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Fender American Performer Telecaster MN Penny Test

Die Fender American Performer Telecaster richtet sich, wie die anderen Instrumente der aktuellen American-Performer-Serie, an Gitarristen, die ein preiswertes Instrument suchen, aber dennoch auf den Made-in-USA-Faktor der Traditionsfirma nicht verzichten wollen. Dabei weiß die Baureihe mit einigen interessanten Features aufzuwarten, darunter die speziellen Fender Yosemite-Pickups, die 2005 entwickelte Greasebucket-Schaltung und sehr interessanten Farboptionen, zu denen auch die Finishes Vintage White, Honey Burst, Satin Sonic Blue und Penny gehören.

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Auch unsere Testkandidatin kommt in Penny, das sich in einer Art Rosé-Gold-Metallic wohl an das Erscheinungsbild der gleichnamigen Münze anlehnt. Übrigens darf die aktuelle Perfomer-Reihe nicht mit der futuristischen Fender Performer des Jahres 1985 verwechselt werden, denn bei der neuen Serie handelt es sich um bereits vertraute Modelle wie Strat, Tele oder Mustang. Als Testkandidat liegt mir aktuell die Telecaster-Variante mit Ahornhals und Penny-Lackierung vor und will auf Herz und Nieren getestet werden.

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Details

Korpus

Packt man die American Performer Telecaster aus dem Gigbag, sticht einem tatsächlich sofort die außergewöhnliche Farbwahl ins Auge. Der Korpus präsentiert sich in der klassischen Telecaster-Form und ist aus Erle gefertigt. Da Erle ein eher mäßig schweres Holz ist, bringt unsere Telecaster auch nur rückenschonende 3,3 kg auf die Waage.

Fotostrecke: 5 Bilder Frisch im bonedo-Testlabor angekommen, schält sich die American Performer Telecaster aus ihrem gemütlichen Gigbag.

Auf der Oberseite zeigt sich ein schwarzes, einlagiges Schlagbrett, das mit der Korpuslackierung sehr gut farblich harmoniert und in dem die beiden Singlecoils montiert sind. Die Hardware präsentiert sich chromfarben in Form von zwei Potis mit geriffelten Knöpfen und dem typischen “Ashtray” mit den für klassische Teles üblichen drei Saitenreiter aus Messing, die jeweils zwei Saiten führen. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die einfache Brückenkonstruktion besteht aus dem dem typischen “Ashtray”…

Diese Konstruktion ist zwar der traditionelle Look, hat jedoch den Nachteil, dass die Oktavreinheit nicht pro Saite individuell eingestellt werden kann, sondern nur paarweise. Zu diesem Zweck zeigen sich auch drei Schlitzschrauben an der Rückseite des “Aschenbechers”. Das Einfädeln der Saiten vollzieht sich über die Rückseite, wo sechs Chromhülsen angebracht sind. Der Hals ist per Metallplatte und Vierpunktverschraubung mit dem Body verbunden. Die leicht nach innen versetzte Klinkenbuchse sowie die Gurtpins finden sich an den üblichen Stellen am Korpus und sind ebenfalls chromfarben.

Hals

Beim Hals handelt es sich um eine Ahornvariante mit aufgeleimten Ahorngriffbrett. 22 Jumbo-Bünde stehen dem Spieler zur Verfügung, die an den bekannten Stellen durch schwarze Punkteinlagen markiert und dank des Cutaways alle sehr gut zu erreichen sind. Die Bundstäbe sind sauber verarbeitet und verleihen ein gutes Spielgefühl, wurden jedoch nicht poliert.

Fotostrecke: 3 Bilder Die hohen Lagen des Ahornhalses lassen sich dank des Cutaways wortwörtlich spielend erreichen.

Die Halsform wird von Herstellerseite als “Deep C Shape” bezeichnet. Traditionelle Telecaster-Modelle wurden oft mit U-Shapes ausgestattet, die auch gerne ironisch mit Baseballschlägern verglichen wurden. Doch das ist hier nicht der Fall, denn auch wenn dem Hals ein gesundes Volumen attestiert werden kann, so fühlt er sich immer noch sehr komfortabel und modern an und trifft ein gutes Mittelmaß aus Masse und Ergonomie. Die Sattelbreite beträgt 42 mm und die Mensur die arttypischen 648 mm. Im Gegensatz zu Ur-Tele fällt der Halsradius etwas moderner, d.h., größer bzw. flacher aus und Bendings sind in allen Lagen sehr komfortabel umzusetzen.

Fotostrecke: 4 Bilder Über den 42 mm breiten Sattel geht es weiter zur Kopfplatte im gewohnten Tele-Design.

Die Kopfplatte besitzt ebenfalls die gewohnte Teleform und versammelt in Reih und Glied die sechs hauseigenen Stimmmechaniken aus Chrom, wobei der hohen e- und b-Saite ein Saiten-Niederhalter angedacht wurde. Hinter dem weißen Sattel aus synthetischem Knochen liegt der Zugang zum Halsstab, falls Einstellarbeiten bzgl. der Halsneigung anfallen sollten.

Elektrik

Die American Performer ist mit zwei Yosemite-Singlecoils aus eigener Produktion ausgestattet. Laut Fender klingt diese neue Pickup-Serie sehr musikalisch und ist stilistisch vielseitig einsetzbar. Dazu tragen Magneten aus speziellen Alnico-Legierungen bei und die Tatsache, dass die Tonabnehmer gezielt auf jedes Instrument abgestimmt werden. Die Verdrahtung entspricht der klassischen Tele-Schaltung: Nach hinten ist der Steg-Singlecoil aktiviert, in der Mitte beide Pickups und vorne der Halspickup. Die beiden Potis verarzten Volume und Tone, wobei bei letzterem der Fender’sche “Greasebucket Circuit” verbaut wurde. Dabei handelt es sich um eine Schaltung, die seit 2005 bei Fender zum Einsatz kommt und die beim Zurückdrehen sowohl die Höhen als auch die Bässe beschneidet, sodass der Ton nicht mulmig und undefiniert wird (im Gegensatz zum Standard-Tonregler, der lediglich die Höhen zurücknimmt).

Fotostrecke: 6 Bilder Als Klangübertrager kommen zwei Yosemite-Singlecoils zum Einsatz,…

Insgesamt ist die American Performer tadellos verarbeitet und weist keinerlei Unregelmäßigkeiten im Lack und den Bauteilen auf. Zum Lieferumfang gehören ein einfaches Deluxe Gig Bag sowie der Inbusschlüssel für den Halsstab. Die Gitarre ist ab Werk mit .009er Fender-Saiten bestückt.

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Praxis

Trocken angespielt zeigt sich die Tele sehr direkt, schnell und spritzig in der Ansprache. Der Naturton wirkt höhenreich mit prägnanten Mitten und fällt eher in die Kategorie “brillant” als „vollklingend”. Die Werkseinstellung ist in punkto Saitenlage und Bundreinheit einwandfrei justiert und es stellt sich sofort ein angenehmes Spielgefühl ein, das von den Jumbo-Bünden zusätzlich unterstützt wird. Zu Beginn hört ihr die Tele über einen cleanen Fender Bassman in allen Positionen. Der akustische Höreindruck bestätigt sich über den Amp, denn das Modell liefert einen typischen treble-lastigen Telesound mit den bekannten nasalen Mitten in der Zwischenposition:

Audio Samples
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Clean Picking all Pickups

Nun wechsle ich zu einem Fender Dual Showman und spiele ein funky Riff zunächst in der Hals- und dann Zwischenposition. Dafür sind Telecastermodelle natürlich hervorragend geeignet und auch die American Performer glänzt in dieser Disziplin:

Audio Samples
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Funky – Halsposition

Gerne sieht man die Tele auch in Country- und Westerngefilden, wo es auf den “Twang” ankommt. Hier spiele ich durch einen minimal angezerrten Tweed Deluxe und gerade die Zwischenposition zaubert den klassischen, knackigen Sound tadellos hervor:

Audio Samples
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Countrypicking – Zwischenposition

Nun erhöhe ich das Gain etwas und spiele ein Stones-artiges Riff im Open-G-Tuning, was Keith Richards ja auch sehr gerne mit seiner Telecaster macht. Dank der schnellen Ansprache und dem kernigen Sound kommen die Riffs sehr direkt:

Audio Samples
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Vox Crunch – Halsposition
Von glasklaren Clean- über knackige Funk- und Country-Sounds bis hin zu Rockriffs ist mit der American Performer alles realisierbar.
Von glasklaren Clean- über knackige Funk- und Country-Sounds bis hin zu Rockriffs ist mit der American Performer alles realisierbar.

Mit einem Marshall Plexi lassen sich auch gut Hendrix-artige Sounds abdecken:

Audio Samples
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Fender_Am_Per_Tele_5.wav

Die Beschreibung des Greasebucket-Circuits am Tone-Poti ist sehr treffend und der Sound ist alles andere als “greasy” beim Zurücknehmen der Höhen, sondern wirkt trotz der Dumpfheit wesentlich klarer und definierter als bei Standardschaltungen. Dieser Effekt ist sicherlich sinnvoll, wenn es darum geht, scharfe Höhen etwas abzufangen, hat aber den Nachteil, dass die extrem belegten “Woman-Tone”-Sounds etwas schwerer umzusetzen sind.

Audio Samples
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Tone Poti

Dynamische Spielweisen werden von der Tele sehr gut umgesetzt. Ihr hört zuerst ein Riff mit zurückgenommenem Volume-Poti gepickt, dann angeschlagen und am Ende den Anschlag bei voll aufgedrehtem Ton. Sämtliche Zerrnuancen lassen sich nur mit Volume-Poti und Anschlagstärke exzellent steuern.

Audio Samples
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Dynapick

Die Telecaster ist sicherlich nicht das Instrument der Wahl, wenn es um Metal geht und die Singlecoils reagieren baubedingt bei höherem Gain natürlich auch mit stärkerem Brummen, dennoch überrascht mich, wie transparent die Yosemite-Pickups mit Metallzerrung umgehen:

Audio Samples
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HiGain- Mesa Boogie MkV

Zum Abschluss hört ihr ein paar Solofills, die dank des tollen Halsprofils und der guten Werkseinstellung sehr komfortabel von der Hand gehen. Die Tele hat ein gutes Sustain und singende Leadsounds lassen sich einfach realisieren:

Audio Samples
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Leadsound
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Fazit

Die Fender American Performer Telecaster liefert viel authentischen Telesound fürs Geld. Alle vertrauten Klänge dieser Bauform stecken in der Testkandidatin und die Yosemite-Pickups leisten gute Arbeit in der Umsetzung. Von glasklaren Clean- über knackige Funk- und Country-Sounds bis hin zu Rockriffs ist mit der American Performer alles realisierbar. Die Potis arbeiten sehr effektiv und insbesondere die Greasebucket-Schaltung ermöglicht sehr musikalisches Arbeiten mit dem Tone-Poti. Verarbeitung und Werks-Setting sind tadellos und auch wenn die Lackierung letztendlich Geschmackssache bleibt, so finde ich es doch immer erfrischend, mit z.B. dem Penny-Finish auch mal neue Pfade zu betreten. Das Preis-Leistungsverhältnis geht für eine Made-in-USA-Telecaster aus meiner Sicht voll in Ordnung!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • authentische, variable Tele-Sounds
  • Greasebucket Circuit am Tone-Regler
  • interessante Farbwahl
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis
Contra
  • Bünde nicht poliert
Artikelbild
Fender American Performer Telecaster MN Penny Test
Für 1.059,00€ bei
Verarbeitung und Werks-Setting sind tadellos und die Fender American Performer Telecaster liefert authentische und variable Tele-Sounds ab.
Verarbeitung und Werks-Setting sind tadellos und die Fender American Performer Telecaster liefert authentische und variable Tele-Sounds ab.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Fender
  • Bezeichnung: American Performer Tele MN Penny
  • Typ: E-Gitarre, 6-saitig
  • Herkunft: USA
  • Korpus: Erle
  • Farbe: Penny
  • Hals: Ahorn
  • Halsform: Deep “C”
  • Griffbrett: Ahorn
  • Griffbrettradius: 9,5“ (241 mm)
  • Bünde: 22 Jumbo
  • Sattel: synthetischer Knochen
  • Sattelbreite: 42 mm (1,65″)
  • Mensur: 648 mm (25,5″)
  • Tonabnehmer: Yosemite Singlecoil Telecaster (Brücke und Hals)
  • Potis: Master Volume, Master Tone
  • Lieferumfang: Deluxe Gig Bag
  • Ladenpreis: 1.149,00 Euro (Dezember 2018)
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Der klassische Erlen-Korpus erstrahlt in einer außergewöhnlichen Penny-Lackierung, einer Art Rosé-Gold-Metallic.

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Profilbild von Till

Till sagt:

#1 - 04.12.2018 um 11:13 Uhr

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Verarbeitung tadellos? Wenn ich mir die Bilder der Ashtray-Brueckenkonstruktion anschaue, kriege ich Gaensehaut! Mal abgesehen davon, dass diese Konstruktion aus technischer Sicht ins Museum gehoert (gut, Geschmaecker sind verschieden), sieht es auf den Bildern doch so aus, als ob die Oberkante des Aschenbechers an den "Kurven" total ausgefranst und uneben ist - genau da, wo man oft seinen Handballen beim Spielen drauflegt. Garnicht gut... Fuer weniger optische Spielereien und fancy Lack! Fuer mehr spielrelevante Verbesserungen und Besinnung aufs Wesentliche: den Ton! PS: Weiter so, ihr seid super :) Beste Gruesse!

    Profilbild von Haiko Heinz

    Haiko Heinz sagt:

    #1.1 - 04.12.2018 um 11:59 Uhr

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    Hallo Till und danke für den Kommentar! Ich gebe bir bei der Unebenheit am Ash Tray recht, aber dieses Schicksal teilt sich die getestete Tele mit fast allen z.T. auch teureren Telecastern, die ich getestet hab - die wenigsten haben hier eine ganz plane Abrundung, das werden dir ein paar Bilder von andren Modellen bestätigen. Die Ecken sind bei der Am Perf allerdings astrein poliert und stellen beim Spielen kein Hindernis oder gar Verletzungsrisiko dar. Danke für Dein Lob!!! Haiko

    +1
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