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Harley Benton CST-24T Deluxe Test

Praxis

Sound/Bespielbarkeit:

Trocken angespielt liefert die CST-24 ein ausgewogenes Klangbild und schwingt durchschnittlich lang aus. Die Bespielbarkeit ist dank der Werkseinstellung gut und die mit einem “C” bezeichnete Halsform liegt komfortabel in der Hand. Die Gitarre ist bis in die höchsten Lagen gut zu bespielen. Im Sitzen wie im Stehen pendelt sich die Gitarre exakt in der Waagerechten ein.
Für die folgenden Audiobeispiele schließe ich sie an meinen Marshall JVM 410 an und nehme die mit zwei Vintage 30 Speakern bestückte Box mit einem SM 57 ab.
Los geht es mit dem cleanen Kanal des Amps. Dabei schalte ich durch alle drei Pickup-Positionen, beginnend am Hals.

Audio Samples
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Clean: Alle drei PU-Positionen

Im Doppelspulenbetrieb kommt in der Halsposition ein recht dicker Klang zustande, der mit einem deutlich ausgeprägten Anschlag beginnt. Die Mittelposition ist gewohnt perlig, besitzt aber natürlich wesentlich mehr Mittenanteile als beispielsweise die Mittelposition zweier Singlecoils. Überrascht hat mich jedoch der Klang des Steghumbuckers, der bauartbedingt mittig daherkommt, dabei aber eher schlank klingt. Das finde ich durchaus positiv, denn dieser Umstand kommt dem Ton am zerrenden Amp zugute, dazu aber später mehr.
Und nun das Ganze noch einmal mit dem Tone-Regler nach oben gezogen, der so die Doppelspuler splittet.

Audio Samples
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Clean: Tonabnehmer gesplittet

Hier kommt ein wesentlich drahtigerer und dünnerer Sound zustande, der das Klangbild der Gitarre in eine komplett andere Richtung steuert. Mir persönlich klingen alle drei Positionen etwas zu glasig, aber das ist nur meine subjektive Meinung. Fakt ist aber, dass die Gitarre so ein ganz anderes musikalisches Gebiet abstecken kann.
Weiter geht es mit dem Crunch-Kanal des Verstärkers. Zuerst sind die Tonabnehmer normal, im zweiten Beispiel dann gesplittet zu hören.

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Crunch: Humbucker-Mode Crunch: PU gesplittet
Die Harley Benton CST-24T überrascht mit amtlichem Sound und toller Bespielbarkeit.
Die Harley Benton CST-24T überrascht mit amtlichem Sound und toller Bespielbarkeit.

Am zerrenden Amp tönt die Gitarre in allen drei Pickup-Schaltungen im Normalbetrieb bauchig und liefert einen recht breiten Rocksound. Dabei bleiben die Attacks aber weiterhin deutlich vernehmbar und sorgen dafür, dass der Sound nicht matscht.
Gesplittet bleibt der glasige Charakter bestehen, gefällt mir aber deutlich besser als im cleanen Kanal des Amps.
Wie die CST-24T mit etwas mehr Gain klingt, kann man in den nächsten beiden Beispielen hören.

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Mehr Gain Beispiel 1 Mehr Gain Beispiel 2

Je höher der Zerrgrad am Amp, desto wohler scheint sich unsere Testkandidatin zu fühlen. Gerade der Steg-Humbucker liefert hier überzeugende Klänge, die mit hoher Durchsetzungskraft und schönen Mitten punkten können. Auch gesplittet macht die Gitarre eine gute Figur. Der Sound wird natürlich dünner, verliert aber nicht an Gewicht. Hier und da tönt sie sogar recht Strat-ähnlich.
Natürlich muss auch der High-Gain-Kanal des Amps herhalten. Hier verwende ich aber nur den Steg-Humbucker, wieder erst im Normalbetrieb, dann gesplittet.

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High Gain: Steg-PU Humbucker-Mode High Gain: Steg-PU gesplittet

Ich muss zugeben, dass mir der Klang des gesplitteten Tonabnehmers hier besser gefällt, denn er ist nicht ganz so schwammig und breit wie im Doppelspulbetrieb, da die tiefen Frequenzen ausgedünnt werden.
Natürlich interessiert mich auch, wie sich die Gitarre im Solospiel zeigt. Die erste Hälfte habe ich mit dem Hals-, die zweite dann mit dem Steg-Humbucker eingespielt. Auf das Splitten der Tonabnehmer habe ich dabei aber verzichtet.

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Leadsound: Hals-PU, dann Steg-PU

Die Gitarre liefert einen fetten und schmatzenden Leadsound, der sich sehr gut durchsetzt und einen modernen Klang bietet. Dank der ausgeprägten Attacks werden die Töne klar wiedergegeben, was mir sehr gut gefällt. Aufgrund der guten Werkseinstellung und der modernen Halsform fällt das Solieren zudem sehr leicht.

Kommentieren
Profilbild von Kuni

Kuni sagt:

#1 - 23.06.2018 um 11:59 Uhr

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"Der Korpus besteht aus Mahagoni, auf den eine gewölbte Ahorndecke geleimt wurde."
Das dürfte mit ziemlicher Sichereheit in einem Punkt nicht stimmen. Die Decke ist nicht gewölbt weil das eine gewölbte Ahorn-Decke ist. Die Decke ist gewölbt, weil das Mahagoni gewölbt ist, auf das das Ahorn-Funier formaufgeleimt ist.So ist es zumindest bei meiner CST24T Paradise Flame.

    Profilbild von Bassel

    Bassel sagt:

    #1.1 - 26.06.2018 um 08:53 Uhr

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    Hi Kuni,Du hast natürlich recht, es handelt sich um ein aufgeleimtes Ahorn- Furnier.
    Die Änderung im Test wird gleich vorgenommen.
    Danke für den Hinweis.Grüße
    Bassel

Profilbild von Kryptyk

Kryptyk sagt:

#2 - 21.09.2018 um 13:45 Uhr

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Und wieder einmal beweist Harley Benton, das gutes Equipment und gute Gitarren nicht die Welt kosten müssen. Bedenkt man das bei "Markenhersteller" mindestens 1/3 des Preises für den Namen bezahlt wird und man auch die Zwischenhändler und eventuelle Endorser als Endverbraucher mit bezahlt hat man bei Harley Benton für den Preis die Gitarren zu echten Gegenwert. Würde man bei "Markenhersteller" die Kosten für Endorser, den Markennahmen und die Werbung wegfallen, wären die "original" Gitarren auch nicht viel teurer......Daher wer die Qualität der HB Gitarren und dem Equipment am Preis festmacht, sollte sich mal ernsthaft überlegen, ob er für seine musikalische Ausrüstung, nicht viel zuviel gezahlt hat.

Profilbild von Andre Doernemann

Andre Doernemann sagt:

#3 - 25.09.2019 um 14:21 Uhr

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Mir fehlt noch ein Hinweis zum Hals, C, ja ob, aber wie ist die Dicke?

Profilbild von FLOYD HENDRIX

FLOYD HENDRIX sagt:

#4 - 12.05.2021 um 12:51 Uhr

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Wie so oft, eine wunderbare Gitarre von Harley Benton.
Aber generell, halte ich Splitting Coils für Unsinn, da nicht nur bei Dieser hier, sondern auch bei vielen anderen Gitarren (auch "Markenmodellen") das Splitting der Coils den dünnen Sound verursacht.(Sind eben als Humbucker und nicht als Single Coils ausgelegt). Will man unbedingt einen Humbucker und Single Colis Sound haben, dann sollte man lieber zu einer HSS oder HSH Gitarre greifen, da sind dann echte Single Coils drin und der Sound ist auch variabel und als echter Single Coil im Gegensatz zu den gesplitteten auch voller. Die Gitarre ist sehr gut für Rockmusik in Richtung: DIO, Scorpions etc.

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