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Presonus StudioLive AR16c Test

Wer heute in die Musikproduktion einsteigt, hat es wirklich verdammt gut. Zwar steht ein noch frischer Audio-Adept angesichts der kaum zu überschaubaren Auswahl aktuell angebotener Produkte erst einmal ochsengleich vor einem gigantischen Berg an Angeboten. Dafür bekommt er allerdings immer öfter eine Phalanx an Extras und Killer-Features oben drauf gelegt, dass eigentlich jeder Grundbedarf über die Maßen erfüllt wird. Hallo Überforderung, my old friend.  Auch der Presonus StudioLive AR16c gehört zu dieser eher neuen Kategorie der verführerisch daher kommenden eierlegenden Mischpultsäue. Entschuldigung, der Hybrid-Live und Studiomixer, wollte ich sagen.

Presonus StudioLive AR16c: Hybrid-Mischpult mit Stereo SD-Recorder, Bluetooth 5.0, Effekten und Mehrkanal-DAW-Interface
Presonus StudioLive AR16c: Hybrid-Mischpult mit Stereo SD-Recorder, Bluetooth 5.0, Effekten und Mehrkanal-DAW-Interface

Details

An Schmerzen erinnert man sich immer ganz genau: Für ein 16-Kanal-Mischpult mit integrierter Digitalaufnahmefunktion, Digital-Reverb, Drahtlosverbindung, sauberen Mic-Pres nebst 48 Volt Phantomspeisung, zwei x AUX-Bussen sowie „Computerintegration“ hätten wir alle damals getötet. Ja, sogar die netten Hippies von der garagelastigen Psychedelicband im Proberaum nebenan hätten das getan. Du auch. Und falls du nicht jemanden kanntest, der dir zum Einfangen deines finalen „Mixes“ kurzfristig einen dieser sehr begehrten und sündhaft teuren DAT-Recorder (Digital Audio Recorder) lieh, warst du eh tot. Tot wie ca. 1990 hinter dem Sendeschluss um 1:20 h bei der ARD. Denn als wir damals um genau jene Zeit nach frisch gesigntem Bandübernahmedeal bei einem lokalen Indie-Label in die Phase der Professionalisierung unserer jungen Electro-/EBM-Combo eintraten, war das Musikproduzieren noch exklusiv, elitär und vor allem eins: scheiße teuer.
Im Ernst, es war für jeden, der mitmachen wollte, ein finanzielles Gemetzel. Überall um uns herum explodierten die Sparbücher und vorzeitig gekündigte Lebensversicherungen verbrannten in der vor flirrender Aufbruchsstimmung und Musikerträumen heiß gewordenen Luft.
Gute Geräte mussten her. Die Verkäufer waren damals für uns so etwas ähnliches wie ein unnahbares, arrogantes, höheres Elfenvolk, das nichts Besseres zu tun hatte, als die noch zarten, jungen „Producerpflänzchen mit Kleinbudget aber coolen Frisuren“, die wir damals nun mal waren, dazu zu zwingen, mit frequenztechnisch völlig verbogenem Unfug wie Yamaha NS10s zu mischen.
Alle anderen „Monitore“ konnten sich ja eh nur Jean Michel Jarre, Propaganda, Trevor Horn, Rupert Hine oder Michel Cretu leisten. Wie Skinny Puppy es schafften, derart fett zu klingen, war uns damals ein absolutes Rätsel. Wir hatten ja Yamaha NS10s.
Aus schierer Verzweiflung mischten dann gezwungenermaßen viele von uns mit tief durchgedrücktem Loudness-Schalter an miserabel aufgestellten Mittelklasse-HiFi-Speakern zu Hause und hörten danach in mindestens zwanzig völlig verschieden abstrahlenden Abhörszenarien wie Auto, Kofferradio, Walkman oder auf dem Ghettoblaster der Imbissbude nebenan, wo man gelegentlich auf Steuerkarte als ungelernter Friteur arbeitete, ab.
Manche von uns fragten auch verlegen bei einem soundafinen und in Vollzeit schufteten etwas älteren Bekannten nach, ob man an seiner esoterisch überzüchteten HiFi-Anlage, dessen Kabel über sündhaft teure Holzplättchen verlegt waren, kurz mal in den Mix reinhörten durfte. Wir durften. Aber das machte die Sache nicht besser. Wer legt auch schon Holzplättchen unter seine HiFi-Audioverbinungskabel? Eben. 
Wir hatten strenggenommen keine Chance gegen das Universum und das Universum wusste genau, dass wir wiederum keine Ahnung und vor allem keine dicke NEVE-Konsole mit meterweise Outboard daran angesteckt hatten. Überall klangen unsere „finalen“ Mixe völlig anders. Viele von uns verloren dabei den Verstand. Traf man dagegen irgendwann einen oder eine, der/die „es geschafft hatte“ und stellte man dieser Person dann die sinnvolle Frage nach gehobenen – heute völlig stinknormalen — Abhöransprüchen, wurde diese mit einem gehässigen „Parametrische EQs? Lineare Abhöre? Mehrspuraufnahme? Muahahahaharharchr… röchel!…hust!“ [Spuckte verächtlich auf den Boden]
„Vergiss es, das kostet ’ne Million — du Arsch!“, quittiert.
Ok, das Produzentenleben war damals gleichzeitig auch sauspannend, ziemlich vibey und sowieso extrem cool, aber ich bin andererseits doch eher froh, dass die Zeiten der mischtechnischen Enthaltsamkeit nun endgültig vorbei sind. 

Willkommen in der Zukunft

Heute können sich nämlich die meisten in der ersten Welt eine ganz bestimmte neue Gattung Mischpult leisten, dessen überbordender Funktionsumfang dem angehenden Musikproduzenten gleich von Anfang an das Leben vereinfacht und versüßt. Inklusive Heckspoiler, Raketen und Saftpresse. Genau so eine Sache möchte das StudioLive AR16c sein.
Presonus nennt diese Kategorie „HybridMixer“. Ähnliche hybride Konzepte mit Analogmischpult und professioneller AD/DA-Wandlung in vergleichbarer Ausstattung machen zurzeit vor allem von Herstellern wie Soundcraft, Yamaha oder Tascam die Runde, wobei genau diese Riege alter Hasen der Gerätebauzunft die meines Erachtens bisher stimmigsten Serien in den Markt einbrachte. Es ist weiterhin auch nicht zu erwarten, dass diese relativ junge Gerätegattung so schnell wieder ausstirbt, dafür ist sie mittlerweile längst zu beliebt. Sie macht derart viel Sinn, dass Fachleute und Kollegen bisher auch nicht das Bedürfnis hatten, darüber zu streiten, ob die Welt das braucht oder nicht, wie seinerseits bei der elenden und im Rückblick komplett unnötigen Summierer-Debatte. Möge die Person, die mit Letzterem damals zuerst angefangen hat, für immer und zehn  Ewigkeiten in einer Hölle fertig schmoren, wo unentwegt „Halleluja“ in einer bei 8 Bit/11 kHz gemasterten Schlumpftechno-Version läuft, die von Bob Dylan persönlich und kautabakkauend auf einer Mundharmonika summiert wurde …

Presonus StudioLive AR16c: Hybrid-Mischpult mit Mehrkanal-DAW-Interface
Presonus StudioLive AR16c: Hybrid-Mischpult mit Mehrkanal-DAW-Interface

Aufbau, Konzept und Features

Das Konzept des sehr robust verarbeiteten AR16c ist nicht neu. Schon 2017 stellte mein Kollege Kai Schwirzke hier den Vorgänger AR16-USB vor, damals noch mit „gewöhnlicher“ USB 2.0-Schnittstelle versehen. Die wohl leicht wackeligen 60-mm-Fader der ersten Version hat die neue Serie nicht, im Gegenteil für die Größe sind sie erstaunlich präzise und smooth wie es sein soll.
Das robuste Metallgehäuse macht ebenfalls einen absolut tour- und proberaumtauglichen Eindruck, was wirklich nicht viele Hersteller dieser Hybridgattung für offiziell 699,- Euro UVP betriebswirtschaftlich umgesetzt bekommen. Für den Einsatz als Standgerät werden kleine Gummifüßchen zum Ankleben beigefügt. Wer es ins 19-Zoll-Rack einschrauben möchte, nimmt gleich die mitgelieferten Einbaublenden.
Insgesamt ist die gebotene Verarbeitungsqualität auch bei Steckern und Knöpfen als durchgängig sehr gut zu bewerten. Eine klitzekleine Korinthe hätte ich aber dann doch: Der hinten befindliche USB-C-Anschluss könnte eingesteckt bitte nicht 1,2 mm blankes Metall der Steckverbindung sichtbar entblößen, denn auch wenn das Kabel hier beruhigend leise klickt und „verriegelt“, könnte man sich im Eifer des Gefechts einbilden, es sei eben nicht ganz drin. Immerhin dürfte USB Typ C während eines Live-Einsatzes um einige Faktoren stoßfester im eingesteckten Zustand bleiben, als das gruselige Typ A mit der von allen so geliebten Rausrutschgarantie. 

USB-Schnittstelle am Presonus StudioLive AR16c
USB-Schnittstelle am Presonus StudioLive AR16c

Super Channel

Obwohl als 16-Kanal-Mixer im eigenen Namen ausgezeichnet, besitzt der Presonus StudioLive AR16c (Achtung: Manchmal auch als StudioLive AR16-USB-C gelistet!) 18 Kanäle, denn die 17 und 18 bilden zusammen den sogenannten „Super Channel“, eine Art moderner Bonuskanal. Der ist deswegen super, weil er den gleichzeitigen Anschluss von Cinch, Miniklinke, USB-Stream vom Rechner und Bluetooth auf einem Stereostrip erlaubt. Im Prinzip ist der „Super Chanel“ ein „digitaler Minisummierer im Stereokanal“. Konkret bedeutet das, ich kann einen angeschlossenen CDJ-Player (oder ein anderes Abspielgerät) dort an Cinch oder Miniklinke einstecken, Musik abspielen und die Introfläche des nachfolgenden Stücks ganz entspannt von meinem Smartphone über Bluetooth 5.0 über das Outro des laufenden Tracks legen, während mein Sitznachbar wiederum den übernächsten Track über den USB-Stream einer angeschlossenen DAW auslöst.
Nicht, dass so eine Funktionalität als „Habenmuss“ in klassischen Mischpult-Konfigrationen am Markt vehement per Fax, Telefon und E-Mail abgefragt würde, aber wer schon mal aufgelegt hat, den kitzelt es sofort in den Fingern, das zu nutzen. Mindestens also die Zielgruppen der DJs oder Party- und Event-Veranstalter sowie ihre Schnittmengen werden hier einmal zufrieden das Produkt nickend, wisserisch anlächeln.
Selbstverständlich eignet sich der Super Chanel auch hervorragend als Bedroom-Producing/DJ-AfterHour-Schnittstelle für Leute, die sich am späten Wochenende nicht mehr bewegen können. Achtung: Die Bluetooth-Übertragung brach beim Test mit einem mittelmodernen Smartphone öfters ab, sobald das sendende Gerät durch einen Menschen oder große Gegenständen kurz verdeckt wurde. Vor dem Live-Einsatz empfiehlt es sich daher, ruhig einen Test mit Sender und Empfänger zu üben, um zu sehen, wie zuverlässig das Ganze am Tag des Einsatzes ist. Prinzipiell ist hier mittlerweile Bluetooth 5.0 verbaut, das sehr gut klingt und sehr schnell, unkompliziert und latenzarm verbindet. Ich stelle mal die intuitive Vermutung an, dass betagtere Bluetooth-Sender den neuen Standard 5.0 nicht so ganz für voll nehmen, weil er zu schnell plappert. Ich vermute, es sind also Bluetooth 5.0 auf beiden Seiten empfehlenswert. Am besten also einfach mal vorher ausprobieren.
Doch kommen wir zurück auf die Hauptspur: Ich zähle hier als Erstes 12 Kanäle mit XLR-Eingängen, die als hervorragend klingende Class-A-Mikrofonvorverstärker aus der eigenen Presonus XMAX-Reihe ausgeführt sind und zuschaltbare Phantomspeisung von +48 Volt bieten. Es gibt dafür allerdings oben rechts am AR16c nur einen globalen Schalter, was nicht ganz unkritisch beim gleichzeitigen Einsatz von verschieden ausgelegten Mikrofonen ist. Bei größeren Pulten ist es nämlich üblich und löblich, die Zuschaltung der Phantomspeisung in zusammengefassten Gruppen à vier Kanäle zu realisieren auf denen sich dann jeweils nur dynamische oder nur Großmembran-Mikrofone angesteckt finden. Ein Beinbruch ist das Ignorieren dieses Designrituals nicht, aber man sollte sich dringend vorher informieren, ob die „ausnahmsweise geliehenen“ Mikrofone eines präziosensammelnden Gearheads hier bei versehentlich zugeschalteten +48 Volt nicht selbstmordgefährdet sind (Warnhinweise in Mikrofonhandbüchern beachten!). Aufsteigender Rauch gilt hier nicht als Erfolg.
Und anschließen lässt sich am AR16c eine ganze Menge: Die Kanäle 9 bis 12 sind, wenn nicht als Mikrofoneingang in Mono genutzt, praktischerweise Stereokanäle, benannt mit den klassischen Doppelbezeichungen wie „Kanal „9/10“, „11/12“, „13/14“ und final eben „15/16“. Das kennt man ja. Insgesamt sind also 16 symmetrische Line-Eingänge (8 Monokanäle und wie gesagt 4 Stereokanäle) vorhanden, wobei Kanal 1 und 2 auch als Instrumenteneingänge (Hi Z!) nutzbar sind und sogar über einen Insert-Patchpoint verfügen. Das sind nicht gerade viele Inserts, aber immerhin sind sie da. Hier werden die meisten User höchstwahrscheinlich ihr externes 19-Zoll-Rack, durch das sie gerne mal Instrumentensignale hindurch jagen, in den Hybridmixer integrieren wollen.

18-Kanal-Analogmischpult mit Super-Channel
18-Kanal-Analogmischpult mit Super-Channel

Killer, Filler oder Filter?

Die Kanäle 1 bis 8 sind mit parametrischen Mitten und einem Trittschallfilter bei 100 Hz ausgestattet. Ich weiß, einige andere wie ich favorisieren Low-Cuts bei 80 Hz, ich habe aber beim Mischen mit dem Presonus bemerkt, dass der 100 Hz Cut sehr gut mit der Abstimmung der Bassregelung des Kanal-EQs harmoniert. Wem 100 Hz zu hoch sind, der kann mit `nem kleinen Hub beim Low-Shelf kompensieren. Anders herum kann man das Hochpassfilter in bestimmten Anwendungsszenarien auch auslassen und lieber etwas Low-End mit dem Shelving-EQ rausdrehen. Die Einsatzfrequenzen des Mitten-EQs reichen in den Monokanälen von 140 Hz bis lediglich 3,5 kHz! Da schon wieder: Der Profi in mir vermisst da irgendwie eine 5 oder 7 im höheren Mittenbereich, aber auch hier ist alles so abgestimmt, dass es ganz gut auch ohne die hohen Mitten funktioniert und auch klingt. Alles Zusätzliche an Vollparametrik oder erweitertem Frequenzgang hätte sicherlich den Kostenrahmen bei der Produktion gesprengt. Und schließlich hebt der High-Shelving-EQ schon bei 10 kHz an, was folgerichtig auch etwas den Präsenzbereich knapp darunter sowieso mit hoch nimmt. Wer damit im Einzelfall nicht klarkommt, kann ein anliegendes Line-Signal auch alternativ über die Stereokanäle einfliegen. Dort fehlt zwar die durchstimmbare Parametrik, aber es darf bei 2,5 kHz breitbandig angehoben oder abgesenkt werden.
Der Hauptausgang (Main Out L/R) geht per XLR raus an die Welt und wird an der LED-Aussteuerungsanzeige angezeigt, weiterhin gibt es symmetrische Klinkenausgänge für den Control Room. Ein Stereo-Kopfhörerausgang ist natürlich ebenfalls vorhanden, der auch sehr gut und extrem sauber klingt. All diese Anschlüsse sind von oben erreichbar, was das typische Gefummel hinten am Gerät erspart.
Wer dennoch hinten aus Neugier einen Blick auf das AR16-c wirft, wird sich erst wundern und dann hoffentlich wieder schnell freuen. Außer dem Anschluss für den Kaltgerätestecker und den USB-C-Connector ist da rein gar nichts. Moment, das stimmt nicht ganz, ein bisschen leer ist es schon. Es wäre noch locker Platz für einen kleinen verkehrt herum bedruckten Aufkleber in der Art von: „Hier gibt es nichts zu sehen oder zu stecken. Bitte gehen sie weiter und nehmen sie die Taschenlampe aus dem Mund. Diese Maschine möchte von oben angefasst werden und Ihnen außerdem auch keine Rückenprobleme bereiten.“

Presonus StudioLive AR16c: Killer, Filler oder Filter?
Presonus StudioLive AR16c: Killer, Filler oder Filter?

Das eingebaute Effektgerät

Per Aux1 und Aux2-Potis, vorhanden auf jedem Kanal, kann man dann typischerweise die einzelnen Instrumente einer Band auf ein Stereomonitoring auf die Bühne zurück mischen. Für externe Effektzumischungen bliebe dann kein AUX-Weg mehr übrig, in diesem Falle wird das Monitoring für die Band in Mono ausfallen müssen. Das kann sich aber lohnen, denn dann bliebe Aux2 zum Beschicken eines externen Multi-Effektgeräts oder Hallgeräts übrig, das dann wiederum über einen der Stereo-Inputs bequem im Mix eingebunden und per EQ geformt werden könnte.
Aber keine Panik, der AR16c besitzt ja noch ein als Dreingabe nicht zu verachtendes eingebautes digitales Effektgerät. Dieses hat praktischerweise einen eigenen Kanal inklusive Fader, der als „FX“ ausgezeichnet ist. Es kommt mit 16 Presets daher, welche man schnell mit einem Poti, das zum Einschalten gedrückt werden kann, ausgewählt und aktiviert hat.
Die „großen“ Hallräume (01 bis 05) wie Kathedrale usw. konnten mich persönlich nicht so brutal umhauen, da erwarte ich 2020 dann doch etwas dichtere und weniger scheppergefährdete Reflexionscluster, die im zeitlichen Verlauf eindeutiger in den oberen Mitten in die Dämpfung/Modulation fahren, wie es Schall in der Luft in einer komplexen Innenarchitektur tut. Schlechtreden möchte ich diese Presets aber nicht, denn dumpfe Instrumente lassen sich mit algorithmischen Halleffekten, die auf lediglich vielen Delay-Repetitionen basieren, prima im Mix einen Tick nach vorne holen.
Aus demselben Grunde, aber auch um die Klangpalette deutlich zu erweitern, wäre der Einbau eines Tilt-EQs für eine schnelle und einfache „Umfärbung“ des Effektsignals anstelle des dort vorhandenen Balancereglers aber noch besser gewesen. Vielleicht in der nächsten Serie? Während meiner Testmixerei ertappte ich mich dann dabei, dass ich die Programme „Vibrant Room“ und „Sweeping Reverb“ öfters mal einsetzte, um Signalen eine interessante Deepness zu geben, denn die klingen hervorragend. Es folgt meine übliche Standardkritik bezüglich integrierten Effektgeräte: Liebe Hersteller, wenn Delay-Programme an Bord sind, möchte ich wenigstens die BPM-Zahl live eintappen dürfen — meinetwegen aktiviert und illustriert durch 5 Sekunden langes Halten des Navigationspotis bis irgendwas zu blinken beginnt und damit anzeigt dass er auf ein paar Tappings vom Mischerpiloten wartet, um die BPM-Zahl zu errechnen.
Dafür braucht es keinen Flashram, das darf von mir aus flüchtig im Speicher resident sein, bis ich ein neues Programm auswähle. So etwas ist im Jahre 2020 etwas ärgerlich, aber die anderen Hersteller machen es ja fast alle auch so, mit dem Ergebnis, dass die meisten FOHs oder Tontechniker von einem eingebauten Effektgeräten als Add-on nie viel halten und es tendenziell eher ignorieren. Ich würde mir da mal was bei den Effekten der DJ-Hersteller abgucken, speziell bei Pioneer oder anderen Playern, die das Eintappen von BPM-Zahlen ermöglichen.

Presonus StudioLive AR16c: Das eingebaute Effektgerät
Presonus StudioLive AR16c: Das eingebaute Effektgerät
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Praxis

Aber ich kann doch noch mehr!

Ja, kannst du. Das Presonus AR16c ist nicht nur ein normales analoges Mischpult, es ist gleichzeitig ein komplett ausgestattetes Audiointerface mit 18 (!) Inputs und 4 Outputs, die per USB Typ-C vom Mischpult in die DAW hinein und zurück geroutet werden können. Das Ganze in bis zu 24 Bit/96 kHz.
Aber Moment, es geht zunächst ja auch ohne Computer: Trotz integrierter AD/DA-Wandlung besitzt der AR16c nämlich auch einen eingebauten SD-Card-Digitalrecorder/Player, der mit 24 Bit und wahlweise 44,1 oder 48 kHz Abtastrate aufnimmt und abspielt und das stellt keine Funktionsredundanz gegenüber den DAW-Recording-Funktionen dar. Mit ihm abgespielte WAVs oder hoch aufgelöste MP3s, dürfte die einfachste Methode darstellen z. B. ein simples Stereobacking oder Intros, Athmos oder einen im Vorfeld aufgenommenen Klick für den Drummer einer Band rauszugeben. Sicher gibt es noch andere Verwendungszwecke für das Abspielen vorgerenderter Sync-Signale im Modularsynthbereich oder für den Einsatz als Jingle- oder Hinweismaschine, sehr praktisch.
Eine SD-Karte ist schnell eingelegt und formatiert sowie jederzeit blitzschnell einsatzbereit. Falls mal ein Podcast oder die Homerecording-Session eines Synthesizer-Jams mit einem Rudel KORG Volcas schnell recordet oder ein Rehearsal aus dem schön überdämpften Proberaum spontan eingefangen werden soll, ist man mit einem schnellen Drücker auf Record stets auf der sicheren Seite.
Dies gelingt in den oben genannten Fällen erfahrungsgemäß simpel per Stereoaufnahme des Summensignals direkt vom Pult, so weit, so gut. Wer aber die gesamte Liveperformance im Club einfangen will, wird nach wie vor noch einen zusätzlichen externen Stereorecorder (und ein Stativ) brauchen, um damit auch den Raum vor Ort und somit auch die Response des Publikums, dessen Feedback, Beifall und Zurufe mit aufzunehmen. Ansonsten klingen Konzertaufnahmen direkt vom Pult gezogen meist seltsam steril, zumal ja auch noch für den Raum gemischt wurde.
Ist die zusätzliche „Raumaufnahme“ vom Gig in der Halle vorhanden, kann sie dann später im Subbass etwas gecuttet werden, damit es nicht zu boomy wird und dann zu etwa 10 % bis 30 % zur „trockenen“ Mischpultaufnahme hinzugemischt werden, was am Ende in etwa so klingt wie „dabei gewesen“, aber auch als amtlicher Musikrelease verwendbar wird.
Statt eines zweiten Stereorecorders kann die Raumathmo eines Live-Gigs selbstverständlich über einen Stereokanal direkt an die DAW weitergeben. Alle 18 Inputs des AR16c werden pre-fade an die integrierte Soundkarte weitergegeben und liegen somit zur Aufnahme bereit, wobei der Kanal mit dem Raum natürlich gemutet sein sollte, um nicht munter in die Welt hinaus und zurück zu feedbacken.

Fotostrecke: 2 Bilder Ein kleiner Convertible-PC oder Tablet-PC mit Stifteingabe und Touchscreen ist die Idealbesetzung um den AR16c zu einer vollwertigen 18-Kanal Liverecording-Lösung zu machen. Es sollte auch über eine SSD verfügen

Capture it!

Das führt uns gleich zu ernsthaftem Harddisk-Recording: Wer gleich einen Rechner per USB-C anbindet und die mitgelieferte Recording-Software Capture benutzt, ist gut abgesichert. Sie ist sehr übersichtlich und ohne Handbuch sofort intuitiv bedienbar, gleich scharf gestellt und schnappt sich schon in der Voreinstellung die analogen Inputs 1 bis 18 und zeigt sie sehr übersichtlich nebeneinander an
„Record-Lock“ wird bei Aufnahme automatisch aktiviert, sodass auch ein zufällig mit der Nase am Touchscreen vorbei schlierender stark betrunkener und äußerst kurzsichtiger Konzertbesucher mit starkem Technikinteresse nicht versehentlich die vielleicht wichtigste Liveperformance-Aufnahme deines Lebens verkacken kann. Den Monitor muss man zwar immer noch selber wieder sauber wischen, aber dafür kann die Darstellung der Wellenform in Capture ausgeblendet werden, was im Ergebnis tatsächlich eine schicke bildschirmfüllende Meterbay ergibt.
Allein für die Meterbay lohnt sich m. E. die Anschaffung eines kleinen externen Touch- und/oder Pen-based Notebooks mit SSD, auf den standardmäßig Capture, am besten im Kiosk-/Terminalmode als alleinige Software, vorkonfiguriert ist.
Convertibles oder Tablet-PCs sind ideal, da Capture auch ohne keyboardgestützte Dateieingaben des FOHs automatisch nach Datum die Audiodateien benennt. Eine feine Sache. Apropos Meterbay: Hier ist noch Platz für funktionale Verbesserungen in zukünftigen Software-Updates, falls den Programmieren bei Presonus unerwarteterweise langweilig werden sollte: Freuen würde ich persönlich mich über eine dritte Page in Capture mit Frequenzanalyse (Peak und Average), Stereophasenmeter, VU-Meter und RMS-Anzeige. Alle relevanten Editing-Funktionen wie Cut, Trim, Crop usw. sind natürlich an Bord und decken die Standards einer Harddisk-Recording-Software gut ab, schließlich ist Capture auch in größeren Digitalpulten des Herstellers sogar in der Hardware integriert, mit denen dann auch komplette virtuelle Soundchecks möglich werden. Es ist also ein viel genutztes und gereiftes Produkt und kein Add-on-Gimmick.
Presonus muss an dieser Stelle für seine herausragende Verzahnung seiner bereitgestellten Tools und der kohärenten, stimmigen Produktphilosophie gelobt werden, denn das macht alles wirklich sehr viel Sinn im Firmenkatalog. Nur beim Installieren des USB-Treibers im Vorfeld dürften absolute Beginner überfordert sein. Von den über ein Dutzend verschiedenen Modellen, die der Installer anzeigt, bitte also den auswählen, in dem der Begriff „USB“ und „AR“ auftaucht, diesen installieren und die anderen dringend ignorieren. Wenn schon ein gewiefter Profi wie ich im Coronastress zunächst den falschen Treiber installiert, wird es einem Recordingeinsteiger mit 95 prozentiger Wahrscheinlichkeit erst recht passieren.

Fotostrecke: 4 Bilder Presonus Studiolive AR16c im einsatz

Die Kirsche oben drauf ist eine Wassermelone

Nun ja, wir schreiben das Jahr 2020 und nicht 1989, daher sind vom Hersteller eines Audioprodukts die Software-Dreingaben nicht nur funktionsbedingt erweiternd und kurzfristig erheiternd, sondern eher als konkurrenzdruckbedingte Luxusgeschenkchen zu sehen. Wäre das AR16c eine Torte, wäre die Kirsche on top eine riesige Wassermelone.

Studio One und Magic Suite

Im Lieferumfang des AR16c ist nämlich nicht nur die komplette DAW-Umgebung Studio One Artist enthalten, die mitnichten ein abgespeckte Freeware-Version darstellt, sondern dank fünf mitgelieferter Softwareinstrumente, unbegrenzt nutzbarer Spuren und Busse auch fortgeschrittene User zufriedenstellen sollte.
Studio One hat mittlerweile seinen festen Platz im dicht gedrängten DAW-Himmel, speziell bei MIDI-intensiven Sequenzerpiloten, inne. Zur Wassermelone wird die Kirsche dann vollends mit der Dreingabe der Studio Magic Suite in der, nach erfolgter Registrierung und Anmeldung auf dem Presonus Server, ein satter Haufen zusätzlicher Pro Audioprogramme auf ihre Installation und Nutzung warten. Darunter solche Leckerbissen wie bx_Opto, SPL Attacker, Maag Audio EQ2, Lexicon MPX-i Reverb, das phänomenal klingende Synthstudio Arturia Analog Lab Lite und das rhythmisch inspirierende Effektewerkzeug Output von Movement sowie das beliebte Klanghelm SDRR2tube.
Gerade durch die Zugabe all dieser amtlichen Softwareprodukte wird das Presonus AR16c aus meiner Sicht zu einem Idealeinstieg in die Recording-Welt, ist aber auch als sinnstiftendes Upgrade eines noch wenig erfahrenen Neulings, der aber schon etwas Blut geleckt hat, extrem empfehlenswert. Vielleicht entdeckt ja Presonus irgendwann, dass es auch Sinn machen könnte, ihre Mischpulte mit anderen DAW-Welten zu koppeln, dann würden evtl. ganz neue Zielgruppen in der Zukunft entstehen oder bedient werden können. Kooperation statt Konkurrenz, in Zeiten von kleinen Pandemien zunehmend sinnvoll, oder

Ob Homerecording oder Bühne, der Presonus StudioLive AR16c Hybridmixer glänzt in beiden Funktionen.
Ob Homerecording oder Bühne, der Presonus StudioLive AR16c Hybridmixer glänzt in beiden Funktionen.

An dieser Stelle sollte man auch dringend darauf hinweisen, dass es ganz „unten“ in der AR-Reihe den kleinen Bruder AR8c gibt, der dank Drehreglern statt Fadern auch auf kleinstem Raum fast dieselbe Funktionalität und Qualität wie sein größerer Bruder AR16c bietet, nur eben begrenzt auf 8 Inputs plus 1x Super Channel wie oben beschrieben.
Den AR8c möchte ich daher persönlich in meine persönliche Top 3 der jamtauglichen Kleinstmixer empfehlen, vor allem all jenen, die einen kleinen analogen oder digitalen Synthzoo Zuhause haben und dafür eine praktische und sehr transportable Lösung suchen, wie sie ohne externen AD/DA-Wandler die einzelnen Audiospuren problemlos in die DAW kriegen. Da müsste an einen AR8c eigentlich nur noch so ein Tragegriff wie bei einem Aktenkoffer dran, schon würde sich die halbe Superbooth-Mannschaft so ein Ding zulegen. 

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Fazit

Hier stimmt die Herstellerangabe: Mit einem 18-kanaligen StudioLive AR16c Hybrid-Mixer können „kleinere“ Livegigs gemischt und gleich aufgenommen werden, um diese später im Studio zu veredeln. Aber auch Bandproben bekommen eine neue Workflow-Dimension, wenn die Band plötzlich in der Lage ist, sich selber sauber und tight direkt Pre-Faderstand per Capture oder in die DAW aufzunehmen, um später mit diesen Spuren Busse oder Stems für den Mixing Engineer oder den Mastering Engineer anzufertigen.
Mit dem richtigen Workflow ist dies heutzutage eine der gewinnbringendsten Methoden, den eigenen Bandsound professionell einzufangen. Da die Aufnahme „Pre“-Fader erfolgt, kann bei einem Gig auch mal ein Musiker ausfallen und durch eine zuvor gefertigte Aufnahme aus Capture heraus ersetzt werden. Ein FOH wird sicherlich nicht ein großes Hallenfestival mit dem AR16 mischen wollen, aber als Bandmischpult, das man als kleine Band immer dabei hat, ist es wirklich sehr sexy.
Vor allem im Punk, Garage, Rock und Folk, Solo oder Duettbereich dürfte es Anklang finden, nicht zuletzt durch die sagenhafte Qualität und Funktionalität angesichts seines niedrigen Preises. Und was spricht dagegen, den eingebauten SD-Recorder vor der Bandsession mit einer Clickspur zu versehen, damit das Ganze die rhythmische Tightness bekommt, die 85 % der Bands weltweit heutzutage haben wollen. Aber auch kleine Hörbuch-, Hörspiel- oder „Podcaststudios“ können mit einer Anschaffung eines AR16c um den professionellen Touch erweitert werden, den viele in diesem Bereich nötig hätten. Denn jetzt mal im Ernst: Niemand mag schlecht klingende Vlogs.
Auf der Habenseite stehen Class-A-Vorverstärker aus der hochgelobten Presonus XMAX-Reihe, 48 Volt Phantomspeisung, halbparametrische EQs auf den Einzelkanälen und schön abgestimmte 3-Band-EQs für die Line/Keyboard-Eingfliegersektion. Das Pult klingt außerdem einfach crisp und klar, während das Rauschverhalten für seine Preisklasse geradezu schockierend niedrig ist. Hoffentlich vermisst das nicht gleich wieder jemand, weil es ihn ganz nostalgisch zurück in seine Anfängerzeit zurück versetzt. Ich erinnere abschließend noch mal die älteren Leser: Wir alle haben das Rauschen gehasst und ich brauche es nicht zurück!

Es folgt meine absolute Kaufempfehlung für ein ausgereiftes und durchdachtes Gerät mit Zukunft.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hervorragender, rauscharmer Klang und Class-A Mic-Pres
  • durchdachtes Konzept und Ergonomie
  • Komplettlösung für Homerecording und Bühneneinsatz
  • sehr üppige, vollständige und wertige Softwareausstattung
  • robuste und tourtaugliche Verarbeitung
  • günstiger Preis
Contra
  • keine Einstellung (BPM) der Delay-Laufzeiten
Artikelbild
Presonus StudioLive AR16c Test
Für 589,00€ bei
Presonus StudioLive AR16c: Hybrid-Mischpult mit Stereo SD-Recorder, Bluetooth 5.0, Effekten und Mehrkanal-DAW-Interface
Presonus StudioLive AR16c: Hybrid-Mischpult mit Stereo SD-Recorder, Bluetooth 5.0, Effekten und Mehrkanal-DAW-Interface
Technische Spezifikationen
  • 18x 4 USB 2.0 (USB C) Audiointerface (24 Bit/96 kHz)
  • Mehrspuraufnahme auf Mac und PC via „Capture“
  • SD-Card-Recorder/Player mit 24 Bit/44,1 kHz (Aufnahme: WAV, Wiedergabe: WAV und MP3)
  • Bluetooth-5.0-Empfänger mit schnellem Pairing
  • 12 Mikrofoneingänge (XLR) mit Class-A-Mikrofonvorverstärkern
  • 48 V Phantomspeisung global zuschaltbar
  • 16 symmetrische Line-Eingänge (8 Monokanäle und 4 Stereokanäle)
  • 2 Instrumenteneingänge (Kanal 1 und 2)
  • Kanäle 1 bis 8 mit parametrischem Mitten-EQ und Hochpassfilter
  • Super Channel (Kanal 17/18) mit verschiedenen Eingangsmöglichkeiten: Cinch-Eingang (L/R), 3,5-mm-Stereoklinkenbuchse
  • zuschaltbare Wiedergabe von Bluetooth-Quellen und SD-Card bzw. USB-Playback-Stream vom Rechner
  • Main-Ausgang L/R (XLR) mit LED-Aussteuerungsanzeige
  • Stereo-Kopfhörerausgang
  • Digitaleffekt (16 Presets)
  • inkl. Studio One Artist (DAW-Software), Studio Magic Suite (PlugIn-Bundle) und Capture (Mitschnitt-Software)
  • Systemvoraussetzungen: Mac OS X 10.11 oder neuer / Win 7, 8 und 10
  • Abmessungen (B x T x H): 480 x 397 x 89 mm
  • Gewicht: 6,4 kg
  • Preis: 699,- Euro UVP
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Presonus StudioLive AR16c: Hybrid-Mischpult mit Stereo SD-Recorder, Bluetooth 5.0, Effekten und Mehrkanal-DAW-Interface

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von Bob Humid

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Profilbild von Alexander Horn

Alexander Horn sagt:

#1 - 18.10.2022 um 18:52 Uhr

0

Super Bericht. Hat mir enorm bei meiner Kaufentscheidung weitergeholfen. Danke Bob

Profilbild von Detlev

Detlev sagt:

#2 - 22.04.2025 um 00:11 Uhr

0

Vielen Dank für die Informationen, die mir sehr bei meiner Kaufentscheidung geholfen haben. Ich bin Anfänger und seit Wochen kämpfe ich mich durch den Mixerdschungel, dass mir der Kopf raucht. Jetzt habe ich zwei Favoriten, einmal den Mackie Onyx12 12-Kanal Premium Analogmischpult mit Multi-Track USB und den hier getesteten Presonus StudioLive AR16c. Die Tendenz geht in Richtung Presonus StudioLive AR16c

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