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Schlagwerk 2inOne CP408ST, CP409 & CP409ST Cajon Test

Vor über einer Dekade, im Jahr 2005, stellte Schlagwerk die 2inOne Cajónes und damit ein damals neuartiges Snare-System vor. Inzwischen hat sich diese Bauart am Markt fest etabliert und wird auch von anderen Herstellern – teilweise leicht bis stark modifiziert – angeboten. Die aktuellen Modelle „Barista“, „Barista Soft Touch“ und „Dark Oak Soft Touch“ sind die jüngsten Sprösslinge der 2inOne-Reihe, die man bereits nach etwas mehr als zehn Jahren Produktionszeit durchaus als Klassiker bezeichnen kann.

Schlagwerk_CP408_CP409_Header


Waren die 2inOne-Cajónes anfangs noch an der typischen Transportkisten-Optik zu erkennen, sind die drei neuen Modelle im bonedo Test auf den ersten Blick nicht mehr von den etwas teureren La Perú Cajónes zu unterscheiden. Ihr edles Furnier schlägt mit 20 Euro Aufpreis zum Standardmodell CP404 zu Buche. Nochmal 20 Euro werden für das Soft Touch Feature fällig. Sind die drei Testkandidaten ,nur‘ aufgemotzte Einsteigerkisten mit Profi-Optik? Mit Händen, Füßen, Besen, Aufnahme-Equipment und stets kritischen Augen und Ohren sucht unser Testmann die Antwort.

Details

Den achtlagigen Birkenkorpus mit den Maßen 30 x 30 x 50 Zentimeter haben alle drei Cajónes im Test gemeinsam, ebenso die bewährte und verstellbare Snare-Traverse mit 40 Spiralen und Glöckchen im Inneren, die sich in der Halterung drehen lässt, wodurch der Snare-Effekt ausgeschaltet werden kann. Die Unterschiede zwischen den drei Testmodellen machen sich an der Schlagfläche, beziehungsweise dahinter bemerkbar. Diese ist bei allen drei Cajónes vierlagig (inklusive Furnier) und drei Millimeter stark, in der unteren Hälfte ist die Fläche verleimt und oben verschraubt.

Fotostrecke: 3 Bilder Mit ansprechendem Design und einwandfreier Verarbeitung wissen Schlagwerks Neuheiten zu gefallen.

Espresso

Das 2inOne Dark Oak Soft Touch besitzt – wie der Name schon sagt – ein dunkles Eichenfurnier. Die Bezeichnung „Soft Touch“ steht für einen schmalen Streifen Schaumgummi, der am oberen Rand zwischen Korpus und Spielfläche eingesetzt ist und – ohne Klangverlust – die Schlagenergie für ermüdungsfreieres Spiel abfedern soll.
Dem scharfen Blick des bonedo Redakteurs und Fotografen Christoph Behm ist es zu verdanken, dass wir an dieser Stelle aus dem Nähkästchen plaudern können: Der Korpus des Dark Oak Soft Touch Cajóns besitzt eine Rückwand aus Buchensperrholz und besteht somit nicht komplett aus Birkenholz, wie es noch überall zu lesen ist. Auf Nachfrage erfuhren wir, dass künftig alle CP408 und CP409 Modelle (mit und ohne Soft Touch) mit dieser Buchenrückwand ausgestattet werden, da sich dadurch ihr Resonanzverhalten verbessern soll.

Fotostrecke: 3 Bilder Schlicht und edel wirkt das CP408ST Dark Oak mit dunklem Eichenfurnier.

Latte Macchiato

Da das 2inOne Barista je einmal mit und einmal ohne Soft Touch-Feature zum Test erschien, bietet sich eine schöne Gelegenheit für einen klanglichen und haptischen Direktvergleich. Die Farben des Barista-Designfurniers erinnern – und auch hier sagt es der Name schon – an einen leckeren Milchkaffee. Die beiden Cajónes, die uns zum Test zur Verfügung gestellt wurden, besitzen noch eine Rückwand aus Birke.

Fotostrecke: 4 Bilder Ganz neu sind die CP409 Barista Modelle, deren Schlagplatte mit ansprechendem Designfurnier bestückt ist.

Wie man es von den Schlagwerk-Cajónes nicht anders kennt, sind diese drei tadellos verarbeitet und werden von vier Standfüßen aus Filz geerdet. Auch beim Schleifen und Lackieren wurde mit großer Sorgfalt vorgegangen, so dass sich die Kisten angenehm anfassen und spielen lassen. Ebenfalls Schlagwerk-typisch ist die stark aufgeraute Sitzfläche, die auch bei gekippter Sitzhaltung guten Halt bietet.

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Praxis

Überraschung!

Beim Spielen der drei Cajónes erlebe ich gleich zwei Überraschungen: Zum einen bin ich erfreut, wie gut und direkt die Snares schon bei leichten Taps mit den Fingern ansprechen, denn die allermeisten Snare-Cajónes schwächeln diesbezüglich ein wenig und können nicht mit den – zumeist auch teureren – String-Cajónes mithalten. Doch allen dreien lässt sich ohne Einschränkung ein sensibler, durchsetzungsfähiger und kontrollierter Snaresound attestieren, der sich zwar nicht weiter variieren, aber mit einem Handgriff abstellen lässt. Hierzu kann man die Snare-Traverse in ihrer Halterung einfach um 90° drehen, wobei die dann frei in der Luft hängenden Snare-Spiralen beim Spielen hörbar mitrascheln. In den folgenden Soundcheck-Soundfiles mit und ohne Snares kann man das gut hören:

Audio Samples
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CP408ST – Dark Oak Soft Touch – Soundcheck CP409 – Barista – Soundcheck CP409ST – Barista Soft Touch – Soundcheck

Überraschung Nr. 2

An dieser Stelle komme ich auch gleich zur zweiten Überraschung: Alle drei Cajónes klingen sowohl in meinen Ohren als auch auf den Aufnahmen nahezu identisch. Alle liefern gleichermaßen schöne, satte Bässe, prägnante Snares und machen richtig Spaß. Überraschend ist das deshalb, weil schon alleine wegen des natürlich gewachsenen Werkstoffes Holz kleine bis große Fertigungstoleranzen bei Cajónes auftreten, die schon bei Instrumenten aus der selben Serie für deutliche Klangunterschiede sorgen. Dass diese drei kaum voneinander zu unterscheiden sind, kann natürlich reiner Zufall sein. Dennoch ziehe ich daraus zwei Schlüsse. Erstens: Das Soft Touch-Feature hat tatsächlich keinen nennenswerten Einfluss auf den Klang – sieht man einmal davon ab, dass man auf den einstellbaren „Clap-Corners-Effekt“ verzichten muss. Zweitens: Man kann beim Kauf getrost das Modell wählen, das man am schönsten findet.

Fotostrecke: 2 Bilder Blick ins Arbeitszimmer-Studio: Das CP408ST ist bereit zum Aufnehmen.

Brauche ich ein Hörgerät?

Um aufzuzeigen, dass die Klangunterschiede wirklich kaum hörbar sind, habe ich die drei Testkandidaten mit fast gleichen Grooves aufgenommen. Nur im Direktvergleich beim Spielen konnte ich feststellen, dass das Barista (ohne Soft Touch) ein wenig trockener und kontrollierter und das Dark Oak Soft Touch einen Hauch fetter tönt als die jeweils beiden anderen. Ob der leicht sattere Bass dem Einfluss der Buchen-Rückwand oder der Eichen-Furnierschicht zuzuschreiben ist, kann ich jedoch nicht beurteilen. Die Klangunterschiede sind jedenfalls so marginal, dass auch die Aufnahmen diese tatsächlich kaum wiederzugeben vermögen.
Aber hört selbst:

Audio Samples
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CP408ST – Funk Groove CP409 – Funk Groove CP409ST – Funk Groove CP408ST – Baiao mit Cajon Pedal und Shaker CP409 – Baiao mit Cajon Pedal und Shaker CP409ST – Baiao mit Cajon Pedal und Shaker CP408ST – Besen Groove CP409 – Besen Groove CP409ST – Besen Groove

Zum Schluss kommt noch ein traditioneller peruanischer Marinera-Groove ohne Snares. Wegen des Mitraschelns habe ich die Snare-Traversen hierfür komplett heraus genommen.

Audio Samples
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CP408ST – Marinera CP409 – Marinera CP409ST – Marinera

Mit oder ohne Soft Touch?

Der Direktvergleich der Barista Modelle lässt einem – wie schon geschrieben – zumindest klanglich die freie Wahl, ob das Soft Touch-Feature den Aufpreis von 20 Euro wert ist. Die Pufferzone, die die Schlagfläche beim Spielen leicht nachgeben lässt und somit einen Teil der Schlagenergie abfedert, macht das Spiel tatsächlich angenehmer. Kombiniert mit einer entspannten Schlagtechnik, lassen sich Schmerzen und Blessuren an den Händen jedenfalls spürbar reduzieren.

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Fazit

Schlagwerks neue 2inOne Modelle „Barista“, „Barista Soft Touch“ und „Dark Oak Soft Touch“ punkten alle gleichermaßen mit sensibler und direkter Snare-Ansprache sowie ausgewachsenen und satten Bässen. Aufgrund ihrer klanglichen Qualitäten, ihres edlen Äußeren und der durchweg tadellosen Verarbeitung ist ihr Preis im oberen Mittelfeld absolut gerechtfertigt. Wer ein variables und modern klingendes Cajón sucht, die Möglichkeit, die Snares an- und abschalten zu können schätzt und eine Wert auf professionelle Optik setzt, sollte sich diese Modelle auf jeden Fall anschauen. Für 20 Euro Aufpreis erhält man zusätzlich das Soft Touch-Feature, welches harte Schläge merklich abfedert, klanglich aber keine negativen Auswirkungen hat. Da alle drei Modelle im Test nahezu gleich (gut) klingen, liegt es – wie beim Kaffee auch – letztlich am persönlichen Geschmack, ob man sich für die Dark Oak oder Barista Variante entscheidet. Ob Espresso oder Latte Macchiato muss jeder selbst entscheiden.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sensible Snare-Ansprache
  • satte Bässe
  • hochwertige Verarbeitung
  • variabler Sound
  • professionelles Design
  • angemessener Preis
Contra
  • keins
Artikelbild
Schlagwerk 2inOne CP408ST, CP409 & CP409ST Cajon Test
Für 139,00€ bei
Mit professionellem Look, gutem Sound, 1A-Qualität und angemessenem Preis überzeugen die neuen CP408ST und CP409(ST) Modelle auf ganzer Linie.
Mit professionellem Look, gutem Sound, 1A-Qualität und angemessenem Preis überzeugen die neuen CP408ST und CP409(ST) Modelle auf ganzer Linie.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Schlagwerk
  • Herkunftsland: Deutschland
  • Maße: Ca. 30 x 30 x 47 cm
  • Korpus: 8-lagig, Birke
  • Rückwand: Birke (CP408/CP408ST), Buche (CP409ST)
  • (In Zukunft alle Buche)
  • Schlagplatte: Dark Oak, bzw. Barista Furnier
  • 2inOne Snare-Mechanismus mit 40 Spiralen und Glöckchen
  • Soft Touch-Feature (CP408ST/ CP409ST)
  • Verkaufspreise:
  • CP408 und CP409: 179,00 Euro
  • CP408 ST und CP409ST: 199,00 Euro

Seite des Herstellers: www.schlagwerk.de

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