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MXR Dookie Drive V3 Test

Wer in den 90er Jahren musikalisch sozialisiert wurde, kam am Album „Dookie“ von Green Day eigentlich nicht vorbei. Die erste Major-Label-Produktion der kalifornischen Punkrocker bestach durch eine rotzigen Punk-Attitüde gepaart mit einem sehr dichten und fetten Gesamtsound. Und einige hitverdächtige Songs auf der Scheibe von 1994 ließen schon damals erahnen, wo die Reise für die Band in den nächsten Jahren noch hingehen sollte.
Billie Joe Armstrong, Sänger und Gitarrist der Band, benutzte damals im Studio zwei modifizierte Marshall-Amps

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mit zwei sehr unterschiedlichen Zerr-Charakteristiken. Das Mischverhältnis dieser beiden Sounds bestimmte während der Produktion seinen Gitarrensound auf „Dookie“. Das Team von MXR hat es sich zum 25. Jubiläum des Albums zur Aufgabe gemacht, diese beiden Sounds in einem Pedal einzufangen und sie stufenlos miteinander kombinierbar zu machen. Für die dritte limitierte Auflage ziert das Regenbogen-erbrechende Einhorn aus dem Cover-Artwork des aktuellen Albums „Father of all …“ das Pedal.

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Details

Das Dookie Drive sitzt in einem silbernen Gehäuse aus gebürstetem Aluminium, wiegt 215 g und kommt in den gewohnten MXR-Maßen 60 x 110 x 50 (BxTxH). Auf der vorderen Pedalhälfte befinden sich vier Potis für Gesamtlautstärke (Output), den Grad der Verzerrung (Gain), den Höhenanteil (Tone) und das Mischverhältnis der beiden Overdrive-Schaltkreise (Blend). Mit dem Blend-Poti auf Linksanschlag landet man im sogenannten Crunch-Gain- und auf Rechtsanschlag im High-Gain-Bereich des Pedals. Alle Einstellungen dazwischen sorgen für eine stufenlose Mischung der beiden Zerr-Charakteristiken. Das Crunch-Gain lässt sich in seiner Intensität und Lautstärke mittels zweier Trimmpotis im Inneren des Pedal regeln. Somit kann man tatsächlich von zwei unabhängigen Schaltkreisen reden, denn das Gain-Poti auf der Oberseite beeinflusst wiederum nur den High-Gain-Bereich. Für den Gesamtsound zuständig sind das Output-Poti, das Tone-Poti und ein kleiner Taster für eine optionale Mittenabsenkung. Der True-Bypass-Fußschalter und die grüne LED sitzen auf der vorderen Pedalhälfte und die Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich an den Seiten. An der rechten Seite hinter der Eingangsbuchse erfolgt die Stromzufuhr per 9V-Netzteil mit einer Stromaufnahme von 11 mA, Batteriebetrieb ist ebenfalls möglich.

Fotostrecke: 8 Bilder MXR hat es sich zur Aufgabe gemacht, Billie Joe Armstrongs Gitarrensound…
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Praxis

Getestet wird das Dookie Drive mit einer Patrick Eggle Berlin Plus (PRS-Style Gitarre) und einer Tokai Les Paul. Als Amps stehen ein Budda Superdrive 80 und ein Orange Rockerverb zum Test bereit und abgenommen wird ein WGS Veteran 30 Speaker mit einem Mix aus Shure SM57 und Audix D2. Das Dookie Drive wurde in erster Linie dafür konzipiert, einem unverzerrten Amp seinen Stempel aufzudrücken, weshalb es hier auch hauptsächlich vor cleanen Amps zur Verwendung kommt. Die internen Trimmpotis wurden, wenn nicht anders beschrieben, in ihrer Werkseinstellung belassen. Für einen ersten Test geht es in den Clean-Kanal des Superdrive 80 mit allen Reglern auf 12 Uhr. Nach einem Durchgang im Bypass hören wir das Blend-Poti zunächst ganz links, danach auf 10 Uhr und 14 Uhr und schließlich ganz rechts. Insbesondere beim Vergleich der beiden Extremeinstellungen wird klar, dass sich die Overdrive-Sektionen insbesondere durch ihre Mittenwiedergabe unterscheiden. Während das Crunch-Gain (links) mit etwas weniger Gain und mehr tiefen Mitten aufwartet wird es im High-Gain-Modus schneidender und aggressiver. Die beiden Seiten lassen sich somit vielleicht am einfachsten mit „vintage“ und „modern“ beschreiben. Die Marshall-Gene sind allerdings in jeder Einstellung klar zu vernehmen.

Audio Samples
0:00
Blend-Check –> Steg-Humbucker in den cleanen Amp (off/on)
GitarreOutputGainBlendToneScoop
PRS-Style13:0013:00min/10:00/14:00/max12:00off

Als nächstes wollen wir die Funktion des internen Gain-Potis beleuchten und hören es nach einem Durchgang im Bypass in der 9-, 12- und 15-Uhr-Stellung. Das Gain-Poti beeinflusst nur die Crunch-Gain-Sektion und für einen definierten Sound ist man am besten in der Werkseinstellung um 12 Uhr aufgehoben.

Audio Samples
0:00
Gain-Check Crunch-Gain –> Steg-Humbucker in den cleanen Amp (off/on)
GitarreOutputGain (internes Trimpoti)BlendToneScoop
PRS-Style13:0009:00/12:00/15:00min12:00off

Hat man sich für eine Grundeinstellung des Crunch-Gain entschieden, lässt sich über das Gain-Poti auf der Oberseite die Verzerrung der High-Gain-Sektion regeln. Wir hören es auf 8-, 10- und 14-Uhr und in Maximalstellung.

Audio Samples
0:00
Gain-Check Crunch-Gain –> Steg-Humbucker in den cleanen Amp
GitarreOutputGainBlendToneScoop
PRS-Style13:0008:00/10:00/14:00/maxmax12:00off
Das MXR Dookie Drive zeigt sich im Test als äußerst vielseitiger Verzerrer.
Das MXR Dookie Drive zeigt sich im Test als äußerst vielseitiger Verzerrer.

Wir wechseln zur Les Paul in den Clean-Kanal eines Orange Rockerverb und beleuchten die Funktion des Tone-Potis in der 9-, 12-, 15-Uhr- und Maximalstellung. Der Tone-Regler greift beherzt in den hohen Frequenzen zu und klingt in jeder Einstellung praxistauglich. 

Audio Samples
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Tone-Check –> Steg-Humbucker in den cleanen Amp
GitarreOutputGainBlendToneScoop
Les Paul13:0013:0014:0009:00/12:00/15:00/maxoff

Wir bleiben bei der Les Paul, drehen den Blend-Regler etwas mehr in den Vintage-Bereich und checken den Scoop-Switch. Der kleine Taster beschneidet die Mitten und bei höheren Gain- und Tone-Einstellung erinnert der Sound nun fast schon an einen Big Muff. Leider besitzt diese Funktion keine eigene LED.

Audio Samples
0:00
Scoop-Check –> Steg-Humbucker in den cleanen Amp
GitarreOutputGainBlendToneScoop
Les Paul13:0014:0011:0014:00off/on

Zu guter Letzt wollen wir dem Dookie Drive nun auch noch eine Chance im Singlecoil-Betrieb geben. Wir hören den Hals-Singlecoil der Patrick Eggle in den Clean-Kanal des Superdrive 80 und nutzen das Pedal als Low-Gain-Overdrive. Das Ergebnis fällt zwar etwas mittenlastig aus, aber im Mix könnte so ein Sound mitunter genau das Richtige sein.

Audio Samples
0:00
Low-Gain-Boost –> Singlecoils in den cleanen amp (off/on)
GitarreOutputGainBlendToneScoop
PRS-Style15:0009:0015:0010:00off
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Fazit

Das MXR Dookie Drive ist definitiv mehr als bloß ein Overdrive-Pedal für Green-Day-Fans. Es ist ein äußerst vielseitiger Verzerrer, mit dem sich sowohl Overdrive- als auch Distortion-Sounds auf sehr ansprechende Art und Weise realisieren und miteinander kombinieren lassen. Auch wenn es klanglich stark an die Marshall-Amps der 90er Jahre erinnert, dürfte es für das Dookie Drive ein Leichtes sein, an unterschiedlichen Verstärkern zu glänzen. Das Blend-Poti erweist sich dabei als gleichermaßen simpel wie effektiv, denn sobald dem Sound ein wenig Biss und Präsenz auf der einen, oder aber Wärme und Definition auf der anderen Seite fehlen, reicht ein kurzer Twist in die richtige Richtung, um das Problem zu lösen. Schade eigentlich, dass man für dieses Pedal den „Signature-Aufpreis“ zahlen muss, denn ohne Einhorn und mit einem für MXR üblichen Preis weit unter der 200-Euro-Marke hätte das Dookie Drive vermutlich die volle Punktzahl geholt.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • allgemeine Klangqualität
  • große Vielseitigkeit
  • durchdachtes Design
Contra
  • hoher Preis
Artikelbild
MXR Dookie Drive V3 Test
Für 249,00€ bei
Auf der Pro-Seite des MXR Dookie Drive stehen die Klangqualität und Vielseitigkeit, die man sich aber mit dem Signature-Aufpreis erkaufen muss.
Auf der Pro-Seite des MXR Dookie Drive stehen die Klangqualität und Vielseitigkeit, die man sich aber mit dem Signature-Aufpreis erkaufen muss.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: MXR
  • Modell: Dookie Drive V3
  • Typ: Overdrive-Pedal
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Regler/Schalter: Output, Gain, Blend, Tone, Scoop, 2 interne Trimmpotis
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (nicht im Lieferumfang), Batterie
  • Stromaufnahme: 11 mA
  • Abmessungen: (BxTxH) 60 x 110 x 50
  • Gewicht: 215 g
  • Ladenpreis: 243,00 Euro (Oktober 2020)
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