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Fender Acoustic Junior Go Test

Mit dem Fender Acoustic Junior Go stellt sich ein portabler und vielseitiger Verstärker für akustische Instrumente und Gesang vor. Wie alle Modelle der im Herbst 2020 vorgestellten Acoustic-Serie des amerikanischen Herstellers verfügt der handliche Combo über zwei Kanäle mit umfangreicher Effekt-Sektion, einen 90-Sekunden-Looper und ein Bluetooth-Interface für externe Audioquellen. Als einziges Modell der Serie lässt sich die “Go”-Version zudem komplett mit Akku-Power betreiben.

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Laut Fender reicht eine Ladung dabei für 5 bis 12 Stunden Dauerbetrieb (je nach Lautstärke) bei einer Ladezeit von 4 Stunden. Durch die zwei identisch ausgestatteten Kanäle bei 100 Watt Leistung und ca. 7 kg Gewicht ist der kleine To-Go-Würfel eine echte Option für spontane Sessions oder Outdoor-Gigs. Ob der Fender Acoustic Junior Go also der neue Traum eines jeden Straßenmusikers wird, soll der folgende Test zeigen.

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Details

Der Acoustic Junior Go Combo ist aus leichtem Sperrholz in den Maßen (BxHxT) 39,9 x 30,5 x 23,9 cm gefertigt und wie alle Combos der Acoustic-Reihe ausschließlich in der Tolex-Farbe “dark brown” erhältlich. Das Gesamtgewicht beträgt 7,7 kg und für die Schallwandlung sorgt ein 8 Zoll großer Speaker hinter einem gewebten Stoffgitter mit Fender-Logo und “Go”-Badge unten rechts in der Ecke. Für den sicheren Stand sorgen vier Gummifüße und bei Bedarf lässt sich der Combo durch einen integrierten Klappständer nach hinten anwinkeln. Für den Transport steht ein stabiler Kunstledergriff auf der Oberseite zur Verfügung und im Lieferumfang enthalten ist neben einer ausführlichen deutschsprachigen Bedienungsanleitung ein Kaltgerätestecker und eine magnetische Schablone für den nicht im Lieferumfang enthaltenen optionalen Fender MGT4 Fußschalter.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Fender Acoustic Junior Go Combo empfiehlt sich als portable und netzunabhängige Lösung zur Verstärkung von akustischen Instrumenten und Gesang.

Bedienfeld

Alle Bedienelemente sitzen auf der Oberseite des Combos und das Layout der beiden identisch aufgebauten Kanäle wurde in der Mitte gespiegelt. So befindet sich jeweils außen auf beiden Seiten die Eingangsbuchse für XLR- oder Klinkenstecker und auf gleicher Höhe Richtung Mitte die Potis für Lautstärke (Volume), Effektanteil (FX Level) und Effektwahl (FX Select). In einer Reihe dahinter finden wir auf jeder Seite einen Phasenumkehrschalter (Phase) und einen Dreiband-EQ (Low, Mid, High) mit Potis in denselben Abständen wie in der Reihe davor.
Das Zentrum der Bedienoberfläche bildet eine LED-Anzeige zum Akkustand, ein Druckschalter für das Bluetooth-Pairing, zwei LED-Reihen für die Effektwahl und die Looper-Sektion mit drei Tastern für Aufnahme (Rec/Dub), Wiedergabe (Play/Stop) und Löschvorgänge (Undo).

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bedienelemente erreicht man über die Oberseite, beide Kanäle sind identisch ausgestattet.

Die Batteriestandsanzeige gibt in drei Farben (grün, gelb, rot) Auskunft über den Ladezustand und zeigt bei angeschlossenem Netzkabel an, ob der Akku noch lädt (Pulsieren) oder vollständig geladen ist (durchgehendes Leuchten). Der Ladevorgang nach kompletter Entladung dauert etwa 4 Stunden und kann sowohl während des Betriebes als auch in der Off-Position erfolgen. Beenden lässt sich der Ladevorgang nur, wenn man den Verstärker komplett vom Netz trennt.
Die Effektsektion umfasst mit Room, Hall, Echo, Delay, Chorus und Vibratone eine Auswahl an zeitbasierten- und Modulationseffekten pro Kanal und bietet mit DLY + CHO und DLY + REV zusätzlich zwei gängige Kombinationen an. Einfluss auf die Parameter der Effekte (FX-Level ausgenommen) hat man nicht.

Anschlüsse

Mit Ausnahme der Eingangsbuchsen befinden sich alle weiteren Anschlüsse des Acoustic Junior Go auf der oberen Hälfte der Rückseite. Auf der linken Seite finden wir den On/Off-Schalter zur Inbetriebnahme über dem Anschluss für das Netzkabel. Auf der rechten Seite liegen untereinander zwei Stereo-Miniklinkenbuchsen für Kopfhörer (Phones) und externe kabelgebundene Audioquellen (Aux), zwei XLR-Ausgangsbuchsen sowie ein Micro-USB-Anschluss neben einem Stereo-Klinkeneingang für den optionalen Fußschalter.
Beide XLR-Ausgänge lassen sich über zwei kleine Druckschalter im Signalfluss konfigurieren. Mit dem linken Schalter kann man zunächst einstellen, ob die Ausgänge das Signal beider Kanäle (Stereo) oder nur jeweils eines Kanals (Mono) wiedergeben sollen. In der Mono-Stellung entscheidet dann ein weiter Wahlschalter (CH2 or CH1/CH2 + CH1), ob die beiden Kanäle tatsächlich getrennt oder auf beiden Outputs summiert in Mono ausgegeben werden. Letztere Variante unterscheidet sich vom normalen Stereomodus dann nur in Hinblick auf externe Stereoeffekte oder Playbacks, die in diesem Fall in Mono ausgegeben werden. Zwischen den beiden Tastern liegt außerdem ein Ground-Lift-Schalter.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Combo ist auf der Rückseite geschlossen und neben jeder Menge Warnhinweise befinden sich hier alle wichtigen Anschlüsse,…

Über den USB-Anschluss lässt sich der Fender Acoustic Junior Go auch zum direkten Recording verwenden. Ist der Verstärker per USB-Kabel an einen Computer mit entsprechender Recording-Software angeschlossen, wird er als Input-Quelle erkannt und liefert nun ein Stereosignal beider Kanäle summiert und inklusive aller externen Aux- und Bluetooth-Signale. Ebenfalls über den USB-Ausgang lassen sich Firmware-Updates und Fender-interne Wartungsarbeiten (Recover) durchführen.
Neben der USB-Sektion finden wir den bereits erwähnten 6,3 mm Klinkenanschluss für den optionalen Fußschalter. Außer einer rudimentären Stimmgerätefunktion mit zwei LEDs ist es mit ihm möglich, zwischen den beiden Kanälen und der Looper-Funktion zu wechseln, den Looper zu bedienen, die Effektsektion zu steuern und per Tap-Tempo die zeitbasierten Effekte zu verändern.

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Praxis

Der Acoustic Junior Go punktet im Praxistest äußerlich auf Anhieb durch sein edles Design und die tadellose Verarbeitung. Alle Potis laufen weich und ohne Wackler und das Bedienfeld-Layout ist schlüssig und intuitiv bedienbar. Der Kunstledergriff liegt äußerst bequem in der Hand und man kann sich gut vorstellen, den kleinen leichten Würfel spontan mit aufs Fahrrad, in die Bahn oder ins Auto zu nehmen. Eine passende Schutzhülle wäre hier für einen Verstärker namens “Go” allerdings Pflicht gewesen.
Ein großer Pluspunkt gegenüber anderen akkubetriebenen Verstärkern ist der universelle Netzanschluss mit einem handelsüblichen Kaltgerätestecker. Einmal mit einer Stromquelle verbunden beginnt der Ladevorgang und wird über eine LED auf der Oberseite angezeigt. Da das Laden selbst bei abgeschaltetem Amp nicht unterbrochen wird, empfiehlt sich hier für den Dauerbetrieb eine schaltbare Steckdose.
Getestet wird der Acoustic Junior Go mit Dreadnought– (Piezo-Pickup), Konzert– (Piezo-Pickup)- und Resonatorgitarre (Magnet-Pickup). Die Abnahme erfolgt (bis auf den DI-Vergleich) mit einem Oktava MK 012-01 BK Kleinmembran-Kondensatormikrofon etwa 3 cm mittig vor dem Speaker.
Für ein erstes Klangbeispiel hören wir ein Picking-Muster auf der Dreadnought-Gitarre mit ein wenig Delay und Hall. Der Acoustic Junior überzeugt mit einem ausgeprägten Bassfundament, klaren Höhen und einer hohen Ausgangsleistung. Eine leichte Überbetonung der Hochmitten zwischen 1,5 und 2 kHz ist zu vernehmen, was aber durchaus typisch für die Gehäusegröße und einen uneingespielten Lautsprecher ist.

Soundcheck (Dreadnought Gitarre)

Audio Samples
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Soundcheck (Dreadnought Gitarre)
LowMidHighFX SelectFX Level
10:0014:0014:00DLY + REV13:00

Als Nächstes hören wir drei exemplarische EQ-Settings, um die Wirkungsweise der Klangregelung genauer zu beleuchten. Die Frequenzen sind absolut praxisgerecht gewählt, um die beiden Kanäle an verschiedene Klangquellen anzupassen.

EQ-Check (Dreadnought Gitarre)

Audio Samples
0:00
Flat
LowMidHighFX SelectFX Level
12:0012:0012:00
Audio Samples
0:00
Mid-Boost
LowMidHighFX SelectFX Level
10:0014:0010:00
Audio Samples
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Mid-Cut
LowMidHighFX SelectFX Level
14:0010:0014:00
Der Fender Acoustic Junior Go überzeugt mit einer guten Klangqualität und einer brauchbaren Effektsektion.
Der Fender Acoustic Junior Go überzeugt mit einer guten Klangqualität und einer brauchbaren Effektsektion.

Die Effektsektion umfasst eine Auswahl der gängigsten Effekte für Gesang und Gitarre inklusive zweier Effektkombinationen. Wir hören alle Setting nacheinander mit verschiedenen Gitarren, Low auf 11 Uhr, Mid auf 13 und High auf 13 Uhr. Das FX-Level variiert dabei immer zwischen der 14-Uhr-Stellung und dem Maximum (genauer im Video zu sehen), um die Effekte ausreichend zur Geltung kommen zu lassen.

FX-Check

Audio Samples
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Room (Dreadnought) Hall (Dreadnought) Echo (Konzertgitarre) Delay (Konzertgitarre) Chorus (Konzertgitarre) Vibratone (Resonatorgitarre) DLY + CHO (Resonatorgitarre) DLY + REV (Resonatorgitarre)

Alle Effekte klingen absolut brauchbar und inspirierend. Ein echtes Highlight ist die Hommage an Fenders Vibratone Leslie Speaker aus den 60er Jahren. Noch mehr Spaß hätte der Effekt allerdings in Kombination mit dem Hall gemacht. Weniger praxistauglich klingt das Echo mit nur einer Wiederholung und das etwas “klein” wirkende Room-Setting.
Im folgenden Beispiel hören wir eine kleine Demonstration des eingebauten Loopers. Er funktioniert einwandfrei und ist mit seinen drei separaten Schaltern für Aufnahme/Overdub, Play/Stop und Undo komfortabel zu bedienen. Per Hand kommt man hier allerdings schnell an die Grenzen des Möglichen, was die Investition in den optionalen Fußschalter quasi unabdingbar macht.

Audio Samples
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Loop-Track (Konzertgitarre)
LowMidHighFX SelectFX Level
11:0013:0013:00Hall15:00

Zum Abschluss wollen wir noch das mit dem Mikrofon abgenommene Signal mit dem Line-Out und dem USB Recording-Ausgang vergleichen. Wir hören dasselbe Picking-Muster nacheinander in allen drei Varianten mit der kompletten EQ-Sektion in 12-Uhr-Stellung und ein wenig Hall. Das Output-Level der beide Direkt-Ausgänge ist dabei abhängig von der Lautstärke des Kanals. Wer lautlos aufnehmen möchte, der muss sich mit einem Kabel in der Phones-Buchse auf der Rückseite behelfen.

Audio Samples
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Mikrofon (Dreadnought) Line Out (Dreadnought) USB Out (Dreadnought)
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Fazit

Mit dem Acoustic Junior Go schickt Fender einen kompakten und vielseitigen Verstärker für singende Gitarristen oder kleine Akustik-Ensembles ins Rennen, der bei Bedarf unabhängig von einer Stromquelle betrieben werden kann und dank seiner 100 Watt Leistung auch für Outdoor-Events in Frage kommt. Klanglich absolut auf der Höhe überzeugt der kleine To-Go-Würfel vor allem durch sein übersichtliches und schickes Design und die intuitive Bedienung. Eine brauchbare Effektsektion, das Bluetooth-Interface und die Direct-Recording-Optionen runden das positive Gesamtbild ab. Am Ende muss jeder selbst entscheiden, wie schwer der Verzicht auf verbreitete Optionen wie Notch-Filter, regelbare Eingangsempfindlichkeit oder Phantom-Power wiegt. Schade ist, dass es Fender nicht möglich war, den für den Looper unumgänglichen Fußschalter und eine einfache Transporthülle oder -tasche in das sonst so empfehlenswerte Gesamtpaket zu integrieren.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • attraktives, durchdachtes Design
  • gute Klangqualität
  • intuitive Bedienung
  • geringes Gewicht
Contra
  • Fußschalter nicht im Lieferumfang
  • keine Schutzhülle oder Transporttasche
Artikelbild
Fender Acoustic Junior Go Test
Für 559,00€ bei
Für singende Gitarristen oder kleine Akustik-Ensembles bietet Fender mit dem Acoustic Junior Go eine brauchbare Lösung mit einem durchdachten Design.
Für singende Gitarristen oder kleine Akustik-Ensembles bietet Fender mit dem Acoustic Junior Go eine brauchbare Lösung mit einem durchdachten Design.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Fender
  • Modell: Acoustic Junior Go
  • Typ: Akkubetriebener Akustikverstärker
  • Anschlüsse: Channel 1/2, Netzteil, Phones, Aux In, Line Out L/R, USB, Footswitch
  • Regler/Schalter: Volume, FX Level, FX Select, Low, Mid, High, Phase, Rec/Dub, Play/Stop, Undo, Mono/Stereo, Ground Lift, On/Off
  • Effekte: Room, Hall, Echo, Delay, Chorus, Vibratone
  • Speaker: 8 Zoll, 4 Ohm
  • Akku: Lithium-Ionen, aufladbar
  • Abmessungen: 39,9 x 30,5 x 23,9 cm (BxHxT)
  • Gewicht: 7,7 kg
  • Ladenpreis: 459,00 Euro (Mai 2021)
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