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Sirus Stereo Link 5.8 Bundle Test

Sirus Stereo Link 5.8 Bundle ist ein praktisches Helferlein: Nicht immer lassen sich Audiokabel frei verlegen. Mal gibt es optische Gründe, dann ist ein Notausgang im Weg oder man hat schlichtweg die Tücken einer Location unterschätzt. In diesen Fällen kann ein Audio-Funksystem eine elegante Lösung darstellen. Man funkt vom DJ-Pult oder FoH-Mixer einfach die Summe an entfernt stehende Aktivboxen oder Ampracks. Mittlerweile gibt es eine recht große Auswahl solcher Stereosender. Die meisten nutzten den anmeldefreien 2.4-GHz-Bereich für die Audio-Übertragung. Dort tummeln sich jedoch eine Menge andere Gerätschaften, was im ungünstigsten Fall die Übertragung stören kann.


Das Sirus Stereo Link 5.8 Bundle setzt auf den ebenfalls frei nutzbaren 5.8-GHz-Bereich, der bis jetzt noch weniger frequentiert ist. Ob sich das in einer besseren Funk-Performance niederschlägt, testen wir im Praxisteil. Das kompakte Funkset geht im Bundle (Sender + Empfänger) für schmale 128,– Euro über die Ladentheke. Das klingt nach einem guten Angebot für gestresste Geldbeutel.

Details

Sender und Empfänger kommen in schlichten, separaten Kartons. Der Lieferumfang für beide Geräte ist identisch: die Hardware, ein gedrucktes Manual, ein externes Steckernetzteil, 19-Zoll-Rack-Winkel samt Schrauben und eine abnehmbare Antenne. Schaumstoffecken schützen die Hardware beim Transport. Schauen wir uns zunächst den Sender an.

Die Verpackung des Sirus Stereo Link 5.8 TX
Die Verpackung des Sirus Stereo Link 5.8 TX

Sirus Stereo Link 5.8 TX

Das Gehäuse des Senders Sirus Stereo Link 5.8 TX entspricht in Größe und Gewicht einer kompakten DI-Box. Es ist aus gebürstetem Aluminium gefertigt und lackiert in der Tontechniker-Trendfarbe „Schwarz“. Die Bedienelemente sind klar getrennt. Auf der Vorderseite ist Partyalarm, so gedrängt geht es zu. Den Anfang machen die anschraubbare Antenne und die Pair-Taste samt der dazugehörigen Status-LED. Die Pair-Taste stellt die Verbindung zum Empfänger Sirus Stereo Link 5.8 RX dar. Rechts daneben befindet sich ein solider Kippschalter, der das Eingangssignal von Stereo auf Dual-Mono umschaltet.
Begleitet wird der Schalter von einem Volume-Poti, welches das Eingangssignal im Bereich von „off“ bis „0 dB“ verwaltet. Somit ist klar, der Sirus-Sender kann das Eingangssignal nicht aktiv verstärken, sondern lediglich abschwächen. Somit sollte der User den Sender stets mit einem ordentlichen Pegel anfahren, damit die Gain-Struktur passt. Signal- oder Peak-LEDs sucht man allerdings vergebens.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Lieferumfang des Senders

Sirus Stereo Link 5.8 RX

Das dürfte die kürzeste Produktbeschreibung aller Zeiten sein, denn der Sirus Stereo Link 5.8 RX ist bis auf dem fehlenden Mono/Stereo-Schalter identisch mit dem Sirus-Sender. Natürlich kommen die XLR-Buchsen in einer Male-Ausführung, ansonsten ist alles gleich.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Lieferumfang des Empfängers

2.4 GHz oder 5.8 GHz?

Wie bereits in der Einleitung beschrieben, so funkt das Sirus-Bundle im 5.8-GHz-Bereich. Das bietet Vor- und Nachteile. Der 5.8-GHz-Bereich verfügt über eine höhere Bandbreite, aber auch über eine geringere Reichweite. Faustformel: Je höher die Frequenz, desto kürzer die Reichweite. Dafür ist der 5.8-GHz-Bereich weniger anfällig für Störungen, da sich in dem Frequenzbereich wesentlich wenigere Gerätschaften tummeln als im 2.4-GHz-Bereich. Dieser schafft es dagegen auch mal durch eine Trockenbauwand zu funken, während die Durchdringung von Objekten mit 5.8-GHz-Signalen deutlich schwächer ist. Einen eindeutigen Siegerbereich kann man demnach nicht ausmachen. Das Fazit könnte je nach Einsatzbereich lauten: It depends!

Zu spät?

Das Sirus Stereo Link 5.8 Bundle erzeugt eine Latenz, die bei der Übertragung vom Sender zum Empfänger auftritt. In unserem Fall beträgt die Verzögerung, die zwischen dem Eingangssignal und dem Ausgangssignal auftritt, siebzehn Millisekunden. Zur Einordnung. Als grobe Faustformel gilt die Gleichung „3 ms = 1 Meter“. Warum ist das wichtig? Nutzen wir das Sirus Stereo Link 5.8 GHz, um Delay Lines mit Signal zu versorgen, dann muss man die 17 ms Systemlatenz mit in die Kalkulation aufnehmen. Sprich, stehen den Delay Lines sechs Meter von der Haupt-PA entfernt, braucht man die Delays im Grunde nicht zu verzögern, da das die Systemlatenz des Sirus Stereo Link 5.8 Bundle übernimmt.
Vielleicht ist es sinnvoll die 17 ms Latenz als Aufkleber auf der Sirus-Hardware zu vermerken, damit man bei laufzeitkritischen Anwendungen sich daran erinnert. 17 Millisekunden ist zwar nicht wenig, aber aufgrund der 5.8-GHz-Technik auch kaum zu beschleunigen. Solange man diese Systemlatenz im Gedächtnis hat, sollte das in der Praxis kein Problem darstellen.

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Praxis

Ein erster Versuchsaufbau geht schnell von der Hand. Beide Einheiten werden mit den beiliegenden Netzteilen mit Spannung versorgt. Der Sender wird über die XLR-Buchsen mit einem Signal aus einem iPod versorgt. Den Empfänger schließe ich mit einem NF-Kabel an eine Aktivbox an. Jetzt wird es spannend. Ich drücke die Pairing-Tasten und die Verbindung wird in wenigen Sekunden aufgebaut. Dauerhaft blau leuchtende Status-LEDs bestätigen eine valide Verbindung.
Wie sind der Sound und die Qualität der Übertragung? Für die Evaluierung nutze ich einen Beyerdynamic DT770 Pro an einem NowSonic-Kopfhörerverstärker. Ich muss sagen, das Sirus Stereo Link 5.8 Bundle überzeugt klanglich durchaus. Kein Rauschen, Knacken oder andere Probleme. Grundsolider Klang, der das Set auch für anspruchsvollere Aufgaben empfiehlt. Somit bietet sich das Set auch für den Heimeinsatz an, falls man in der heimischen Wohnung Audiosignale drahtlos versenden möchte.

Fotostrecke: 3 Bilder Der erste Verbindungstest

Doch kommen wir zurück zu den Tücken der Pro-Audio-Welt. Ein stetiger Begleiter auf vielen Jobs ist der unvermittelte Stromausfall. Die spannende Frage ist: Wenn der Strom wiederhergestellt ist, baut sich die Verbindung automatisch wieder auf oder muss man jeden Empfänger (ein Sirus-Sender kann gleich mehrere Empfänger versorgen) durch Handarbeit am Gerät selbst wieder koppeln? Ich habe alle drei möglichen Ausfallszenarien durchsimuliert. Strom fällt am Sender aus, Strom fällt am Empfänger aus und Strom fällt bei beiden Einheiten gleichzeitig aus. Da Ergebnis ist stets das gleiche: Sender und Empfänger nehmen nach wenigen Sekunden die Arbeit wieder auf und brauchen nicht mit einem Druck auf die Pair-Taste zur gemeinsamen Arbeit überredet zu werden. Klasse Sache!

Im Test das Sirus Stereo Link 5.8 Bundle
Im Test das Sirus Stereo Link 5.8 Bundle

Wie beim Elektroauto – das Reichweitenproblem

Tesla hat es im Automobilsektor vorgemacht. Oft dreht es sich wie bei den drahtlosen Stereosendern nur um eine Kernkompetenz: Reichweite! Sirus gibt an, dass die maximale Reichweite zwischen Sender und Empfänger bei 30 Metern liegt. Das habe ich natürlich ausprobiert, allerdings mit durchwachsenem Ergebnis. Die 30 Meter lassen sich nur realisieren, wenn die Antennen der beiden Geräte eine direkte Sichtverbindung haben. Das bedeutet für die Praxis: Sender und Empfänger in die Höhe bringen (mindestens zwei Meter) und für ein freies Sichtfeld Sorge tragen, das nicht durch Publikum oder andere Hindernisse gestört wird. Damit lassen sich auch größere Distanzen überbrücken.
Besteht keine direkte Sichtverbindung, dann sinkt die Reichweite deutlich. In meinem Haus schafft es das System nur, von meiner Hausbar bis in mein Arbeitszimmer zu funken. Das sind zehn Meter mit einer Mauer dazwischen. Ein typisches Anzeichen dafür, dass die Durchdringung von Objekten (wie die Mauer) mit einem 5.8-GHz-Signal schwächer ist als mit einem 2.4-GHz-System. Wie weit das ein Problem ist, muss der Anwender je nach Einsatzgebiet für sich selbst abwiegen.

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Fazit

Das Sirus Stereo Link 5.8 Bundle ist eine kostengünstige Möglichkeit, Audiosignale drahtlos über größere Entfernung zu senden und sich damit lästigen Verkabelungsaufwand zu ersparen. Wie beim Elektroauto, so ist auch bei unseren Testobjekten die „Reichweite“ ein Knackpunkt. Sirus gibt die maximale Reichweite mit 30 Metern an. Diese erreicht das Bundle allerdings nur bei einer direkten Sichtverbindung. Befinden sich Objekte (z. B. Publikum) zwischen den Antennen, dann kann die Reichweite sich deutlich verringen. Positiv sind der gute Klang und der unkomplizierte Pair-Mechanismus, der auch bei Stromausfällen gelassen reagiert. Die Geräte sind gut verarbeitet und kommen mit den notwendigen Netzteilen, deren Netzteilstecker sich leider nicht verriegeln lassen. Unter dem Strich ist das Sirus Stereo Link 5.8 Bundle ein gutes Angebot, wenn man die Reichweitenproblematik entsprechend im Blickpunkt behält.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • günstig
  • guter Klang
  • Lautstärke-Poti
  • ein Sender kann bis acht Empfänger adressieren
  • Mono/Stereoschalter
  • Netzteil und 19-Zoll-Rack-Winkel im Lieferumfang
  • 5.8-GHz-Übertragung
Contra
  • Netzteilstecker nicht verriegelbar
  • maximale Reichweite nur bei direkter Sichtverbindung
Artikelbild
Sirus Stereo Link 5.8 Bundle Test
Für 128,00€ bei
Drahtlose Funkübertragung zum Spartarif: Sirus Stereo Link 5.8 Bundle
Drahtlose Funkübertragung zum Spartarif: Sirus Stereo Link 5.8 Bundle
Technische Spezifikationen
    Sirus Stereo Link 5.8 TX Sender
    • Gehäuse: Metall
    • Funkfrequenz: 5.8 GHz
    • Eingänge: 2 x XLR und 2 x 6.3 mm Klinke (unsymmetrisch)
    • Mono-Stereo Betrieb: schaltbar
    • Lautstärkeregler: ja
    • Abmessungen (B x H x T): 115 x 105 x 45 mm
    • Zubehör: externes Netzteil DC 12 V und Montagewinkel
    Sirus Stereo Link 5.8 RX Empfänger
    • Gehäuse: Metall
    • Funkfrequenz: 5.8 GHz
    • Ausgänge: 2 x XLR und 2 x 6.3 mm Klinke (unsymmetrisch)
    • Lautstärkeregler: ja
    • Abmessungen (B x H x T): 110 x 105 x 45 mm
    • Zubehör: externes Netzteil DC 12 V und Montagewinkel
    • Preis: 128,– Euro
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    Profilbild von Paul

    Paul sagt:

    #1 - 25.03.2022 um 22:34 Uhr

    0

    „3 ms = 1 Meter“? Das passt aber nicht ganz. Tatsächlich beträgt die Ausbreitungsgeschwindigkeit für elektromagnetische Wellen 300000km/s, also eher 3,333ns = 1 Meter.

      Profilbild von Raph

      Raph sagt:

      #1.1 - 08.07.2023 um 18:11 Uhr

      0

      on ne parle pas des ondes électromagnétiques, mais du son lui-même qui se propage bien à une moyenne de 3 ms par mètre en fonction de la température de l’air. Donc si on sait que la latence générée par la transmission électromagnétique (invariable) est de 17 ms, on sait qu'il faudra tenir compte de cette latence sur le signal audio (ce qui veut dire un "rappel" placé à plus ou moins 5,66 m au minimum, selon la température de l’air)

      Profilbild von Carl Wilhelm Clever

      Carl Wilhelm Clever sagt:

      #1.2 - 20.11.2024 um 11:18 Uhr

      0

      Hier geht's aber um die Ausbreitungs-Geschwindigkeit der Schallwellen. Das sind 343 m/Sekunde bzw. 0,343 m/mSek.

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