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Phonic Celeus 100 und Celeus Tube Test

Mit der Celeus-Serie bietet Phonic eine preisgünstige, umfangreich ausgestattete, analoge Mischpultserie. Digitale Effekte, USB-Schnittstelle, USB-Recorder und -Player, Bluetooth-Streaming und One-Knob-Kompressor gehören hier zum guten Ton. Wir testen die Modelle Celeus 100 sowie das Celeus Tube mit Transistor- und Röhrenverstärkung, die unter 200 Euro kosten und sich für Solo- und Kleinstprojekte empfehlen möchten, aber auch gute Helfer im Heimstudio sein könnten …

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Analoge Kleinmischpulte mit USB, Bluetooth und Rekorder: Phonic Celeus 100 und Celeus Tube

Details

Beide Pulte teilen das gleiche Design und ein nahezu identisches Layout mit drei analogen Eingängen, regelbarem Tape I/O, USB-Anbindung, Bluetooth-Schnittstelle und USB-Player/Recorder. Prinzipiell ist der Aufbau der drei Kanäle nach den Inputs gleich. So gibt es einen Dreiband-EQ (80 Hz, 2,5 kHz, 12 kHz / ±15 dB), einen post-fader geschalteten EFX-Send, einen Panoramaregler, eine Peak- und eine Signal-LED sowie ein Kanalpotentiometer. Einen Gain-Regler finden wir nur am ersten Kanal, die anderen beiden Kanäle haben einen Schalter für +4 dB / -10 dB. Ansonsten soll die Aussteuerung am Kanalpoti geregelt werden

Fotostrecke: 11 Bilder Der Phonic Celeus 100 in der Übersicht.

Kanal 1 nimmt an der Kombobuchse Mikrofone und Line-Signale auf; laute Signale werden via Pad gedämpft. Ein One-Knob-Kompressor sorgt für einfache Dynamikbearbeitung. Für Kondensermikros stellt das Pult schaltbare 48 Volt Phantomspeisung zur Verfügung. Kanal 2 bietet Stereo- und Monosignalen über zwei Klinkenbuchsen Einlass. Wahlweise kann eine Bluetooth-Verbindung über den Kanal geroutet werden. Das Celeus Tube besitzt einen weiteren Schalter, der den Eingang für Instrumente optimiert. PFL- oder Mute-Taster gibt es nicht.
Der dritte Kanal wartet neben seinem Mono/Stereo-Line-In mit einem USB-Player auf. Er spielt entweder Aufnahmen über das Mixer eigenen RAM (70 MB) oder einen USB-Stick ab. Zusätzlich gibt es einen analogen Tape In/Out (Stereo-Cinch), der sich mit dem USB-Interface ein Poti rechts neben der Master-Sektion teilt. Die Buchse des USB-Interfaces befindet sich ebenso an der Rückseite wie eine USB-Ladebuchse.
Der Master besitzt zwei Kanalpotis, ein Master-Meter mit 41 Segmenten, der Celeus 100 bietet zusätzlich einen fünfbandigen Grafik-EQ (80 Hz, 315 Hz, 1,2 kHz, 6,3 kHz, 16 kHz // ±12 dB). Das Summensignal verlässt den Mixer über zwei XLR-Buchsen auf der Front.
Beim Celeus Tube sitzt anstelle des Grafik-EQs eine ECC80 Doppeltrioden-Röhre mit getrennten Kathoden, die das summierte Signal verstärkt. Die Röhre wird von einer verschraubten Glasplatte geschützt, somit lässt sich die Röhre fix tauschen. Parallel zum Röhrensignal kann die transistorverstärkte Summe an dem darunter liegenden Klinkenbuchsenpärchen abgegriffen werden. Dafür musste die EFX-Beschriftung auf die Rückseite des Pultes weichen.
Die Effektsektion des Pults umfasst zehn Hall- , vier Delay- und zwei Chorus-Algorithmen. Die Templates können per Encoder angewählt und die jeweiligen Schlüsselparameter via Poti justiert werden. Der EFX-Return-Poti bestimmt die Lautstärke des Effekts im Mix. Der Kopfhörer ist mit dem Master verdrahtet. Die Effekte können vor dem EFX Level-Regler vorgehört werden. Ebenso lässt sich der Tape/USB-Eingang post-fader, aber pre-master kontrollieren. Der Player/Recorder bildet das optische Zentrum. Er spielt Wave-Files (16 Bit, 44,1 kHz) und MP3s oder nimmt die Summe als MP3-Datei auf.

Fotostrecke: 6 Bilder Fix eine Übersicht über die Mediaplayer der Pulte. Menü-Punkt: Recordings.
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Praxis

Die Mischpulte stehen gut auf dem Tisch und erlauben dank des luftigen Layouts reibungsloses Arbeiten. Warum beide Pulte andere Potikappen haben, ist mir nicht ersichtlich, zumal ich die abgerundeten Kappen des Celeus 100 für geschmeidiger halte als die kantigen des Celeus Tube.

Fotostrecke: 2 Bilder Vorbildliche Auflösung des Master-Signals.

Celeus 100 – Klang

Zunächst teste ich den Celeus 100 und fange mit den üblichen Sprechtests über ein Shure SM58 und Neumann TLM 103 an. Der E-Bass demonstriert ersatzweise die Aufnahmefähigkeit des Line-Eingangs für Pick-up-Instrumente. Abschließend gibt es eine Fahrt durch die Effekte. Bei der Groove-Aufnahme habe ich alle analogen Eingänge, auch Tape-In, belegt und arbeite ausschließlich mit Bordmitteln.

Audio Samples
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Sprachprobe mit einem Shure SM58, EQ und One-Knob-Kompressor Das Gleiche mit einem Neumann TLM 103 Britzelfrei, aber unspektakulär: Ein Bass an einem Line-Eingang Die Effektshow der Celeus-Mixer Volle Auslastung mit Playbacks und Instrumentarium

Celeus Tube – Klang

Wie beim Celeus 100 klingt die Transistorschaltung sehr gut. Die Röhre verursacht einen massiven Schub an Bässen, in meinen Augen vollkommen überbetont. Röhrensound kenne ich sonst als extrem sauber, rauscharm und seidig. Die folgenden Aufnahmen habe ich parallel vom Transistor- und Röhrenausgang mitgeschnitten. Das ursprüngliche Soundmaterial ist identisch.
Es gibt zwei Sprachaufnahmen mit dem Shure SM58 und Neumann TLM-103, eine Basslinie via Instrumenten-Eingang, einen Groove und eine Acid-Linie. Beim Groove ist am ersten Kanal ein Bass Bot TT-303 angeschlossen und mit Kompression sowie Effekten versehen. Die Kick liegt auf Kanal 2, die Snare auf Kanal 3. Weitere Playbacks finden über den Stereo-Tape-In Eingang.
Die Acid-Linie habe ich in den ultraroten Bereich gefahren, um die Punk-Fähigkeit der Eingangskanäle zu demonstrieren. Natürlich rauscht jetzt das ansonsten recht störfreie Pult, aber die Atmosphäre ist genau richtig!

Fotostrecke: 4 Bilder Phonics Celeus Tube macht eine scharfe Figur.
Audio Samples
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Sprachprobe mit einem Shure SM58, Transistoraqusgang Sprachprobe mit einem Shure SM58, Röhrenausgang Sprachprobe über ein Neumann TLM 103, Transistorausgang Sprachprobe über ein Neumann TLM 103, Röhrenausgang Basslinie über den Instrumenten-Eingang, Transistorausgang Basslinie über den Instrumenten-Eingang, Röhrenausgang Groove mit TT-303, Transistorausgang Groove mit TT-303, Röhrenausgang Bass Bot TT-303 im Overdrive, Transistorausgang Bass Bot TT-303 im Overdrive, Röhrenausgang

Mediaplayer/Rekorder

Die Bedienung des Players gelingt intuitiv; die Steuerung ist zwar einfach gehalten, doch effektiv. Songs und Playlisten lassen sich sogar auf großen Speichermedien leicht auffinden. Das Füllen des internen Speichers soll per USB-A -auf-USB-A-Kabel gelingen, zum Beispiel über einen Computer. Das hat im Test leider nicht funktioniert, weder von einem Mac noch von einem Windows-PC. Schade, denn dort hinein passen immerhin 60 Minuten Audio bei 128 kbs.
Aufnahmen sind nur im MP3-Format (128 kbs) möglich. Allerdings verzerren sämtliche Versuche, einen Mitschnitt von meinem Mix aufzunehmen. Zudem produziert der Rekorder Dropouts. Kurioserweise werden Vocals sauber aufgenommen – so taugt der Rekorder höchstens als Diktiergerät.

Audio Samples
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Mix mit internem Rekorder aufgenommen Sprachprobe mit internem Rekorder aufgenommen EFX Show mit internem Rekorder aufgenommen
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Fazit

Die Kleinmixer der Celeus-Serie sind, gemessen am Preis, ein Knüller. Sound, Anschlüsse, Qualität und Design stimmen. Dazu kann ich mir als Musiker aussuchen, ob ich lieber mit der Röhrenverstärkung des Celeus Tube für 169 Euro arbeiten möchte oder ob es der Celeus 100 für 119 Euro und 5-Band-Master-EQ sein soll. Beide Mixer eignen sich für Solo- und Kleinstprojekte und sind gute Helfer im Heimstudio. Der Mediaplayer hinterlässt einen zweischneigen Eindruck. Er spielt zwar tadellos, nimmt aber nicht vernünftig auf. Also greift man besser zu den analogen Tape-In/Outs oder nutzt die USB-Schnittstelle. Die fehlenden PFL- und Mute-Schalter kann ich bei einem Pult dieser Größe gut verschmerzen. Macht unterm Strich vier Sterne für die Phonics.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Preis
  • Sound bei Transistor Out
  • Inputs und Routing
  • gut strukturierter interner Player
  • Effekte
  • detailliertes Master-Meter
  • fünfbandiger Grafik-EQ im Master (Celeus 100)
Contra
  • kein PFL
  • MP3-Rate für Recording nicht einstellbar
  • Aussetzer bei Recording auf USB-Stick
Artikelbild
Phonic Celeus 100 und Celeus Tube Test
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