Anzeige

Marshall Major II Black Android Test

Mit dem Major II Android Black betritt das neue Topmodell aus Marshalls mobiler Kopfhörerserie die Bühne.

01_marshall_major_mkii_teaser

Auf dem Papier gibt der schmucke Schwarze einiges her, doch das ist auch notwendig, damit sich der Lieblingssound jederzeit entspannt genießen lässt. So hat sich Marshall in der Neuauflage nicht nur der Ergonomie und Flexibilität, sondern vor allem auch dem Klang gewidmet. Wir testen, ob der Major II einen entsprechend guten Auftritt hinlegt!
Obwohl es sich im Namen bereits andeutet, sei vorab in aller Deutlichkeit gesagt: Unser Testmodell richtet sich ganz speziell an Nutzer eines mobilen Geräts mit Android-Betriebssystem. Für alle anderen gibt es diesen Kopfhörer in einer Variante ohne „Android‟ im Namenszusatz. Neben dem getesteten schwarzen Exemplar sind auch Modelle in Weiß und Braun erhältlich.

Details

Auftritt des Marshall-Kopfhörers

Der erste Eindruck des Kopfhörers ist durchaus positiv. Der Umkarton mit matt-satinierter Oberfläche bietet in stylischer Aufmachung alle relevanten Infos. Beim Öffnen stellt sich der Karton als Schuber heraus, der eine schwarze Innenbox beherbergt. Der Lieferumfang besteht aus Kopfhörer und separatem Kabel samt Mediasteuerung sowie einer einfachen mehrsprachigen Bedienungsanleitung. Ein 6,3mm-Adapter liegt dem Kopfhörer leider nicht bei. Das war beim Major I noch anders. Auch eine Transporttasche fehlt dem Kopfhörer. Hervorzuheben ist, dass die Verpackung mit erfreulich wenig Plastik auskommt. 

Viel ist nicht dabei, wenn man die Masrhall-Headphones kauft.
Viel ist nicht dabei, wenn man die Masrhall-Headphones kauft.

Aufbau

Der Major II ist ein geschlossener, ohraufliegender Kopfhörer. Wie es sich für einen mobilen Hörer dieser Größenordnung gehört, ist der Major II faltbar, wobei das Gelenk der Hörschalen neu konstruiert wurde. In Verbindung mit Kopfband und Bügel soll der Kopfhörer noch besser sitzen. Auch soundtechnisch wurde aufgerüstet. Die neuen, dynamischen 40mm-Treiber sorgen laut Hersteller für tiefere Bässe, produzieren differenziertere Mitten und liefern feiner aufgelöste Höhen liefern. Wir dürfen auf den Hörtest gespannt sein.

Technik

Kurz zu den technischen Werten der schwarzen Schönheit. Die Empfindlichkeit ist mit 99 dB SPL bei 100 mV@1kHz im mittleren Bereich angesiedelt. Gegenüber den 32 Ohm des Vorläufers fällt die Impedanz des Major II mit 64 Ohm recht hoch aus. Daher muss das Android-Gerät, an das der Major angeschlossen wird, einen ordentlichen Output liefern. Der Frequenzbereich wurde laut Datenblatt auf 10 – 20000 Hz erweitert. Damit reicht der Bassbereich theoretisch 10 Hz unter den des Vorgängers. 

Fotostrecke: 3 Bilder Der Faltmechanismus sorgt für ein geringes Packmaß unterwegs.
Anzeige

Praxis

Optik & Handling

Der Marshall Major II fühlt sich wertig an. Dasselbe gilt für die Verarbeitung. Es gibt nirgendwo überstehende Grate, Fäden oder Farbschwankungen. Die Netze der Hörmuscheln wurden anscheinend nicht aus Kunststoff gefertigt, sondern aus einer Naturfaser. Der neue Faltmechanismus ist gelungen, er wirkt robuster als bei seinem Vorgänger. Allerdings täuscht die Optik ein wenig: Die Verblendung des Klappmechanismus ist keineswegs aus Metall, sondern aus Plastik.
Die Flexibilität der kippbaren Hörmuscheln ist enorm, die Verwindungssteifheit des Bügels äußerst gering. So lässt sich der Kopfhörer einfach und sicher aufsetzen, da er sich nahezu jeder Kopfform anpasst. Trotz allem überzeugt der Tragekomfort nicht durchgängig, denn der Anpressdruck ist deutlich zu hoch. Zwar garantiert er sicheren Sitz, doch drücken die Hörmuscheln bei mir schon nach einer Viertelstunde kopfschmerzverdächtig auf den Schädel. 

Fotostrecke: 7 Bilder Die Hörmuscheln überzeugen mit optimalem Anpressdruck und …

Usability

Das Kabel hat teilweise eine Spiralwindung und bringt etwa 1,25 m beziehungsweise ausgezogen etwa 2 m ans Maßband. Es bietet an beiden Enden einen 3,5-Millimeter-Klinkenstecker mit Knickschutz und metallenen Griffstücken. Aufgrund ihrer Riffelung liefern sie guten Grip. Bei einem der beiden Stecker handelt es sich um einen Winkelstecker mit einer goldenen Metallspirale als Knickschutz. Der Winkelstecker erlaubt ein optimales Verstauen des angeschlossenen mobilen Geräts. Die zugehörigen Klinkenbuchsen liegen unterhalb der Hörmuscheln. Dabei kann man an die freie Buchse der zweiten Hörmuschel einen weiteren Kopfhörer anschließen. Marshall nennt dieses Feature „Musik Share“. Keine ganz neue Idee, aber einen Pluspunkt wert. Die im Kabel integrierte Bedieneinheit für Android-Geräte bietet eine Dreiknopf-Bedienung zum Annehmen und Abweisen von Telefongesprächen, zum Auswählen von Musiktiteln und zur Lautstärkeregelung. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die fehlende Beschriftung der Remote. Somit heißt es, auf den Karton zu schauen und auswendig zu lernen. Auch ein Mikrofon ist in die Bedieneinheit integriert, um Gespräche führen zu können. Play- und Pause-Funktion funktionieren per einfachem, zweifachem oder dreifachem Klicken des mittleren Bedienknopfs; auch das Annehmen und Beenden von Anrufen klappt ohne Probleme. Die Soundqualität des Mikrofons ist für den Dauergebrauch zwar bescheiden, für den Einsatz zwischendurch aber in Ordnung.

Klang

Beim Sound gibt es viel Positives zu vermelden. EDM-Tracks profitieren von den wunderbar fein auflösenden Höhen, Bässe sind für Treiber dieser Größe vergleichsweise satt und rund. Und im Ultra-Low-Bereich arbeitet der Major II ganz hervorragend. Fans von Hip Hop und Urban Music werden daran Spaß finden. Die Mitten werden insbesondere im typischen Frequenzbereich der Vocals gut differenziert wiedergegeben. Dadurch ist die Sprachverständlichkeit hervorragend. Allerdings fehlt mir bei diesen Songs etwas die Anbindung zwischen den drei Frequenzregionen. Zudem kann der Frequenzgang bei reinen Sprachproduktionen auf Dauer ermüden. Aber für Gitarren-Rock sollte der Marshall-Kopfhörer doch optimales Hörvergnügen bieten! Also werfe ich den Song „Bridge Burning“ der Foo Fighters an und bin absolut geplättet. Wer auf dem Major II waschechten Rocksound laufen lässt, muss aufpassen, dass ihm nicht die Tränen in die Augen schießen. Die Auflösung der Mitten sorgt neben der Sprachverständlichkeit auch für eine wunderbar detaillierte Abbildung der Gitarrensounds, die nach dem Check mit Musiktiteln anderer Stilistik so nicht zu erwarten war. Weiter geht’s mit einer leicht in die Jahre gekommenen, recht mittenlastigen Metal-Produktion. Der Track „Davidian“ von Machine Head stellt für einige Kopfhörer eine echte Herausforderung dar. Kein Problem für den Major II, er liefert differenzierte Double-Bass-Attacken und Druck ohne Ende bei den Gitarren. Allerdings muss ich feststellen, dass die Höhen zwar brillant, aber nicht unbedingt seidig klingen. Je nach Produktion lässt sich ein deutliches Zischeln nicht verleugnen.

Fotostrecke: 2 Bilder Satte und runde Bässe, aber…

Bei entsprechenden Produktionen liefert der Major II ein hervorragendes, ultraweites Stereobild mit sehr guter Lokalisationsschärfe. Diese Vorteile spielt der Kopfhörer auch bei klassischer Musik aus. Die hier typische große Dynamik setzt der Marshall-Kopfhörer hervorragend um. Es wäre daher zu kurz gedacht, diesen Kopfhörer ausschließlich auf Rock und Pop festlegen zu wollen. Die neuen 40mm-Treiber zeigen zusammen mit den ohraufliegenden Hörmuscheln eine exzellente Dämpfung von Außengeräuschen und machen umstehende Mitmenschen nicht zwangsläufig zu Mithörern.

Anzeige

Fazit

Der Marshall Major II für Android-Geräte hinterlässt einen überwiegend positiven Eindruck. Optik, Verarbeitung und Performance des schwarzen Schönlings sind vorbildlich. Auch der Klang überzeugt: Der Major II bietet nicht nur wunderbar tiefe Bässe, sondern auch äußerst differenzierte Mitten und fein auflösende Höhen. Klar, dieser Kopfhörer kann EDM, Urban, Klassik und auch Jazz. Wer aber auf Gitarrenmusik steht und Rock, Alternative oder Metal hört, könnte im Marshall Major II so etwas wie einen seelenverwandten Kumpel finden. Weniger schön sind sind lediglich der hohe Anpressdruck des Bügels sowie der geringe Lieferumfang ohne 6,3mm-Adapter und Transporttasche. Das lässt sich aber verschmerzen und mit wenigen Euro beheben. Deshalb herrscht für diesen Kopfhörer strenge Antestpflicht!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr differenzierte Mittenwiedergabe
  • geringes Packmaß
  • gute Anpassung an Kopfform
  • Spiralkabel mit über 2 m Länge
  • „Musik Share“ (Anschluss eines weiteren Kopfhörers möglich)
Contra
  • kein 6,3mm-Adapter
  • keine Transporttasche
Artikelbild
Marshall Major II Black Android Test
Für 69,00€ bei
20_marshall_major_mkii_final
Features & Spezifikationen
  • Tragetyp: ohraufliegend
  • Bauweise: geschlossen
  • Schalldruck: 99 dB
  • Impedanz: 64 Ohm
  • Frequenzbereich: 10 – 20000 Hz
  • Farbe: Schwarz
Preis € 118,– (UVP)
    Hot or Not
    ?
    01_marshall_major_mkii_teaser Bild

    Wie heiß findest Du dieses Produkt?

    Kommentieren
    Profilbild von Randy Marsh

    Randy Marsh sagt:

    #1 - 30.06.2016 um 08:39 Uhr

    0

    Marketing schlau aber braucht man das?!

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
    Bonedo YouTube
    • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
    • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?
    • Some Bluesy Sounds with the Quilter Elevate!