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Hamstead Soundworks Odyssey Intergalactic Driver Test

Der Hamstead Soundworks Odyssey Intergalactic Driver des im englischen South Cambridgeshire ansässigen Effektpedalherstellers ist zumindest laut Produktbeschreibung ein äußerst interessantes und vor allem variables Zerrpedal.


Sein Einsatzbereich erstreckt sich demnach vom Cleanboost über Classic Rock, Heavy Metal bis hin zu satten Fuzz-Klängen und über eine breite Palette unterschiedlicher Zerrsounds. Was von diesen vollmundigen Versprechen zu halten ist und wie intergalaktisch seine Performance tatsächlich ist, das werden wir im Folgenden herausfinden.

Details

In einem Karton und einem Stoffsäckchen sicher verpackt erreicht der Odyssey Intergalactic Driver sein Ziel und kann schon auf den ersten Blick mit seiner hochwertigen Verarbeitung überzeugen. Zum Lieferumfang gehört außerdem eine ausführlich in Englisch geschriebene Bedienungsanleitung inklusive Einstelltipps.Der vollständig aus Metall gefertigte Zerrer misst 70 x 130 x 65 mm, bringt 550 Gramm auf die Waage und ist mit einer perfekt aufgetragenen schwarz-grauen Lackschicht versehen.

Fotostrecke: 5 Bilder Als Allzweckwaffe in Sachen Verzerrung pru00e4sentiert sich der Hamstead Soundworks Odyssey Intergalactic Driver.

Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich an der Stirnseite sowie der Netzteilanschluss für ein 9-12 Volt Gleichstrom-Netzteil mit innen liegendem Minuspol. Die Stromaufnahme beträgt 65 mA. Ein Stromspender ist nicht Teil des Lieferumfangs, wird aber dringend benötigt, da kein Batteriebetrieb vorgesehen ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Anschlu00fcsse sitzen allesamt an der Stirnseite des Hamstead Soundworks Odyssey Intergalactic Driver.

Auf der Oberseite stehen fünf Potis mit geriffelten Metallknöpfen zum Einstellen von Tone, Gain, Bass, Treble und Level bereit. Der Level-Regler bestimmt die Ausgangslautstärke des Pedals und ermöglicht einen Boost von bis zu satten +32 dB. Die Zweiband-Klangregelung besteht aus Bass und Treble und erlaubt ein Anheben bzw. Absenken der entsprechenden Frequenzen um bis zu 18 dB. Beide Potis besitzen eine Mittenrasterung und lassen sich wie alle anderen sehr geschmeidig drehen.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Bedieneroberflu00e4che tummeln sich fu00fcnf Potis mit silberfarbenen Knu00f6pfen,u2026

Zwischen Gain- und Level-Regler ist ein kleiner Kippschalter platziert, der mit PR, EQ und PO beschriftet ist.
PR platziert die EQ-Sektion vor der Zerrstufe und soll eine satte Ampstyle-Zerre liefern.
EQ schaltet das Odyssey in den Clean-Boost-Mode und deaktiviert Tone, Gain und den C1, C2 und C3 Schalter, auf den ich gleich noch näher eingehen werde.
PO schließlich platziert den EQ hinter der Zerrstufe, was für eine vollkommen andere Arbeitsweise des EQs sorgt, die der Hersteller als Studio-Style bezeichnet.
Der mit C1, C2, C3 beschriftete Kippschalter bietet drei unterschiedlichen Clipping-Modes. In der C1-Position des Schalters sorgt ein symmetrisches Clipping für eine klassische Pedalzerre.
C2 erzeugt ein asymmetrisches Clipping, das jedoch nur eine Hälfte des Signalweges betrifft. So wird ein transparenter Low-Gain-Drive erzeugt.
In der C3 Position des Kippschalters werden zwei Clipping-Schaltungen aktiviert, die einen natürlichen Amp-Drive- und -Distortion-Sound erzeugen sollen.
Wie das klingt, werde ich im Praxisteil natürlich näher untersuchen.
Der X2, X1, X5 Kippschalter schließlich bestimmt den Eingangspegel.
X1 belässt das Eingangssignal ganz ohne Boost.
X2 verdoppelt den Eingangspegel für einen leichten Level- und Gain-Boost.
X5 verfünffacht den Eingangspegel für massive Reserven im Cleanbereich oder die Sättigung der Zerrstufe.
Auch das werde ich im Praxisteil näher untersuchen.

Ein Schalter im Inneren des Pedals ermöglicht die Wahl zwischen Power Up ON und OFF, was sich beim Betrieb mit einem Switching-System als ausgesprochen praktisch erweist. Sobald das Pedal Strom bekommt, aktiviert es sich im Power Up ON Mode automatisch, wohingegen es im Standardbetrieb auf einem Pedalboard im Power UP OFF Mode ganz klassisch mit dem Fußschalter geschaltet wird. Letzterer stammt übrigens aus dem Hause Gigrig, nennt sich OptoKick und soll für einen geräuschlosen Schaltvorgang sorgen.
Ist das Odyssey aktiv, leuchtet eine rote LED, einen True-Bypass besitzt das Pedal jedoch nicht. 

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Praxis

Die folgenden Beispiele habe ich mit meinem Marshall JVM 410 Topteil und einer angeschlossenen Universal Audio OX Box, in der ich eine 4×12″ Box mit Vintage 30 Speakern ausgewählt habe, durchgeführt.
Zuerst ist eine Les Paul mit Amp, aber ohne Pedal zu hören.

Audio Samples
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Amp + Les Paul

In den nächsten Beispielen möchte ich herausfinden, wie sich die unterschiedlichen Clipping-Modes im Klang bemerkbar machen. Dazu schalte ich in den X2 Input Level Mode.

Audio Samples
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All Mid C1, X2 All Mid C2, X2 All Mid C3, X2

Der Unterschied ist teils drastisch und liefert für meinen Geschmack in allen drei Positionen des Schalters gute bis sehr gute Resultate. Die C2-Stellung des Schalters zeigt sich aufgeräumter als die C1-Stellung, die wiederum einen satten, komprimierten Drive erzeugt. Die C3-Stellung geht weniger drastisch zur Sache und liefert einen runden, natürlichen Zerrsound.
Für die nächsten Beispiele behalte ich die C2-Stellung des Kippschalters bei und schalte erst auf X1 und im folgenden Beispiel dann auf X5.

Audio Samples
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All Mid C2, X1 All Mid C2, X5

Die unterschiedlichen Eingangspegel verändern wie erwartet das Dynamikverhalten, was das Einsatzgebiet des Odyssey deutlich vergrößert.
Jetzt möchte ich herausfinden, wie sich eine Änderung der EQ-Position bemerkbar macht, der zuerst vor und anschließend hinter der Zerrstufe zu hören ist. Dafür drehe ich Treble auf 9 und den Bass auf 15 Uhr.

Audio Samples
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All Mid C2, X1 Treb 9 Bass 3 Pre – Post EQ

Auch die Veränderung der Position des EQs ist deutlich hörbar, da in der Post-Position der Klang wie bei einem Studio-Equalizer bearbeitet wird, wohingegen in der Pre-Position der EQ in den Zerrer klanglich eingreift.
Im folgenden Beispiel drehe ich den Tone-Regler von der Mittel- im zweiten Durchgang in die Maximalstellung.

Audio Samples
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C1, X5 Tone Mid Max

Der Tone-Regler packt hörbar zu und verleiht dem Klang eine ordentliche Portion obere Mitten und Höhen, die aber sehr musikalisch daherkommen und den Klang nicht zu sehr verbiegen.
Es wird Zeit für eine andere Gitarre, daher greife ich jetzt zur Telecaster und drehe am Gain-Regler. Der steht zuerst auf 9 Uhr, dann in der Mittel- und abschließend in der Maximalposition.

Audio Samples
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C3, X5 Gain Check 9 Mid Max Telecaster

Der Gain-Regler geht sehr feinfühlig ans Werk und ermöglicht bis zur Mittelstellung einen dreckigen Crunchsound. Je weiter er nach rechts gedreht wird, desto mehr komprimiert der Ton und beginnt in den tiefen Frequenzen etwas undifferenziert zu klingen.
Was passiert, wenn der Volume-Regler ganz nach rechts gedreht wird, zeigt das letzte Beispiel. Zuerst spiele ich ein Riff mit dem Volume-Regler in der Mittelstellung, anschließend drehe ich ihn ganz auf und überfahre den Input des Marshalls.

Audio Samples
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C3, X1 Volume Mid Max

Wie erwartet geht der Amp bei Vollanschlag des Pedals deutlich in die Knie und liefert einen Fuzz-artigen Sound, der mir sehr gut gefällt!
Der Schaltvorgang geht dank des verbauten OptoKick-Fußschalters vollkommen geräuschlos über die Bühne, sehr gut!

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Fazit

Der Hamstead Soundworks Odyssey Intergalactic Driver ist eine wahres Allzwecktool für den anspruchsvollen Gitarristen. Dank der vielen Schaltmöglichkeiten lässt es sich ganz auf die Wünsche des Nutzers einstellen und liefert durch die Bank hochwertige Sounds, die sich vielseitig einsetzen lassen. Auch seitens der Verarbeitung gibt es nichts zu bemängeln. Dass all das auch seinen Preis hat, dürfte einleuchten. Lediglich einen True-Bypass würde ich mir wünschen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr flexibler, vielseitiger Sound
  • von Overdrive über Distortion bis Fuzz
  • hochwertige Verarbeitung
  • geräuschloser Optokick-Fußschalter
Contra
  • kein True-Bypass
Artikelbild
Hamstead Soundworks Odyssey Intergalactic Driver Test
Für 255,00€ bei
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Hamstead Soundworks
  • Bezeichnung: Odyssey Intergalactic Driver
  • Typ: Boost/Overdrive/Distortion-Pedal
  • Regler: Tone, Level, Bass, Treble, Gain
  • Regler Intern: High Gain Switch, High Cut
  • Schalter: PRE, EQ, PO, C1, C2, C3, X2, X1, X5
  • True-Bypass: Nein
  • Stromversorgung: 9-12 V DC, 65 mA, Netzteil optional
  • Abmessungen: 70 x 130 x 65 mm
  • Gewicht: 550 Gramm
  • Ladenpreis: 255,00 Euro (September 2021)
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