ANZEIGE

Digitech Trio Plus Test

Praxis

Nun wollen wir den Trio Plus einem Praxistest unterziehen und die neuen Features kennenlernen. Bei den Audiofiles habe ich auf Mix- und Masteringtools verzichtet, um euch den natürlichen Klang zu demonstrieren. Bass- und Drumregler stehen auf 12 Uhr, die Gitarre ist in der Lautstärke vorgegeben.
Aktivieren wir zunächst den “Band”-Fußschalter:
Ich schließe die Gitarre an den Trio Plus an und gehe aus dem Mixerausgang direkt ins Audio-Interface, was auch bedeutet, dass die Speakersimulation aktiv ist. Ich wähle den Style “Pop” und spiele ein paar Powerchords. Sofort erkennt das Pedal meine Grundtöne und erstellt einen passenden Groove. Der Drumsound kann zwar nicht mit der Qualität von High-End-Plugins mithalten, liefert aber dennoch ein sehr solides Drumset, das Spaß macht.
Beim Einspielen im “Learn”-Modus sollte man auf eine genaue Spielweise achten, denn hier geht es nicht um das Performen, sondern darum, unserem Testkandidaten eine klare Information zu geben. Das bedeutet, dass sowohl Rhythmus als auch die Akkordoptionen simpel gewählt werden sollten.

Audio Samples
0:00
Funktion des “Band”-Fußschalters

Nachträglich lassen sich sowohl die Styles als auch die Genres verändern. Hier steppe ich zu dem eingespielten Groove die diversen Genres jeweils nach vier Takten durch und gehe durch ein paar Styles, inklusive Dreivierteltakt. Im Blues- oder Jazz-Style werden die Achtel nicht ternär aufgefasst, da der Trio meine geraden Achteln beim Einspielen erkennt und auch so umsetzt. Der Style-Regler ermöglicht mir dann auf eine triolische Achtelrhythmisierung zu gehen, wenn gewünscht.

Audio Samples
0:00
Eingespielter Loop mit verschiedenen Genres und Styles

Im nächsten Beispiel gehe ich von meinem Groove aus und verändere die Bassline ein wenig, was kein Problem ist, denn durch den Simple Bass stehen drei verschiedene alternative Bassbegleitungen zur Auswahl. Anschließend betätige ich die Alt Time-Funktion – all das nach jeweils vier Takten.

Audio Samples
0:00
Eingespielter Loop mit alternativen Bassbegleitungen
Digitech_Trio_Plus_Band_Creator_004FIN

Betrachten wir nun den Looper: Hier haben wir auf ganz einfache Weise die Möglichkeit, eine Gitarrenbegleitung auf unseren Groove zu spielen, wobei die Anzahl der Loops nach oben hin prinzipiell offen ist, solange sie 230 Sekunden pro Liedteil nicht übersteigen. Der Looper-Schalter ermöglicht auf sehr intuitive Weise, neue Loops zu generieren, vorherige zu löschen oder gar alles zu löschen. Die verschiedenen LED-Farben zeigen euch die jeweilige Funktionsweise dazu an. Im folgenden Beispiel generiere ich einen Loop zum altbekannten Popgroove:

Audio Samples
0:00
Funktion des Loopers

Nun zur Funktion des Temporades, das selbst mein Audiomaterial in der Geschwindigkeit nach oben und unten verändern kann. Wird es zu langsam, machen sich natürlich ein paar Artefakte bemerkbar, darum sollte man es mit der Tempoveränderung nicht übertreiben.

Audio Samples
0:00
Funktion des Temporades – Tempoveränderung des Loops

Um die SEQ- und Part-Buttons zu nutzen, muss ich natürlich im Vorfeld drei verschieden Parts eingespielt haben. Ich habe das vorbereitet und zeige euch die Variationen, die durch das Wechseln der Parts entstehen. Jeder Songteil ist hier von mir als 8-taktiges Pattern angedacht. Part 1 fungiert als Intro und Refrain, Part 2 als Strophe und Part 3 als Bridge, das Genre ist Rock, die Part-Abfolge, die ich durch den Sequenzbutton festgelegt habe, ist 1-2-3-1:

Audio Samples
0:00
Songaufbau mittels SEQ- und Part-Button

Laut Hersteller wird empfohlen, das Playback im Learn-Mode mit einfacheren Akkordoptionen einzuspielen (maximal Septimen), doch auch rhythmisch mag es der Trio Plus eher simpel, denn wie sein kleiner Bruder weiß auch er mit Synkopen nicht wirklich umzugehen – die kleinste rhythmische Quantisierung sind Viertelnoten. Wie ihr hört, werden die synkopierten Akkordwechsel zwar tonal erkannt, jedoch auf die 1 des Folgetaktes gesetzt. Das ist zwar nicht weiter tragisch, aber wollen wir im Looper eine synkopierte Bewegung spielen, müssen wir damit leben, dass der Bass eben erst auf die 1 “nachgereicht” wird. Inwieweit intelligente Groove-Erkennung mit Synkopenerkennung vereinbar ist, vermag ich nicht zu beurteilen, dennoch würde ich dieses Manko als einen Wermutstropfen verbuchen. Hier ein Beispiel mit einer Ballade unter Verwendung von Synkopen:

Audio Samples
0:00
Synkopenerkennung am Beispiel einer Ballade
Kommentieren
Profilbild von FLOYD HENDRIX

FLOYD HENDRIX sagt:

#1 - 03.07.2021 um 09:23 Uhr

2

Ein obskures Gerät, von der Bedienung her. Bei meinem Gerät hat die Bassfunkion, die Bassparts total außer Takt etc. gespielt. Zudem ist die Bedienung nicht so einfach wie es hier eventuell den Anschein hat......Wir haben uns mit 2 Musiker mit diesem Ding auseinander gesetzt und nach mehr als 2 Stunden haben sich, uns die Funktionen noch nicht erschlossen. Für Leute, die gerne Geräte programmieren und Knöpfe drehen so wie Schalter etc. betätigen, ist das Gerät sicherlich eine Offenbarung, für Gitarristen allerdings, die einen Lopper benötigen und zu Backgrundsound spielen wollen, ist das Gerät ungeeignet, da man mehr einstellt und rumprobiert, als Gitarre zu spielen. Diese Gitarristen sollten sich besser einen Looper kaufen, auf den man auch noch Bass, Schlagzeug etc. als DAW etc. aufspielen oder aus dem Netz drauf ziehen kann. Fazit: Gut gedacht schlecht umgesetzt. Ich habe das Teil wieder an den Händler zurück gegeben......

Profilbild von Juergen Pahlke

Juergen Pahlke sagt:

#2 - 02.07.2022 um 15:20 Uhr

0

Leider tut der Style was er will. Man stellt den Style ein, wenn man anlernt. Wenn man aufnehmen will, stellt sich ein anderer Style ein. Seltsam.

Profilbild von Skinner

Skinner sagt:

#3 - 18.08.2023 um 10:28 Uhr

0

Bei mir hat er nach einer Weile (einigen Monaten) sporatisch angefangen mal schneller und mal langsamer zu werden. War aber sehr selten. Nach ungefäht 2 1/2 Jahren wurde das immer schlimer und ging am Ende auch noch automatisch aus und wieder an. Doof, dass ich das nicht gelich moniert hatte. Denn reparieren geht nicht, weil es in Deutschland und Europa keinen Service dafür gibt. Der Firma Digitech kann man auch mailen und bekommt auch eine Empfangsbestätigung aber das war es dann auch schon. Nie wieder etwas von denen gehört. Im Garantiefall wird wohl der Händler das Gerät austauschen aber wenn die nicht mehr ist, heißt es wegwerfen. Ich habe also mal ein neues bestellt aber das funktionierte auch nicht einwandfrei. Wenn ich am Genre Poti gedreht habe, sprangen die Anzeigen immer woanders hin aber nie dahin wohin ich es wollte. Sehr defiziel das 299 Euro teure Gerät. Ging dann wieder zurück und habe nun keins mehr. Bis jetzt ist auch kein Gerät in Sicht, dass das kann, was das Trio+ kann. Es ist wirklich einzigartig und eigentlich auch super, wenn es nur funktionieren würde und es einen Service gäbe. Das Loopen war meine Begriffe ziemlich bescheuert: der kann nur Autostart. Den Loop manuell zu starten geht nicht. Fand ich mehr als gewöhnungsbedürftig und alles andere als intuitiv. Das erarbeiten eines Songs mit den Parts ist ansich klasse aber hier auch ein großes "Aber". Will man den zweiten Part einspielen, bekommt man als Referenz nur einen Klick. Ist bei der Größe auch nicht anders machbar aber trotzdem nicht so toll. Was man im TRIO+ als Backup sichert, ist irgendein Datenkram, den nur das TRIO+ versteht. Ein Nachbearbeiten in einer DAW geht nicht. Der Boss RC 10r wäre vielleicht eine Alternative. Klingt sehr gut, ist aber in meiner Bewertung nur ein Spielzeug und wie ich finde gruselig zu bedienen. Sieht nur chic aus und ist bei gleichem Preis nicht annähernd mit dem TRIO+ zu vergleichen. Das Konzept von dem Gerät von Boss habe ich nicht verstanden. Klingt wie gesagt super und ist in Stereo (wobei die Stereobreite mich auch nicht geflasht hat. Eher ein besseres Mono). Ohne Zusatzkrams von Boss (welches es dann auch teurer macht als das TRIO+) rauft man sich die Haare bei der Bedienung. Auch die Menüsteuerung ist ein Abenteuer und umständlich. Tempo Tab gibt es auch nicht. Will man sich verschiedene Beats mit einem für den Song passenden Beat aussuchen, ist man verloren, den jedes Presetwechsle wird auch im Preseteigenen Tempo abgespielt. Finde ich völlig unbrauchbar, vorallem weil man sich blödeklickt, um zum Tempoparameter zu kommen. Nicht mit mir! Was beide nicht können: Einen straighten und monotonen Beat spielen (a la Im on Fire von B. Springsteen) Irgendwie müssen die Drummer immer zeigen was sie draufhaben. In Anbetracht des ungenügenden Services von Digitech mache ich um den Hersteller mal einen Bogen und verzichte auch auf das TRIO+ schweren Herzens aber auch af die Alternativen, die zur Zeit auf dem Markt sind.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.