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Fender Acoustic Pro Test

Heute tritt der Acoustic Pro Combo von Fender zum Test an, der seit kurzem neben dem Acoustic SFX Combo das Sortiment des Herstellers in Sachen Akustikverstärker erweitert. Die in Mexiko hergestellten Combos sollen laut Fender die Bedürfnisse des professionellen Akustikmusikers befriedigen. Im Falle unseres Testmodells haben wir es mit einem 200 Watt starken Digitalamp zu tun, der neben einigen weiteren hilfreichen Features gleich mit zwei Kanälen aufwarten kann.

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Fenders E-Gitarrenverstärker waren ohne Frage mit ihrem kalifornischen Soundideal wegweisend für die Soundlandschaft der letzten Jahrzehnte. Welche klangliche Richtung der neue Acoustic Pro Combo des Herstellers einschlägt, gilt es im folgenden Test herauszufinden.

Details

Geliefert wird der Acoustic Pro mit einer Schutzhülle, die beim stylischen Design des Verstärkers auch absolut vonnöten ist. Durch die Formgebung im Zusammenspiel mit der attraktiven Schichtholz-Außenhülle könnte sich der wirklich schön anzuschauende Acoustic Pro auch problemlos in einer Wohnzimmereinrichtung neben anderen Design-Hifi-Accessoires optisch eingliedern. Mit seinen Maßen von 44,5 cm x 53,3 cm x 26,7 cm (HxBxT), einem 12″ Neodym Woofer, einem Tweeter, der Frequenzweiche und 200 Watt Leistung präsentiert sich Fenders neuer Schützling als ausgewachsener Akustik-Combo, der durchaus auch auf größeren Bühnen als Monitorlösung dienen kann. Trotz seiner stattlichen Erscheinung lässt sich der Amp aber mit lediglich 12,2 kg recht gut transportieren, was natürlich nicht zuletzt der für diese Gattung typischen Digitalendstufe und dem Neodym-Lautsprecher geschuldet ist.

Fotostrecke: 5 Bilder Mit seiner Holzoptik macht der Fender Acoustic Pro eine gute Figur

Ein Blick auf die eingelassene Oberseite präsentiert die Bedienungselemente mit den beiden säuberlich nach links und rechts getrennten Kanälen, die jeweils neben dem obligatorischen Volume-Poti auch mit einem Dreiband-EQ und einem Reverb ausgestattet sind. Der EQ offenbart dabei zusätzlich in den Mitten außer dem Level-Poti auch einen Frequenzregler, mit dem sich der gewünschte Mittenbereich deutlich fokussierter bearbeiten lässt. Ein weiterer Knopf pro Kanal dreht, wenn gewünscht, die Phase, was unter Umständen die Feedbackanfälligkeit mindern kann.
Die Kombibuchsen beider Eingänge sind sowohl für Klinken- als auch für XLR-Stecker vorgesehen und versorgen Kondensatormikrofone mit Phantomspeisung. Letztere lässt sich jedoch nicht deaktivieren, sodass Bändchenmikrofone leider außen vor bleiben müssen.
Mittig finden wir außerdem noch einen Kopfhörerausgang im Stereo-Miniklinkenformat sowie einen Eingang für Aux-Signale. Der weitere Verlauf der etwas versenkten Oberseite dient gleichzeitig als Tragegriff und kann, wenn gewünscht, auch als Halterung für Smartphones herhalten.

Fotostrecke: 5 Bilder Das auf der Amp-Oberseite eingelassene Bedien-Panel

Auf der Rückseite des Combos präsentiert sich neben dem Netzschalter, dem Netzteilanschluss und einem Spannungswahlschalter auch ein Effektloop, der zusätzlich mit einem Level-Schalter versehen ist und damit optimal auf unterschiedliche Boden- oder Rackeffekte abgestimmt werden kann. Ein zusätzlicher symmetrischer Line Out lässt sich ebenfalls mit einem Level-Schalter auf Line- oder Mikrofonpegel bringen. Außerdem findet der Anwender an der Rückseite einen Ground/Lift-Schalter sowie den Anschluss für einen Fußschalter, der das Reverb aktiviert oder deaktiviert. Letzterer ist aber leider nicht im Lieferumfang enthalten.
An der Unterseite des Combos lässt sich bei Bedarf für eine optimale Abstrahlung des Signals z.B. bei Bühneneinsätzen ein Kippständer ausklappen. Was Verarbeitung und Optik anbelangt, gibt sich der Acoustic Pro tadellos und macht einen sehr wertigen Eindruck.

Fotostrecke: 2 Bilder Aufgeräumtes Heck
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Praxis

Verglichen mit meinem AER-Combo gibt sich Fenders neuer Akustikcombo im Zusammenspiel mit dem Pickupsystem meiner Sigma JRC 40-E Akustikgitarre bei neutraler EQ-Einstellung in den Mitten etwas quäkig und im Bassbereich recht zurückhaltend. Mithilfe des EQs lässt sich der Amp aber sehr schön an das jeweilige Instrument anpassen. Als sehr nützlich entpuppt sich dabei vor allem das Frequenzpoti für den Mittenbereich. Leider bringt der Acoustic Pro ein unüberhörbares Grundrauschen mit sich, das sich bei höherer Ausgangslautstärke zudem verstärkt und vom EQ in bestimmten Einstellungen zusätzlich gefördert wird. Spielt man den Amp in hohen Lautstärken auf einer größeren Bühne, wird das weniger ins Gewicht fallen. In Zimmerlautstärke empfinde ich es aber als absolut störend.
Ich stelle nun mein Neumann TLM 103 vor den Amp und schicke das Mikrofonsignal in den Preamp meines Motu Interfaces. Den EQ des Amps habe ich dabei schon auf das Pickupsystem meiner Gitarre abgestimmt.
Wir hören den Amp in drei verschiedenen Spielweisen – der Hall ist vorerst nur leicht aufgedreht.

Audio Samples
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Strumming Fingerpicking Flatpicking

Wie man hört, wird das Signal vom Amp transparent und detailliert aufgelöst. Beim Vergleichen beider Kanäle lässt sich klanglich übrigens kein Unterschied feststellen.
Hören wir uns nun den Hall in einer höheren Einstellung genauer an.

Audio Samples
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Fingerpicking (Reverb)
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Dreht man den Reverb weiter auf, offenbart dieser einen schön klingenden Oberton-Effekt, der gleichzeitig aber auch sehr auffällig ist und daher in vielen Situationen außen vor bleiben dürfte.
Nun will ich noch hören, wie der Amp sich klanglich in unterschiedlichen Lautstärken verhält. Ich drehe dafür das Volume-Poti in vier Schritten auf und bringe danach die einzelnen Aufnahmen auf dasselbe Lautstärkeniveau, um eventuelle Unterschiede besser vergleichen zu können. Das Gain-Poti des Preamps meiner Akustikgitarre ist dabei zur Hälfte aufgedreht.

Audio Samples
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Drop D Strumming (Amp in vier Stufen aufgedreht)

Wie man gut hören kann, steht anfangs das schon angesprochene Grundrauschen des Amps sehr im Vordergrund. Wir befinden uns in diesem Setting in etwa in Zimmerlautstärke.
Ist der Amp zur Hälfte aufgedreht, kann er in einer Bandsituation problemlos mithalten. Ab dem letzten Drittel fängt der Combo dann an, unschön zu komprimieren. Allerdings muss man sagen, dass wir es hier auch mit einer wirklich sehr großen Lautstärke zu tun haben, die in den meisten Situationen wohl schon zu viel des Guten wäre.

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Fazit

Fenders neuer Akustik-Combo konnte im Test mit einer guten Ausstattung punkten, die es erlaubt, den Amp beispielsweise mit zwei Gitarren oder auch in einem typischen Singer-Songwriter-Setting mit Gitarre und Gesangsmikrofon zu betreiben. Dank seines effektiv arbeitenden EQs kann er zudem problemlos an verschiedene Situationen angepasst werden. Auch als Monitorlösung auf größeren Bühnen kommt der Acoustic Pro durchaus in Frage, wobei der Amp hier ab einer bestimmten Lautstärke hörbar an seine Grenzen stößt. Einen Stern Abzug gibt es für das ungewöhnlich hohe Rauschverhalten, das in moderaten Lautstärken das Hörvergnügen leider etwas trübt. 

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Design
  • Verarbeitung
  • Ausstattung
  • Sound
Contra
  • Rauschverhalten
  • kein Fußschalter im Lieferumfang
Artikelbild
Fender Acoustic Pro Test
Für 839,00€ bei
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Technische Spezifikationen
  • Modell: Fender Acoustic Pro
  • Verstärker Typ: digital, zweikanalig
  • Leistung: 200 Watt
  • Regler: Volume, Low, Mid-Frequency, Mid-Level, High, Reverb, Phasen-Schalter (identisch bei beiden Kanälen)
  • Effekte: Hall
  • Sonstige Ausstattung: Kopfhöreranschluss, Aux-In, Effekt-Einschleifweg, symmetrischer Line Out mit XLR, Ground Lift und Mic/Line Schalter, Fußschalteranschluss
  • Zubehör: inkl. Schutzhülle, Fußschalter nicht im Lieferumfang
  • Abmessungen: (HxBxT): 44,5 x 53,3 x 26,7 cm
  • Gewicht: 12,2 kg
  • Preis: 938,00 Euro
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