzeugt, denn die Steuerspannugen fangen dann an, schnell zwischen verschiedenen analysierten Tonhöhen hin und her zu springen. Hier wäre eine Art von Slew sicherlich sehr nützlich.
Der integrierte Verstärker kann Eingangssignale um bis zu +40dB verstärken, so kann man hier alles, von Instrumenten bis hin zu Line-Level Signalen verwenden. Per ‚IP GAIN‘ Poti stellt man hierbei die Verstärkung ein und mit einem ‚GATE‘ Poti lässt sich den Schwellwert aussuchen, bei welchem der ACO-Chip zu arbeiten beginnt. So können auch Signale mit einem hohen Noise-Anteil gut verwendet werden Neben dem ‚OUTPUT‘ Poti, das für die gesamte Lautstärke des Geräts zuständig ist, befindet sich das ‚SRC MIX‘ Poti, womit man zwischen dem trockenen Eingangssignal und dem Signal des internen Synthesizers überblenden kann.
Interner Synthesizer
Der Synthesizer selbst verfügt über Rechteck- und Sägezahn-Wellenformen, die man auch stufenlos mit dem ‚WAVE‘ Poti überblenden kann. Mit den beiden ‚OCTAVE‘ und ‚HARMONY‘ Potis lässt sich dann die Tonhöhe einstellen, wobei ‚HARMONY‘ Einstellungen zwischen -7 und +5 Halbtönen möglich sind. Zum Schluss dient noch ein Poti für die Steuerung der internen Hüllkurve. Die Verwendung wirkt sich aber nur auf ausgehende Steuerspannung und nicht auf den eingebauten Synthesizer aus. Das Phänomen kann man aber umgehen, indem man den ‚ENV‘ Ausgang mit dem ‚VCA IN‘ Eingang verbindet. Mit dem ‚ENV AMT‘ Poti lässt sich die Hüllkurve nicht nur dosieren, sondern auch invertiert ausgeben.
Der gebotene Mono-Synthesizer konnte nicht wirklich überzeugen. Dieser ist sehr einfach aufgebaut und bietet nahezu keine Kontrolle über dessen Parameter. Das eingebaute Filter kann man lediglich von 4-Pole auf 2-Pole umschalten, ansonsten gibt es eigentlich auch nur die Möglichkeit die Tonhöhe einzustellen. Fertig. Festzustellen ist auch, dass der verbaute Synth nicht besonders gut klingt, hier wäre es sicherlich sinnvoller gewesen, diesen außen vor zu lassen, und dafür mehr Kontrolle über die erzeugten Steuerspannungen zu bieten. Schließlich ist das Gerät ja auch in erster Linie als Wandler gedacht. Möchte man gleich einen Synthesizer dazu haben, so kann man zu dem größeren Squaver P1+ greifen, der einen ganz guten Eindruck hinterlassen hat. 
Schlussgedanken
Wie bereits erwähnt hätte dem ConVertor+ eine Art ‚Slew‘ gut zu Gesicht gestanden, sodass die zu erwartenden klanglichen Ergebnisse musikalischer ausfallen könnten. Des Weiteren wäre eine Steuerung der erzeugten Hüllkurve auch wesentlich vorteilhafter, um weitere klangliche Möglichkeiten zu erhalten. Alles in allem erledigt der ConVertor+ seine Aufgabe, scheitert aber in den meisten Fällen leider daran, musikalisch wertvolle Ergebnisse zu liefern. So stellt der Sonicsmith Convertor+ eher ein interessantes Effekt-Gerät, als einen guten Audio- zu Steuerspannungen-Wandler dar.

Der Sonic Smith ConVertor+ ist eine abgespeckte Version des Squaver P1+. (Foto: Igor Sabara)
Der Sonic Smith ConVertor+ ist eine abgespeckte Version des Squaver P1+. (Foto: Igor Sabara)

Audiobeispiele zu Sonicsmith ConVertor+

Audio Samples
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Kompletter Beat am Audioeingang. Gitarre am Audioeingang mit integriertem Mono-Synthesizer gespielt. Gitarre am Audioeingang mit externem Oszillator gespielt. Vocal als Audioquelle.
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Fazit

Der Sonicsmith ConVertor+ wandelt eingehendes Audio schnell und zuverlässig in Steuerspannungen. Hierbei arbeitet der verbaute ACO-Chip aber eigentlich zu zuverlässig, denn die Ergebnisse sind selten musikalisch brauchbar. Nur bei wenigen bestimmten Klängen funktioniert das Unterfangen ohne Artefakte. Bei Obertönen und Klängen mit viel Attack, springt der ConVertor+ oft sehr schnell zwischen verschiedenen Tonimpulsen hin und her und erzeugt dabei Glitch Sounds. Er lässt sich jedoch als interessantes Effektgerät einsetzen und ermöglicht es Synthesizer durch Audiosignale anzusteuern. Der verwendete Mono-Synthesizer konnte nicht wirklich überzeugen und so wäre stattdessen zusätzliche Kontrolle über die erzeugten Steuerspannugen sicherlich sinnvoller gewesen.

Unser Fazit:
3 / 5
Pro
  • Hochwertig verarbeitet
  • Wandlung von Audio nahezu latenzfrei
Contra
  • Wandlung funktioniert bedingt, ist oft nicht musikalisch nutzbar
  • Weitere Optionen zur Justierung generierter CVs wären sinnvoll
Artikelbild
Sonicsmith ConVertor+ Test
Für 339,00€ bei
Sonicsmith ConVertor+ wandelt Audio in Steuerspannugen. (Foto: Igor Sabara)
Sonicsmith ConVertor+ wandelt Audio in Steuerspannugen. (Foto: Igor Sabara)

Weitere Informationen zu diesem Produkt gibt es auf der Webseite des Herstellers.

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Volcarock sagt:

#1 - 13.03.2019 um 12:57 Uhr

0

Ich bin total begeistert vom Converter+ was die Wandlung Audio-To-Synth betrifft,
auch wenn man gegebenenfalls mit Slew wie du es vorgeschlagen hast noch bessere Ergebnisse erzielen kann.
Ich hab ja schon früher mit GR-33 rumhantiert und den wieder verkauft.
Meine Experimente mit MS20mini brachen nicht annähernd diese Ergebnisse.Ich sehe jedoch den zusätzlichen VCO ähnlich wie du. Klingt erst durch den Minitaur und Behringer Model D Filter schön und fett.Fall es wen interessiert, ich hab auf Amazona. de einen Leserbericht und ein Video verfasst.

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